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Am sieben und zwanzigsten Sonntage nach Trinitatis.

Gieb! daß bei East und Ruhe, id ja nichts andres thue, als was ein Brautherz thut, das mitten in dem Schlummer, und bei dem Liebeskummer, in seines Braut'gams Armen ruht. Amen.

Wenn man ein Gut bewacht, so muß das Gut unser Eigenthum, und uns an dessen Er: haltung viel gelegen sein; oder, es muß uns Jemand zu Wächtern darüber bestellt haben. Es sind keine größeren Güter, als diejenigen, so im Reiche der Gnade ausgetheilt werden. Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit. Der Werth, die Kostbarkeit, die Größe dieser Güter erhellt aus ihrer Erwerbung. Sie haben den Heiland nicht Silber und Gold, sondern sein Blut gekostet. Die ganze Welt, die Schöpfung derselben, kostete ihn nur ein Wort. Wenn er sprach, so geschahe es; wenn er gebot, so stand es da. Allein, wenn er uns diese Güter erwerben wollte, so mußte er erst sterben. Ihr Werth leuchtet auch aus ihrer Mittheilung hervor. Die Güter der Erde kann er

auch denen schenken, die ohne ihn dahin gehen, und feine Gemeinschaft fliehen. Aber diese Güter werden nur den Leuten zu Theil, die sich zu ihm wenden, und an feinen Namen glauben. Sie werden durch den Glauben unser Eigenthum. Und weil uns an ihrer Erhaltung und Bewahrung nicht nur Biel, sondern Alles gelegen ist, so heißt es hernach: Ich schlafe, aber mein Herz

wacht. Hohel. 5, 2. Das ist die Sprache des Glau= bens, der in Jesu Wunden sein Heil gefunden hat, und barin selig ist. Es ist die Sprache eines gesunden Glau bens, der sich in alle Luft wagen kann; der ein ewiges Kleid hat; eine Decke, die ihm bei der rauhesten Witterung zu Statten kommt, und ihn` gegen Hiße und Kälte schüßt. Ich schlafe. So ruht mein Muth, in Jesu Blut und Wunden, da geht und weht ein sanfter Liebeswind; ich bin mit Sinn und Herz an ihn gebunden, weil sich für mich da lauter Anmuth find't; drum pfleg ich gern zu sigen, an seinen Wundenrigen, zu wei den meine Seel, da bin ich still, wenn alle Wetter blihen, und ruhe sanft in dieser Friedenshöhl'. Ic 1chlafe. Ich bin dazu geschaffen, in seinem Arm zu schlafen. Hier ruhe ich getrost. Hier kann mich keine Zeit, keine Noth, Gefahr noch Streit, ja der Satan selbst nicht scheiden, von der Liebe Gottes, die da iff, in Christo Jesu, meinem Herrn. Hier kann mir Nichts schaden. Ob mein Freund gleich verzeucht zu kommen, so wachet doch mein Herz zu ihm. Ich warte mit Freu den und mit Verlangen auf seine Ankunft. Ich freu mich auf die Stunde, wo die Stimme schallen wird: Auf! der Braut'gam kommt gegangen. Mein Her wachet. Jesaias nennt dies Wachen: Gin Bachen des Geistes." Kap. 26, 9. Von Herzen begehre ich dein des Nachts, dazu mit meinem Geiste in mir, wache ich frühe zu dir. Und das ist eben ein Geschäfte für Freunde des Brautigams. Wer noch in Sünden todt ist, des mnuß durch die Stimme des Sohnes Gottes sich aufwecken, und ins Leben bringen lassen. Worüber will ein Mensch wachen, der Nichts hat? der noch kein Herz, keinen Geist hat, der noch in Sünden schläft und träumt. Wenn man aber Del in feinen Gefäßen hat, da kann man wachen, daß die Lampe nicht verlöscht; da kanu man merken auf die Ankunft des Bräutigams. Wir er leben, Geliebte! heute den legten Sonntag in diesem

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nunmehr wieder verflossenen Kirchenjahre. Ich will den Schluß meiner Predigten in demselben mit einer lieb#reichen Ermahnung des Heilandes machen, und Euch t aus feinem Munde zurufen : ,,W a chet! Wer Ohren hat #zu hören, der höre! Und wer noch keine Ohren hat, dem schaffe er dieselben aus Gnaden.

Unser Text findet sich Matth. 25, 1–13.

Dann wird das Himmelreich gleich sein zehen Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen, und gingen aus, dem Brautigam entgegen. u. s. w.

Aus diesem Gleichnisse wollen wir miteinander ers wagen :

* Das Bild einer klugen Jungfrau, die bei ihrem Schlafe offene Augen hat!

1. Lasset uns auf ihren Schlaf Acht ges
ben!

II. In ihre offenen Augen, oder in ihre
Bachsamkeit einen Blick thun.

Lasset uns beten: Laß den Schlaf nicht überwinden meine Augen, sondern gieb, daß durch deines Geistes Trieb, bu midd watend móget finden; und mit brunftigem Ber= langen wartend, wenn der Engel ruft, hoch von der gestirnten Luft: Auf! der Braut'gam kommt gegangen!" Selig, felig, selig sind, die zu dem Abendmahl, der Hochzeit des Lammes berufen find. Ämen.

1. Auf den Schlaf einer klugen Jung, frau lasset uns Acht geben! Durch eine kluge Jungfrau verstehen wir eine verlobte Braut, die mit einem Manne, mit einem göttlichen Bräutigame, ver= sprochen ist. Wer die Braut hat, sagt Johannes der Taufer, der ist der Bräutigam. Joh. 3, 29. Bei dem Propheten Hosea 2, 19, 20. sagt Jemand: Ich will

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mich mit dir verloben in Ewigkeit. Ich will mich mit dir vertrauen in Gerechtigkeit und Gericht, in Gnade und Barmherzigkeit. Ja! im Glauben will ich mich mit dir verloben, und du wirst den Herrn erkennen. We das sein werde, und woran man ihn kennen könne, daj sagt uns Jesaias 43, 24., wenn er von Jemanden të det, dem wir Arbeit gemacht mit unsern Sünden, und dem wir Mühe gemacht haben mit unsern Missethaten; der unsere Uebertretungen um feinetwillen tilge, und ge denke unserer Sünden nicht. Jakob diente vierzehn Jahre um seine Rahel, und ließ sichs sauer werden, um seine Braut. Dieser Bräutigam aber lebte drei und dreißig Jahr, fürwahr, arm und veracht, und ward geschlacht, zum Lösegeld, für uns und alle Welt. Und was er that, das that er für seine Braut. Denn sie war ihm ent: rissen, und er wollte sie wieder haben. Er wollte fie für sich haben. Ich gelobte dirs, und begab mich mit dir in einen Bund, daß du solltest meine sein. Ezech. 16, 8. Als nun der Bräutigam kam, und wirklich da war, so wies Johannes mit Fingern auf ihn, und sagte: „Sehet! das ist Gottes Lamm! Das ist der Brau tigam! Ich bins nicht. Ich zeuge nur von ihm. Der Vater bekannte sich zu ihm, da er im Jordan getauft wurde, mit lauter Stimme: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe! Der heilige Geif bekannte sich zu ihm, wo derselbe als eine Taube herab fuhr, und über ihn kam." Und Paulus sagt: „Ich habe euch vertrauet einem Manne, daß ich eine reine Jung, frau Christo zubrachte." So wiffen wir also, wer der Bräutigam ist: Christus ist es! So stehts in un ferm göttlichen Buche, in der Bibel. Daraus können wir es alle wissen. Allein damit kann keine Seele, die nicht mehr ihre Tage allein und ohne Gott in det Welt zubringen mag, zufrieden sein. Wenn daher ein Mensch vom Tode erwacht, durch das Gefühl seiner Sünden, und seines elenden Zustandes, geängstiget und

unruhig gemacht wird, so kann seine Unruhe durch nichts anderes gestillt und vertrieben werden, als er muß zu diesem Manne der Seelen seine Zuflucht nehmen. Und wenn er kommt, so findet er, was er sucht: „Fries den mit Gott!" Denn der Heiland thut selbst, was er von seinen Leuten verlangt: Jes. 58, 7. Brich dem Hungrigen dein Brod, und die, so im Elende sind, führe ins Haus. So du Einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzeuch dich nicht von deinem Fleische. Die Seele ist gleich der Taube Noah, die Nirgends findet, wo ihr Fuß ruhen oder sich fest sehen kann, bis der Súnderfreund seine Hände ausstreckt, und sie in die Wunden einnimmt, in die offnen Höhlen. Da heißt es: Ich bin worden vor deinen Augen, als die Frieden findet. Hobel. 8, 10. Dein Gnadenblick zerschmelzet meinen Sinn, und nimmt die Furcht und Unruh von mir hin. Da wird man verlobt. Er verspricht sich uns, und wir versprechen uns ihm. Und auf die Art werden wir kluge Jungfrauen.

Worin besteht denn aber der Schlaf einer solchen Jungfrau? In der allersüßesten Ruhe und Erquickung, die man in der Gemeinschaft seines Brautigams hat, und empfindet. Ein leiblich Schlafender weiß von keiner Furcht. Und die verlobte Jungfrau hat von Gott, der ihr ehedem wie ein verzehrendes Feuer vorkam, nichts weiter zu befürchten. Seine Rache geht nicht mehr auf sie, sondern auf ihre Feinde los. Indem sie durch ihren Mann eine Bundes und Hausgenossin Gottes geworden, so darf sie kein Feind mehr rühren noch antasten. Denn ein jeder Feind weiß, er kriegts mit dem Bräutigame zu thun, wenn er sich an die Braut macht. Sie kann daher ohne Furcht des Todes, und ohne Furcht vor allen ihren Feinden ruhig schlafen. Ihr Gebet wird erhört: Dein Geist versiegle mich mit sich!" Der heilige Geist nimmt die Gnadenschäße, welche der Verlobten aus den

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