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der Leichnam, der für uns verwundt, der macht uns Leib und Seel gesund. Das Wasser, welches auf den Stoß des Speers, aus Jesus Seite floß, ist unser Bad, und all sein Blut, erquicket uns Herz, Sinn und Muth. Und zu allen den Seligkeiten hilft uns derselbige Geist. Daraus entsteht denn die Sehnsucht: „D! wenn wir doch dem heiligen Geiste recht zur Freude wåren! Wenn wir ihn doch von dem Tage, von der Stunde an, da er uns ans Licht des geistlichen Lebens, ins Reich der geistlichen Liebe, in die felige Arche gebracht hat, welche die Ueberschrift führet: Durch seine Wunden sind wir geheilet: Wenn wir ihn doch mit unserer Seligkeit, mit unserm Glauben, mit unserer Anhänglichkeit an unserer Seele Ehemann, immer erfreuen könnten! Da empfiehlt man sich seiner Leitung. Man läßt sich von ihm in alle Wahrheit leiten, und genau unterrichten. Man läßt sich von ihm in allen Gelegenheiten rathen, wenn man in Umstånde kommt, da man nicht weiß, wozu man greifen soll, wenn man sich nicht recht fassen kann, so beweiset er sich als unser Lehrer. Er redet uns das Wort, wenn wir mit uns selber nicht zufrieden, mißvergnügt und verlegen sind. Kurz: Er bauet das Reich Gottes in unserm Inwendigen. Seine fanfte Stimme ermuntert uns ohne Unterlaß, und unsere Seele erhebt sich durch den Glauben, wie mit Flügeln, zum Gnadenstuhle. Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln, wie Adler, daß fie laufen, und nicht matt werden, daß fie wandeln, und nicht müde werden. Jef. 40, 31. Und das Alles wirket derselbe einige Geist. Und das könnt, das sollt ihr Alles, und mehr als man euch mit Worten sagen kann, erfahren, sobald ihr nur Rath nöthig habt, sobald ihr aus dem Schlummer erwachet, und mit Ernst fraget: Was follen wir thun? O Gegenwart des Geistes! O Siegel Gottes, das da fest bleibet, versiegle uns auf den Tag der Erlösung! Das war der Wunsch, den Paulus seinen Ephesern that. Kap. 4, 50. Und mit der Sehnsucht gehe ich. auch gleich von hier, bis wir uns an dieser heiligen Ståtte

wieder sehen. Möchtet ihr doch auch zu der Zeit, wenn dieser Grund von Staub und Erde, den ihr jeht bewohnet, unter euren Füßen zu brechen anfangen wird; möchtet ihr doch alsdann mit diesem Siegel an den Stirnen, euch über die zerfallene Welt erheben können, und von diesem Geiste, wie auf einem feurigen Wagen, ins Reich Got: tes getragen werden! Ihr könnt dieser Glückseligkeit theilhaftig werden, wenn ihr nur heute, da ihr noch seine Stimme höret, heute, da dieser göttliche Geist an euren Seelen noch arbeitet, heute, da er sein Amt an euch verwaltet, eure Herzen nicht verstocket. D! träufelt ihr Himmel von oben, und die Wolken regnen die Gerech= tigkeit. Die Erde thue sich auf, und bringe Heil. Amen.

Schaffe in uns, o Gott, ein reines Herz, und gieb uns einen neuen, gewissen Geist. Verwirf uns nicht von deinem Angesichte, und nimm deinen heiligen Geist nicht von uns. Troste uns wieder mit deiner Hülfe, und der freudige Geist enthalte uns. Uch ja! Geist des Herrn! höre nicht auf, an uns dein Umt zu thun, bis du den Zweck desselben an uns erreicht, und uns endlich in jene Wohnungen des Friedens ein führen kannst. Mache unser Herz getrost, und gieße die mit Jesu Blute und Tode versiegelte Liebe aus in unser Inwendiges. Laß uns stehen im Glauben, im Geiste dienen, schmekken und fühlen des Lammes Versühnen, wonach uns dürft't. Ach! laß doch alle Rührungen der lieblichen Gnade, alle deine Ueberzeugungen, alle Empfindungen deiner Kraft an uns nicht langer fruchtlos ausschlagen, sondern deinem Umte zur Ehre gereichen, wenn wir dasselbe aus einer seligen Erfahrung kennen lernen. Stifter und Erhalter unserer Religion! Herr Gott heiliger Geist! dem wir allein die Öffenbarung der Lehre zu banken haben, die uns gläubig und selig macht! Drücke dies felbe tief in unsere Herzen! Hilf uns durch das Thal der Erden, laß uns dir, und deinen göttlichen Gnadenwirkungen, zur Zierde werben. Amen.

Am fünften Sonntage nach Ostern.

Du Geist des Herrn! ber du von Gott ausgehst, und auch mit ihm in einem Wesen stehst: ach! lehre mich doch Christum recht erkennen, ihn meinen Herrn und meinen Gott zu nennen. Amen.

Zu einem freudigen Gebete gehöret ein wahrhaftiges Herz, und ein vollständiger Glaube. Paulus lehret das in den Worten: So wir denn nun haben, lieben Brüder, die Freudigkeit zum Eingange in das Heilige, durch das Blut Jesu, welchen er uns zubereitet hat, zum neuen und lebendigen Wege, durch den Vorhang, das ist, durch sein Fleisch, und haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes; so lasset uns hinzugehen mit wahrhaftigem Herzen in völligem Glauben." Ebr. 10, 19

22. Der Apostel zeigt hier, theils, was wir am Heilande haben, theils, wie wir uns das sollen zu Nuße machen. Wenn unser Herz freudig und getrost sein soll; wenn wir bitten sollen, was wir bedürfen; so muß uns der Zugang ins Heiligthum eingeweihet und eröffnet sein. Gott Lob! die Thüre ist wieder offen. Kein Cherub steht mehr davor. Wir haben, lieben Brüder, die Freudigkeit zum Eingange in das Heilige. Wir haben einen Zugang zu der Gnade. Róm. 5, 2. Woher kommt das? Wodurch ist uns Sündern dieser Weg gebahnet und zubereitet? Durch das Blut Jesu. Ja! wenn uns das Blut den Zugang nicht verschaffte, so möchten wir wohl, bei einem jeden Schritte zu Gott, zittern und beben, so gut ein Missethåter zittert, wenn er seinem Richter unter das Gesicht treten soll. Da würden wir gewiß mit allen unfern Bitten abgewiesen. So aber ist uns wohl gerathen. Jeht können wir recht getrost und zuversichtlich ins Heilige gehen, weil wir wissen: Der Eingang ist uns mit Gottes Blute bereitet. Jesus hat seinen Leib für uns ans

Kreuz hången lassen, und damit die Scheidewand, das ist, die Sünde zwischen Gott und uns, weggebracht. Wir sind nun privilegirt, ins Heiligthum zu gehen. Das Blut des Lammes hat uns einen neuen Weg in dasselbe gebahnet. Noch mehr: Wir haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes. Und was folget daraus? Das: Unsere Unwürdigkeit kann uns nicht mehr an dem Eingange in das Heilige hindern. Unser elender Zustand kann uns dasselbe nicht verschließen. Denn der Priester, der einmal, als der Vorläufer, für uns eingegangen, ist darin. Die Rechte seiner Versöhnung gelten Allen und Jeden, die durch ihn zu Gott kommen, unwidersprechlich. Wir haben einen Hohenprister über das Haus Gottes, der sich unserer annimmt, der unsere Seufzer höret, und unsere Bittschriften, die wir ihm einhändigen, seinem Vater überreichet. Nichts ist einer solchen Liebe gleich zu schäßen. Dies ist eine Fülle der Gnade, deren Würde Höhen hat, die wir nicht übersehen können.

Wer kann sich denn eines so großen Hohenpriesters erfreuen? Was sind das für Geschöpfe, die so hoch beglückt sind, daß sie sagen können: Wir haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes? Sind es jene Engel? Jene im Guten bestätigten Geister? Sind es Kreaturen, die das Ebenbild der Gottheit an sich tragen? Keins von beiden. Es sind aufrührisch gewordene Menschen, es sind Sünder, die sich dessen rühmen, die sich dessen erfreuen können. Un sere Häßlichkeit hat ihn bewogen, unsere Blöse zu bedekken. Da wir der beleidigten Gerechtigkeit entweder ein Opfer für unsere Sünden bringen mußten, wodurch sie konnte befriediget werden, oder zur Erduldung ewiger Strafen uns entschließen mußten; so ward er unser Hoherpriester, und brachte ein Opfer für uns, das ewiglich gilt. Er gab sich selbst dar für uns zur Gabe und Opfer, Gott zu einem süßen Geruche. Eph. 5, 2. Nun kann uns unsere Sünde von dem freudigen Zutritte ins Allerheiligste nicht mehr abhalten. Nun müssen wir uns daher auch dieser Gnade be

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dienen. So laffet uns hinzu gehen mit wahrhaftigem Herzen in völligem Glauben! Mit einem Herzen, das diese Wahrheit faffet, das diesen Hohenpriester gelten låsset, das hintennach nicht wieder anders denket und hålt von Jesu und seinem Blute, und von dem Amte seiner Versöhnung. Wahrheit bleibt wohl Wahrheit, wie sie uns einmal be= zeuget ist, und wie wir sie angenommen haben. Nur, daß wir sie nicht zur Lügen in unsern Herzen machen, sondern dabei auch ein wahrhaftiges Herz behalten. Wer Gott nicht glaubt, der macht ihn zum Lügner; 1. Joh. 5, 10. aber er wird durch seinen Unglauben selbst in der That zum Lügner. Darum seht der Apostel ein wahrhaftiges Herz, und einen vollständigen Glauben zusammen. Wenn es am Ersten fehlet, so kann sich das Andere nicht beweisen. Allein, wenn man die Kraft der Versöhnung in Wahrheit erkennet und erfähret, so kann unser Glaube bald vollstån= dig, und unser Gebet freudig sein. Wer es ganz gewiß glaubt, dem ist es erlaubt, ins Heil'ge zu gehn, und seinen Versöhner im Geiste zu sehn. Wenn es uns nur von gan= zem Herzen um Gnade zu thun ist, so ist es uns allezeit ere laubt, zum Heilande zu kommen. Sein Thron ist mit Blut befloffen, das für uns redet, und allen armen Sundern unaufhörlich Gnade und Barmherzigkeit auswirket. Das ist es, wessen uns das Evangelium an diesem Tage versichert. Und das ist es, was wir zu dem Ende in dieser Stunde nåher erwågen werden.

Unser Text ist zu finden Joh. 16, 23-30.

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: So ihr den Vater etwas bitten werdet in meinen Namen; so wird ers euch geben 2c.

Wir betrachten heute:

Das Gebet in Jesu Namen.

Ich will I. zeigen: Was zu diesem Gebete gehöret!

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