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wahr du auferstanden bist, so wahr werde ich auch auferstehen. So wahr du lebeft, so wahr werde ich auch leben, und werde ewig mit dir leben. Eins hängt am andern.

Uch, eilet doch Jedes, was es kann, damit ihr dem Manne am nächsten werdet, der Gott am nächsten ist, und dem Gott die Macht gegeben hat, das Gericht zu halten, darum, weil er des Menschen Sohn ist. Geht, fallt dem Manne doch zu Fuß, der euch das Leben schenken muß! Berufet euch auf sein Erbarmen. Berufet euch auf sein Blut. So braucht euch die lange Todesnacht keine Gedanken mehr zu machen. Und wenn die Menschen, die dem Worte des Heilandes nicht glauben, mit Zittern vor dem Tode dahin gehen müssen; so könnet ihr bei gesunden Tagen jauchzen: Lacht der finstern Erden-Gruft! Lacht des Lodes und der Höllen! Und wenn der Bote sich wirklich bei euch anmeldet, der da ruft: Auf! der Braut'gam kommt gegangen! euch alsdann zwiefach freuen. Denn es wäre doch etwas Unerhörtes, wenn eine Braut sich vor dem Lage ihrer Hochzeit fürchten sollte. Es wäre was Wunderliches: Glauben, daß man zur Hochzeit gehen, und dem Bräutigam, dem Manne mit fünf Wunden roth, um den Hals fallen sollte, und sich nicht unaussprechlich freuen. Zion hört die Wächter singen, das Herz thut ihr vor Freuden springen, sie wachet und steht eilend auf. Ihr Freund kommt vom Himmel prächtig, von Gnaden stark, von Wahrheit mächtig, ihr Licht wird hell, ihr Stern geht auf. Nun komm, du werthe Kron! Herr Jesu, Gottes Sohn! Hosianna, wir folgen all, zum Freudensaal, und halten mit das Abendmahl. Amen.

Herr! der du die Todten aus den Gräbern_rufft! Wenn werden diese Todtengebeine lebendig werden? Du weißt es! Der Weg ist uns abermals gewiesen, auf welchen wir so_selig werden können, daß wir der finstern Erden-Gruft, des Todes und der Hölle lachen können. Grab, Moder und Verwes sung sollen uns nicht irren. Uns ist bereit ein Leben in Ewigkeit. Du hast erst wie ein Missethäter am Kreuze sterben müssen, ehe wir dieser Seligkeit haben können theilhaftig wers

den. Nun können wir dem Tode mit Freuden entgegen gehen. So Jemand dein Wort wird halten, der wird den Tod nicht sehen ewiglich. Schreibe uns diese Wahrheit mit der unausLöschlichen Schrift deines Blutes ins Herz. Denn darum kommen wir nun Nimmer nicht, in das erschreckliche Zorngericht, weil wir keinen Werken, noch sonst was trauen, sondern allein in den Wunden schauen, die Gnadenwahl. Amen.

Am

siebzehnten Sonntage nach Trinitatis.

Selig find, die da arm am Geiste find; die Nichts haben, und nicht wissen, wo man doch die Dinge findt, die die Seelen haben müssen; denca fällt der Trost in ihren Schoos; ihr seid los! Amen.

Gott ist nicht wie ein Mensch. Wir sehen. auf das, was Groß, Herrlich und Vornehm ist. Der Herr aber sieht auf das, was Gering und Niedrig ist. Wenn David auf dies Verhalten Gottes Acht giebt; so bricht er ganz voller Verwunderung in diese Worte aus:,,Wer ist wie der Herr unser Gott? Der sich so hoch gesetzt hat, und auf das Niedrige fieht, im Himmel und auf Erden. Der den Geringen aufrichtet aus dem Staube, und erhöhet den Armen aus dem Kothe." Pi. 113, 5. Und es ist wahr. Man mag die göttlichen Bücher durchsuchen wie man will, überall wird man einen Gott_antreffen, der auf das Niedrige sieht, der auf die Geringen, auf die Armen unter den Menschen sein Augenmerk gerichtet hat. Wer war årmer als der Mensch, nachdem er von seinem Schöpfer

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abgefallen, und des ihm anerschaffenen Bildes Gottes beraubt war? Er hatte seine Herrlichkeit muthwillig verscherzt. Er war in einen so erbármlichen Zustand gerathen, daß er sich selbst nicht mehr ähnlich sahe. Er gereichte seinem Schöpfer zur Schande, und der Welt zur Last. Was war der Mensch, der ein Feind des Höchsten war, und mit dem Satan Parthie gemacht hatte, werth? Nichts, als daß das schreckliche Urtheil, welches 1. Mos. 2, 17. über ihn ausgesprochen war, in Zeit und Ewigkeit an ihm wåre vollzogen, und er dem ewigen Lode übergeben worden. Aber wie? Ist denn auch nach seinem Verdienste mit ihm verfahren? O nein! Der Herr unser Gott, der sich so hoch gesetzt hat, sahe unser armes, gefallenes Geschlecht, von dem Throne feiner Gottheit, den er von Ewigkeit her besessen, sehr gnådig an.. Er sahe uns in erbarmender Liebe und Mitleiden an. Er hatte keinen Gefallen an dem Tode des Sünders, sondern wollte, daß allen Menschen geholfen würde. Sein Herz blieb in einer mitleidigen Liebe zu den Menschen hingeneigt, die vom Tode verfolgt, und einem Verderben, das ewig ist, unterworfen waren. Seine Liebe war machtig genug in ihm ein Verlangen rege zu machen, sich seines Erbtheils anzunehmen. Niemand jammerte dein, daß er sich über dich hätte erbarmet, und der Stücke eins dir erzeigt, sondern du wurdest aufs Feld geworfen; also verachtet war deine Seele, da du geboren warst. Ich aber ging vor dir über, und sahe dich in deinem Blute liegen, und sprach zu dir, da du so in deinem Blute lagst: du sollst leben! Ja zu dir sprach ich, da du so in deinem Blute lagst, du sollst leben. Ezech. 16,5.6. Heißt das nicht auf das Niedrige sehen? Der Mensch lag im Staube. Es war weder Bild noch Ueberschrift mehr an ihm zu erkennen. Gott hatte aber beschlossen ihn aus dem Staube auf- zurichten. Der Mensch war recht arm. Er besaß nichts mehr von seiner vorigen Glückseligkeit. Gott wollte ihn

aber aus dem Kothe erhöhen. Und was that er denn? Ohne Blutvergießen konnte uns nicht geholfen werden. Gott kam zu dem Ende selbst in diese Unterwelt. Er schuf sich einen Leib. Er nahm unser Fleisch und Blut an. Er åusserte sich des völligen Gebrauches seiner Herr lichkeit. Nachdem er auf diesem Schauplage als ein Mensch erschienen, so rüstete er sich zum Kampfe mit den Feinden, welche uns in ihrer Gewalt hatten. Die ganze Ab sicht seines sichtbaren Wandels auf der Erde, war diese, daß er dem unrechtmäßigen Besißer der Menschen, alle Gewalt nehmen, und die Kinder Adams zur glückseligen Freiheit der Kinder Gottes wieder bringen wollte. Aus der Ursache forderte er die Völker auf, und rief mit lauter Stimme: Das Himmelreich ist nahe herbei kommen. Und als sein Lauf in der Welt das Ziel erreicht hatte, und vollendet war, so reisete er nach Jerusalem. Er erfüllet daselbst auf die bewundernswürdigste Art den Rath Gottes, im Angesichte aller Nationen. Er leidet. Er stirbt. Er wird begraben. Er steht wieder auf, und erhebt sich zu seiner Herrlichkeit. Er vertauschet die Schmach seines Kreuzes mit der Krone, welche ihm als dem Ueberwinder unserer Feinde aufs Haupt gesezt wird. Er nimmt die allerherrlichsten Erbtheile für uns in Besiß. Er vergißt seiner Erlösten nicht. Er hat sich zwar hoch. gefeßt. Indessen denkt er wohl daran, um was er Blut geschwist. Er richtet den Scepter seines Reiches auf dies Land des Elendes. Er sieht immerfort auf das Niedrige im Himmel und auf Erden. Er richtet den Geringen auf aus dem Staube, und erhöht den Armen aus dem Kothe. Das ist nun sein tågliches Bemühen, Seelen zu rufen, und an sich zu ziehen. Erniedrigte, arme Men-, schen, die im Staube liegen, ihr Elend beweinen, und sich nach Gnade sehnen, sind es, an denen er sich erweislich machen, und sich ihnen offenbaren kann.

Meine Lieben! Was David in den angeführten Worten, was die ganze heilige Schrift durchgehends von

dieser Wahrheit lehrt; eben das bezeugt der Heiland in dem evangelischen Texte, der an diesem Lage unsern Gemeinen vorgetragen wird, sowohl in einer Gleichnißrede, die er bei der Wahrnehmung des Hochmuthes der Pharisåer, diesen seinen Feinden hålt, wodurch er sie von ihren Höhen herunter zu bringen sucht, als auch in einem merkwürdigen Ausspruche, der alle angeht, die ihre Seelen retten wollen. Wir werden solches in dieser Gott geheiligten Stunde mit Mehrerem hören.

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Unser Text ist zu finden Luc. 14, 1-12.

Und es begab sich, daß er kam in das Haus eines Ober ften der Pharisaer, auf einen Sabbath das Brod zu effen 2c.

Unsere heutige Betrachtung ist:

Die Gestalt der Menschen, auf welche der Herr unser Gott sehr gnädig sieht!

I. Ihre Gestalt wollen wir genau be=
trachten;

II. darauf Acht geben: Wie der Herr unser
Gott sehr gnädig auf sie sieht.

Vorher beten wir: Herr! Dem nichts mehr zuwider ist als der Stolz und Hochmuth, der uns bei unserm Elende besißt, der du dich nicht blenden, noch durch falschen Schein hintergehen läsfest; schaffe in uns ein neues Herz, und wirke in uns Aufrichtigkeit. Schenke uns einen Geist, der ohne Falsch ift, und wenn wir aus der Tiefe unserer Noth zu dir rufen, fo siehe uns in unserm Elende gnádig an, und errette uns. Amen.

I. Die Gestalt der Menschen, auf welche der Heiland so gnädig sieht! Diese zeigt der Herr in einem Gleichnißse den Gästen, welche erwählten Oben an zu siten, und die sich selbst erhöheten. Er be=

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