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würde, so verschließet eure Augen vor dieser jämmerlichen · Gestalt nicht! Verlieret, ich flehe euch! verlieret euch doch nicht sogleich wieder aus dem Gesichte, sondern gehet so, wie die Schaafe, die bis daher keinen Hirten haben, zu diesem guten Hirten, und erwartet von ihm, daß er die Treue an euch beweise, die er an allem, was verloren ist, zu beweisen in seinem Worte sich verbindlich gemacht hat. Aber wie? Kann mans denn wissen? Kann mans ohne allen Zweifel wissen, daß er uns für die Seinigen erkennet und an jenem großen Tage dafür erkennen wird? Ja wohl! meine Lieben! Das kann man wissen! Das muß man wissen. Davon muß man das Siegel mit sich im Herzen herumtragen. Darin beweiset sich

3. feine Sorge für die Heerde seines Erbtheils, daß er sich seinen Schaafen entdecket und bekannt ma chet. Hier ist sein Wort: Ich bin bekannt den Meinen. Ich kenne fie. Sie kennen mich aber auch. Sie wissen, wer ich bin; wessen sie sich in Zeit und Ewig= keit zu mir versehen können. Ich kann ihnen ins Herz sehen. Ich weiß ihre Gedanken, die sie von mir haben. Sie wissen aber auch meine Gedanken, die ich über sie habe. Ich weiß, daß sie mir treu und ergeben bleiben werden his in den Tod, daß sie, mir zu Ehren, Alles werden wagen; kein Kreuz nicht achten, keine Schmach noch Plagen, nichts von Verfolgung, nichts von Todesschmerzen, nehmen zu Herzen. Sie wissen, daß ich ihnen treu bleiben werde, daß ich sie lieben werde bis ans Ende, bis in die Ewigkeit hinein, daß ich es nimmermehr werde zugeben, daß sie Jemand aus meiner Hand reisse, oder eine Trennung zwischen mir und ihnen anrichte. Sie wissen, was ich an ihnen gethan, was für eine Barmherzigkeit ich ihnen bewiesen, da sie verdammt und zum Pfuhle der Hölle verwiesen waren. Ich ging bei ihnen vorüber und sahe sie in ihrem Blute liegen, und sprach zu ihnen, da sie so in ihrem Blute lagen: Ihr sollet,

du sollst leben! Ja zu ihnen sprach ich, da fie so in ihrem Blute lagen: Ihr sollet, du sollst leben! Ezech. 16,6. Dazu drang mich nicht ihre Schöne, denn sie waren sehr häßlich und ungestaltet. Auch nicht ihr liebend Herz, denn sie haßten mich, da ich sie liebte, nicht ihre Reu noch Schmerz; sondern meine Liebe zu ihnen, mein Liebeserbarmen zog mich zu ihnen. Ich fand sie am Rande der Hölle, deren Schatten sie schon erreichet hatten. Da trat ich hinzu und riß sie mit Macht aus dem Rachen des Todes, der sie verschlingen wollte. Ich richtete meinen Bund mit ihnen auf, und gelobte es ihnen, daß sie sollten mein sein. Ich vergab ihnen alle ihre Sünden, besprengte sie mit meinem Blute, und kleidete fie in meine blutige Gerechtigkeit ein, als in einen priesterlichen und königlichen Schmuck, und ließ ihnen metne heiligen fünf Wunden rechte Felslöcher sein, da hinein sie nun ohne Unterlaß fliehen können, weil sie da in einer sichern Verwahrung sind, vor allem, was ihnen schaden kann. Ich küssete sie mit dem Kusse meines Mundes, ließ ihnen meine blutige Versöhnung zu Theil werden, sehte sie an die Tafel und gab ihnen mein Fleisch zu essen und mein Blut zu trinken, schenkte ihnen zugleich zum ewigen Unterpfande meiner Gnade meinen Geist. Ich nehme mich nun ohne Aufhören ihrer an. Ich vergebe ihnen täglich und reichlich ihre Sünden und rechne ihnen Nichts weiter zu. Meine rechte Hand erhält sie, und mit meinen Augen leite ich sie durch die Welt, daß sie meine Seelen bleiben.

Ich bin bekannt den Meinen. Fragt ihr nur ein Schäflein seiner Weide: Was es denn hat? Was es genießet? Woran es seinen Hirten kennet? D! es wird sich nicht lange zu besinnen nöthig haben. Die Freude seines Hirten, die in ihm bleibt, und seine Freude vollkommen macht, Joh. 15, 12. wird ihm schon den Mund öffnen, daß es euch von den Seligkeiten erzählet, deren es durch die Bekanntschaft mit seinem Hirten ist theil

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haftig geworden. Und wenn ein Schäfchen so einfältig wäre, daß es sich mit Worten nicht auszudrücken wüßte, so dürfet ihr ihm nur den 23. Psalm Davids vorlesen, da wird es sagen: Der Mann redet aus meinem Her= zen. Was der genossen hat, das genieße ich auch. Ich schmecke eben das. Auf Worte kommt es hier nicht an. Kann sich Jemand erklären, so ist es gut. Es hat seinen Nugen. Ein anderer, der es höret, kann gereizt werden, sich gleichfalls nach diesem guten Hirten umzusehen. Kann sich Jemand nicht weitläuftig darüber ausdrücken, so ist es eben das. Wenn er nur ein Schaaf dieser Weide ist, das seinen Hirten kennet. Und zu die fer seligen Bekanntschaft mit ihm gelangen wir durch fein geschriebenes Wort, welches er uns hinterlassen hat, und das uns verkündigt wird, und durch die heiligen Sacramente, Laufe und Abendmahl, als in welchen und durch welche Gnadenmittel er sich uns zu offenbaren verheißen hat, und seine Verheißung auch reichlich er= füllt. Daher wäre es eine wirkliche Versuchung Got= tes, wenn wir diese Heils- und Gnadenmittel vorbei= gehen, und weil uns dieselbe etwa zu geringschäßig wáren, auf andere A:ten, um zu seinem Erkenntnisse zu ge= langen, auf Erscheinungen der Geister, auf unmittelbare Offenbarungen oder dergleichen warten wollten. Vor dieser Sünde behüte uns lieber Herr Gott! Wir glauben an ihn, so wie er sich uns im Worte und den Sacramenten bekannt macht. Wir kennen ihn. Die Sorge des guten Hirten für die Heerde seines Erbtheils leuchtet auch

4. aus seinem Verlangen nach der Vergrdßerung seiner Heerde hervor. Und ich habe noch andere Schaafe, die sind nicht aus diesem Stalle, und dieselbigen muß ich herführen. Er sagt damit den Pharifåern seiner Zeit so viel: Ihr lohnsüchtigen Miethlinge, wenn ihr gleich denket, ich würde kein Schäflein aus eurem Stalle, aus den Juden erhalten, so sollt ihr doch sehen, daß es mir nicht daran fehlen wird. Und wenn

ihr auch verstockt bleibet, und eure Ohren vor meiner Stimme verstopfet, so sollet ihr wissen, daß ich noch andere Schaafe habe, die freilich bisher mit euch nicht in einem Stalle gestanden, die armen Heiden, die den stummen Gößen dienen, wie sie geführet werden, die noch fremde, und außer der Bürgerschaft Israels, und fremd von den Testamenten der Verheißung sind, die teine Hoffnung haben und ohne Gott in der Welt leben; diese armen verlornen Schaafe sind mir auch zum Erbe gegeben, daher muß ich sie zu meinem Schaafstalle führen, als ihr König, als ihr alleiniger Hirte. Ezech. 37 24. Die Juden sahen alle fremden Völker, alle Heiden sehr verächtlich und wie die Hunde an. Eine freie Bahl des Herrn hatte sie aus den übrigen Völkern der Erde zum Volke Gottes ausgesondert. Ihnen war das geoffenbarte Herz, und das, was Gott geredet hatte, anvertraut. Róm. 3, 2. Ihnen gehörte, wie Paulus Róm. 9, 4. bezeuget, die Kindschaft und die Herrlichkeit und der Bund und das Gesetz, und der Gottesdienst und die Verheißung. Sie konnten sich vieler Propheten und Boten Gottes, vieler Erscheinungen und Zeis chen der göttlichen Gegenwart, vieler Wunder und au ßerordentlichen Thaten, die unter ihnen geschehen, rühmen. Daraus entstand bei ihnen ein ganz unerträge licher Hochmuth. Sie verachteten die übrigen Völker, denen diese Wohlthaten nicht widerfahren waren. Weil fie ein natürliches Recht zu derjenigen Gnade zu haben glaubten, womit der Messias die Kirche beseliget hatte, indem sie als geborne Juden die rechtmäßigen Erben Abrahams wåren, denen die Verheißung geschehen war; so mißbrauchten sie diesen Vorzug dazu, daß sie die Liebe und Barmherzigkeit Gottes verkleinerten. Sie segten derselben gar enge Schranken, und behaupteten, daß die übrigen Einwohner der Welt, kein Theil daran hätten. Gott war, ihren Gedanken nach, nur ein Vater der Juden, und ein Richter oder Feind der andern

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haftig geworden. Und wenn ein Schäfchen so einfältig wäre, daß es sich mit Worten nicht auszudrücken wüßte, so dürfet ihr ihm nur den 23. Psalm Davids vorlesen, da wird es sagen: Der Mann redet aus meinem Herzen. Was der genossen hat, das genieße ich auch. Ich schmecke eben das. Auf Worte kommt es hier nicht an. Kann sich Jemand erklären, so ist es gut. Es hat seinen Nußen. Ein anderer, der es höret, kann gereizt werden, sich gleichfalls nach diesem guten Hirten um= zusehen. Kann sich Jemand nicht weitläuftig darüber ausdrücken, so ist es eben das. Wenn er nur ein Schaaf dieser Weide ist, das seinen Hirten kennet. Und zu die fer seligen Bekanntschaft mit ihm gelangen wir durch fein geschriebenes Wort, welches er uns hinterlassen hat, und das uns verkündigt wird, und durch die heiligen Sacramente, Taufe und Abendmahl, als in welchen und durch welche Gnadenmittel er sich uns zu offenbaren verheißen hat, und seine Verheißung auch reichlich erfüllt. Daher wäre es eine wirkliche Versuchung Got= tes, wenn wir diese Heils- und Gnadenmittel vorbei= gehen, und weil uns dieselbe etwa zu geringschäßig wáren, auf andere A:ten, um zu seinem Erkenntnisse zu ge= langen, auf Erscheinungen der Geister, auf unmittelbare Offenbarungen oder dergleichen warten wollten. Vor dieser Sünde behüte uns lieber Herr Gott! Wir glauben an ihn, so wie er sich uns im Worte und den Sacramenten bekannt macht. Wir kennen ihn. Die Sorge des guten Hirten für die Heerde seines Erbtheils leuchtet auch

4. aus seinem Verlangen nach der Vergrdßerung seiner Heerde hervor. Und ich habe noch andere Schaafe, die sind nicht aus diesem Stalle, und dieselbigen muß ich herführen. Er sagt damit den Pharifåern seiner Zeit so viel: Ihr lohnsüchtigen Miethlinge, wenn ihr gleich denket, ich würde kein Schäflein aus eurem Stalle, aus den Juden erhalten, so sollt ihr doch fehen, daß es mir nicht daran fehlen wird. Und wenn

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