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Mit den Bäckern1 bäckt er Brot,

Mit den Bäckern von Eridu bäckt er Brot,
Speise und Trank für Eridu bereitet er täglich.
Mit seinen reinen Händen deckt er den Tisch",
Und ohne ihn wird der Tisch nicht abgeräumt.
Das Schiff pflegte er zu steuern, Fischfang und Jagd für
Eridu zu treiben.

Damals pflegte Adapa von Eridu,
Während Ea, der Fürst, auf dem Lager sich ausstreckte,
Täglich das Torschloß von Eridu zu besorgen.

An seinem Uferdamm, am Neumondsdamm bestieg er
das Segelschiff,
Mit des Windes Wehen zog sein Schiff seine Bahn;
Mit dem Ruder steuerte er sein Schiff,

Auf dem weiten Meere

Fischfang treibend.

B

Der Südwind erhob sich und brachte sein Schiff zum

Kentern..

,,Südwind, wohlan, sammle deine Brüder, wieviele ihrer

auch seien!

Deine Flügel will ich doch zerbrechen." Wie er gesagt, wurde des Südwinds Flügel zerbrochen. Sieben Tage wehte der Südwind nicht zum Lande hin. Da sagt Anu zu seinem Vezier Ilabrat:,,Weswegen weht der Südwind seit sieben Tagen nicht zum Lande hin?" Sein Vezier erwidert ihm: ,,Mein Herr, Adapa, Eas Sohn, hat des Südwinds Flügel zerbrochen!"

Als Anu dieses hörte, rief er:,,O weh!" Er stand von seinem Throne auf: „Man soll ihn hierher bringen.“ . . . . Im Zorn seines Herzens schickte er zu Ea seinen Boten.

Ea, der das Herz der großen Götter kennt und der Götter

1 Es handelt sich um die heiligen Kultbrote. Hier hier ab Prosa.

9 Ungnad, Babylonien

3

=

Opfertisch. Von

Rat durchschaut, machte Adapa, ehe er zum König Anu gelangte, Mitteilung, ließ ihn ein schäbiges Kleid anlegen, mit einem Trauergewande bekleidete er ihn, indem er ihm jeglichen Be= scheid gab. Ea sagt zu ihm die Worte:,,Adapa, vor den König Anu mußt du gehen. Den Bescheid mißachte nicht, mein Wort behalte! Wenn du zum Himmel emporsteigst und dich dem Tore Anus näherst, so stehen da am Tore Anus Tamuz und Gischzida. Wenn sie dich sehen, werden sie dich fragen: «Mensch, um wessen willen siehst du so aus? Adapa, um wessen willen trägst du ein Trauergewand?»-,Aus1 unserem Lande sind zwei Götter verschwunden; deshalb erscheine ich so!'«Wer sind die beiden Götter, die aus dem Lande verschwunden sind?»-,Tamuz und Gischzida sind es.' - Dann werden sie sich gegenseitig ansehen, werden sich wundern und ein gutes Wort bei Anu einlegen. Anus gnädiges Antlitz werden sie dir zeigen. Stehst du dann vor Anu, so wird man dir Todesspeise anbieten: iß dann nicht! Todeswasser wird man dir anbieten: trink dann nicht! Ein Kleid wird man dir anbieten: zieh es an! Öl wird man dir anbieten: salbe dich! Den Bescheid, den ich dir gegeben, laß nicht außer acht; das Wort, das ich dir gesagt, behalte!"

*

*

Da gelangte der Bote Anus an: „Adapa hat des Südwinds Flügel zerbrochen; bringe ihn zu mir!"

Den Weg zum Himmel ließ er ihn einschlagen, und zum Himmel stieg er empor. Als er zum Himmel emporstieg und sich dem Tore Anus näherte, stehen da am Tore Anus Tamuz und Gischzida. Als sie ihn sahen, riefen sie:

,,O weh, Mensch, um wessen willen siehst du so aus? Adapa, um wessen willen trägst du ein Trauergewand?"

-,,Aus dem Lande sind zwei Götter verschwunden; deshalb trage ich ein Trauergewand!"

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Wer sind die beiden Götter, die aus dem Lande verschwunden sind?"

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-,,Tamuz und Gischzida."

Da sahen sie sich gegenseitig an und wunderten sich.

Als Adapa sich dem Könige Anu näherte, sah ihn Anu und rief:,,Wohlan, Adapa, warum hast du des Südwinds Flügel zerbrochen?"

Adapa antwortete Anu:,,Mein Herr, für das Haus meines Herrn fing ich mitten auf dem Meere Fische. Als ich mitten auf dem Meere war, erhob sich der Südwind und brachte mich zum Kentern. ... Im Zorn meines Herzens verwünschte ich sein Tun."

Da traten Tamuz und Gischzida, sich an seine Seite stellend, für ihn ein; Gutes redeten sie zu Anu. Da wurde er ruhig, und sein Herz ward gewonnen:,,Warum 1hat Ea der unreinen Mensch heit des Himmels und der Erde Inneres offenbart? Stark hat er ihn gemacht, einen ruhmvollen Namen ihm verliehen. Was können wir selbst noch tun? Lebensspeise holt ihm, damit er sie essel"

Lebensspeise holten sie ihm: er aß nicht! Lebenswasser holten sie ihm: er trank nicht! Ein Kleid holten sie ihm: er zog es an. Öl holten sie ihm: er salbte sich!

Als Anu es sah, wunderte er sich über ihn: „Nun, Adapa, weswegen aẞest du nicht, trankst du nicht? Bist du nicht gesund?...."

,,Ea, mein Herr, befahl: «Iß nicht und trink nicht!»“ ,,Bringt ihn zurück auf seine Erde!"

Es ist noch ein weiteres Fragment erhalten, das aber derartig zerbrochen ist, daß es eine verständliche Übersetzung nicht gestattet. Es scheint danach, als ob Anu, durch Eas Fürsprache bewogen, nunmehr dem Adapa (und seinen Nachkommen) für alle Zeiten die Weltherrschaft zusichert, nachdem er sich — wie oben erzählt durch seinen Gehorsam gegen Ea die Unsterblichkeit verscherzt hat.

1 Worte Anus. 2 Adapa.

9*

2. ETANAS HIMMELFAHRT

Das fragmentarisch erhaltene Epos stammt größtenteils aus der Bibliothek Assurbanipals. Es beginnt mit einer Fabel vom Bündnis der Schlange und des Adlers. Durch seine Treulosigkeit gerät dieser in große Not: er wird von der Schlange in eine Grube geworfen, wo er dem Hungertode nahe ist. Zu dieser Zeit sucht der fromme Etana das,,Kraut des Gebärens", das seiner unfruchtbaren Gattin zu einem Sohne verhelfen soll; der Sonnengott Schamasch weist ihn an den Adler, der das Geheimnis kennt. Etana pflegt den Adler acht Monate und läßt sich dann von ihm zum Himmel emportragen, um das Wunderkraut zu holen. Doch von Angst überwältigt, stürzt Etana mit dem Adler zur Erde hinab! Der Schluß des Gedichtes ist nicht erhalten, so daß wir über Etanas Schicksal im Dunkeln bleiben.

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Die Schlange tat ihren Mund auf und sagt zum Adler: ,,Wohlan, Freundschaft wollen wir schließen, Genossen wollen wir sein, ich und du!“

Der Adler tat seinen Mund auf und sagt zur Schlange:
,,Verflucht sei, wer die Freundschaft bricht,
Wer böse ist und das Gemüt der Götter kränkt,
Wer mit gottlosem Tun, wer mit Unheil sich befaßt!
Wohlan, wir wollen uns aufmachen und ins Gebirge
emporsteigen!
Wir wollen schwören, die Erde soll es bezeugen!"

Vor Schamasch1, dem Helden, schwuren sie einen Eid:
,,Wer die Grenzen des Schamasch übertritt,
Den möge Schamasch böse mit der Hand eines Schlagen-
den schlagen!

Wer die Grenzen des Schamasch übertritt,
Den möge er ausrotten...!

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Eine verirrte Waffe möge auf ihn fallen,

Die Schlingen des Bannes des Schamasch mögen über ihn kommen und ihn fangen!"

Sonnengott.

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Nachdem sie den Eid geschworen, und die Erde es be= zeugt hatte,

Machten sie sich auf und stiegen ins Gebirge empor.

Einen ganzen Tag lang halten sie ihre Abmachungen.
Einen Wildstier und einen Wildesel fängt der Adler:
Die Schlange frißt, es kommen und fressen ihre Jungen.
Bergziegen, Gazellen fängt die Schlange:

Der Adler frißt, es kommen und fressen seine Jungen.
Wildziegen, Bergwidder fängt der Adler:

Die Schlange frißt, es kommen und fressen ihre Jungen.
Getier des Erdbodens fängt die Schlange:

Der Adler frißt, es kommen und fressen seine Jungen.

Als sie den Fraß verzehrten, wurden des Adlers Junge groß und schlank. groß und schlank geworden waren, Böses in seinem Herzen,

Als des Adlers Junge
Ersann der Adler

Sein Herz trieb ihn zu bösen Dingen:

Die Jungen seines Gefährten zu fressen, trachtete er.

Der Adler tat seinen Mund auf und sagt zu seinen Jungen:
,,Die Jungen der Schlange will ich fressen; der Schlange
Herz ist sorglos.

Ich will hinaufsteigen, am Himmel spähen,
Will hinabfahren auf den Gipfel eines Baumes und die
Brut fressen!"
Ein Junges, ein hochgescheites, sagt zum Adler, seinem
Vater, das Wort:

,,Friß nicht, mein Vater, das Netz des Schamasch wird
dich fangen!

Die Schlingen des Bannes des Schamasch werden über dich
kommen und dich fangen!

Wer die Grenzen des Schamasch übertritt,
Den wird Schamasch mit der Hand eines Schlagenden
böse schlagen!"

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