110 . 115 120 Der Adler flehte täglich zu Schamasch: noch geht! ... befaßt! Du wirst sterben: ich will nichts mit dir zu tun haben; Wohlan, der Mensch, den ich dir senden werde, der mag dir helfen!“ Erde trank das Blut meiner Lämmer, Kraut des Gebärens! von mir und schaffe mir einen Namen ?!“ Schamasch tat seinen Mund auf und sagt zu Etana: „Mach' dich auf den Weg und überschreite das Gebirge; siehst du eine Grube, so schaue in siel Darin liegt ein Adler: er wird dir das Kraut des Gebärens zeigen!" Auf Geheiß des Helden Schamasch ging Etana, übers schritt das Gebirge; Als er die Grube sah, schaute er hinein: darin lag der Adler! 1 125 130 * 1 Hier wohl die Last des Kummers. ? D. i. einen Erben, der seinen Namen erhalten soll. 150 Der Adler tat seinen Mund auf und sagt zu Etana: Etana tat seinen Mund auf und sagt zum Adler: 180 Als der achte Monat vorüber war, verließ der Adler die Grube: Der Adler hatte Nahrung; gleich einem brüllenden Löwen hatte er Kräfte. 215 Der Adler sagt zu ihm, zu Etana: 220 Auf seine Brust legte er seine Brust, 225 Als er ihn eine Meile emporgetragen hatte, zu Etana: Als er ihn die zweite Meile emporgetragen hatte, 230 Als er ihn die dritte Meile emporgetragen hatte, 235 Als sie hinaufgestiegen zum Himmel Anus, * 240 Doch das Kraut des Gebärens erhalten sie hier nicht: sie müssen sich noch höher erheben, bis zum Himmel der Ischtar, der Muttergöttin. Der Adler sagt zu ihm, zu Etana: , „Wohlan, mein Freund, ich will dich tragen zum Himmel der Ischtar; Bei Ischtar, unserer Herrin, ist das Kraut des Gebärens. . 265 Auf seine Seiten legte er seine Seiten, Als er ihn eine Meile emporgetragen hatte, sagt der Adler: 270 Als er ihn die zweite Meile emporgetragen hatte, sagt der Adler: „Mein Freund, blicke hin, wie das Land geworden ist!“ „Das Land ist geworden zu einem Kuchen, Und das weite Meer ist so groß wie ein Brotkorb.“ Als er ihn die dritte Meile emporgetragen hatte, sagt der Adler: „Mein Freund, blicke hin, wie das Land verschwunden ist!" 276 „Ich blicke hin', wie die Erde verschwunden ist, 280 Eine Meile fiel er hinab: 3. ISCHTAR ALS HIMMELSKÖNIGIN Der Text ist sumerisch und akkadisch in einer Abschrift aus der Seleukidenzeit erhalten. Veröffentlicht von Thureau Dangin, Revue d'Assyriologie XI, S. 144 ff. Vor Anu, dem strahlenden, großen, dessen Äußerung keine Schranke hemmt, Krümmten sich wie ein Sichelschwert die großen Götter in Beifall und Anbetung. „Sprichst du, so bist du im Recht, Herrscher; Herr, wenn du einen Ausspruch tust, gehorcht man dir! Anu, dein erhabnes Wort geht voran; wer kann da ,nein' sagen? Vater der Götter, dein Ausspruch ist die Grundlage von Himmel und Erde; welcher Gott kann widerstehen? Herr, Fürst, du bist dein eigner Ratgeber; was hat unser Rat zu bedeuten? Der Frau Ischtar, der du deine Liebe schenktest, reiche deine Hand, Deine unwandelbare Zusage, die gewichtig ist wie der Himmel, tu ihr kund in unsrer Versammlung! Innin”, der Göttin, der du deine Liebe schenktest, übergib die Leitung deiner Befehle! 1 Worte Etanas. ? Beiname der Ischtar. 5 10 15 Sie sei Antu, die Gattin, dir ebenbürtig: zu deinem Namen erhebe sie sich! Dazu noch möge die Weisungen Enlils und Eas ihre Hand übernehmen, Sie halte allein die Zügel von Himmel und Erde, sie sei die Mächtigste unter uns!“ Dem Wortführer Anu ward froh und freudig das Herz; Zur strahlenden Ischtar wandte er sich froh in unwandel barer Güte: „Mein göttliches Walten ist der schöne Himmel, dem nichts gleicht, Er ist mein festes Bereich, dessen Grenzen voll Schrecken sind und ganz unnahbar. Ich, Anu, bin der Herr, der ihn'leitet: nimm seine Leitung! Die Wölbungen seiner Grenzen bringe in deine Hand, und herrsche alleine! Zu meinem königlichen Gemach steige nur empor und throne in der Höhe! Entsprechend meinem Namen sei der deinige erhabene Antu'! Der treue Botschafter, dessen Lippen so köstlich, der da kennt meine Entschlüsse, Ili-abrat, mein ausgezeichneter Botschafter, er sei's, der deinen Willen vollzieht! Er bringe vor dir Götter und Göttinnen immerdar in freund: liche Stimmung! In den ewigen Grundlagen von Himmel und Erde, den unwandelbaren Bildnissen der Götter, Ward, als anfangs Anu, Enlil und Ea die Lose' verteilten, Den beiden Göttern, den Wächtern von Himmel und Erde, die Anus Tür öffnen, Dem Sin und dem Schamascho Tag und Nacht gleichmäßig bestimmt. 20 25 1 Den Himmel. 2 Die Sternbilder. 3 Anteile. 4 Mond und Sonne. |