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und hingehen, und mich bitten, und ich will euch erhören Jerem. 29, 42. Könntet ihr dabei wohl ohne Freude bletben, wenn ihr bei einem großen Herrn in der Welt alle Tage eine offene Tafel håttet, und wenn ihr dabei aus seinen Schähen ohne Unterlaß nehmen könntet, alles, was ihr zu eurer Erhaltung brauchtet? Wohlan, betet das Vater Unser! Betet es im Namen Jesu! Nehmet aber auch das jenige allemal hin, was ihr euch erbittet. Beweiset es, daß der Name Gottes an euch geheiliget wird: Seid glückse lige Unterthanen im Reiche des Heilandes! Nehmet ein ganz zufriedenes, und mit allen Wegen und Führungen Gottes vergnügtes Herz, nach jedem Vater - Unser, als ein göttliches Geschenk hin. Nehmet euer tägliches Brod heute aus der Hand eures Vaters hin! Zweifelt nie an der tåg lichen und reichlichen Vergebung eurer Schulden. Glaubet, daß euch Gott in keine Versuchung zum Bösen führen; in allen übrigen Versuchungen aber bewahren werde. Hoffet alle Tage die Erlösung von allem Uebel! Was wird euch denn noch betrüben können? Eines solchen Beters Erquikkungstage haben kein Ende, und Nichts kann ihn in seiner Freude stören. So wohnen wir in einer Stadt, da man nur zu nehmen hat, denn der Gaben sind unzählige. Ein Gebet in JesuNamen ist wie der Regen und Schnee; wie dieser nicht vergebens vom Himmel auf die Erde fällt, so steigt auch kein einziges Gebet vergebens zum Heilande auf. Es kommt nicht leer wieder, sondern bringet, wie die Taube Noah, ein Delblatt des Friedens und der Erhörung, nach dem andern zurück. Das Alles erfahren gläubige Beter. Sie er leben Zeiten und Stunden, da sie im Gebete, das Herz voll Glaubens, die Seele voller Liebe, das Gemüth voll Friedens, den Mund voll Lachens, die Zunge voll Rühmens, und die Augen voller Freudenthränen haben. Sie erleben Zeiten, da sie im Gebete krank vor Liebe zu ihrem Freunde sind; da die Vorstellung, daß sie ihn bald von Angesichte sehen werden, daß bald alle Hindernisse wegfallen werden, die sie jezt noch abhalten, daß sie ihn nicht mit verklär

ten Zungen loben können, sie rufend macht: Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott; wann werde ich dahin kommen, daß ich Gottes Angesicht schaue? Ps. 42, 3. Komm! ist die Stimme deiner Braut: Komm! rufet deine Fromme; sie rufet und schreiet überlaut: Uch! komm! o Jesu, komme! So komme denn, mein Bråutie gam! Du kennest mich o Gotteslamm! daß ich dir bin vertrauet. Sie wissen von Stunden zu sagen, da sie die Wirs kungen des heiligen Geistes im Gebete so gefühlet, das sie vor gutem Muthe gejauchzet, daß er ihren Herzen manches süße Trostwort zugesprochen, und ihnen die Erde in ein Paradies verwandelt hat. Sie wissen zu erzählen, daß sie in großen Nöthen gestecket, da sie die Wahrheit erfahren : Wenn ich in Nöthen bet und sing, so wird mein Herz recht guter Ding. Und wie geht das denn zu? Dein Geist bezeugt, daß solches frei, des ew'gen Lebens Vorschmack sei. Das ist also der Weg, auf dem euch der Ort eures Aufenthalts in der Welt zum Himmel werden kann. Ich will nicht Mehreres anführen. Ich will nur das noch sagen: Beten in Jesu Namen, und nicht erhöret werden, das sind Dinge, die nicht beisammen stehen. An der Brust der Gnade liegen, und Nichts kriegen, das kann wohl unmöglich sein. Der allerelendeste und årmste Sünder, der sich vor dem Heilande beugt, und sich auf sein Blut beruft, soll haben, was er suchet. Das schöne Reden im Gebete mit vielen prächtigen Worten machts nicht aus. Ein armer Wurm, der in der Noth ist, der einen Erlöser brauchet, und kaum ein paar Gedanken aus seinem bedrängten Herzen, kaum ein paar Worte herausbringen kann: O du Got= teslamm! das der Welt Sünde trägt, erbarme dich mein! der soll die Gnade schmecken, die aus Jesu Wunden strömet. Freuet euch alle, daß ihr in der Zeit lebet, da Glauben und Bitten noch gilt. Amen!

Lieber Heiland! Wir danken dir für den Unterricht, den du uns in dieser Stunde von dem Gebete in deinem JesusNamen haft geben lassen. Wir sehen unsere Gestalt, und finden uns getroffen, in deinen Worten: Bisher habt ihr Nichts

gebeten in meinem Namen. Wir schämen uns, und bitten dich um Vergebung. Wir hören deine liebreiche Ermahnung: Bittet! so werdet ihr nehmen, daß eure Freude vollkommen sei. Ach! wenn wir dich doch recht verstünden! Ach! wenn wir nur die Probe machten, so würden wir dich bald verstehen. Ach! fasseten doch alle, die gegenwärtig sind, den seligen Ente schluß, daß sie ihren Mund weit aufthåten, damit du ihn füllen könntest! Verleih uns dazu deine Gnade. Amen.

Am Fest der Himmelfahrt Christi.

Beuch uns hin, erhöhter Freund! zeuch uns an dein Herz der Liebe, deine Triebe, führen uns, du Siegesheld! durch die Welt; daß ein Jedes dein verbleibe, und so lange an dich glaube, bis dirs dort zu Füßen fällt. Amen.

Es ist bekannt, daß eine Frau an alle dem jenigen, was ihr Mann ist, hat und besißet, und was mit ihm vorgehet, Antheil nimmt. Das kommt aus der genauen Verbindung her, darin sie mit ihrem Manne stehet. Daß der Heiland der Mann der Seelen ist, daß ist eine Wahrheit, welche uns das Bort Gottes durchgängig lehret. Jes. 54,5. Und diesem Manne die Seelen zuzuführen, daß ist das Amt der Leute, die als seine Botschafter an seiner Statt mit den Menschen handeln. Das deutet Paulus, 2. Kor. 11, 2. an: „Ich habe euch vertrauet einem Manne, daß ich eine reine Jungfrau Christo zubrächte." Diese Wahrheit von der geista lichen Verlobung und Vermählung mit Christo ist ohne Zweifel das größte Kleinod unserer allerheiligsten Lehre, dazu wir uns bekennen. Wie man den Geist Gottes daran kennet, daß er von Jesu zeuget, so kennet man nun auch die Braut, die Gesellschaft der klugen Jungfrauen, daran, daß sie einem einzigen Manne, nåmlich Christo, vertrauet ist, und daß sie sich Tag und Nacht mit ihrem allerliebsten göttlichen Bräutigam zu schaffen machet. Freilich hat es der Satan, von Anbeginn der Welt an, darauf angelegt, den Heiland um seine Braut, und die menschliche Seele um ih ren Bräutigam zu bringen. Es ist ihm aber noch nie ge

lungen, indem der heilige Geist dies große Geheimniß von der Vermählung mit Christo noch immer durch alle FinFernisse durchzusehen, und in der Christenheit zu bewahren, Mittel gefunden hat. Was ist das Wort Gottes anders, als ein immerwährendes Zeugniß von unserm Herrn Chris sto, und von seiner unermüdeten Bemühung, sich ein Volk des Eigenthums zu sammlen und zuzurichten, das seinen Ruhm erzählet, und von dem er sagen kann: Das ist mein Volk! Das sind meine Leute! Glieder meines Leibes, von meinem Fleische und von meinem Gebeine. Zu welchem Ende wird uns die Offenbarung Gottes im Fleische, fein ganzer Lebenslauf auf der Erde, und endlich sein blutiges Leiden und Sterben beschrieben und vor die Augen gemalet? Gewiß aus keiner andern Ursache, als daß wir den Heiland sollen kennen lernen, der uns so theuer erkauft, und zu seinem ewigen Eigenthume erworben hat. Wovon handeln unsere Evangelien, darüber wir das ganze Jahr predigen, anders, als davon, daß sich das ewige Gut in unser armes Fleisch und Blut verkleidet, daß der Schöpfer aller Kreatur unfere Natur an sich genommen, daß er wie ein anderer Mensch auf der Erde gelebt, und an Geberden als ein Mensch erfunden worden, daß er uns den Rath Gottes von unserer Seligkeit verkündigt, und sich aller seiner noth leidenden Mitmenschen herzlich und brüderlich angenom men hat; daß er endlich den Tod von Gottes Gnaden für uns alle geschmecket, und mit seinen Wunden sich auf Ewig an uns vermählet hat. Und warum hat er seine Bräutigamswunden aus dem Grabe wieder mitgebracht? Wa= rum ist er mit seinen Bunden ins Heilige eingegangen, und hat sich mit seinen Wunden zur Rechten der Majestät in der Höhe gefeht? Ich weiß keine andere Ursache davon anzugeben, als diese: Daß er sich eine Braut sammeln will, die er einmal heimholen wird. Darum beten wir: Nimm mich in die Wunden ein, in die offnen Höhlen, bind ins Lebens Bündelein, unsere armen Seelen. Laß mich deine Wunden Püffen, und die heil'gen Någelmal, laß mich sonsten nichts mehr wissen, als die große Gnadenwahl.

Und wie schändlich wäre es daher, wenn euch Jemand warnen wollte: ihr solltet euch vor der Wundenlehre in Ucht nehmen; ihr solltet euch hüten, daß ihr nicht zu viel Werks aus den Wunden machtet, weil uns die Wunden nicht allein selig machen könnten, indem noch mehr dazu gehöre; den könntet ihr mit Recht für einen falschen Apostel ansehen, und ihn für einen Verführer halten. Womit werden unsere Kinder in der heiligen Taufe besprenget? Mit dem Blute aus seinen Wunden! Jesus Christus kommt hier zu ihnen, nicht mit Wasser allein, sondern mit Wasser und Blut. 1. Joh. 5, 6. und ziehet sie in seine Arme, und in seine Wunden hinein. Und ist nicht das heilige Abendmahl ein folches Gottesgeheimniß, und eine solche Kirchenherrlichkeit, dadurch wir mit dem Heilande vermåhlet, und auf das Genaueste vereiniget werden? Denn, wer mit wahrhaftigem Herzen und in völligem Glauben zu diesem Sakramente nahet, der eilet, wie Verlobte pflegen, seinem Bräutigam entgegen; und sobald er den Leib empfånget, und das Blut trinket, das ihm in diesem wundervollen Sa kramente dargereichet wird, so vermählet und vereiniget er sich dergestalt mit dem Heilande, daß, von nun an, Jesus in ihm ist, und er ist in Jesu. Joh. 6, 56. Ist das nicht fo eine wahrhaftige Vermählung, die nicht größer und überzeugender sein kann? Da muß man wohl von einer Seele, die sich mit wahrem Glauben so in den Heiland hine einsenket, und in die er mit seinem Leibe und Blute so wahrhaftig eingehet, mit Wahrheit sagen: Sie ist eine Vere lobte des Lammes. Aus der Ursache singet sie: Dein Sohn hat mich ihm selbst vertraut, er ist mein Schatz, ich bin sein' Braut, in ihm sehr hoch erfreuet. Und darum nennet sie den Heiland ihren Mann. Denn wir leben in der seligen Zeit, davon im alten Testamente geweissaget ist: Alsdann, spricht der Herr, wirst du mich heißen: Mein Manu! Hof. 2, 16. Ferner: „Ich will mich mit dir verloben in Ewigkeit. Ich will mich mit dir vertrauen in Gerechtigkeit und Gericht; in Gnade und Barmherzigkeit. Ja! im Glauben

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