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nicht weiter Plaß bei einer Seele, die ihr Gewand, ihren Schmuck kennt, und darein verliebt ist. Sie geht in einer Fassung dahin, bei Tag und Nacht, und ist auf die Verlassung, der ganzen Welt bedacht." Sie steht in seinem Namen auf, und legt sich in seinem Namen nieder. Ihr Schlafengehn ist ihr ein erbauliches Bild der ihr bevorstehenden füßen Ruhe im Grabe, welches der Brautigam selbst eingeweiht und geheiliget hat. Und ihr Aufwachen ist ihr ein sanftes Bild ihrer künftigen Auferstehung zum Leben. Und so gut können wir es Alle haben. Lasset uns nur den Heiland aufnehmen, damit wir bei seiner Zukunft ihm mit Freuden mögen entgegen gehen! Wer in seiner Gemeinschaft lebt, der stirbt auch in den Umarmungen seines Mannes. Sein Sterbebette wird die Niederlage des Elendes, welches hier die Hütte noch dann und wann gedrückt hat, und fein Glaube triumphirt auch in der Asche. Ziehet demnach Jesum Christum an! so könnet ihr mit gutem Muthe das Ende eurer Tage erwarten, und wenn dasselbe da ist, getrost singen: Der Leib eilt nun zur Ruhe, legt ab das Kleid und Schuhe, das Bild der Sterblichkeit; die zieh ich aus, dagegen wird Christus mir anlegen, den Rock der Ehr und Herrlichkeit, Und wenn der Heuchler, der sich, wie der Satan, unter die Kinder Gottes mengt, und in seinem Hurenschmucke mit zum Abendmahle des Lammes gehen will, bei der Ankunft des Königs verstummen muß, so könnet ihr allenfalls eurem Gott in eurem Priesterrocke mit Schaam und Freude antworten, wenn gefragt wird: Freund! wie bist du herein kommen? Du hast mich, da ich war verirrt, geholt mit großer Freude. Du hast mich gerufen. Du hast mich eingeladen. Wie bist du zu dem Kleide gekommen? Siehe zu: Obs nicht der Schmuck, obs nicht das Kleid ist, das du mir selbst geschenkt hast, wo du mich in meiner Blöje sahst? Das du mir selbst angezogen hast? Wie ist es so schön geblieben?

Du hast mirs bewahrt, und mir täglich in deinem Blute so schön erhalten. Was hast du in der Welt da rin gemacht? Ich danks dir meinem Herr'n, konnt ich was Guts thun, ich thats gern. Was war dein einziger Trost im Leben und im Sterben? Christi Blut und Gerechtigkeit, das ist mein Schmuck und Ehrenkleid; damit will ich vor Gott bestehn, wenn ich im Himmel werd eingehn. Gehe ein zu deines Herrn Freude! Amen!

Innigft geliebter Erlöser der Sünder! Wir bitten dich, du wollest das Wort von deinem Blute und von deiner Ge rechtigkeit an unsern Herzen dazu segnen, daß wir mit einem sehr erniedrigten Sinne dies Kleid, welches uns auch in dies ser Stunde angepriesen ist, hinnehmen, und es uns von deinem Geiste anziehen lassen, damit du uns retten, und dich unserer annehmen kannst, in dem Gerichte, da man nicht entfliehen kann. Ohne dies Kleid kommt man nicht ins selige Reich. Und da du es uns austheilst, so können wir es alle recht zuversichtlich von dir erwarten, sobald wir dessen nur bedürftig sind, uns in unserer Blöse sehn, und aufs Erbarmen zu bir gehn. Amen.

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Am ein und zwanzigsten Sonntage nach Trinitatis.

Ach! daß sich meiner Augen Brunn aufthåt, und, mit viel Strömen, heiße Thránen vergosse, wie die thun, die sich in Liebe sehnen. Amen.

Man muß sich am Suchen halten! Das ist eine unter uns sehr bekannte Rede. Wenn man mit den Seelen spricht: Wie es um sie steht; wenn man sich nach ihrem Christenthume ein Wenig erkundiget, so ist gewöhnlich die Antwort: Je nun! man muß sich eben am Suchen halten. Sie bezeugen eines Theils damit einige Redlichkeit. Denn sie wollen doch zu erkennen geben: Daß sie noch nicht gefunden haben. Was man gefunden hat, das braucht man nicht weiter zu suchen. Andern Theils aber wollen sie uns zugleich dadurch gute Gedanken von ihrem Zustande beibringen. Man soll sie für keine Leute ansehen, die in den Tag hinein leben, und um ihre Seligkeit unbekümmert sind. Man soll von ihnen glauben, daß sie im Suchen begriffen sind. Wenn man aber diese Leute, aus deren Munde man diese Rede am Meisten hört, im Lichte besieht, so merkt man gar bald, daß sie gewöhnlich nicht wissen, was sie sagen. Wenigstens ist, das gewiß, daß sie nicht thun, was sie sagen. Denu, wenn sie es thaten, und suchten, so würden sie es unfehlbar finden. Die That fehlt also ihren Worten. Sonst sind die Worte gut. Sie sind schriftmäßig. Suchet! so werdet ihr finden! fagt der Heiland · Luc. 11, 9. Wenn sie also sprechen: Man muß sich am Su

chen halten! so haben sie in der Sache selbst Recht. Finden sie nicht, so sind sie auf ihrer Seite doch sicher. Ja! möchte Jemand denken: Es steht doch Luc. 13, 24. ein fürchterliches Wort: Viele werden, das sage ich euch, danach trachten, wie sie hinein kommen, und werdens nicht thun können. Nun das ist wahr. Und daraus sehet ihr, daß es auf einen Mund voller Worte nicht ankommt, wenn man so obenhin fagt: Man muß sich am Suchen halten!" Es wird also darauf ankommen, daß man so sucht, wie man soll; daß man am rechten Orte sucht; da werden wir wohl nicht lange vergebens su: chen. Ich will, weil so Vieles daran gelegen ist, in dieser Stunde mehr davon reden.

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Unser Text ist zu finden Joh. 4, 47-54.

Und es war ein Königischer, des Sohn lag krant zu Capernaum u. f. w.

So bemerket denn aus dieser Geschichte:

Die Gestalt eines Menschen, der sich am. Suchen hält!

1. Lasset uns auf seine Gestalt Acht ge= geben!

II. Auf dasjenige sehen, was er zu er, warten hat.

III. Wie er mit den Verheißungen, die den Suchern gegeben sind, umgeht.

Wir beten daher: Herr! deffen Verlangen nach un ferm Heile unaussprechlich ist! Wenn doch auch dadurch in unsern Herzen eine solche Sehnsucht nach dir und deiner se ligen Gemeinschaft entstånde, daß wir mit Wahrheit sagen Finnten: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn! Laß dazu dein Wort feine Kraft beweisen. Umen.

I. Auf die Gestalt eines Menschen lasset uns Acht geben, der sich am Suchen hält! Che

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wir aber dieselbe erwågen, so müssen wir zum Voraus 1. wissen: Wen ein solcher Mensch sucht. Der Königische, dessen der Text gedenkt, zeigt uns den Menschen im Bilde, dessen Gestalt ich euch gern kenntlich ma chen möchte. Und wen suchte dieser Mann? Ihr seid : schon selbst im Stande diese Frage zu beantworten: Er suchte Jesum. War er nicht selbst ein König, so war er doch ein vornehmer Herr, der in einer königlichen Bedienung stand. Dieser hörte, daß Jesus kam aus Judáa in Galilåam, und ging hin zu ihm, und bat ihn, daß er hinab käme, und hålfe seinem Sohne; denn er war todtkrank." Es war beinahe ein Jahr verflosfen, wo der Heiland in Galilåa das erste Zeichen gethan, als er auf der Hochzeit zu Kana das Waffer in Wein verwandelt hatte. Da nun dieser Herr vielleicht davon gehört haben mochte, so hielt er den Heiland otwa für einen Mann, der von Gott mit sonderbaren Gaben und Kräften ausgerüstet sein müßte. Des Endes ging er, da sein Sohn todtkrank war, zu ihm, und suchte bei ihm Hülfe. Und eben dieser Jesus ist es, den ein Mensch sucht, der einen Jesum nöthig hat. Wäre Gott kein Jesus, kein Heiland der Menschen geworden, so würde kein Sünder sich unterstehen, Gott zu suchen. Wir würden lieber alle die Flucht vor seinem Angesichte zu nehmen, und uns vor ihm zu verbergen suchen, so gut wir könnten. Denn unser, von Natur vor Gott furchtsames Herz, und unser durch die Sünde gebrandmarktes Gewissen, würde uns nicht viel Gutes von einem Gotte prophezeien, der den Sündern ein verzeh rendes Feuer ist. Darum ist nun Gott im Fleische ge= offenbart, damit wir wieder ein Herz zu ihm fassen, ihn suchen und finden können. Der ist es demnach, welchen die Weiber am Tage seiner Auferstehung suchten, denen dort der Engel zurief: Ich weiß, daß ihr Jefum, den Gekreuzigten, suchet. Matth. 28, 5. Wenn es demnach bei uns Wahrheit ist, wenn wir sagen: Man

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