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Hügel des Berges, darauf ihre Stadt gebauet war, daß sie ihn hinab stürzten. Denn er ging mitten durch sie hinweg. Luc. 4, 29. Es war umsonst, wenn man ihn, nachdem er im Tempel gelehrt hatte, zu greifen, zu steinigen und zu tödten suchte, so lange seine Stunde nicht gekommen war. Aber jeßt, nun war die Zeit da, nachdem er aus bedachtem Rathe und Vorsehung Gottes ergeben war, daß er durch die Hände der Unge= rechten genommen, angeheftet und erwürget werden sollte. Gesch. 2, 23. Nun aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat. Die Sonne der Gerechtigket wußte ihren Niedergang. Pf. 104, 19. Bisher hatte der Heiland manchen sauern Gang in der Welt gethan; aber dies war der allerschwerste und bitterste, den er nun zuleht antrat. So bange als ihm vor demselben war, und so zitternd und zagend ihn bald darauf seine Leiden mach, ten, mit einer so großen Erhebung des Herzens sprach er doch von demselben: Ich gehe hin! Sein Verråther war schon hingegangen. Die Hohenpriester und Schriftgelehrten hatten den Accord bereits mit ihm getroffen, daß sie ihm dreißig Silberlinge zur Belohnung seiner Verrätherei auszahlen wollten. Der Herr hatte seine Freunde schon angeredet: Stehet auf und lasset uns von Hinnen gehen! Joh. 14, 81. Deb Menschen Sohn ging dahin, wie von ihm gesagt war. Die Zeit seines Abschieds war vorhanden. Er ging dahin als das Schlachtopfer für unsere Sünden, und empfand alle ihre Schrecken. Er sahe die Schwere seiner ihm bevor= stehenden Noth voraus, unter welcher er in Angst und Zagen hinfank, als er sie wirklich schmeckte. Er verkündigte aber dieselbe mit Freudigkeit und einer bewun= dernswürdigen Hoheit des Muthes auch zum Voraus, um seine Bereitwilligkeit zu zeigen, womit er den bittern Becher bis auf den Boden austrinken, und uns kein Tröpflein von diesem Getränke übrig lassen wollte. Nun aber gehe ich hin, zu dem, der mich gesandt hat.

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Er redet von einem Hingange, davon seine Anhänger nicht gerne hörten. Und Niemand unter euch fragt mich: Wo gehest du hin? Sondern dieweil ich solches zu euch geredet habe, ist euer Herz voll Traurens geworden. Einer und der Andere hatte wohl einmal gefragt: Wo gehest du hin? Joh. 18, 36. Allein das war nur so obenhin geschehen, daß es so gut war, als nicht ge= fragt. Sie årgerten sich an der blosen Verkündigung seines Kreuzes, in dessen Andenken sie nach der Vollendung desselben ihre ganze Ruhe und Seligkeit fanden. Furcht und Zagen ergriff ihre Seelen, wenn sie nur von seinem Leiden hörten. Anstatt, daß sie von seinem Leiden ihre Stärke þåtten nehmen sollen, stießen sie sich an demselben. Indessen sagt ers ihnen doch mit vieler Weisheit und Eifer vorher, um sie noch vor größeren Vergernissen, darein sie hätten fallen können, zu verwahren, Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch gut, daß ich hingehe. Denn, so ich nicht hingehe, wenn ich mein Blut für euch nicht vergieße, und mein Leben für die Menschen nicht lasse; wenn ich nicht als der rechte Hohepriester durch mein Blut ins Aller- 1 heiligste gehe, und Gott mit euch versöhne: so kommt der Tröster, das ist, der heilige Geist, nicht zu euch. || So ich aber hingehe, will ich ihn zu euch senden. Hier i sehen wir es, wem wir diesen göttlichen Geist zu dan-i ken haben. Die ganze Sache hånget so zusammen: Die Menschen waren durch ihren Abfall von Gott, | nicht nur seines ihnen anerschaffenen Bildes, darin sie als in einem Fürstenschmucke, glänzten, sondern auch seit ner Gnade verlustig geworden. Die ganze Menschheit ( lag unter dem Zorne Gottes, und war der ewigen Verdammniß schuldig. Kraft der Gerechtigkeit, die Gott wesentlich ist, hätte er die Sünder von seinem Ungefichte auf Ewig verstoßen müssen, wofern dieselbe nicht durch eine völlige und hinlängliche Genugthuung wäre zufrieden gestellt worden. Es ist wahr: Gott ist barm

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herzig. Er ist geneigt seiner Kreatur Gnade angedeihen ju lassen, weil sie derselben bedarf. Gott ist aber auch heilig. Und wenn uns unser Elend mitleidenswürdig macht, so macht uns die Sünde strafwürdig. Sie hindert Gott, daß er nach seiner blosen Güte nicht verfahren kann. Er kann nunmehr nicht alles Gute an uns thun, welches er überhaupt håtte thun können, son= dern er muß das thun, was sich zu den Umständen schicket, in welchen wir uns befinden. In diesen Umständen aber, in welchen wir uns befinden, haben wir just nichts Underes, als Gottes Zorn und Ungnade, zeitliche Strafen, und die ewige Verdammniß zu erwarten. Eine Güte, die einem Verbrecher widerfährt, ist oft edel und groß. Allein eben diese Güte, wenn sie ohne Unter schied und Gerechtigkeit ertheilet wird, verliert ihren herrlichen Namen und heißt Schwachheit. So können Menschen endlich wohl verfahren; aber Gott nicht. Seine Gerechtigkeit ist so nothwendig als sein Wesen, und kraft derselben kann er die Uebertretung seines Gesetzes unmöglich zu einer gleichgültigen Sache machen. Kann er die Sünde zu keiner gleichgültigen Sache machen, so muß er seinen Ernst bezeugen. Und indem er seinen Ernst bezeuget, so muß er die Sünde strafen, und kann keinem Sünder Gnade widerfahren lassen, es sei denn, daß seiner Gerechtigkeit ein genugsamer Abtrag, der Sünde halber, geschehen, und daß dieselbe völlig befriedigt fei. Und wer war dazu im Stande eine unendlich beleidigte Gerechtigkeit zu versöhnen? Gewiß kein Mensch, der sie beleidigt hatte. Konnte doch ein Bruder Niemanden erlösen, noch Gott Jemand versöhnen. Ps. 49, 8. Hier mußte also der Sohn Gottes ins Mittel treten. Und das that er. Die Gottheit verschwesterte sich mit unserer Menschheit. Das Wort ward Fleisch und wohnete unter uns, Joh. 1, 14. und lebte drei und dreißig Jahr, fürwahr, arm und veracht, und ward geschlacht, zum Lósegeld, für uns und alle Belt.

Und dabei wurden Himmel und Erde, das Meer und das Trockene, ja alle Heiden aufgeboten, durch ihre Bewegungen, dies große Geheimniß gleichsam feierlicher zu machen. Hagg. 2, 7, 8. Wåre nun kein Jesus Christus in die Welt gekommen, die Sünder selig zu machen; wäre er nicht unter das Geseß gethan, auf daß er die, so unter dem Geseze waren, erlösete; Gal. 4, 4, 5. wåre er nicht für uns zur Sünde gemacht; wåre er nicht für uns ein Fluch geworden; Gal. 3, 13. so würde Gott keinen einzigen Sünder in Ewigkeit durch seinen Geist haben erleuchten, berufen, bekehren, heiligen, noch ihm Vergebung der Sünden und das ewige Leben anbieten können. Sobald aber im Augenblicke des Falles der Welt der Grund zu ihrer Wiederaufrichtung gelegt, und den Menschen die frohe Nachricht von dem Weibessaamen, 1. Mos. 3, 15. gebracht wurde; sobald ließ sich sein Geist mit den Sündern wieder ein, und die heilgen Menschen Gottes redeten, von dem an, durch die ganze Zeit des alten Testaments, getrieben von dem heiligen Geiste. 2. Petri 1, 21. Die göttlichen Botschafter der Gnade fanden sich ohne Aufhören ein. Einer bestätigte die Weiffagungen des andern, und der leşte entdeckte immer das weiter, wozu die andern mehr oder weniger den Grund gelegt hatten. Von dem an, daß das Heil der Welt beschlossen, und der Rathschluß bekannt gemacht war, ließ sich der Geist des Herrn von Zeit zu Zeit vernehmen, und erweckte schon in den ersten Zeiten Zeugen, die da predigten von des Herrn Namen. 1. Mos. 4, 26. Nachher fandte er immer wieder neue Boten und rüstete seine Propheten aus mit Kraft, um dem Volke, unter welchem sie zeugten, zu sagen, wer ihr Gott sei, und was er zu ihrem und aller Heiden Troste in seinem Rathe beschloffen habe, und zu seiner Zeit ausrichten werde. Denn, daß die Nation Ifracls insonderheit zum Volke erwählet, und von andern Völkern der Erde gewissermaßen abgesondert war, das

sollte eben dazu dienen, damit das Evangelium vom Heilande, der allen Menschen bestimmt war, vor Jrrthümern unverfälscht möchte erhalten werden, und also der ganzen Welt, der es zugehörte, in seiner Reinig= keit eingeliefert werden könnte. Indessen war in jener alten Zeit die Sache niemals völlig beisammen. Es blieb immer bei gewiffen Stücken, dazu noch andere kamen, die der Hauptsache mehr Licht und von dem Sinne des Herzens Gottes nåhern und deutlichern Bericht geben konnten. Auch war die Art und Weise, wie der heilige Geist den Willen Gottes den Mens schen offenbarte, sehr verschieden. Sie geschahe durch Traume, durch Gesichte, durch Erscheinungen, durch Stimmen, durch einen Strahl seiner Herrlichkeit, mehrentheils aber durch das Wort, welches, mit Nachdruck und göttlichem Beweise, zu reden, seine Knechte von ihm getrieben wurden. Allein die Früchte waren noch unzeitig, und man konnte sie nicht nach Wunsche genießen. Es reichte nicht dahin, daß das ganze Herz Gottes den Menschen offenbar, und der ganze Rath seines Willens ihnen recht klar und vernehmlich ge= worden wäre. Es war eine Schattenzeit, in welcher der heilige Geist noch nicht recht mit der Sprache heraus gehen konnte. Daher winkte er. Er gab Zeichen. Ex deutete. 1. Petri 1, 11. Und wohin? Auf die künftige Zeit. Auf die Zeit, die nun da war, davon der Heiland im Texte redet. Was bisher noch wie unter den Teppichen verdeckt gewesen ist, das soll durch ihn aufgedeckt und ans Licht gestellt werden. Was bisher bei allen Zeugnissen der Propheten noch dunkel und wie in Räthseln verborgen gewesen, daß soll nunmehr durch meinen Geist aufgeschlossen und den Menschen auf die herrlichste und einfältigste Weise vorgelegt werden. Be= lehret uns also der Heiland in diesen Worten nicht Elar und deutlich, daß wir das Amt, das die Versöh= nung predigt, welches im neuen Testamente das Amt

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