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Das Ziegelwerk Borsippas ist vom Verderben zerstört!
Das Ziegelwerk Ezidas ist vom Verderben zerstört!
Emachtila ist vom Verderben zerstört!

Etemenanki ist vom Verderben zerstört!

Edarana ist vom Verderben zerstört!

Was hat der Herr in seinem Herzen beschlossen?
Was hat der Herr in seinem Sinne beschlossen?
Was hat er in seinem heiligen Sinne erdacht?

Im Lande hat er Zerstörung angerichtet!

Mit Wasser der Zerstörung hat er den Strom gefüllt!
Kraftloses Unkraut hat er auf dem Felde aufgehen lassen!
Die schwarzköpfigen Menschen hat er auf dem Felde als
Samenkörner hingestreut!

Unaufhörlich schreit zu ihm und ruft mit lauter Klage
Zum Vater Enlil seine Gattin Ninlil;

Seine große Gattin, die Herrin von Emach1,

Die Ruferin, die Herrin von Nippur, schreit laut:
,,O Enlil, das Land ist dahin!

O Vater Enlil, das Land ist dahin!....

O Enlil, warum hast du es erst reichlich gesegnet,
Daß du es jetzt dahingegeben hast?

Warum hast du erst den Hüter beim Kleinvieh hingestellt?
Warum hast du erst den Hirten zur Bewachung gesetzt?

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Herr, schaue hin und schreib ihr einen Gnadenbrief!"

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b

Des Herrn Hürde jammert schmerzlich,

Seine Hürde, ja, des Herrn Hürde jammert schmerzlich,

2 Tempel. Der Stadt. Hier das Reich des Gottes; dieser wird als Hirt gedacht, dessen Herde die Menschheit bildet.

14 Ungnad, Babylonien

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Des Herrn der Länder, des Mächtigen, des Herrn der
Länder,

Des Herrn der Länder, des Weitumfassenden, dessen Wort
feststeht,
Gegen dessen Befehl man sich nicht wenden, ja, sich nicht
wenden kann,

Des Gewaltigen Enlil, dessen Ausspruch unwandelbar ist!....

Vater Enlil, ein Netz warfst du aus, und es war das
Netz des Feindes!
Herr des Landes, du riefst, und es war der Ruf des
Feindes!
Großer Berg, Enlil, das Wasser trübtest du und fingst
die Fische1!

Herr der Länder, ein Netz warfst du aus und packtest die
Vögel! ....

Herr des Landes, Enlil, Weitumfassender, wie lange noch
soll dein Herz sich nicht beruhigen?
Vater Enlil, wie lange noch sollen deine prüfenden Augen
nicht müde werden?
Der du dein Haupt mit einem Gewande verhüllt hast,
wie lange noch willst du grollen?
Der du deinen Kopf2 in den Schoß gelegt hast, wie lange
noch willst du grollen?

Der du dein Inneres wie eine Lade zugedeckt hast,

wie

lange noch willst du grollen? Gewaltiger, der du dir die Finger in die Ohren gesteckt hast, wie lange noch willst du grollen?

Vater Enlil, sie sind zu Boden geschmettert, sie sind ver
nichtet!

Herr des Landes, das Schaf hat das Lamm verworfen, die
Ziege hat ihr Zicklein verworfen!

1 Die Menschen werden mit Fischen und Vögeln verglichen. Wörtlich ,,Hals". Die Menschen.

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O über deine treue Stadt! Die eigne Mutter hat ihr Kind verworfen,

Die Gattin des Helden hat ihr Töchterchen, ihr Kind ver worfen1!....

Vater Enlil, nirgends, weder im Himmel noch auf Erden zeigt sich Licht!

Herr des Landes, die Sonne geht nicht mehr strahlend auf über dem Lande!

Großer Berg, Enlil, der Mond geht nicht mehr herrlich
auf über dem Landel
Herr des Landes, der Mond geht nicht mehr strahlend auf
über dem Lande!

Vater Enlil, du riefst die Leute, die drinnen waren, - die
Leute, die drinnen waren, tötetest du!
Herr des Landes, du riefst die Leute, die draußen waren,
die Leute, die draußen waren, tötetest du!
Die Täler riefst du: sie füllten sich mit Blut!
Die Schatzkammer des Landes riefst du: zu einem Trüm-
merhaufen bestimmtest du sie!

Herr, Enlil, Himmel und Erde mögen dich besänftigen!
Held Marduk, Himmel und Erde mögen dich besänftigen!
Herr des Landes, dein gewaltiges Herz möge sich be-
ruhigen!....

Vater Enlil, möge deine Gattin Ninlil dich durch Bitten
erweichen!
Möge deine große Gattin, die Herrin der Stadt Nippur,
dich durch Bitten erweichen!....
Möge der große Fürstensohn, Nannar-Sin, dich durch
Bitten erweichen!

Möge deine geliebte Tochter, die Himmelskönigin, dich durch Bitten erweichen!....

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1 Alle Bande der Liebe sind zerrissen. Der Mondgott; er gilt als Sohn EnEs werden noch zahlreiche andre Götter in gleicher Weise angeführt.

lils. 14*

Mögen die Götter von Himmel und Erde dich durch
Bitten erweichen!

,,Deine Stadt verwirf nicht," mögen sie zu dir sagen, durch
Bitten dich erweichend!

85 ,,Nippur und Ekur1 verwirf nicht," mögen sie zu dir sagen, durch Bitten dich erweichend!

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,,Das Fundament Enamtilas verwirf nicht," mögen sie zu dir sagen, durch Bitten dich erweichend! ,,Sippar und Ebarra verwirf nicht," mögen sie zu dir sagen, durch Bitten dich erweichend! ,,Deine Stadt Babylon verwirf nicht," mögen sie zu dir sagen, durch Bitten dich erweichend!....

,,Du bist ihr Herr," mögen sie zu dir sagen, durch Bitten dich erweichend!

,,Du bist ihr Hirt," mögen sie zu dir sagen, durch Bitten dich erweichend!

,,Erbarme dich endlich," mögen sie zu dir sagen, durch Bitten dich erweichend!

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5

Eas Wort, das

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schaut werden kann, unabwendbar wie ein Unwetter

nicht durchschaut werden kann, unabwendbar wie ein Unwetter nicht durchschaut werden kann, unabwendbar wie ein Unwetter

nicht durchschaut werden kann, unabwendbar wie ein Unwetter nicht durchschaut werden kann,

Marduks Wort, das - unabwendbar wie ein Unwetter - nicht durchschaut werden kann,

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1 Vgl. oben S. 208, Z. 37 ff. Der genannten Städte und Tempel. Marduks; in den ff. Zeilen wird Marduks Wort mit dem Worte anderer großer Götter identifiziert, ein schwaches Aufdämmern monotheistischer Weltanschauung.

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Enbilulus Wort, das

Nabûs Wort, das

unabwendbar wie ein Unwetter - nicht durchschaut werden kann, unabwendbar wie ein Unwetter nicht durchschaut werden kann,

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Schiddukischarras Wort, das unabwendbar wie ein
Unwetter- nicht durchschaut werden kann,

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Des höchsten Richters1 Wort, das unabwendbar wie ein Unwetter nicht durchschaut werden kann,

den Himmel bewältigt,

Ein Wort, das oben

Ein Wort, das unten

die Erde niederdrückt,

Ein Wort, das die Anunnaki vernichtet, —

Sein Wort hat keinen Wahrsager, hat keinen Orakelbefrager3;

Sein Wort ist ein anstürmender Orkan, dem keiner wider-
steht;
Sein Wort bewältigt den Himmel, drückt die Erde nieder;
Sein Wort reißt Mutter und Tochter wie eine Rohrmatte
auseinander!

Des Herrn Wort ertötet das Röhricht in seiner Blüte;
Marduks Wort ertränkt die Ernte in ihrer Reife!
Des Herrn Wort ist eine anstürmende Hochflut, die den
Mauervorsprung packt,
Marduks Wort ist ein Dammbruch, der die Ufermauer
vernichtet!

Sein Wort bricht hohe Zürgelbäume ab;
Sein Wort, das Wetter, macht alle Dinge sich untertan;
Enlils Wort stürmt einher: kein Auge sieht es3!

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Berghoch ist sein Wort,
Berghoch ist sein Wort,

berghoch ist sein Wort, des Erhabenen, berghoch ist

sein Wort!

Desgroßen Anu Wort ist berghoch, berghoch ist sein Wort!

1 Der höchste Richter ist der Sonnengott. 2 Geister der unteren Welt.

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3 D. h.,,niemand kann es ergründen." Durch Unwetter. 5 Andre Lesart ,,Enlils Wort ist eine Fanggrube, die man nicht sieht." D. i.,,erhaben“.

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