ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

II. Bie dasselbe gewiß erhöret wird!
III. Bie dadurch unsere Freude vollkom=\
men wird.

Seufzet mit mir! Herr, der du uns auf einen offenen Schauplah gefehet hast, der mit unendlicher Gunst- und Gnabenbezeugungen für uns erfüllet ift, für uns, die wir verdie net haben, und es alle Tage verdienen, verworfen zu werden. Lehre uns beten, und aus deiner Fülle Gnade um Gnade nehmen. Ach! entzünde das heilige Feuer selbst, das ohne Unterlaß in unsern Herzen brennen foll. Amen.

1. Bas gehöret zu einem Gebete in Jesu Namen? Dasjenige, was man Gebet nennet, theilet die heilige Schrift in Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung ein. 1. Tim. 2, 2. Und das alles muß im Namen Jesu. verrichtet werden, wenn es ein Gott wohlgefälliges Opfer (ein soll. Ich will.

1. von einer jeden Art dieses Gebets Insbesondere reden. Das eigentliche Gebet wird auch sonst ein Anbeten genannt. Es bestehet dasselbe überhaupt in einer unaufhörlichen seligen Betrachtung der Gnade unsers Herrn Jesu Chrifti, der Liebe Gottes, und der Gemeinschaft des heiligen Geistes. Es heißt: Sich ohne Unterlaß verwun= dern, sich erfreuen und bekennen, was man an dem Herra Jesus Christus für einen Gott und Heiland hat, was man für einen Vater im Himmel hat, was man an dem heiligen Geiste für einen göttlichen Lehrer und Tröfter hat. Es heißt: Darüber mit einem vor Freuden tief gebeugten Sinne, vor seinem Gott hinsinken, ihn anbeten und verehren. Unser Leben wird durch einen immerwährenden Einfluß der göttlichen Liebe unterhalten und genährt; so sollte ja dasselbe auch ein immerwährender Ausfluß der zärtlichften Erkenntlichkeit, der ehrfurchtvollsten Anbetung unsers Gottes sein. Als der Herr in jenen alten Tagen dem Abraham im Hain Mamre erschien, als er saß an der Thüre seiner Hütte, da der Tag am heißesten war; so buckte sich Abraham nieder auf die Erde, und betete an. 1. Mos. 18,

1, 2. Sehet da, ein Bild des Gebets, das in einer Anbetung bestehet! Als Loth zwei Engel sahe, stand er auf, ihnen entgegen, und bückte sich mit seinem Angesichte auf die Erde. 1. Mos. 19, 1. Wenn das Volk Ifrael die Wolkensäule in der Hütten-Thür stehen sahe, so standen sie auf, und neigten sich, ein Jeglicher in seiner Hütten - Thüre. 2. Mof. 33, 10. Die Herrlichkeit des Herrn ging einmal vor Mose vorüber, als er in der Felskluft stand. Da kam der Herr hernieder in einer Wolke, und trat daselbst zu ihm, und predigte von des Herrn Namen. Und da der Herr vor seinem Angesichte vorüberging, rief er: Herr! Herr Gott! Barmherzig und gnådig, geduldig und von großer Gnade und Treue; der du bewahrest Gnade ins tausende Glied, und vergiebst Missethat, Uebertretung und Sünde, und vor welchem Niemand unschuldig ist; der du die Missethat der Våter heimsuchest auf Kinder und Kindeskinder, bis ins dritte und vierte Glied. Und Mose neigte fich eilend zu der Erde, und betete ihn an. Im neuen Testamente wird die Herrlichkeit des Herrn im Angesichte Jesu Christi erkannt. Das Wort ward Fleisch und wir sahen seine Herrlichkeit; eine Herrlichkeit, als des einge= bornen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. So erklären sich seine Jünger. Joh. 1,14. Diese Herrlichkeit des Herrn wird von einer jeden Seele erkannt und an= gebetet, der es einmal geht, wie dort den zwei Jüngern, die nach Emmaus reisten. Der Heiland ging mit ihnen. Aber ihre Augen wurden gehalten, daß sie ihn nicht kann= ten. Er erklärte ihnen die Schrift, und öffnete ihnen das Verständniß, daß sie dieselbe verstanden. Darüber wurde ihr Herz in Glut und Flammen gesetzt. Brannte nicht unfer Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege, als er uns die Schrift öffnete? Das war das Bekenntniß, wel. ches sie nachher ablegten. Luc. 24, 32. Der Strahl seiner Herrlichkeit drang ihnen ins Herz. Und so ging es dem Thomas, da er einen Blick in die Wunden that. Mein Herr und mein Gott! sagte er: Joh. 20, 28. Als der Heiland

nachher von seinen Jüngern schied, und sie segnete, so beteten sie ihn an. Luc. 24, 51. Dies Anbeten des Herrn wird nun in den Herzen eines jeden Sünders gewirkt, dem das in der Welt widerfährt, was den oben angeführten Seelen widerfahren ist. Dem das Verständniß geöffnet wird, daß er die Schrift versteht; dem das Lamm bekannt wird in seinen Wundenmalen. Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Joh. 3,36. Der genießt in der Zeit schon etwas von der Herrlichkeit jener Welt. Die Herrlichkeit Gottes in jenem Leben ist das Lamm im Throne. Wie man einen großen Schaß aufweiset; wie Hiskias den Gesanden von Babel seine Herrlichkeit wies; so steht das Lamm dort als das größte Wunder, als die Ehre seines Vaters, in seinem majestätischen Reiche. Johannes sahe es. Und siehe, mitten im Stuhle und der vier Thiere, und mitten unter den Aeltesten stand ein Lamm, wie es erwürget wåre, und hatte sieben Hörner und sieben Augen, welches sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande. Und es kam, und nahm das Buch aus der rechten Hand deffen, der auf dem Stuhle saß. Und da es das Buch nahm, da fielen die vier Thiere, und die 24 Aeltesten vor das Lamm, und hatten ein Jeglicher Harfen und güldene Schaalen voll Räuchwerks, welches sind die Gebete der Heiligen; und sungen ein neues Lied, und sprachen: Du bist würdig zu nehmen das Buch, und aufzuthun seine Siegel. Denn du bist erwürget, und hast uns Gott erkauft mit deinem Blute aus allerlei Geschlecht und Zungen, und Volke und Heiden. Offenb. 5, 6. In der Ewigkeit ist kein König, kein Priester, keine Seele, die ihre Kleider gewaschen und hell gemacht, die es nicht bekennen muß, daß es das Lamm gethan habe mit seinem Blute. Das Triumphlied der Heiligen im Himmel handelt von nichts Underem, als von des Lammes Versöhnen, von seinen Wunden, von seinem Blute. Es ist ihnen dort noch nicht aus dem Sinne gekommen, was ihnen hier so tief im Herzen lag, daß es den Heiland sein Blut gekostet, daß sie erlöset sind. Und in

diesem Sinne werfen sich auch die Seelen auf die Erde vor das Lamm hin, und beten es an. Wenn man dasselbe in seiner Blutgestalt erblicket, so sieht man so viele Majeståt und Herrlichkeit an ihm, daß man sich nicht genug vor ihm beugen und es anbeten kann. Und dieß ist nun das Gebet ohne Unterlaß, dessen die Schrift gedenket, und wo= zu der Heiland Luc. 18, 1. ermahnet: daß man allezeit beten, und nicht laß werden solle; und wozu uns Paulus 1. Theff. 5, 17. ermuntert: Betet ohne Unterlaß! Diese Un= betung können und müssen wir verrichten, sowohl in dem Orte unsers Aufenthalts, als unter freiem Himmel; fo= wohl in der Stille unserer Betkammer, wenn wir unser Herz vor ihm ausschütten, und unser Mund überfließt, als mitten in den Beschäftigungen unsers Berufs, und dem Umgange mit der Welt, wenn auch der Mund kein Wort fagt. Die innere Empfindung unsers Herzens, wenn sie durch das Feuer der Bluttaufe, durch die Ueberzeugung der vollendeten Versöhnung erweckt ist, ist das Triebrad zu dieser unaufhörlichen Anbetung. Dies ist das immerwährende Pflegen des geistlichen Priesteramtes. Denn ein Christ ist ein Priester, der den Tod und das blutige Opfer des Heilandes in seinem Herzen trägt, damit ins Heiligthum geht, und seinen Versöhner, ohne Unterlaß, im Geiste ans fieht. Das ist sein täglicher und nächtlicher Gottesdienst, und so betet er Gott an. Wie der Rauch ehedem aus dem warmen Blute der Opferthiere von den Altáåren aufstieg: so ist nun die Unbetung Gottes der Rauch, der aus dem Blute des Heilandes aufsteigt, das der Christ im Glauben auffaßt, und sich darauf verläßt. Sonst sind alle Anbe= tungen Gottes, wenn sie nicht aus diesem Grunde herstammen, nichtstaugende Opfer. Wenn wir aber in der Betrachtung stehen, was Gott in Christo für Gnade an uns bewiesen; wenn unser Herz davon lebhaft gerührt, und unser Innerstes davon durchdrungen ist: so. mag der Mund davon bei Gelegenheit nur übergehen, und es braucht kein Schweigen bei uns zu sein.

Zu dem Gebete gehöret ferner das Bitten. Der Heiland ermuntert dazu seine Jünger:,,Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: so ihr den Vater Etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird er es cuch geben." Ferner: „Bit= tet, so werdet ihr nehmen!" Alles, was der Heiland in diesem Kapitel, woraus unser Evangelium genommen ist, geredet hat, daß hat er wenige Stunden vor seinem Tode geredet, da es an dem war, daß er den sauern Gang zu seinem Kreuze antreten, und sein kostbares Blut für die Sünden der Welt vergießen mußte. Er nimmt daher von seinen Freunden bis zum Wiedersehen Abschied, und eröffnet ihnen seinen letzten Willen. Und dabei empfiehlt er ihnen jest Insbesondere das Gebet, und zwar das Gebet in seinem Namen. Bittet! Wenn man in Ansehung seiner eigenen Sache, oder seiner eigenen Person gern Etwas haben will; das heißt: Bitten. In Jesu Namen bit ten, heißt: Sich auf ihn, als auf den rechten Stein und Felsen des Heils, steuren können; seine Hände auf ihn legen können, wie Moses ehedem unter dem Beten seine Hände auf einen Stein legte. Es heißt: Sich auf ihn be= rufen können, als auf den Hohenpriester des neuen Testaments, ja als auf unsern Bruder, der seinem Vater im Schoose fist, und sich unserer verdorbenen Sache annimmt. Es heißt: Im Glauben an seinen herrlichen Erlösersnamen, an sein theures Verdienst, Blut, Wunden, Striemen, Nå= gelmale, Angstschweiß, Todeskampf, Geißelung, Bande, Berurtheilung, Dornenkrone, Angstgeschrei, Schmerzen, Gallentrank, Tod, sich Etwas ausbitten. So ihr den Vater Etwas bitten werdet, in meinem Namen, so wird er es euch geben." Daraus sehet ihr ja klar, daß kein Mensch vor den Vatee treten darf, oder er muß sich auf den Namen feines Sohnes berufen können. Er muß sagen können: Lieber Vater! dein Sohn, mein Herr, mein Haupt, an den meine Seele glaubt, von dem ich meine ganze Seligkeit, in Zeit und Ewigkeit, erwarte, hat seinen Namen über mich genennet. Ich komme, in seine Gerechtigkeit eingeklei

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »