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wollet ihr nicht weiden. Der Schwachen wartet ihr nicht, und die Kranken heilet ihr nicht; das Verwundete verbindet ihr nicht, das Verirrete holet ihr nicht, und das Berlorne suchet ihr nicht; sondern streng und hart herrschet ihr über sie. Und meine Schaafe sind zerstreuet, als die keinen Hirten haben; und allen wilden Thieren zur Speise werden, und gar zerstreuet. Und gehen irre hin und wieder auf den Bergen, und auf den hohen Hügeln; und sind auf dem ganzen Lande zerstreuet, und ift Niemand, der nach ihnen frage, oder ihrer achte. Ezech. 34, 2-6. Kurz: Ein Miethling oder ein gemiethe= ter Schaafknecht ist ein Mann, der nur um des Lohnes willen, um seine Ehre zu behaupten, oder aus andern irdischen Absichten den geheiligten Charakter des Dieners des lebendigen Gottes an sich trägt. Ein Mann, der nur Menschenwort prediget, oder wenn er auch das Wort Gottes zum Inhalte seiner Predigten macht, es doch mit Menschenwort vermenget und durch seine Einbildungen und Hirngespiunste so vermischt vorstellet, daß die Schäflein, welche hungert, keine gesunde Nahrung daraus haben können; oder wenn er ja das Evange= lium lauter und rein verkündiget, dabei nur zeitliche Entzwecke hat, und wenn er diese nicht mehr erreichen tann, so ist er im Stande, seine Predigt zu ändern, oder gar zu widerrufen, damit er nur mit dem Kreuze Christi verschonet bleibe. Wie es seinen Schäflein darüber ergehet, dafür läßt er sie sorgen. Ob sie verirren oder umkommen, das ist ihm einerlei. Laß fahren, denkt er, was nicht bleiben will! Und warum denkt er so? Die Schaafe sind nicht sein Eigen. Der Heiland ist ganz anders gesinnet. Er hålt es nicht nur für unsern Schaden, wenn wir in der Irre bleiben und verloren gehen, sondern er siehet es als seinen Verlust, als etwas Großes an, das ihm verloren gehet. Denn die Schaafe find sein Eigenthum. Unsere Erlösung ist dazu geschehen, sagt Paulus, daß wir sein Eigenthum würden zum Lobe sei=

ner Herrlichkeit. Ephes. 1, 14. Gott hat uns berufen durch das Evangelium zu dem herrlichen Eigenthume unsers Herrn Jesu Christi. Er hat sich selbst für uns gegeben, auf daß er uns erlösete von aller Ungerechtig= keit, und reinigte ihm selbst ein Volk zum Eigenthume, das fleißig wäre zu guten Werken. Tit. 2, 14. Wie ihm alle Gewalt gegeben ist im Himmel und auf Erden; so bezeugt er von seinen Schaafen Joh. 10, 29. außdrücklich, der Vater habe sie ihm gegeben. Das ist in unserm alten Abendliede: „Chrift, der du bist der helle Lag!" sehr herzlich ausgedrückt, wenn wir den Heiland darin anflehen, daß er uns vor des Teufels List bewahren und ihm keine Macht an uns laffen möge. Sind wir doch dein ererbtes Gut, erworben durch dein theures Blut, das war des ew'gen Vaters Rath, als er uns dir geschenket hat. Und gleich darauf heißt es: Be= fiehl deinem Engel, daß er komm, und uns bewach dein Eigenthum. Daher kommts nun, daß dieser gute Hirte eine ganz besondere Aufsicht über die Schaafe hat. Er hat seinem Weinberge, das ist, seiner Kirche, die in un= serm Evangelium sein Schaafstall heißet, die Verheißung gegeben: Ich der Herr behüte ihn`und feuchte ihn bald, daß man seiner Blätter nicht vermisse. Ich will ihn Tag und Nacht behüten. Jes. 27,3. Ferner: Siehe! ich will mich meiner Heerde selbst annehmen und sie suchen.Ich will sie auf die beste Weide fähren und ihre Húrden werden auf den hohen Bergen in Israel stehen z daselbst werden sie in sanften Hürden liegen und fette Weide haben auf den Bergen Israels. Ich will selbst meine Schaafe weiden, und ich will sie lagern, spricht der Herr, Herr. Ezech. 34, 11-15. Ist das nicht ein guter Hirte, der eine so genaue Aufsicht über die Heerde seines Erbtheils hat? Seine Sorge für dieselbe offen baret sich auch

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2. darin, daß er seine Schaafe sehr genau kennet. Ich bin ein guter Hirte und erkenne die Meinen.

Das ist der Beweis von dieser Wahrheit, den wir aus seinem › eigenen Munde haben. Es ist leicht zu erachten, daß hier von keinem blosen Erkenntnisse des Verstandes die Rede ist. Denn auf diese Weise kennt er auch seine Feinde, die nicht wollen, daß er über sie herrsche. Uber Jesus vertrauete sich ihnen nicht, heißt es Joh. 2, 24., denn er kanute sie alle und bedurfte nicht, daß Jemand Zeugniß gåbe von einem Menschen. Denn er wußte wohl, was im Menschen war. Und Joh. 5, 42. sagt er: Uber ich kenne euch, daß ihr nicht Gottes Liebe in euch habet. Hier ist also die Rede von einem solchen Erkenntnisse, da er alle diejenigen, die an seinen Namen glauben, und auf sein für sie cergoffenes Blut das ganze Vertrauen ihres Herzens sehen, die nicht mögen selig sein, als nur durch sein Blut allein; ganz besonders als die Seinen, als seine Leute, als seine Schaafe kennet, und einem Jeglichen aus Jes. 43, 1. zuruft: Du bist mein! Er hat sogar ein Buch geschrieben, und in das Buch hat er, ehe der Welt Grund gelegt war, Millionen Seelen aufgeschrieben; die sind und bleiben verz wahret vor allem Verderben in seiner Hand; die mißrathen ihm nicht: die waren schon vor ihm, da sie im Verborgenen gemacht wurden. Seine Augen sahen sie, da sie noch unbereitet waren, und waren alle ihre Tage auf sein Buch geschrieben, die noch werden sollten, und derselben keiner da war. Ps. 159, 15. Dies Buch liegt bei seinem Vater in Verwahrung, und wird einmal ges lesen werden vor aller Ohren, und alles, was an seinen Namen glaubt, was sein ist, ist darin aufgezeichnet. Welches ist aber das Kennzeichen, daß sie sein sind? Nicht, daß sie an sich frommer und beffer wären, als andere Leute. Nein! das ist nicht wahr. Sie sind auch des Adams natürliche Kinder. Sondern das Kleid, das ihnen aus Gnaden angezogen ist, darauf das Lámmlein sein Blut gespriget hat, das ist das Zeichen, an welchem er sie als die Seinigen erkennt. An ihm haben

würde, so verschließet eure Augen vor dieser jämmerlichen Gestalt nicht! Verlieret, ich flehe euch! verlieret euch doch nicht sogleich wieder aus dem Gesichte, sondern gehet so, wie die Schaafe, die bis daher keinen Hirten haben, zu diesem guten Hirten, und erwartet von ihm, daß er die Treue an euch beweise, die er an allem, was verloren ist, zu beweisen in seinem Worte sich verbindlich gemacht hat. Aber wie? Kann mans denn wissen? Kann mans ohne allen Zweifel wissen, daß er uns für die Seinigen erkennet und an jenem großen Tage dafür erkennen wird? Ja wohl! meine Lieben! Das kann man wissen! Das muß man wissen. Davon muß man das Siegel mit sich im Herzen herumtragen. Darin beweiset sich

3. seine Sorge für die Heerde seines Erbtheils, daß er sich seinen Schaafen entdecket und bekannt ma chet. Hier ist sein Wort: Ich bin bekannt den Meinen. Ich kenne fie. Sie kennen mich aber auch. Sie wissen, wer ich bin; wessen sie sich in Zeit und Ewigkeit zu mir versehen können. Ich kann ihnen ins Herz sehen. Ich weiß ihre Gedanken, die sie von mir haben. Sie wissen aber auch meine Gedanken, die ich über sie habe. Ich weiß, daß sie mir treu und ergeben bleiben werden bis in den Tod, daß sie, mir zu Ehren, Ulles werden wagen; kein Kreuz nicht achten, keine Schmach noch Plagen, nichts von Verfolgung, nichts von Todesschmerzen, nehmen zu Herzen. Sie wissen, daß ich ihnen treu bleiben werde, daß ich sie lieben werde bis ans Ende, bis in die Ewigkeit hinein, daß ich es nimmermehr werde zugeben, daß sie Jemand aus meiner Hand reisse, oder eine Trennung zwischen mir und ihnen anrichte. Sie wissen, was ich an ihnen gethan, was für eine Barmherzigkeit ich ihnen bewiesen, da sie verdammt und zum Pfuhle der Hölle verwiesen waren. Ich ging bei ihnen vorüber und sahe sie in ihrem Blute liegen, und sprach zu ihnen, da sie so in ihrem Blute lagen: Ihr sollet,

zen, seine Schäflein. Joh. 15, 9. Ich dachte: Benn wir uns dieser Art von Menschen, denen der Hirte das Siegel ins Herz drückt und an die Stirne leht, zuF zählen ließen, so würden wir wohl über keinen bösen Tag in der Welt weiter Ursache zu klagen haben, sons dern mit Freuden singen können: Nunmehr mag die Belt verbrennen, mich verstört Nichts in der Ruh, jego mag mich Niemand kennen, deine Taube kennest du! Ja! ja! Liebste Seelen! die Glückseligkeit der Leute ist groß, die der Heiland so kennet, daß er sie in seinem Herzen trägt, und sie vor seinem Vater und allen heiligen Engeln bekennet, und den Ausspruch von ihnen thut: Das sind meine Leute! Meine Schaafe! Glaubet ihrs nicht, so kann euer Unglaube euch wohl vor der seligen Erfahrung dieser Wahrheit vorbei helfen, Indessen kann er die Wahrheit selbst nicht aufheben. Glaubet ihrs aber, so kann euch dieser Glaube schon den Angstschweiß auspressen, wenn euch der Mangel dieser Seligkeit auf das Herz fällt. Denn da brauchts eben nicht, daß ihr euch in groben Lastern, in offenbaren Werken des Fleisches herumwälzet, wenn ihr vom Reiche Gottes wollet ausgeschlossen bleiben. O nein! ihr könnet es, wie manche Heiden gethan haben, mit der Ausübung der Tugend, mit der Verleugnung eurer selbst, und der Welt, bis auf die höchste Spike treiben, und doch das Unglück haben, davor ich euch gerne wollte bewahret wissen, darum sage ichs euch, daß ihr am. Tage der Erscheinung des Herrn das erschreckliche Wort_aus sei nem Munde höret: Ich kenne euer nicht, wo ihr her seid! Luc. 13, 25. So sehr ich demnach sonst nebst dem Erkenntniß bei euch auf die Erfahrung dringe, so muß ich euch doch hier bitten: Lasset das, was ich jeht ge= sagt habe, nicht auf die Erfahrung ankommen. Wenn ihrs merket, wenn ihrs fühlet, daß ihr Schaafe seid, zu denen der Heiland, wenu er sich diesen Augenblic von euch sehen ließe, sich wahrhaftig nicht bekennen

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