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len auch beschaffen. Sie besuchen z. E. das Gotteshaus fleißig. Sie merken mit Eifer auf das Wort, das ihnen verkündigt wird. Sollte man nicht denken, wenn man sie in diesen Beschäftigungen sieht, ihr Herz müsse mit der brünstigen Sehnsucht angefüllt sein, und sich nach nichts mehr sehnen, als die Wahrheit zu erkennen, die sie selig macht? Allein es ist ihnen doch nicht um ihre Seligkeit zu thun, sondern sie haben andere Abfichten, warum sie sich so betragen. Sie verlangen nicht, daß ihnen das Licht der Wahrheit aufgesteckt werde. Denn fie fürchten sich, es möchten ihnen dabei gewisse Dinge in das Gesicht fallen, vor denen sie ihre Augen so viel nur möglich ist, zuzuschließen suchen. Sie bleis ben also bei allen Fragen, das sie nur zum Schein thun, in Verwirrung, in ihren Vorurtheilen und fale schen Begriffen. Sie fragen wohl dann und wann, allein ihr Zweck ist nur, daß sie sich das Ansehen geben wollen, als ob sie auch für ihre Seele sorgten. Der Weg zur Seligkeit steht ganz klar in der Bibel; er wird ihnen deutlich aus derselben vorgetragen; alle Kinder können ihn finden, worauf sogar die Thoren nicht irren. Sie aber wollen die Bibel erklärt haben, und fagen: sie verstånden sie nicht. Das ist es aber nicht! Sie verstehen sie gar wohl! Nur den vorgezeichneten Weg zu betreten; dazu haben sie keine Lust; ihr Herz ist zum Ungehorsam geneigt, und hat keinen Sinn zur Sache; und wollen sich deshalb mit ihrer Unwissenheit entschuldigen. Von allen diesen Arten ist nun die Rede nicht, sondern wir fragen: Wie sehen die Seelen aus, die nach dem Wege zur Seligkeit fragen? Ich antworte: Es sind aufgeweckte, einfältige und um ihr Heil bekümmerte Gemüther, die den Weg zur Seligkeit nicht wissen, aber gern felig sein wollen, und aus der Ursache danach fragen. Es sind:

1. Aufgeweckte Gemüther. Sobald ein todter Mensch die Stimme des Sohnes Gottes hört,

so wacht er auf. Da lebt der Todte. Da ist Weinen die erste Stimme. Und die erste Frage, die man aus seinem Munde hört, ist die jenes Kerkermeisters: Lieben Herren! was soll ich thun, daß ich selig werde? Gesch. 16, 30. Es sind

2. Einfältige Gemüther. So sahen die Jünger des Heilandes aus. Darum freuete sich Jesus ihrer im Geiste und sprach: Ich preise dich Vater und Herr Himmels und der Erden, daß du solches den Beisen und Klugen verborgen hast, und hast es ge= offenbaret den Unmündigen. Ja, Vater! also war es wohlgefällig vor dir! Luc. 10, 21. Es sind also

3. Menschen, die um ihr Heil bekümmert sind! In diese selige Bekümmerniß gerieth Saulus, der berühmte Verfolger des Heilandes uud seiner, Gemeine; dieser sprach mit Zittern: Herr! was willst du, daß ich thun soll? Gesch. 9, 6. Und so heißt es von einigen Laufenden: Da sie aber das hörten, ging es ihnen durchs Herz und sprachen zu Petro und zu den andern Aposteln: Ihr Männer, lieben Brüder! was sollen wir thun? Gesch. 2, 37. So fragte der Kammerer der Königin Kandaces aus dem Mohrene lande den Philippus: Ich bitte dich, von wem redet der Prophet solches? Von ihm selber oder von jemand Anderem? Und da Petrus zum Hauptmann Cornelius kam, so sagte dieser zu ihm: Nun sind wir Alle hier gegenwärtig vor Gott, zu hören Alles, was dir von Gott befohlen ist. Es sind endlich

4. Seelen, die den Weg zur Seligkeit nicht wiffen, aber gern selig sein wollten; und aus diefer Ursache danach fragen. Da wird es freilich gute Zeit, wenn es heißt: Ich wollte gerne selig sein, und weiß nicht wie ichs mach! Und das fångt sich an, wenn der heilige Geist einen Menschen seine unbeschreiblich jämmerliche Gestalt, wie in einem Spiegel, zeigt, davor ihm sein Herz zittert und sein Leib bebet. Das

ist eine wahre Gnade! Dadurch wird der Mund geöffnet und man fragt vor Angst. Und das Fragen ist schon ein Kennzeichen, daß der Geist Gottes am Her zen arbeitet. Das ist der Weg zum Erkenntniß des Willens Gottes zu kommen, welchen Er uns selbst in seinem Worte angepriesen hat. Denn es spricht der Herr: Tretet auf die Wege! Schauet und fraget nach den vorigen Wegen, welches der gute Weg sei, und wandelt darinnen, so werdet ihr Ruhe finden får eure Seelen. Jerem. 6, 16. Man muß also nach dem Wege zur Seligkeit fragen, wenn man ihn nicht weiß. Man muß aber auch die Antwort, welche man auf diese Frage erhält, sich beweisen lassen, und daher die Antwort untersuchen: Ob sie Grund hat, darauf man bauer kann? Dern was hieße es, einen Weg zur Seligkeit fich zeigen lassen und weiter keine Gewißheit, als etwa diese anzugeben: Mein Lehrer hat mich so unterrichtet; meine Våter haben so geglaubt: deshalb zweifle auch ich nicht daran. - Das hieße sehr gleichgültig gegen die Seligkeit sein. Ja, sein Haus auf Sand zu bauen. Das würde aus uns unzuverlässige Leute machen, die eben das, was sie heute bekennen, morgen eben so gut zu verläugnen im Stande sind. Und darum muß man sich die Antwort auf die Frage nach dem Wege zur Seligkeit mit unumstößlichen Gründen beweisen lassen, damit man nicht blos mit fremden Augen die Wahrheit sehen lernt. Denn die Wahrheit entscheidet eine Sache gar bald. Unwahrheit und Irrthum knüpfen lauter verwirrte Knoten. Es ist daher gefährlich, am unrechten Orte zu fragen. Die Schrift lehrt solches deutlich, und tadelt diesen Fehler, ja sie zeigt auch die Schädlichkeit desselben an. Mein Volk — spricht der Herr fraget fein Holz, und sein Stab soll ihm pre= digen. Hof. 4, 12. Das war wohl nicht der rechte Ort, wo man Unterricht für seine Seele suchen konnte. Ein Volk, welches das Licht der Schrift hatte, und das

Zeichen der göttlichen Gegenwart über dem Gnadenstuhle wußte; ein Volk, zu welchem der Herr durch die Propheten redete; ein solches Volk fragt die Gößen; deshalb folgt auch diese Strafe: Das thōrichte Volk will geschlagen sein. Ferner: Wenn sie zu euch sagen, ihr müsset die Wahrsager und Zeichendeuter fragen, die da schwazen und disputiren; so sprechet: Soll nicht ein Volk seinen Gott fragen? oder: Soll man die Todten für die Lebendigen fragen? Jef. 8, 19. Was be lehren uns solche Redner? Nichts anderes, als das, was ich sage: Es ist gefährlich, wenn man am unrechten Orte fraget; denn es verursacht, daß die Menschen von dem lebendigen Gott abweichen, und sich dem Geiste der Lügen und des Irrthums preisgeben. Mein Volk thut eine zwiefache Sünde; mich, die lebendige Quelle, verlassen sie und machen sich hie und da ausgehauene Brunnen, die doch löchricht sind und kein. Wasser ge= ben." So klaget der Gott Israels über die Unart setnes Volkes, welches Nirgends lieber fragte, als am unrechten Orte. Ja! er klagt nicht nur, sondern er ei= fert und drohet auch: Die da fragen, wo sie nicht fragen sollen, haben damit keine Entschuldigung, daß fie mit der Antwort betrogen sind. Sie sollen beide ihre Missethat tragen, spricht der Herr. Wie die Missethat des Fragers, also soll auch sein die Missethat des Propheten." Ezech. 14, 1. Welches ist aber der rechte Ort, da man fragen muß?,,Da merkte Jesus, daß sie ihn fragen wollten." Und das war der rechte Mann!

Der Heiland verkündigte den Jüngern seinen Hingang zum Vater. Er hielt diese Unterredung mit sei» nen Jüngern zu der Zeit, da er im Begriffe stand, sein Leiden anzutreten, und suchte sie dadurch vor dem Aergernisse seines Kreuzes zu verwahren. Er verstand also durch diesen Hingang zum Vater, sowohl sein ihmi so nahe bevorstehendes Leiden und Sterben, als auch

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seine siegreiche Himmelfahrt und majestätische Erhöhung zur Rechten Gottes, welche auf seine Auferstehung von ben Todten erfolgte. In beiden Fällen ging er zum Vater. In seinem Leiden und Sterben kehrte sein Geist nicht nur zu dem Vater zurück, in dessen Hände er ihn befahl, sondern sein Leiden war auch eine Gabe und Opfer, welches er Gott zu einem füßen Geruche darbrachte. Eph. 5, 2. Und in seiner Himmelfahrt entzog er sein fichtbares Dasein der Welt, ging zum Vater und sehte sich zu der Rechten der Majestät in der Höhe, da er mit Preis und Ehre gekrönt, allen, die ihm gehorsam find, eine Ursache der ewigen Seligkeit geworden. Ebr. 5, 9. Beides zeigte der Heiland seinen Freunden an, so oft er ihnen von seinem Hingange zum Vater Etwas sagte. Daraus begriffen sie wohl, daß er sie verlassen wolle, und daß ihnen eine schwere Trennung von ihrem Herrn und Meister bevorstånde; allein die Sache selbst war ihnen dunkel, und seine Abwesenheit war ihnen unerträglich. Jedoch sie handelten hierin herz= lich und einfältig, daß sie ihn fragten, oder doch fra gen wollten. Wir sehen also aus unserm Texte, wer eine richtige und zuverlässige Antwort auf die Frage: ,,was soll ich thun, daß ich selig werde?" haben will, der muß den Heiland fragen. Und wo fragt man ihn denn?,,Wir haben ein festes prophetisches Wort schreibt Petrus und ihr thut wohl, daß ihr darauf achtet, als auf ein Licht, das da scheinet in einem dunkeln Orte, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.“ Aus diesem seinem geschriebenen Worte erhalten wir also eine Antwort auf unfere Frage, darauf wir uns verlassen können. Das ist der Mund, dadurch er zu uns redet, und wodurch wir ihn reden hören, so oft einer seiner Diener vor uns hintritt, und uns in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden prediget. Ein solcher Mann ist nun freilich kein Engel. Er ist ein Sünder wie die sind,

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