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freue mich im Herrn, und bin fröhlich in meinem Gott. Jef. 61, 10.

So ist es einem Menschen, bei dem das Fragen aufhöret, indem das Herz sich freuet, und seine Freude Niemand von ihm nehmen kann. Das muß aus unferm ganzen Verhalten heraus leuchten, wenn uns der Heiland Alles in allem ist. Wenn ihr es aber nur saget, wie es andere Leute auch so sagen und mitsingen; „Jesu meine Freude, meines Herzens Weide, Jesu meine Bier!" und es ist nicht wahr, Jesus ist nicht eure Freude, sondern was in der Welt ist, das erfreuet euch, so kommt auch nichts heraus, worauf andere Menschen see hen und Achtung geben. Die Welt wird euch lieb behalten, und ihr könnt bei ihr in Achtung bleiben. Wenn ihr aber das faget und singet, und es ist Wahrheit bei euch; ihr dürfet euch ein Fenster vor die Brust wúnschen, dadurch man euch ins Herz hinein sehen könnte; so hat diese eure Freude ihre gewissen Wirkungen auch auf Andere, insbesondere aber auf die Hers zen derer, die in eurem Hause um euch sind. Ent weder werdet ihr ihnen in eurer Freude unertrág= lich; oder sie hat eine selige Wirkung auf ihre Herzen, daß sie euch nach Zach. 9, 17. fragen: „Was habt ihr denn Gutes vor Andern? Uns deucht, ihr seid an dere Menschen als wir. Was uns erfreut, worin wir unsere Lust und Vergnügen finden, des rühmt euch nicht; das ist euch zu gering. Ihr verlasset die Weltlust, die wir erst recht genießen möchten; und wenn ihr auch dann und wann aussehet wie die Traurigen, so seid ihr doch allezeit fröhlich." Da könnet ihr ihnen etwas von eurer Freude und deren Ursache erzählen. Und dann saget ihnen zugleich: Ach, hätten wir euch nur zu Jesu Wunden, ihr schmecktet eben das zu allen Stunden! Da kann das heraus kommen: Der Mensch glaubte mit seinem ganzen Hause.

Das sage ich insbesondere als ein Wort des Herrn,

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euch Hausvåtern! wenn Nichts von euch gefordert würde, so werden doch eure Hausgenossen von euch gefordert werden. Ihr Aeltern! eure Kinder werden von euch gefordert werden. Was für ein Lohn würde eurer warten, wenn ihr sie zu nichts Anderem, als zum Geiz und Hochmuth, zur Liebe der Welt, und mit einem Worte, zum Dienst der Sünde anführet? Warum saget ihr ihnen nicht bei Zeiten: Es könne ihnen nichts helfen, wenn sie die ganze Welt gewånnen, und litten Schaden an ihren Seelen? O! daß eure Kinder euch einstens nicht den Fluch wünschen mögen. Zwar werden sie um ihrer Missethat willen fie darinnen beharren - sterben; aber ihr Blut wird doch von eurer Hand gefordert werden. Ihr Herren und Frauen! die euch dienen, werden auch von euch gefordert werden. Es ist nicht genug, daß ihr ihnen Essen, Trinken und Lohn gebet, den sie verdienen; sie sollen es euch auch ansehen, wie selig ein Mensch ist, der dem Heiland in seinem Reiche dienet; damit sie Lust bekommen zu fragen, wie sie auch dieser Seligkeit theils haftig werden können. Kurz, Alle die wir den Christennamen führen, wir sollten mit dem Siegel in unferm Herzen herum gehen und es uns aus den Au gen heraus lesen lassen, daß wir mit der Hülfe Got tes getröstet und mit dem freudigen Geiste gesalbet sind. Wir, die wir auf Jesu Tod getauft sind und sein Evangelium so viele Jahre gehöret und zum Tisch des Herrn im heiligen Abendmahle gehen, wir sollten nicht mehr zu fragen brauchen, sondern sollten uns nach Leuten umsehen, die uns fragten: Lieben Brüder! was sollen wir thun, das wir auch so selig werden? Durch diese Freude am Heil des Herrn, sollten wir allen Menschen beweifen, daß wahres Christenthum unter uns ist, weil es uns zu vergnügten, fröhlichen und seligen Leuten macht. Wenn nun die Frage vorkame: Gehöret ihr zu den Leuten, die sich vermessen, fromm zu sein, und verach=

ten die andern? So wården und müßten wir das nicht an uns kommen lassen. Sondern da heißt es: O be= hüte Gott! wir sind auch Menschen und Sünder wie ihr! Ja! Miffethåter, die des Todes würdig sind! „Allein, worüber freuet ihr euch denn? Warum gehet ihr nicht den ganzen Tag traurig und gebückt einher?" Gottlob, daß seine Gnadenhand uns suchte, zu sich zog und fand. Das Leben ist uns aus Gnaden um des Blutes Jesu willen geschenkt; gehet auch zu ihm hin und lasset es euch schenken. „Müßt ihr denn nicht auch sterben?" Ja! aber es kann uns doch kein Tod nicht tödten, sondern reißt unsern Geist nur aus allen Nöthen; schließt das Thor der bittern Leiden, und macht Bahn, daß man kann gehn ins Himmels Freuden. ,,Denket ihr nicht an das Gericht und an die Ewigteit?" Ja! allein wir kommen nicht in das schreckliche Borngericht, weil wir keinen Werken noch sonst was trauen, sondern allein in den Wunden schauen, die Gnas denwahl. Weil wir beim Soha in' Gnaden stehn, so kanns uns niemals übel gehn. Der Richter ist unser bester Freund, drum schreckt uns nicht die Gottespo= faune. Er ist auf unserer Seite und vertritt uns. Ebr. 7, 25.,,Wie lange dauert eure Freude?" So lange es uns nicht aus dem Sinne kommt, daß es den Heiland sein Blut gekostet, daß wir erlöset sind. So lange wir es nicht vergessen, daß unser Gott Wunden hat, und der Spruch uns neu bleibt: Christus ist für uns Gotts lofe gestorben! Rom. 5, 6. So lange das unsere im merwährende Heilsordnung bleibt: Ach, laß doch meine Seele nie aus deinen treuen Armen, und thu nichts andres spåt und früh, als meiner dich erbarmen. So lange wir das Wort gläubig lesen können: Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen. Jes. 54, 10. So lange wird unsere Freude bleiben, und Nichts wird uns beunruhigen noch unsre Freude stören können. Er wird

uns nie aus dem Sinne scheiden, bis wir ihn sehn. Bis zu dem Zirkel der Gnadenwahl, im freudenvollen ErLösungsfaal, wo die Thronen-Herren sich so verbücken, und keinen Laut in die Lüfte schicken, als von dem Lamm, Wenn das keine Sachen sind, die unsere Augen wacker machen können, was ist es denn, das uns in Wahrs heit erfreuen kann? Und dieses ist der Zustand eines Menschen, der aufhöret zu fragen. Von dem an, daß man die Gewißheit im Herzen hat, hat das Fragen ein Ende. Da grübelt man nicht mehr über die Geheimnisse des Reiches Gottes, sondern man ißt und trinkt sich im Glauben nun fatt, und wird zugleich mit rein. Der Herr ist unser Licht; er führet unsere Sache aus und schaffet uns Recht. Er bringt uns an das Licht, daß wir unsere Lust an seiner Gnade sehen. Mich. 7,8. Wir lassen von unserm Thun ab, und ergeben uns in seine Hånde, woraus uns Niemand reissen kann. Er ist unser ewiges Licht und unser Gott; der Mann mit fünf Wunden roth, ist unser Preis! Unsere Sonne gehet nicht mehr unter, und unser Mond verlieret den Schein nicht. Der Herr ist unser ewiges Licht, und die Lage unsers Leidens haben ein Ende. Umen.

Lieber Heiland! wir leben in den Tagen, von welchen deine Boten schon in den alten Zeiten geweissaget haben, und davon du selbst gesagt hast: Sie werden sich ewiglich freuen und fröhlich sein über dem, das ich schaffe. Denn siehe ich will Jerusalem schaffen zur Wonne, und ihr Volk zur Freude. Und wir follten dieser Freude nicht auch theilhaftig werden? Erbarme dich unser und wende das Gefängniß, wie du die Waffer gegen Mittag trocknest, daß die Freude des Heils auch unsere Seelen durchströmen mag. Siehe gnädig auf alle Seelen in der ganzen Welt, die mit Thránen fåen, und laß fie bald mit Freuden árnten. Damit dein Schmerzenslohn vere mehret, und Viele aufhören zu fragen, indem sie dein genieBen, in einem gereinigten Gewiffen. Dieser Genuß möge dann noch Viele reizen, nach dir zu fragen. Amen.

Am vierten Sonntage nach Ostern.

Du werthes Licht, gieb uns deinen Schein, sehr uns Jefum Christum erkennen allein, daß wir an ihm bleiben, dem treuen Heiland, der uns bracht hat zu dem rechten Va terland. Amen.

Unter den herrlichen Namen, welche dem Geiste Gottes beigelegt werden, ist auch die: ser sehr merkwürdig, und insbesondere für uns sehr vortheilhaft, wenn ihn der Prophet den Geist des Raths nennet. Jef. 11, 2. Das Evangelium ist nichts Anderes, als eine öffentliche Verkün= digung des Rathes Gottes von unserer Seligkeit. Dies Bort versichert alle Menschen, alle Sünder ohne Unterschied, daß ihnen ein Heiland, ein Erlöser geschenkt ift, der von Gottes Gnaden für sie alle den Tod ge= schmeckt, Ebr. 2, 9. und dadurch dem Tode, unter des= sen Gewalt sie liegen, die Macht genommen, den Himmel wieder aufgeschlossen, und das Leben wieder ge= bracht habe. Das ist eine Predigt des heiligen Geistes an die ganze Welt. Die Fürsten auf der Erde legen denen, welchen sie ihre Heimlichkeiten anvertrauen, ein tiefes Stillschweigen auf. Allein da unser Herr das Buch, so ehedem in Moses Tuch verhüllet, und mit fieben Siegeln zugemacht war, aufgebrochen hatte, so schickte er seine Boten aus, mit dem Befehle: Predigt das Evangelium aller Kreatur! Marc. 16, 15. Das war eine von seinen Hauptverordnungen, die er machte; da es nun an dem war, daß er seine Herrschaft zu der Rechten der Majestät, über die erlösten Sünder antreten wollte. Seine Zeugen sollten es Niemanden verschweigen, sondern auf allen Dächern verkündigen, was er um des Lebens der Menschen willen, gethan und gelitten, und zwar zu dem Ende, damit die Menschen an ihn glauben, und durch diesen Glauben zum Genusse

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