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an den Heiland glaubet. Aber vielleicht ist ein Schäf. chen des Heilandes viel zu fromm dazu, daß es nicht fündigen kann. O nein! Das weiß es besser. Es kann mit keiner andern Beichte vor das Angesicht seines Hirs ten treten, als mit dieser: Ich armer, elender, sündiger Mensch! Wer war ich doch, daß du an mich dachtest? Ein Feind Gottes! Ein Höllenbrand! Wer wäre ich den Augenblick, wenn du mir das Antheil an deinem Blute absprächest? Wenn du mich hingåbest? Ein ver= dammter Mensch! Ich könnte, ja ich würde in Alles wieder hinein gerathen, wenn du dich nicht meiner im mer erbarmtest, und mich aus einer Stunde in die andere bewahrtest. Was hält denn ein Schäfchen der Weide Jesu ab von Sündigen? Die Gnade! Die ihm widere fahrene Barmherzigkeit! Die neue Art, die ihm mit der Gnade geschenkt ist, und täglich geschenkt wird. Es ist aus Gott geboren. Darum thuts nicht Sünde! Sein Saame bleibt bei ihm, darum kann es nicht fündigen. Denn es ist von Gott geboren. 1. Joh. 8, 9. Es läßt sich von den Scheingütern dieses Lebens keine blauen Dünste mehr vor die Augen malen, sondern seine Beschäftigung ist nur die: Ich zieh mich auf den Sabbath an, so prächtig als ich immer kann. Es ist ihm eine wahre Glückseligkeit, Nichts zu sein, und an Nichts in der Welt sein Herz zu hängen. Es will nichts an ders, als nur seinem Hirten gefallen. Es hålts für seine Ehre, dem Heilande in seiner Schmach, Niedrigkeit, Verleugnung seiner selbst und der Welt nachzufolgen. Und das ist es, was wieder in unserm Katechismus steht: Auf daß ich sein Eigen sey, und in seinem Reiche unter ihm lebe, und ihm diene in rechtschaffener Ge= rechtigkeit und Heiligkeit, die ihm gefällig ist. Das ist es, was Paulus bezeuget: Denn die Liebe Christi dringet uns also. Sintemal wir halten, daß, so Einer für Alle gestorben ist, so sind sie Alle gestorben. Und er ist darum für Alle gestorben, auf daß die, so da leben,

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hinfort nicht ihnen selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist. Und was Petrus schreibt: Darum so begürtet die Lenden eures Gemü» thes, seid nüchtern und seßet eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch angeboten wird durch die Offens barung Jesu Christi, als gehorsame Kinder, und stellet euch nicht gleich wie vorhin, da ihr in Unwissenheit nach den Lüsten lebtet, sondern nach dem, der euch be rufen hat und heilig ist, seid auch ihr heilig in allem euren Wandel. Denn es steht geschrieben: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig. Alle Seelen nun in der ganzen Welt, die nach diesen Grundregeln einher gehen, gehören zu der Heerde des Erbtheils Jesu; lieben sich unter einander von Herzen, und bleiben im Frieden auf einem Sinne. Zwischen die kann sich Nichts sehen, und wenn auch Etwas dazwischen kåme, so wirds doch bald wieder weggeräumt. Da ist eine Heerde, da ist ein Hirte!

Geliebteste Seelen! Laßt euch der Heerde seis nes Erbtheils zuzahlen. Das fordere ich kurzweg von euch, weil ich keine andere Ursache weiß, warum ich euch das Amt des guten Hirten, die Sorge für die Heerde seines Erbtheils, die Seligkeit seiner Schaafe habe vor. stellen müssen, als daß ihr selbst lebendige Zeugen das von werdet und mit eurer Erfahrung es versiegeln könnet, daß es wahr ist, was ich sage, daß die Glückseligkeit der Seelen groß ist, denen es ihr Hirte zugestehen muß, wenn sie es bekennen: Hier ist meine Hand, mein Herz ist bekannt; so wahr du das Lamm, so wahr bin ich Armes ein Schäfchen vom Stamm. Und wie werdet ihr zu dieser seligen Erfahrung kommen? ! auf eine ganz leichte Art, dazu ihr kein Quentchen von eurer eigenen Vernunft noch Kraft nicht brauchet. Laßt diefen guten Hirten nur sein Amt an euch thun! Und was ist denn sein Amt? Höret es aus seinem eigenen Munde: Des Menschen Sohn ist kommen zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Luc. 19, 10. D! wenn es

erst bis dahin mit euch kommt, daß ihr euch selbst so gut als verloren ansehet; daß ihr euch keinen Rath mehr wisset, wo ein noch aus; daß euch das Noth und Schmerzen macht: Ich bin kein Schaaf seiner Weide! Ihr möget jung oder alt sein, wenn euch darüber die Angst überfällt: Ich kenne diesen guten Hirten nicht! Er hat, wie ich höre, sein Leben für mich gelassen, und ich habe mir in der ganzen Zeit meines Lebens nicht einmal die Mühe gegeben, daß ich nach ihm gefragt håtte: Wer ist das, der mir eine solche Treue bewiesen hat, daß er für mich gestorben ist? Ich lebe ohne ihn in der Welt. Wenn es euch einmal só ums Herz wird, daß ihr den Tod möchtet herwünschen, ja! daß ihr nie geboren måret, wenn ihr ohne diesen Hirten långer leben solltet, da wirds gute Zeit werden. Da wirds nicht mehr auf euch, sondern da wirds auf den Heiland ankommen. Wenn ihr da umkommen, sterben und verloren gehen würdet, so ginget ihr auf seine Rechnung verloren. Da wurde euer verlornes Blut von seiner Hand gefordert werden. Und ob ich gleich die Lehre der sogenannten Wiederbringer in unsern Gegenden für eine grund- und schrift. · lose Lehre halte, und nach der Schrift den Verdammten und Teufeln keine Erlösung aus dem Orte ihrer Qual versprechen kann; so bin ich doch überzeugt, daß euch der Heiland in diesem Falle aus der Hölle wieder heraus holen würde, wenn ihr es ihm beweisen und sagen könntet: Ich war ein verirrtes und verlorenes Schaaf! Ich war bis an das Ende der Erde verstoßen. Ich fühlte die Noth, ich schmeckte den Tod, es ward mir sehr schwer, als ob ich auch eins deiner Kreuziger wår! Ich hörte von dir, daß du so ein guter Hirte wärest, der das Verlorne suchet und selig machet. Ich kehrte mich, Lamm! gerade auf dich, dir gab ich mich hin, mit mir zu thun, wie es dein Herz und Sinn; ich war wohl noch scheu, doch hofft ich dabei: Ich wäre dein Lohn, du wärest so gnädig, und hülfest mir schon. Aber du hast midy

lassen in Sünden sterben, und an Leib und Seel verderben. Du hast dich meiner nicht angenommen. Ich fage, wer das in der Hölle dem Heilande würde beweifen können, der hätte die Hoffnung, ja es wäre gewiß, der Hirte würde sein Amt an ihm thun, und ihn erretten. Wo bliebe sonst die Wahrheit seines Wortes? Wo bliebe die Ehre seines guten Namens, kraft dessen er Alles, was verloren ist, was sich wahrhaftig so füh let und sich gerne will helfen lassen, wenn ihm kann gee holfen werden, suchet und selig macht, und von allen solchen Leuten keine Seele verloren gehen läßt, und also diesen Vorwurf von keinem Verdammten hören wird, die sich vielmehr alle selbst werden anklagen und mit den Worten verurtheilen müssen: Wir haben nicht ge= wollt! Einen Menschen demnach sehen, der seinen verlornen Zustand mit Wehmuth kennet und mit Schmerzen empfindet, der nach der Rettung aus demselben seufzet, daß heißt gewiß, was Edles sehen. Wenn ich und meine Brüder, die mit mir ein gleiches Amt führen, solche Seelen unter unsern Zuhörern sehen, da erblicken wir Kinder Gottes; da sehen wir Schäflein, die der Hirte schon gefunden hat, die ihn bereits auf den Achseln_liegen, und mit denen er im Begriffe ist, sie zu der Heerde feines Erbtheils zu tragen. Da sehen wir selige Menschen an diesen, die ihre Unseligkeit fühlen, und mit Thránen beweinen, und wir wissen zum Voraus, daß der Vorhang, der vor ihren Herzen hångt, und den Anftrahl der Gnade aus ihres Hirten Wunden auffängt, bald weggezogen wird. Diese Leute sind eigentlich unsere Zuhörer. Die horchen auf die Post. Die merken auf die Botschaft, welche wir an sie haben, wenn wir den Armen das Evangelium predigen. Un, denen geht unser Segenswunsch, wenn wir ihnen aus 1. Petri 1, 2. viel Gnade und Frieden durch das Erkenntniß Gottes, Jesu Christi, unsers Herrn anwünschen, in seine Kraft. Diese schlafen nicht mehr dabei ein, wenn das Evange=

lium vom guten Hirten verkündigt wird. Nein! sie hdren aufmerksam zu, als auf eine Nachricht, daran ihnen gelegen ist. Sie müssen wissen, obs auch für sie Wahrheit ist, was man im Buche geschrieben liest, daß man dem Manne, vor dem Johannes bebte, so nahe werden kann, daß man ein Schäflein wird, das in seinen Armen schläft, in seinen Wunden ruhet, von seinem Brode isset, und aus seinem Becher trinket. Und wie werden sie das inne? Ehe sie sichs versehen, wenn sie manchmal denken: Sie wären aus einem Gerichte, das sie selbst recht sprechen, verstoßen, öffnet ihnen der Hirte die Augen, und sie sehen sich mitten in seinen mit Blute befloffe= nen Armen. Die Ueberzeugung von seiner Gnade, von der Vergebung der Sünden, die er ihnen mit seinem Blute erworben hat, geht als eine Morgenröthe im Herzen auf, macht dasselbige lichte, und läßt keinen Zweifel wegen ihrer Gnadenwahl bei ihnen übrig. Da se= hen sie, daß sie nicht ihn, sondern er sie erwählet hat; Joh. 15, 16. Sie fangen an zu jauchzen: Mein Hirt ist gut, der mich sein Schäflein nennt, auf deffen Schooß die Liebe mich geleget. Sagt, Schäflein, sagt, ob ihr fonst Jemanden kennt, der so ein Herz zu seinen Schäf lein tråget? Der sich so nah auch zu den Schwächsten thut? Mein Hirt ist gut! Ihr Glaube triumphirt über alles Verderben. Und worauf bauet er seinen Tri umph? Nicht auf seine Treue, nicht auf seine Buße, Kampf, Berleugnung oder Werke der Gerechtigkeit, sondern allein auf die freie Gnade seines Hirten, die ihm mit dessen Blute besiegelt ist. Das ist die Grundfeste, darauf sich ihr Glaube steuert, und darauf er sich verlassen kann. Diese Gnade, diese blutige Gnade, in welcher sie rein gewaschen vor ihm stehn, und auf ihrem Lebenspfade, an der Stirn versiegelt gehn, bleibt von dem an ihr Element und das Erbarmen des gu= ten Hirten ihr ewiger Trost, und die Quelle der Freude, die Niemand von ihnen nehmen kann. Ach! hätte ich

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