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Nicht ist unter allen Himmlischen einer, der mühsal beladen ist, gleich dir, Unter allen Göttern insgesamt, der gewaltig ist wie du.

Bei deinem Aufgang versammeln sich die Götter des
Landes,
Dein grimmer Schreckensglanz wirft sich über das Land.
Von allen Ländern, wie sie auch heißen mögen,
Kennst du ihr Trachten, schaust du ihr Wandeln.

Es jubeln dir zu die Sterblichen allzumal,

O Schamasch, nach deinem Lichte sehnt alle Welt sich!...

Du stehst dem Wanderer bei, dessen Pfad mühselig ist; Wer das Meer überschreitet, voll Furcht vor dem Wogenschwall, dem gibst du Mut.

Wege, die nicht zu sehen,
Auf Höhen zieht er dahin,

zeigst du dem Jäger,
dem Berggotte gleichend.....

O Schamasch, aus deinem Netze entkommt kein Frevler,
Aus deiner Schlinge entrinnt kein Böser.

Wer den Eidschwur verletzt, den strafst du eilends,
Wer das Heilige nicht fürchtet,

kann dir nicht entkommen.

Ausgebreitet ist dein weites Netz
Der zum Weibe seines Genossen

für den Übeltäter, erhob seine Augen....

Geht gegen ihn deine Waffe, so gibts keinen Retter;
Steht er vor Gericht, hilft nicht mal sein Vater.

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Auf das Wort des Richters entgegnen selbst seine Brüder

nichts;

Mit eherner Falle ist er bedeckt unversehens.

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Wer Böses plant, dessen Horn' vernichtest du,

Wer für den Frevler Partei nimmt,

verliert den Boden

unter den Füßen.

Den ungerechten Richter läßt Fesseln du schauen;
Wer sich bestechen läßt und das Recht beugt, den belädst
du mit Strafe.

Wer sich nicht läßt bestechen, wer des Schwachen sich annimmt, Der ist Schamasch wohlgefällig: er wird lange leben.

Der sorgfältige Richter, der gerechtes Urteil abgibt, Fertigt sich einen Palast; ein Fürstensitz ist sein Wohnsitz...

Wie Wasser der ewigen Quelltiefe wird ewiger Same
Dem fromm und gut Handelnden, der Trug nicht kennt..

Wer niedrig gesonnen, wird mit dem Schreibgriffel aufgezeichnet;

Die da Böses tun, deren Same hat nicht Bestand.

Wer voll Widerspruch ist, ist dir wohl offenbar;
Du verbrennst ihren Ausspruch, lösest ihn selbst auf....

Du lenkst alle Weisungen, löst das Verwickelte;
Du hörst, Schamasch, Flehen, Gebet und Huldigung,

Demütigung, Niederknien, Bittgeflüster, Anbetung:
Mit lauter Stimme ruft dich der Armselige.

Der Elende, Schwache, der Bedrückte, Geknechtete,
Stets fleht er zu dir mit Bußgebet und Griffel.

1 Das Horn gilt als Symbol der Kraft.

Dessen Sippe fern,

dessen Stadt weit weg,

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Im Graus der Steppe

fleht zu dir der Hirt.

Der Hirtenknabe in Wirrsal, der Viehhüter unter Feinden,
Die Karawane auf ihrem Schreckenszuge fleht zu dir, o
Schamasch.

Der reisende Kaufmann, der Händler mit dem Beutel,
Der Fischer mit dem Netze fleht zu dir, o Schamasch.

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Der umherschweifende Tote, das verirrte Gespenst,
Flehen zu dir, o Schamasch..

Die da niederknien, denen löst Heiligkeit du aus,
Die da huldigend beten, deren Gebet nimmst du an.

Sie erweisen dir Ehrfurcht, deinen Namen preisend,
Deiner Größe huldigend für alle Zeiten!

b.

Herr, der die Finsternis erleuchtet, der das Antlitz der
Menschen öffnet,
Barmherziger Gott, der den Gebeugten aufrichtet, schützt
den Schwachen,

Die Anunnaki1 allzumal schauen dein Antlitz!

Die Zungen aller Welt lenkst du in gleicher Weise; Erhoben sind ihre Häupter, schauend das Licht der Sonne; Sobald du erscheinst, sind sie voll Freude und Jauchzen. 1 Götter der Erde.

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5

Du bist das Licht der Enden des fernen Himmels,
Der weiten Erde Augenziel bist du;

Dich schauend freuen sich die zahlreichen Menschen!1

C.

Schamasch, König von Himmel und Erde, der da leitet, was oben und unten ist,

Schamasch, den Toten zu beleben, den Gebundenen zu
lösen, steht in deiner Hand!

Unbestechlicher Richter, der die Menschen leitet,
Erhabener Sproß des glanzvoll aufgehenden Herrn2,
Starker, herrlicher Sohn, Licht der Länder,
Schöpfer von allem allzumal im Himmel und auf Erden
bist du, Schamasch!3

d.

Schamasch, wenn du aus dem großen Berge heraustrittst,
Wenn du aus dem großen Berge, dem Berge der Quell-

tiefe, heraustrittst,

Wenn du aus Du-azag, wo die Schicksale bestimmt wer
den, heraustrittst,

Wenn du aus des Himmels Grunde, wo Himmel und Erde
zusammentreffen, heraustrittst,
Dann treten die großen Götter zum Gericht zu dir hin,
Treten die Anunnaki zur Entscheidung zu dir hin.

Die Menschen und Völker allzumal harren deiner;
Das Getier, das sich regt, das vierfüßige,
Hält auf dein großes Licht seine Augen gerichtet.

Schamasch, Weiser, Erhabener, Ratgeber deiner selbst bist du;

Schamasch, hoher Fürst, Richter von Himmel und Erde bist du!3

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1 Der Schluß ist verstümmelt. Der Mondgott ist gemeint. Weiterhin folgt eine Bitte um Befreiung vom Zauberbann.

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Schamasch, wenn du mitten in den Himmel hineintrittst, Möge das Schloß des glänzenden Himmels dir einen Gruß entbieten!

Die Türen des Himmels mögen dir huldigen!
Gerechtigkeit, dein geliebter Bote,möge dir den Weg weisen!
Über Ebarra, deinem Herrschersitz, laß deine Hoheit aufs
strahlen!
Aja, deine geliebte Gattin, möge fröhlich dir entgegen-
treten,

Dein Herz möge sie, die Ruhige, beruhigen!
Ein Mahl für deine Gottheit werde dir bereitet!

Held, Mannhafter, Schamasch, man möge dich preisen! 10 Herr von Ebarra, geh, dein Weg gelinge! Schamasch, bahne dir die Straße,

den rechten Pfad zu deinem Grunde gehe!

Schamasch, des Landes Richter, seiner Entscheidungen

Lenker bist dul

2. HYMNEN AUF DEN MONDGOTT SIN-NANNAR

a.

Sin, strahlender, glänzender Gott, Leuchte des Himmels,
Erbsohn Enlils, Sprößling Ekurs",
Als ein Weltenkönigtum beherrschst du die Länder,
schlägst auf am hellen Himmel einen Thron!

Ein Linnenfestkleid legst du an,

bekleidest du dich,

mit der Herrscherkrone Sprossender, Herrlicher!

Herrscher Sin, dessen Licht die Menschen leitet, herr

licher Fürst,

5 Dessen Befehl unwandelbar ist, dessen Plan kein Gott

kennt!

1 Neubabylonischer Text. Sonnentempel in der Stadt Sippar. Tempel des

Enlil in Nippur.

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