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Am zweiten Sonntage nach Ostern.

Hilf Deinem Volk, Herr Jefu Christ! Und segne, wab Dein

Erbtheil ist. Wart und pfleg ihr zu aller Zeit, und heh' sie hoch in Ewigkeit. Amen.

Du aber weide dein Volk mit deinem Stabe, die Heerde deines Erbtheils! In diesen Worten, die wir Micha 7, 14. lesen, wird dem großen Hirten der Schaafe, unserm Herrn Jesu, die Sorge für seine Heerde übergeben. Es ist zwar nicht ausgedrückt, wer derjenige ist, dem die Sorge für sein Volk übertragen wird. Man sieht aber bald, daß es derjenige sein muß, dem die Kirche als sein Erbtheil und als sein Eigenthum ange= hört. Und wer ist das anders, als unser Herr? der sich ehedem Israel durch die Errettung aus Egyp.en zu Eigen gemacht, und daher sprach: Ich will euch annehmen zum Volke, und will èuer Gott sein; daß ihrs erfahren follet, daß ich der Herr bin, euer Gott, der euch ausgeführet hat von der Last Egypti; 2. Mos. 6, 7. der sich nachher die ganze Welt durch seinen Tod zu Eigen gemacht, dem die Heiden zum Erbe gegeben sind, und der Welt Ende zum Eigenthum; Pf. 2, 8. dem alle Dinge unter seine Füße gethan worden, und der geseßt ist zum Haupte der Gemeine über Alles. Eph. 1, 22. Dieser ist es, der hier angeredet wird: Du aber weide dein Volk mit deinem Stabe, die Heerde deines Erbtheils. Die jüdische Kirche, das Volk, welches er ausgeführet wie eine Heerde Schaafe,

durch Mosen und Karon, Pf. 77, 21. war es, welches ehedem die Gnade hatte, vor allen andern Völkern in der Welt sein Volk, die Heerde seines Erbtheils genannt zu werden. Wir würden aber den Verstand dieser Worte all zu enge einschränken, wenn wir sie nicht auf die Zeiten des neuen Bundes deuten wollten. Und da ge= hören alle Seelen, die sich durch seinen gnädigen Ruf zu ihm sammeln lassen, zu seinem Volke, zu der Heerde seines Erbtheils. Hier ist kein Jude noch Grieche, hier ist kein Knecht noch Freier, hier ist kein Mann noch Beib: Sie sind allzumal Einer in Christo Jesu. Gal. 8, 28. Freilich werden auch diejenigen zu seinen Schafen gerechnet, die noch ohne Glauben an seinen Namen ihre Tage hinbringen, und ferne von ihm sind. Alle, Alle find sein Gut, denn er hat sie nach dem Falle losgekauft mit seinem Blut. Er hat für uns und alle Welt bezahlt ein ew'ges Lösegeld. Er ist der Heiland aller Menschen, sonderlich aber der Gläubigen. 1. Tim. 4, 10. Und warum denn sonderlich der Gldubigen? Darum, weil sich diese seiner in der Wahrheit erfreuen und trösten können, indem sie den Ruf zu seiner Heerde annehmen und demselben folgen. Diese können darüber jauchzen, daß sie sein Volk sind. Ihr waret weiland, wie die irrenden und verlorenen Schaafe; aber ihr seid nun bekehret zu dem Hirten und Bischoffe eurer Seelen. 1. Petri 2, 25. Diese sind es, von welchen er, Jef. 68, 8. bezeuget: Sie sind ja mein Volk. Kinder, die nicht falsch sind. Diese sind es, denen Petrus zuruft: Ihr seid das auserwählte Geschlecht, das könige liche Priesterthum, das heilige Volk, das Volk des Eigenthums, daß ihr verkündigen sollt die Tugenden dessen, der euch berufen hat von der Finsterniß zu seinem wunderbaren Lichte; die ihr weiland nicht ein Volk waret, nun aber Gottes Volk seid; und weiland nicht in Gnaden waret, nun aber in Gnaden seid. Diese haben sich zu erfreuen, daß sie sein Erbtheil sind, daß er sie lieb und werth hält, wie ein Sohn das Erbe seines Vaters,

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an welches er allen Fleiß wendet, daß es nicht wieder in fremde Hånde komme. Und was wird denn nun von ihm verlangt? Weide dein Volk mit deinem Stabe! Es ist bekannt, daß das Amt derer, die Gott zu Regenten und Herrschern über Land und Leute gesetzt hat, mit dem Hirtenamte verglichen wird. Nicht nur die Heiden pflegten ihre Könige Hirten des Volkes zu nennen, sondern in eben diesem Verstande sprachen auch die Stämme Israels zu ihrem neuen Könige David: So hat der Herr dir gesagt: Du sollst meines Volkes Israel hüten, und sollst ein Herzog sein über Israel. 2. Sam. 5, 2. So sagte Gott selbst zu Cores: Der ist mein Hirt. Jes. 44, 28. Und Moses bat den Herrn kurz vor seinem Tode:. Er möge doch einen Mann seßen über die Gemeine, der vor ihnen her aus- und eingehe, und sie aus und einführe, daß die Gemeine des Herrn nicht sei, wie die Schaafe ohne Hirten. 4. Mos. 27, 16. Das Amt derer, die Gott zu HausHaltern über seine Geheimnisse in seiner Kirche bestellt hat, wird ebenfalls ein Hirtenamt genannt, weshalb diese Leute sogar den Namen der Hirten in dem Worte Gottes führen. Wenn Jesaias über die untreuen Ver walter der Gnaden Gottes klagt, so sagt er: Es sind starke Hunde vom Leibe, die nimmer satt werden können. Sie, die Hirten, wissen keinen Verstand, ein jeglicher fiehet auf seinen Weg; ein jeglicher geizet für sich in seinem Stande. Jesaias 56, 11. Und Jeremias ruft das Wehe über sie aus. Wehe euch Hirten, die ihr die Heerde meiner Weide umbringet und zerstreuet, spricht der Herr. Jerem. 23, 1. Daß im neuen Testamente dieser Name den Lehrern des Volkes ebenso ge= mein ist, sehen wir aus Matth. 9, 36., da der Evangelist vom Heilande sagt: Und da er das Volk sahe, jammerte ihn desselbigen, denn sie waren verschmachtet und zerstreuet, wie die Schaafe, die keinen Hirten ha= ben. Daher Paulus den Bischöffen zu Ephesus die Er

mahnung giebt: So habet nun Acht auf euch selbst und auf die ganze Heerde, unter welche euch der heilige Geist gesezt hat zu Bischöffen, zu weiden die Gemeine Got tes, welche er durch sein eigenes Blut erworben hat. Geschichte 20, 28. Wenn es nun in unsern Eingangs= worten heißt: Weide dein Volk! So fasset dies Wort: Beiden! alle Sorgen, alle Bemühungen des großen Hirten der Schaafe in sich, womit er sich als der Hohepriester, König und Prophet an seiner Heerde beweiset. Denn er ist der einzige Ober- und Erzhirte, von welchem alle andere als Unterhirten ihr Amt empfangen müssen. Was ist es aber für ein Mittel, da= durch er sein Volk weidet? Sein Stab! Du aber weide dein Volk mit deinem Stabe. Das Wort des Evangeliums wird so genannt. Dein Stecken und Stab trösten mich! sagt David. Dies ist die grüne Weide, auf welche er seine Schäflein führet. Dies ist der Stab: Sanft, unter welchem es ihnen so wohl ist. Weide dein Volk mit deinem Stabe! Das heißt demnach: Schüße die Heerde deines Erbtheils, das Volk deiner Rechte, damit es auf deiner gefunden Weide bleiben und unter deinen Schirmen vor den Stürmen aller Feinde mag frei fein. Selige Heerde, die er also mit seinem Stabe weidet! die von seiner Weide iffet und aus seinen Wasferbächen trinket. Kann auch etwas Größeres, etwas Glückseligeres ausgedacht werden, als der Zustand eines Menschen, der sich nicht nur für das Gegenwärtige un ter den Schäflein seiner Weide siehet, sondern sich auch mit großer Gewißheit versprechen kann, daß er ins Künftige nach dieser Zeit, in der Gesellschaft derer sein wird, welche die Verheißung haben: Das Lamm mitten im Stuhle wird sie weiden und leiten zu den lebendigen Wasserbrunnen, und Gott wird abwischen alle Thränen von ihren Augen. Offenb. 7, 17. Wir werden von der Seligkeit seines Volkes, der Heerde seines Erbtheils in Dieser Stunde Etwas hören.`

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