70 75 85 Drei Sar Erdpech goß ich hinein, Drei Sar Öl schleppen die Leute herbei in Körben, Und zwei Sar Öl, die der Schiffer barg. Den Leuten schlachtete ich Rinder, Tötete ich Schafe tagtäglich, Mit Most, Bier, Öl und Traubensaft Tränkte ich das Volk wie mit Flußwasser, Ein Fest veranstaltete ich wie am Neujahrstage, Vor Sonnenuntergang war das Schiff fertig. Alles, was ich hatte, lud ich darauf; lud ich darauf an allerlei Lebewesen. Einen Zeitpunkt hatte mir Schamasch1angesetzt: Der Sender der Finsternis wird eines Abends einen Der Sender der Finsternis ließ eines Abends niedergehen einen Weizenregen. Des Wetters Aussehen betrachtete ich, Das Wetter anzuschauen hatte ich Angst. Ich ging hinein in das Schiff und verschloß mein Tor, 1 Der Sonnengott. Nach Z. 46f. war es Ea, der den Zeitpunkt bestimmte. Man kann hier die Zusammensetzung der Sage aus mehreren Quellschriften deutlich erkennen. 95 100 105 110 115 Dem Erbauer des Schiffes, dem Schiffer Pusur-Amurri1, Sobald ein Schimmer vom Morgen erglänzte, Stieg auf vom Himmelsgrunde schwarzes Gewölk: 3 Die Götter Schullat und Hanisch gehen voran, Es geht Nimurta", durchbrícht die Dämme. Die Anunnaki" erhoben die Fackeln. Mit ihrem schrecklichen Glanze das Land entflammend. Alle Helligkeit in Finsternis verwandelnd; Einen Tag lang ohne Aufhören wehte der Südsturm, Nicht sind kenntlich die Leute vom Himmel aus. Die Götter fürchteten sich vor dem Zyklon, Es schreit Ischtar wie eine Gebärende, Es brüllt die Götterherrin, die schönstimmige: ,Die einstige Zeit ist fürwahr zu Erde geworden, 120 Weil ich selbst in der Götterversammlung Böses befahl. 2 8 5 1 Sonst heißt der Schiffer Ur-Schanabi, also ebenfalls eine doppelte Überlieferung. Wettergott. Herold der Götter. Unterweltsgott. Kriegsgott. Unterweltsgottheiten. Wie konnte ich nur befehlen in der Götterversammlung Böses, Zur Vernichtung meiner Menschen den Kampf befehlen! Wie Fischbrut erfüllen sie nun das Meer!" 125 130 135 140 Die Götter unter den Anunnaki weinen mit ihr, Sechs Tage und Nächte Geht der Zyklon, drückt der Südsturm das Land nieder. im Kampfe, Den er gekämpft gleich einem Heere; Zyklon hörte auf! da war Stille eingetreten, war zu Erde geworden! Ich blickte nach dem Wetter, Tief gebeugt setzte ich mich weinend hin, Über mein Antlitz gehen nieder meine Tränen. Antlitz. Ich blickte aus nach Festländern im Bereich des Meeres: 2 Der Berg Nisir hielt das Schiff 1 Wohl eine Angabe der Himmelsrichtung. und ließ es nicht wanken; hielt der Berg Nisir das und ließ es nicht wanken; Zwischen Tigris und unterem Zab. 145 150 155 160 165 Einen dritten, einen vierten Tag hielt der Berg Nisir das und ließ es nicht wanken; Schiff Einen fünften, einen sechsten Tag hielt der Berg Nisir das Als der siebente Tag herbeikam, Ließ ich eine Taube hinaus, ließ sie los: Da sie keine Ruhestätte hatte, kehrte sie um. Ich ließ eine Schwalbe hinaus, ließ sie los: Da sie keine Ruhestätte hatte, kehrte sie um. Ich ließ einen Raben hinaus, ließ ihn los: Der Rabe zog fort, sah das Versiegen des Wassers, Daließ ich alles hinaus nach den vier Winden und brachte Die Götter rochen den Duft, Die Götter rochen den angenehmen Duft, Wie Fliegen sammelten sich die Götter über dem Opfernden. Sobald die Götterherrin herbeikam, Hob sie die mächtigen Schmuckstücke empor, die Anu nach ihrem Wunsche gemacht hatte: ,Ihr Götter hier, sowahr ich den Lasurstein an meinem Halse nicht vergesse, Will ich dieser Tage gedenken, sie ewiglich nicht ver gessend! 170 175 180 Sobald Enlil herbeikam, Sah er das Schiff, da ergrimmte Enlil, Voll Zornes ward er über die Götter, die Igigi1: Es sollte nicht leben bleiben ein Mensch im Verderben!' Nimurta tat seinen Mund auf und spricht, Sagt zum Helden Enlil: ,Kann wohl einer außer Ea Pläne ersinnen? Ea versteht ja doch jedwede Sache!' Ea tat seinen Mund auf und spricht, Sagt zum Helden Enlil: ,Du Weiser unter den Göttern, Held, Wie konntest du nur unüberlegt einen Zyklon machen! laß seine Sünde tragen, 185 Den, der Frevel hat, laß seinen Frevel tragen! Gib nach, daß er nicht vernichtet, sei langmütig, daß er |