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Buch der Lieder

von

Heinrich Heine.

Zweinndzwanzigße Auflage.

Hamburg.

Hoffmann und Camp e.

18 6 4.

Paris, chez J. J. Dubochet et Cie., rue de Seine, 33.

48542, 218.64

HARVARD COLLEGE LIBRARY

HEINE COLLECTION ·

PRESENTED BY

CARL M. LOEB

MAY 28, 1935

Vorrede

zur dritten Auflage.

Das ist der alte Märchenwald!
Es duftet die Lindenblüthe!
Der wunderbare Mondenglanz
Bezaubert mein Gemüthe.

Ich ging fürbaß, und wie ich ging, Erklang es in der Höhe.

Das ist die Nachtigall, sie singt

Von Lieb' und Liebeswehe.

Sie singt von Lieb' und Liebesweh',

Von Thränen und von Lachen,

Sie jubelt so traurig, sie schluchzet so froh, Vergessene Träume erwachen.

Ich ging fürbaß, und wie ich ging,

Da sah ich vor mir liegen,

Auf freiem Platz, ein großes Schloß,
Die Giebel hochaufstiegen.

Verschlossene Fenster, überall
Ein Schweigen und ein Trauern;
Es schien, als wohne der stille Tod
In diesen öden Mauern.

Dort vor dem Thor lag eine Sphynx, Ein Zwitter von Schrecken und Lüften, Der Leib und die Tazen wie ein Löw', Ein Weib an Haupt und Brüsten.

Ein schönes Weib! Der weiße Blick, Er sprach von wildem Begehren; Die stummen Lippen wölbten sich Und lächelten stilles Gewähren.

Die Nachtigall, sie sang so süß,
Ich konnt nicht widerstehen -
Und als ich küßte das holde Gesicht,
Da war's um mich geschehen.

Lebendig ward das Marmerbild, Der Stein begann zu ächzen

Sie trank meiner Küsse lodernde Gluth, Mit Dürsten und mit Lechzen.

Sie trank mir fast den Odem aus Und endlich, wollustheischend,

Umschlang sie mich, meinen armen Leib, Mit den Löwentaßen zerfleischend.

Entzückende Marter und wonniges Weh!
Der Schmerz wie die Luft unermeßlich!
Derweilen des Mundes Kuß mich beglückt,
Verwunden die Tazen mich gräßlich.

Die Nachtigall fang: "O schöne Sphynx,
Liebe! was soll es bedeuten,

Daß du vermischest mit Todesqual
All' deine Seligkeiten?

"O schöne Sphynx! O löse mir
Das Räthsel, das wunderbare!
Ich hab' darüber nachgedacht
Schon manche tausend Jahre."

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Das hätte ich Alles sehr gut in guter Prosa fagen können. Wenn man aber die alten Gedichte wieder durchliest, um ihnen, Behuss eines erneueten Abdrucks, einige Nachfeile zu ertheilen, dann überrascht Einen unversehens die klingelnde Gewohnheit des Reims und Silbenfalls, und siehe! es sind Verse, womit ich diese dritte Auflage des Buchs der Lieber eröffne. O Phöbus Apollo! find diese Verse schlecht, so wirst du mir gern verzeihen....

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