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8. GEBET AN NABÛ1

Oberster Fürst, Erstgeborener Tutus,

Weiser Herrscher, Sprößling Sarpanits,

Nabû, Träger der göttlichen Schicksalstafeln, Aufseher

Herr von Ezida, Schirm Borsippas,

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von Esagila,

Liebling Nudimmuds", Schenker des Lebens,
Fürst von Babylon, Schützer des Odems,

Schutz der Wohnstätten, Erhalter der Menschen,

Herr

der Heiligtümer! . . .

Sohn des großen Fürsten Marduk, nach deinem wahren Worte, Nach deinem gewichtigen Ausspruch, nach dem Geheiß deiner mächtigen Gottheit Möge ich NN., Sohn des NN., krank und schmerzge quält, dein Knecht, Den die Hand des Totengeistes, Zauberei und Elend ergriffen hat und verfolgt,

Gesund und wohl werden; wie ich es wünsche, möge ich es erlangen!

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1

Die göttlichen Wächter mögen Gutes verkünden!

Es möge treten mein Gott an meine Rechte,
Es möge treten meine Göttin an meine Linke.
Der gnädige Trutzgott, der gnädige Schutzgott möge
nicht von meiner Seite weichen!

Verleihe mir Anrufen und Gewähren,

Das Wort, das ich rede, gehe ganz in Erfüllung!

Dieses Gebet berührt sich eng mit dem Gebetshymnus auf Marduk (unten S. 198f.). Tutu Marduk; vgl. Weltschöpf. VII 9ff. 3 Marduks Gattin. 'Tempel Marduks. 5 Nabûs Tempel in Borsippa. * Ea.

6

12*

Sohn des großen Fürsten Marduk, schenke mir Leben,
Daß ich sattsam wahrhaft vor dir wandle!

Scha-zu1 freue sich deiner, Ea juble über dich,

25

Die Götter des Alls

mögen dich segnen, ....

Die großen Götter

mögen dein Herz erfreuen!

9. GEBET DES KÖNIGS ASSURBANIPAL AN NABÛ MIT GÖTTLICHEN VERHEISSUNGEN

A. Ich, Assurbanipal, verkünde deinen Ruhm, o Nabû, in der Schar der großen Götter!

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Mögen auch viel sein meine Feinde, so soll man sich doch nicht meines Lebens bemächtigen!

In meiner Stadt Niniveh flehe ich dich an, den Helden der Götter, seiner Brüder; Du bist der Beistand Assurbanipals in Zukunft und immerdar;

Dein Diener bin ich: ich lege mich nieder zu den Füßen

Nabûs.

Möge zu mir sprechen Nabû inmitten meiner Feinde:
„Ich schütze dich, Assurbanipal, ich, Nabû, für alle Zeit!
Deine Füße sollen nicht erlahmen, nicht erschlaffen deine

Hände!

Diese deine Lippen sollen nicht müde werden, zu mir zu

beten; Deine Zunge soll nicht verwirrt werden zwischen deinen Lippen;

Der ich dir fromme Rede ständig verleihe,
Werde dein Haupt erheben,

erheben deine Gestalt im

. '= Marduk; s. Weltschöpf. VII 35.

Tempel Emaschmasch!"

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Nabû sprach also:

N. Dieser dein frommer Mund, der zur Urkittu1 fleht, Deine Gestalt, die ich geschaffen, fleht mich an, zu ruhen im Tempel Emaschmasch; Dein Geschick, das ich geschaffen, fleht mich ständig an Also:,,Bringe mir Segen im Tempel Egaschankalama 21“ Deine Seele fleht mich an also: „Verlängere das Leben Assurbanipals.“

A.

Knieend fleht Assurbanipal zu Nabû, seinem Herrn:
Ich bete dich an, Nabû, verlaß mich nicht!
Mein Leben ist vor dir aufgezeichnet, meine Seele befoh-
len dem Schoße der Ninlil3.
Ich bete dich an, starker Nabû, verlaß mich nicht inmitten
meiner Feindel

N.

25

A.

30

Es antwortete ein Windhauch von Nabû, seinem Herrn, her: Fürchte dich nicht, Assurbanipal, langes Leben habe ich dir bestimmt!

Guten Hauch lege ich voll Sorge in deine Seele:
Dieser mein gnädiger Mund

wird dich ständig segnen in der Schar der großen Götter.

Es öffnete Assurbanipal seine Hände, flehend zu Nabû,

seinem Herrn:

Wer die Füße der Königin von Niniveh erfaßt, wird nicht verworfen sein in der Schar der großen Götter; Wer mit der Schnur der Urkittu1 gebunden ist, wird nicht verworfen sein inmitten seiner Feinde! Inmitten meiner Feinde verlaß mich nicht, Nabû! Inmitten meiner Widersacher verlaß nicht meine Seele!

*

*

8

1 Die Göttin Ischtar (von Uruk). Tempel der Ischtar. Die Gattin des Gottes

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N. Klein warst du, Assurbanipal, da ich dich der Königin von Niniveh überließ;

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Schwach warst du, Assurbanipal, da du saßest auf den
Knieen der Königin von Niniveh!

Ihre vier Brüste lagen an deinem Munde: an zweien sogst
du, zwei schützten dein Antlitz.
sind wie Fliegen vor dem
Wasser fortgeschwirrt,

Deine Feinde, Assurbanipal,

Wie Heuschrecken des Frühjahrs stieben sie vor deinen

Füßen auseinander.

Du aber, Assurbanipal, wirst den großen Göttern gegen überstehen, Nabû preisend!

10. PROSAGEBETE NEBUKADREZARS

Im Folgenden geben wir eine Auswahl von Gebeten, wie sie sich regelmäßig am Schluß der Bauinschriften der Chaldäerkönige finden. Wir haben uns auf Gebete Nebukadrezars, des bekanntesten Chaldäerkönigs (605-562 v. Chr.), beschränkt.

a. AN MARDUK VON BABYLON

O Marduk, Herrscher der Götter, Gott, der du mich geschaffen, mögen meine Werke vor dir Gnade finden! Möge ich ein hohes Alter erreichen! Dauernde Gesundheit, reichliche Fülle an Nachkommenschaft, Festigkeit des Thrones und hohes Regierungsalter schenke mir zu eigen! Ja, du Marduk allein bist mein Helfer, auf den ich vertraue! Auf deine wahre Verheißung hin, die unabänderlich ist, mögen meine Waffen sich erheben und scharf sein, des Feindes Waffe aber möge ohnmächtig werden.

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O Marduk, mein Händewerk schau' in Gnaden an! Dauernde Gesundheit schenke mir zu eigen! In Kampf und Schlacht bist du, Marduk, allein mein Helfer! Deine grimmigen Waffen, denen man nicht widerstehen kann, mögen zur Niederwerfung meiner Feinde mir zur Seite gehen!

Herr der Länder, Marduk, höre meine Worte! Des von mir gebauten Hauses 1Pracht laß mich genießen! Mögeich in Babylon in ihm zu hohem Alter gelangen! Möge ich mich sättigen an Nachkommenschaft! Möge ich den schweren Tribut der Könige der Welt und aller Menschen darin empfangen! Mögen meine Sprößlinge darin dauernd die schwarzköpfigen Menschen beherrschen!

b. AN DEN SONNENGOTT VON SIPPAR

O Schamasch, großer Herr! Wenn du in Ebarra2, deinen Herrschersitz, in Freuden und Frohlocken einziehst, so schaue froh auf meine frommen Taten! Gesundheit bis in fernste Zeiten, Festigkeit des Thrones und hohes Regierungsalter mögest du mit deinen Lippen mir verheißen! Die Pfosten, Schlösser, Riegel und Türen von Ebarra mögen unaufhörlich meine frommen Taten vor dir verkünden!

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O Schamasch, großer Herr! Wenn du in Ebarra, dein strahlendes Haus, in Freuden einziehst, so schaue mein kostbares Händes werk recht an, daß Segen für mich auf deinen Lippen ruhe! Möge ich auf deine wahre Verheißung hin mich sättigen an Nachkommenschaft! Gesundheit bis in fernste Zeiten und Festig keit des Thrones sei (deine) Gabe! Möge meine Regierungszeit recht lang werden! Ein gerechtes Zepter, ein gutes Hirtentum, ein wahrer Herrscherstab, der dem Volke Heil bringt, seien meinem Königtume eigen! Mit den grimmen Waffen, die zum Kampfe stürmen, bist du Schamasch allein der Schutz meines Heeres! In Gericht und Wahrsagung gib mir rechte Antwort! Auf deine lautere Verheißung hin, die unabänderlich ist, mögen meine Waffen sich erheben und scharf sein, des Feindes Waffen aber mögen ohnmächtig werden!

2

1 Der königliche Palast zu Babylon ist gemeint. Tempel des Sonnengottes.

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