da eilen? 85 ,,Mein Vater, nach dem ungangbaren Gebirge, wer soll Wer ist wie Zû 90 unter den Göttern, deinen Kindern? Seine Hände haben die Schicksalstafeln genommen, Die göttliche Herrschaft hat er ergriffen Zû ist davongeflogen, ins Gebirge geflüchtet; Gewaltig ist das Wort seines Mundes wie ein Gott, der Gott Dur-an-ki. Wer ihm widerstrebt, muß zu Staube werden, Vor seinem Anblick vergehen Götter." Da befahl Anu, daß Schara nicht gehe. Anu gelingt es schließlich, den Gott Lugalmarada1 zum Kampfe mit dem Sturmvogel zu bewegen. II. 5 10 Lugalmarada ging nach dem Gebirge, der fernen Stätte, und riet ihm nicht, und redete nicht mit ihm, weilte nicht bei ihm, redete nicht mit ihm. Die Mutter weilte nicht bei ihm In seinem eignen Herzen erwägt er die Worte: was ihm gebührt, was ihm gebührt. Mit seinem Weibe will ich mich verbinden: Will ich zum Gastmahle sich setzen lassen.“ Der Text wird nunmehr lückenhaft, so daß sich nichts Näheres darüber sagen läßt, wie Lugalmarada - augenscheinlich mit Hilfe des Weibes des Zû sich der Schicksalstafeln bemächtigt. Er wird später mit Marduk identifiziert. 2. IRRA UND ISCHUM Der sehr lückenhaft erhaltene Text, der aus Assurbanipal's Bibliothek stammt, schildert das Wüten der Pestgötter Irra und Ischum, zum Teil in Form eines Zwiegespräches. Der fast ganz zerstörte Anfang erzählte, wie der Himmelsgott Anu sieben böse Götter erschafft, um sie dem Irra als Helfer zu übergeben. Wir lesen dort: Zum fünften sprach er1: Wie ein Sturmwind brause dahin . . .!“. Den sechsten beauftragte er: „Oben und unten gehe dahin, und niemanden schone!" Den siebenten belud er mit Schrecklichkeit. . . . Nachdem Anu das Schicksal aller sieben bestimmt, Schenkte er sie dem Irra:,,Held der Götter, sie mögen dir zur Seite gehen! . . . . Wenn dein Herz dich treibt, Verderben anzurichten, Die Schwarzköpfigen zu töten, das Vieh des Feldes zu vernichten, So mögen als deine grimmen Waffen jene dir zur Seite Ja, grimmig sind sie, berufen sind ihre Waffen; gehen.“ Sollten wir etwa wie ein hinfälliger Greis, in der Stadt Wie ein schwaches Kind, im Hause eingesperrt, Nach einer Lücke treffen wir Irra im Gespräch mit Ischum; Ischum rühmt Irras schreckliche Taten: 1 Anu. 2 Menschen. Im Blute von Mann und Weib Schlugst du seinen Wohnsitz auf. Jene Babylonier waren wie Vögel, Mit dem Netz warfst du sie nieder, faßtest, packtest du sie, Die Stadt verließest du, gingst hinaus; In der Gestalt eines Hundes1 tratest du in den Palast. Selbst das saugende Kind sollst du nicht übrig lassen; Die Truppen des Königs rüsteten sich, zogen in die Stadt ein; 2 Einen unlösbaren Fluch sprach er aus. . . .. Es folgt wiederum eine größere Lücke; darauf werden ähnliche ,,Nippur, die ewige Stadt des Herrn der Länder Enlil, 2 1 Oder „Löwen". Stadtgott von Babylon. Es läßt sich nicht feststellen, um was für ein historisches Ereignis es sich hier handelt. In Uruk, der Wohnung Anus und Ischtars, Der Stadt der Freudenmädchen, Dirnen und Buhlen, Denen Ischtar den Gatten vorenthielt und dann ihnen hin gab, Erhoben Sutäer1 und Sutäerinnen Wehgeschrei, Der Feind, den du aufgeboten hast, ist nicht geneigt Der große Gott Irra antwortete also: Die Leute darinnen umzukehren." knicktest du wie Rohr." Nach einer Lücke und einer Anzahl schlecht erhaltener Zeilen hören wir Ischum von neuen Plänen reden: er will eine Stadt von Grund aus zerstören. Dann heißt es: Als der Held Irra ihn hörte, War ihm das Wort, das Ischum zu ihm gesprochen, Und also sprach der Held Irra: angenehm wie feinstes Öl, der Assyrer den Assyrer, ,,Das Meerland soll das Meerland, Subartu soll Subartu, Der Kutäer den Kutäer, Der Lullubäer den Lullubäer, Ein Land das andre, ein Haus das andre, ein Mensch den Ein Bruder den andern schonungslos töten! andern, Sie alle niederstrecken, sie insgesamt zu Boden werfen.“ Der Held Irra sagt zu Ischum, der vor ihm einherzieht, das ,,Wohlan, Ischum, das Wort, das du sprachst, führe aus Ischum richtete sein Antlitz auf das Gebirge Scharschar, Zum Gebirge Scharschar gelangte der Held: Er erhob seine Hand, packte das Gebirge. Das Gebirge Scharschar machte er dem Erdboden gleich; Das Folgende ist so lückenhaft und dunkel, daß es unmöglich ist, den Zusammenhang zu erkennen. Erst gegen Schluß wird der Text besser: Irra verheißt dem, der seinen Ruhm verkündet, Gnade und Schonung vor allen Gefahren der Seuchen. Es heißt: Also sprach der Held Irra: in dessen Heiligtum soll Reichtum sich anhäufen. Wer ihn aber nicht beachtet, der soll keinen Weihrauch riechen! Wer meinen Namen verherrlicht, der soll die Weltgegen- Und wer die Erhabenheit meines Heldentums verkündet, 1 Babylonier. |