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Dessen Sippe fern,

dessen Stadt weit weg,

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5

Im Graus der Steppe

fleht zu dir der Hirt.

Der Hirtenknabe in Wirrsal, der Viehhüter unter Feinden,
Die Karawane auf ihrem Schreckenszuge fleht zu dir, o
Schamasch.

Der reisende Kaufmann, der Händler mit dem Beutel,
Der Fischer mit dem Netze fleht zu dir, o Schamasch.

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Der umherschweifende Tote, das verirrte Gespenst,
Flehen zu dir, o Schamasch..

Die da niederknien, denen löst Heiligkeit du aus,
Die da huldigend beten, deren Gebet nimmst du an.

Sie erweisen dir Ehrfurcht, deinen Namen preisend,
Deiner Größe huldigend für alle Zeiten!

b.

Herr, der die Finsternis erleuchtet, der das Antlitz der
Menschen öffnet,
Barmherziger Gott, der den Gebeugten aufrichtet, schützt
den Schwachen,

Die Anunnaki allzumal schauen dein Antlitz!

Die Zungen aller Welt lenkst du in gleicher Weise;
Erhoben sind ihre Häupter, schauend das Licht der Sonne;
Sobald du erscheinst, sind sie voll Freude und Jauchzen.

1 Götter der Erde.

10

5

Du bist das Licht der Enden des fernen Himmels,
Der weiten Erde Augenziel bist du;

Dich schauend freuen sich die zahlreichen Menschen!1

C.

Schamasch, König von Himmel und Erde, der da leitet, was oben und unten ist,

Schamasch, den Toten zu beleben, den Gebundenen zu
lösen, steht in deiner Hand!

Unbestechlicher Richter, der die Menschen leitet,
Erhabener Sproß des glanzvoll aufgehenden Herrn2,
Starker, herrlicher Sohn, Licht der Länder,
Schöpfer von allem allzumal im Himmel und auf Erden
bist du, Schamasch!3

d.

Schamasch, wenn du aus dem großen Berge heraustrittst,
Wenn du aus dem großen Berge, dem Berge der Quell-

tiefe, heraustrittst,

Wenn du aus Du-azag, wo die Schicksale bestimmt wer
den, heraustrittst,

Wenn du aus des Himmels Grunde, wo Himmel und Erde
zusammentreffen, heraustrittst,
Dann treten die großen Götter zum Gericht zu dir hin,
Treten die Anunnaki zur Entscheidung zu dir hin.

Die Menschen und Völker allzumal harren deiner;
Das Getier, das sich regt, das vierfüßige,
Hält auf dein großes Licht seine Augen gerichtet.

Schamasch, Weiser, Erhabener, Ratgeber deiner selbst bist du;

Schamasch, hoher Fürst, Richter von Himmel und Erde bist du!3

8

1 Der Schluß ist verstümmelt. Der Mondgott ist gemeint. Weiterhin folgt eine Bitte um Befreiung vom Zauberbann.

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Schamasch, wenn du mitten in den Himmel hineintrittst, Möge das Schloß des glänzenden Himmels dir einen Gruß entbieten!

Die Türen des Himmels mögen dir huldigen!
Gerechtigkeit, dein geliebter Bote,möge dir den Weg weisen!
Über Ebarra, deinem Herrschersitz, laß deine Hoheit aufs
strahlen!
Aja, deine geliebte Gattin, möge fröhlich dir entgegen-
treten,

Dein Herz möge sie, die Ruhige, beruhigen!
Ein Mahl für deine Gottheit werde dir bereitet!

Held, Mannhafter, Schamasch, man möge dich preisen! 10 Herr von Ebarra, geh, dein Weg gelinge! Schamasch, bahne dir die Straße,

den rechten Pfad zu deinem Grunde gehe!

Schamasch, des Landes Richter, seiner Entscheidungen

Lenker bist dul

2. HYMNEN AUF DEN MONDGOTT SIN-NANNAR

a.

Sin, strahlender, glänzender Gott, Leuchte des Himmels,
Erbsohn Enlils, Sprößling Ekurs",
Als ein Weltenkönigtum beherrschst du die Länder,
schlägst auf am hellen Himmel einen Thron!

Ein Linnenfestkleid legst du an,

bekleidest du dich,

mit der Herrscherkrone Sprossender, Herrlicher!

Herrscher Sin, dessen Licht die Menschen leitet, herr

licher Fürst,

5 Dessen Befehl unwandelbar ist, dessen Plan kein Gott

kennt!

1 Neubabylonischer Text. Sonnentempel in der Stadt Sippar. Tempel des

Enlil in Nippur.

10

O Sin, bei deinem Erscheinen versammeln sich die Götter,

werfen sich die Könige allzumal in Ehrfurcht nieder! Leuchte Sin, auf dich harren die Menschen: du gehst her, vor in strahlendem Karneol und Lapislazuli!

Beim Erscheinen Sins jubeln die Sterne, freut sich die
Nacht:
Es sitzet Sin mitten am glänzenden Himmel, der voll
kommene Erbsohn, das Lieblingskind Enlils!

Ein beratender Fürst ist der Erbsohn Enlils, ein mächtiger
Anführer,

Eine Leuchte am Himmel, ein Herr der Länder aller Men

schen.

In Eridu1 ist sein Wort genehm vor Ea, dem Fürsten. Du gründetest Ur2, im Göttergemach ließest du dich nieder,

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Vater Nannar, Herr von Ur2,

Vater Nannar, Herr von Egischschirgal",

Vater Nannar, Herr glänzenden Aufgangs,

5

Herr Nannar, erster Sohn Enlils,

Wenn du dahinfährst, wenn du dahinfährst,

scher,

Wenn vor deinem Vater, vor Enlil, du Herrscher bist,
Vater Nannar, wenn du Herrscher bist, wenn du Anführer

bist,

Wenn du in der Barke mitten am Himmel dahinfährst,

wenn du Herrscher bist,

1 Kultstätte des Wassergottes Ea. Ur ist die Hauptstätte des Mondkultes. Der Schluß ist zerstört. Altsumerischer Text aus dem 3. Jahrtausend. "Tempel Nannars in der Stadt Ur.

10

Vater Nannar, wenn du, ja du, in die glänzende Behausung steigst,

15

Vater Nannar, wenn du wie ein Schiff durch die Flut dahinfährst,

Wenn du dahinfährst, wenn du dahinfährst, wenn du, ja du, dahinfährst, Wenn du dahinfährst, wenn du dich erhebst, wenn du, ja du, dahinfährst, Wenn du hoch und herrlich vollkommen, ja du, dahinfährst, Vater Nannar, Hirte, wenn für die Herde1 du Sorge trägst, Sieht dich dein Vater froh an, trägt Sorge für dich.

O über die königlichen Ruhmestaten,

wenn hell du auf,

gehst!

20

30

Enlil hat ein Zepter auf ferne Zeiten für deine Hand

2

verfertigt.

Wenn du in Ur die glänzende Barke besteigst,
Wenn du vom Herrn Nudimmud wohl besorgt bist,
Wenn du in Ur die glänzende Barke besteigst,
Held, Vater Nannar, wenn du wohl besorgt bist,
Goldenes Göttergemach, das im Lande gebaut ist,
Silbernes Göttergemach, das im Lande aufgerichtet ist,
O Herr, wer ist dann wie du? Wer kommt dir gleich?
Großer Held, wer ist wie du? Wer kommt dir gleich?
Herr Nannar, wer ist wie du? Wer kommt dir gleich?

Erhebst du das Auge, wer kann da entgehen?
Schreitest du weit aus, wer kann da entrinnen?
Wenn dein Wort auf das Meer hinabdringt, so erschrickt
jenes Meer;

Wenn dein Wort auf die Marsch hinabdringt, so stöhnt
jene Marsch...

2

1 Wohl die Herde der himmlischen Gestirne. * Ea, der Wassergott.

13 Ungnad, Babylonien

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