1. DER RAUB DER SCHICKSALSTAFELN DURCH DEN GÖTTLICHEN STURMVOGEL ZŮ Diese ieser aus Assurbanipals Bibliothek bekannte Mythus ist nur un vollständig erhalten. Der Anfang fehlt fast ganz. Wir erfahren, wie der Gott Enlil als Herrscher waltet, während der Sturmvogel Zú ihn beobachtet. I. Das Wirken Enlils erblickten seine Augen, Herzen. 5 „Ich selbst will die Schicksalstafeln der Götter nehmen, Und die Anordnungen der Götter will ich allzumal mir aneignen, Meinen Thron will ich vollkommen machen, die Gebote beherrschen, Will befehligen die Gesamtheit der Igigi® alle!“ 10 Nachdem nun sein Herz den Angriff geplant, auf den Anfang des Tages. 15 Als Enlil sich wäscht mit lauterem Wasser, Vom Throne gestiegen, sein Diadem abgesetzt hatte, · Beiname Enlils. „Band von Himmel und Erde“. ? Zû. Die himmlischen Götter. Da nahmen Zûs Hände die Schicksalstafeln, 20 Zû flog davon, ins Gebirge flüchtete er; Anu' tat seinen Mund auf und spricht, Wer will Zû erschlagen, 25 Den Adad” riefen sie, den Sohn Anus; 30 „Gewaltiger Adad, Furchtbarer, nicht wende sich dein Ansturm! Götter, gleichen haben! 35 Entstehen sollen, gebaut werden heilige Gemächer; 40 Adad antwortete der Rede, Zu Anu, seinem Vater, sagt er das Wort: Der Himmelsgott Anu scheint die Versammlung zu leiten. · Wettergott. * Tempel Enlils. 3 „Mein Vater, nach dem ungangbaren Gebirge, wer soll da eilen? 45 Zû ist davongeflogen, ins Gebirge geflüchtet; Gott Dursan-ki. Da befahl Anu, daß Adad nicht gehe. Genau ebenso geht es mit einer anderen Gottheit, deren Name jedoch nicht erhalten ist; auch diese weigert sich, gegen den Sturm vogel zu kämpfen. Weiter heißt es: Den Schara riefen sie, den Erstgeborenen der Ischtar; 75 Gewaltiger Schara, Furchtbarer, nicht wende sich dein Ansturm! Götter, gleichen haben! 80 Schara antwortete der Rede, 1 Anu 85 „Mein Vater, nach dem ungangbaren Gebirge, wer soll da eilen? 90 Zû ist davongeflogen, ins Gebirge geflüchtet; Gott Dur-an-ki. Da befahl Anu, daß Schara nicht gehe. 1 Anu gelingt es schließlich, den Gott Lugalmarada' zum Kampfe mit dem Sturmvogel zu bewegen. II. Lugalmarada ging nach dem Gebirge, der fernen Stätte, Im Gebirge Sâbu rüstete er sich zum Werke: Die Mutter weilte nicht bei ihm und riet ihm nicht, 5 In seinem eignen Herzen erwägt er die Worte: 10 Der Text wird nunmehr lückenhaft, so daß sich nichts Näheres darüber sagen läßt, wie Lugalmarada augenscheinlich mit Hilfe des Weibes des Zû - sich der Schicksalstafeln bemächtigt. * Er wird später mit Marduk identifiziert. 2. IRRA UND ISCHUM Der sehr lückenhaft erhaltene Text, der aus Assurbanipal’s Bibliothek stammt, schildert das Wüten der Pestgötter Irra und Ischum, zum Teil in Form eines Zwiegespräches. Der fast ganz zerstörte Anfang erzählte, wie der Himmelsgott Anu sieben böse Götter erschafft, um sie dem Irra als Helfer zu übergeben. Wir lesen dort: Zum fünften sprach erl: „Wie ein Sturmwind brause , dahin ...!" Den sechsten beauftragte er: „Oben und unten gehe das hin, und niemanden schone!“ Den siebenten belud er mit Schrecklichkeit. ... Nachdem Anu das Schicksal aller sieben bestimmt, dir zur Seite gehen! .... Wenn dein Herz dich treibt, Verderben anzurichten, Die Schwarzköpfigen zu töten, das Vieh des Feldes zu vernichten, So mögen als deine grimmen Waffen jene dir zur Seite gehen.“ Ja, grimmig sind sie, berufen sind ihre Waffen; eingeschlossen, halten lassen, einem Spielmann gleich? Sollten wir wie einer, der den Kampf nicht kennt, uns vor dem Morden fürchten?“ Nach einer Lücke treffen wir Irra im Gespräch mit Ischum; Ischum rühmt Irras schreckliche Taten: |