Enlil berief seine Versammlung und sagt zu den Göttern, seinen Kindern: (40) ,,Erweist ihnen keinerlei Erbarmen! Ihre Sünden haben nicht abgenommen, zahlreicher als zuvor sind sie. Wegen ihres Gelärmes bin ich betrübt worden ... (45) Für ihren Leib sollen der Kräuter nicht genug werden; Oben lasse Adad seinen Regen selten werden, Quellorte nicht erhebe. das Gefilde weiß. (50) Das weite Feld gebäre Salz .. Kraut gehe nicht auf, Getreide wachse nicht! deihen1" (55) Da wurden für ihren Leib der Kräuter nicht genug; Oben ließ Adad seinen Regen selten werden, Quellorte nicht erhob. das Gefilde weiß. (60) Das weite Feld gebar Salz . Kraut ging nicht auf, Getreide wuchs nicht. Der Mutterleib war verschlossen, ließ kein Kind gedeihen. rung hergesagt, Spie sie auf ihren Lehm: (15) Vierzehn Stücke kniff sie ab; sieben Stücke legte sie zur Rechten, Sieben Stücke legte sie zur Linken; zwischen sie legte sie einen Ziegel ..... Dann rief sie weise, kluge Frauen, ben, (20) Sieben formten Mädchen. Die Mutter, die schicksalbildende, 1 Mami. D. HIMMEL UND HÖLLE ............................................................................................ 1. DER ADAPA-MYTHUS Die ie Fragmente dieser Erzählung stammen teils aus Assurbanipals Bibliothek (um 650 v. Chr.), teils aus El-Amarna in Ägypten (um 1370 v. Chr.), wo der Mythus ägyptischen Gelehrten als ,,babylonisches Lesebuch“ diente. Inhalt: A. Adapa, der Sohn des Meergottes Ea, sorgt für das Wohl seiner Vaterstadt Eridu, B. Adapa zerbricht dem Südwind die Flügel und wird deshalb vor den Thron des Himmelsgottes Anu befohlen. Ea rät ihm, sich die Götter Tamuz und Gischzida zu Fürsprechern zu gewinnen, und warnt ihn vor Anus Todesspeise und Todestrank. Als Anu, durch die Fürsprache jener Götter gerührt, Adapa Lebensspeise und Lebenstrank bietet, verweigert Adapa diese im Vertrauen auf Eas Warnung und verliert so die Unsterblichkeit. A Klugheit besaß er, und Weisheit war sein; schicke zu offenbaren, Weisheit hatte er ihm gegeben; doch ewiges Leben hatte er ihm nicht gegeben. Zu jener Zeit in selbigen Jahren wird des Weisen von Eridu, Den Ea selbst zum Leiter der Menschheit erschaffen, Wird des Weisen Geheiß von niemandem übertreten. Der Klügste, der Allerweiseste unter den Anunnaki' ist ? er ja, Untadelig, mit reiner Hand, ein hoher Priester, der sich um die Göttergebote kümmert. 1 Ea. ? Niedere Gottheiten, zu denen also Adapa hier gerechnet wird. 1 10 Mit den Bäckern bäckt er Brot, Eridu zu treiben. 15 20 An seinem Uferdamm, am Neumondsdamm bestieg er das Segelschiff, B Kentern .. auch seien! Deine Flügel will ich doch zerbrechen.“ Wie er gesagt, wurde des Südwinds Flügel zerbrochen. Sies ben Tage wehte der Südwind nicht zum Lande hin. Da sagt Anu zu seinem Vezier Ilabrat: „Weswegen weht der Südwind seit sieben Tagen nicht zum Lande hin?“ Sein Vezier erwidert ihm: „Mein Herr, Adapa, Eas Sohn, hat des Südwinds Flügel zerbrochen!“ Als Anu dieses hörte, rief er: „O weh!" Er stand von seinem Throne auf: „Man soll ihn hierher bringen.“ .... Im Zorn seines Herzens schickte er zu Ea seinen Boten. Ea, der das Herz der großen Götter kennt und der Götter 1 Es handelt sich um die heiligen Kultbrote. ” Hier Opfertisch. Von hier ab Prosa. 9 Ungnad, Babylonien 3 Rat durchschaut, machte Adapa, ehe er zum König Anu gelangte, Mitteilung, ließ ihn ein schäbiges Kleid anlegen, mit einem Trauergewande bekleidete er ihn, indem er ihm jeglichen Bes scheid gab. Ea sagt zu ihm die Worte: „Adapa, vor den König Anu mußt du gehen. Den Bescheid mißachte nicht, mein Wort behalte! Wenn du zum Himmel emporsteigst und dich dem Tore Anus näherst, so stehen da am Tore Anus Tamuz und Gischzida. Wenn sie dich sehen, werden sie dich fragen: «Mensch, um wessen willen siehst du so aus? Adapa, um wessen willen trägst du ein Trauergewand?» — ,Aus unserem Lande sind zwei Götter verschwunden; deshalb erscheine ich so! – «Wer sind die beiden Götter, die aus dem Lande verschwunden sind?» — ,Tamuz und Gischzida sind es.' – Dann ? werden sie sich gegenseitig ansehen, werden sich wundern und ein gutes Wort bei Anu einlegen. Anus gnädiges Antlitz werden sie dir zeigen. Stehst du dann vor Anu, so wird man dir Todesspeise anbieten: iß dann nicht! Todeswasser wird man dir anbieten: trink dann nicht! Ein Kleid wird man dir anbieten: zieh es an! Öl wird man dir anbieten: salbe dich! Den Bescheid, den ich dir gegeben, laß nicht außer acht; das Wort, das ich dir gesagt, behalte!“ Da gelangte der Bote Anus an: „Adapa hat des Südwinds Flügel zerbrochen; bringe ihn zu mir!“ Den Weg zum Himmel ließ er ihn einschlagen, und zum Himmel stieg er empor. Als er zum Himmel emporstieg und sich dem Tore Anus näherte, stehen da am Tore Anus Tamuz und Gischzida. Als sie ihn sahen, riefen sie: „O weh, Mensch, um wessen willen siehst du so aus? Adapa, um wessen willen trägst du ein Trauergewand?" - „Aus dem Lande sind zwei Götter verschwunden; deshalb trage ich ein Trauergewand!" „Wer sind die beiden Götter, die aus dem Lande verschwuns den sind?“ 1 Antwort, die Adapa geben soll. |