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Denn er ist dein Werk. Aber unsere Augen sehen auf dich, den Anfänger und Vollender unsers Glaubens. Wir envarten von dir alles, was wir nöthig haben, um recht selige Leute zu sein und zu bleiben. Wir überlassen uns deiner gnädigen Führung durch die Welt, und erbitten uns noch das von dir Kath uns immer nach deinem Herzen, o Jesu, Gottes Sohn! Amen.

Am fünf und zwanzigsten Sonntage nach Trinitatis.

Zu dir flieh ich, verstoß mich nicht, wie ichs wohl hab verdienet; ach Gott! zürn nicht, geh nicht ins Gericht, dein Sohn hat mich versühnet. Amen.

Die Flucht war es, geliebte Seelen! welche Jeremias ebedem seinem im Lande wohnenden Bolke anrathen mußte. Fliehet! Hebet euch eilends davon! So mußte er, auf Befehl Gottes, den Ifraeliten zurüfen: Kap. 49, 30. Es war an dem, daß der König in Babel das Land mit einem gewalti= gen Heere überziehen, und Alles verwüsten sollte. Wie es nun im jüdischen Lande gewöhnlich war, daß, wenn ein Feind ein Einfall that, auf den höchsten Bergen Feuerzeichen gegeben wurden, um das Volk zu warnen z wie sonst auch Wächter bestellt waren, die bei dergleichen Gefahr mit vollem Halse schreien, oder auch mit Posaunen blasen mußten, damit ein Jeder zu seiner Retrung und Sicherheit Anstalt machen konnte; so verwal= set der Prophet jezt das Amt eines solchen Wächters,

indem er laut unter das Volk ruft:,,Flichet! Hebet euch eilends davon!" Was Jeremias that, eben das that auch derjenige, der mehr ist als alle Propheten, unser Heiland, zu seiner Zeit, an seinem Volke, an den Juden. Er bewies alle Treue an den verlornen Schafen vom Hause Ifrael, die er, als ein guter Hirt, an ihnen beweisen konnte. Er wohnte und wandelte unter ihnen. Er verkündigte ihnen allen Rath Gottes von ihrer Seligkeit. Er warnte sie auch vor dem Unglück, das ihnen um ihres Unglaubens, und um ihrer HerzensHårtigkeit willen, bevorstand, und welches er im Geiste vorher sahe. Noch am letzten Tage seines Lebens, wo er selbst sein Kreuz zur Marterstätte tragen mußte, und eine große Menge Volks, insonderheit aber Weibspersonen, ihn zu seinem Tode begleiteten, legte er sein Mitleiden, mit ihnen, an den Tag ;. er ging unter den schrecklichsten Empfindungen der Marter, die über ihn verhängt war, dahin. Er schien derselben öfters beinahe zu unterliegen. Er opferte daher Gebet und Flehen, mit großem Geschrei und Thrånen zu dem, der ihm vom Tode konnte aushelfen. Ebr. 5, 7. So sehr er aber auch seine Marter empfand, so wurde er doch weit mehr von dem Elende seines Volkes, als von seinem eignen Elende ge= rührt. Er wandte sich daher um, und sprach zu denen, die ihn beklagten und beweinten: „Ihr Töchter von Jerusalem! weinet nicht über mich, sondern weinet über euch selbst und über eure Kinder! Denn siehe! Es wird die Zeit kommen, in welcher man sagen wird: Selig sind die Unfruchtbaren, und die Leiber, die nicht geboren haben, und die Brüste, die nicht gesäuget haben; dann werden sie ansahen zu sagen zu den Bergen: Fallet über uns! und zu den Hügeln: Decket uns!" Luc. 23, 27. Das Elend war es, welches die Scele des Heilandes durchdrang, und vor welchem er sie gern geschüßt hätte. Allein, weder seine Liebe, die er an ih nen bewies, noch die Langmuth, darin Gott ihr Ver

derben trug, noch die Geduld, womit er ihrer Ver::stockung zusah; nichts war im Stande, den Entschluß in ihnen zu erzeugen: Kommt! wir wollen wieder zum Herrn!" Sie hörten Alles mit einem harten und stolzeu Herzen an. Sie machten das zu einem Bewegungs-grunde ihrer Bosheit, was ihnen ein Bewegungsgrund zur Buße håtte sein sollen. Weil Gott barmherzig war, fo blieben sie in ihrer Unbußfertigkeit. Weil er ihre Sünden mit Langmuth und Geduld trug, so håuften sie Súnden mit Sünden. Weil die Gerichte, die ihnen Jesus vorher verkündigte, noch eine Zeitlang aufgeschoben wurden, und nicht gleich herein brachen, so beharreten sie in ihrer Herzens - Härtigkeit. Indessen unterließ der Heiland nichts von demjenigen, was die Pflicht eines treuen Wächters mit sich bringt, wenn er das Schwerd kommen sieht. Wir werden solches aus dem heutigen Texte mit Mehrerem hören. Er ermahnt sie in demselben, zu der Zeit, wenn die Noth angehen würde, die Flucht zu ergreifen. Was geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben. Was er hier seinem Volke sagt, das sagt er uns allen: Fliehet! Hebet euch eilends da= von!" Weil das nun ein Rath nach seinem Herzen ist, so werden wir wohl thun, wenn wir denselben anneh men, und uns der Zeit bedienen, in welcher wir uns noch mit der Flucht retten können. Er segne dazu sein Wort an uns in dieser Stunde.

Unser Text ist zu finden Matth. 24, 15–28.

Wenn ihr nun sehen werdet den Greuel der Verwüstung, wovon gesagt ist durch den Propheten Daniel, daß er stehe an der heiligen Ståtte, wer das liest, der merke drauf! Alsdann fliehe auf die Berge, wer im jüdischen Lande ist. u. s. w.

Wir wollen aus diesen Worten mit einander erwagen:

Die den Auserwählten zur Zeit der Noth angerathene Flucht auf die Berge!

I. Lasset uns auf die Berge Acht geben, wohin wir fliehen können!

II. hören: Wie sicher wir auf diesen Ber gen sind.

Lasset uus beten: Herr! zeige uns die Berge, wo wir sicher sind vor allem, was uns schaden kann. Und wenn wir zu denselben unsere Zuflucht nehmen, so erhöre uns; nimm und verbirg uns ganz in dich! Schließ uns in deine Wunden ein, daß wir vorm Feinde sicher sein. Amen.

1. Auf die Berge lasset uns Acht geben, wohin wir fliehen können! Der Heiland redet im Terte von der damals noch zukünftigen und lehten Zerstörung Jerusalems, von dem Untergange ces júcischen Volkes, von dem Ende ihrer Polizei und ihres Gottesdienstes, und von dem allgemeinen Gerichte, welches Gott durch das Heer der Römer über sie verhängen würde. Das erhellet aus dem Anfange des Kapitels, und aus demjenigen, was zu seiner prophetischen Rede Gelegenheit gegeben. Er redet von einem Greuel der Verwüstung, der an der heiligen Stätte stehen würde. Ein Greuel der Verwüstung zeigt eine Verwi stung an, die im äussersten Grade greulich und entfetlicy ist. Er zeigt hier das Zeichen an, an welchem die Júnger den nahen Untergang des Volkes, ihrer Stadt und ihres Tempels vorher sehen und erkennen sollten. Unter der Anzahl der Propheten des alten Testaments, welches das Unglück, das Jesus den Juden zuvor verkündiget, deutlich beschrieben haben, ist auch Daniel, auf welchen sich der Heiland hier beruft, und sagt: Wer das liest, der merke drauf! Und welches ist denn die Weissagung des Propheten, worauf hier der Herr sielt? Ein Volk des Fürften wird kommen, und die

Stadt und das Heiligthum zerstören, daß es ein Ende nehmen wird, wie durch eine Fluth, und bis zum Ende des Streits wirds wüste bleiben. Er wird aber vielen den Bund stärken eine Woche lang. Und mitten in der Woche wird das Opfer und Speisopfer aufhören: Und bei den Flügeln werden stehen Greuel der Verwüstung, und ist beschlossen, daß bis ans Ende über die Verwůstung triefen wird." Dan. 9, 26. 27. Die Meinung ist kürzlich diese: Der Messias werde zu seiner Zeit, durch sein Lehr- und Predigamt, welches er auf der Erde führen werde, den gnådigen, auf seinem blutigen VerDienste ruhenden Bund Gottes mit den Sündern vielen stärken, und sowohl durch seine göttlichen Lehren, als auch vielen Wunder, den Menschen bezeugen, daß er derjenige sei, den Gott zum Erlöser der Wrlt bestimme, und dazu gesandt habe, daß wir durch ihn leben follen. Die bis dahin in der jüdischen Kirche gültigen Opfer und Speisopfer würden aufhören, indem er durch, seinen Tod, wo er ein Opfer bringen würde, das ewiglich gilt, allen andern Opfern auf Ewig ein Ende machen werde, Nach seinem Tode, wenn ihn die Juden würden aus dem Lande der Lebendigen gerottet haben, würden bei den Flügeln ihres Tempele, worauf sie sich so fest verließen, und worauf sie trotten, Greuel der. Verwüstung, feindselige Heere stehen, und sei beschlos= sen, daß die Verwüstung so lange solle fortdauren, bis fie mit ihrer Stadt und Tempel ganz aufgerieben wären. Das ist es, was der Heiland sagt: „Wenn ihr sehen werdet den Greuel der Verwüstung." Die Römer, welche Jerufalem hernach belagerten, stellten, den Juden zum Spotte, die Bilder ihrer Gößen, ihrer Feldherren, ihrer heidnischen Kaiser, in den Tempel, und beschimpften damit diese heilige Ståtte. Und das war freilich den Jus den ein Greuel. Ueberhaupt aber wird durch diesen Greuel der Verwüstung das wüthende Kriegsheer der Römer verstanden, welches bis zu den Flügeln der Cherubim,

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