85 90 Mögen die Götter von Himmel und Erde dich durch ,,Deine Stadt verwirf nicht," mögen sie zu dir sagen, durch 2 ,,Du bist ihr Herr," mögen sie zu dir sagen, durch Bitten dich erweichend! ,,Du bist ihr Hirt," mögen sie zu dir sagen, durch Bitten dich erweichend! ,,Erbarme dich endlich," mögen sie zu dir sagen, durch Bitten dich erweichend! C Das unabwendbar wie ein Unwetter - nicht durchschaut werden kann, 3 Sein Wort, das unabwendbar wie ein Unwetter 1 8 Vgl. oben S. 208, Z. 37 ff. Der genannten Städte und Tempel. ' Marduks; in den ff. Zeilen wird Marduks Wort mit dem Worte anderer großer Götter identifiziert, ein schwaches Aufdämmern monotheistischer Weltanschauung. 10 15 20 Schiddukischarras Wort, das unabwendbar wie ein Des höchsten Richters1 Wort, das unabwendbar wie ein Unwetter - nicht durchschaut werden kann, Ein Wort, das oben den Himmel bewältigt, Ein Wort, das unten die Erde niederdrückt, Des Herrn Wort ertötet das Röhricht in seiner Blüte; Sein Wort bricht hohe Zürgelbäume ab; 25 Berghoch ist sein Wort, berghoch ist sein Wort, des Erhabenen, berghoch ist sein Wort! Desgroßen Anu Wort ist berghoch, berghochistsein Wort! 1 Der höchste Richter ist der Sonnengott. 2 Geister der unteren Welt. 3 D. h.,,niemand kann es ergründen.“ Durch Unwetter. Andre Lesart „Enlils Wort ist eine Fanggrube, die man nicht sieht.“ D. i.,,erhaben". 6 30 35 40 45 Enlils Wort ist berghoch, berghoch ist sein Wort! Des höchsten Richters Wort ist berghoch, berghoch ist Wird sein Wort dem Wahrsager gebracht, so irrt jener Wird sein Wort dem Orakelbefrager gebracht, jener Orakelbefrager. Wird sein Wort dem Manne im Wehruf genannt, so jammert der Mann; Wird sein Wort dem Weibe im Wehruf genannt, so jammert das Weib. zertrümmert es das Land; zersprengt es das Land. Geht sein Wort flink einher, es stampft das Äußere nieder; Seines Wortes Äußeres ist unergründlich, es stampft das Innere nieder! Sein Wort bringt den Menschen Schmerzen, drückt die Zieht sein Wort oben dahin, bereitet es dem Lande Schmer zen; Geht sein Wort unten einher, zersprengt es das Land. Sein Wort, das Unwetter, jagt aus dem Hause, wo fünf weilen, fünf hinaus; 1 D. h.,,er kann es nicht deuten." 50 Das Wort Marduks jagt aus dem Hause, wo zehn weilen, zehn hinaus. Sein Wort hat oben mich eilends beängstigt; Auf sein Wort vergeht oben der Himmel von selbst: berg Der Gewaltige hat wie ein Wind, 55 Der Gewaltige hat wie ein Wind hoch ist sein Wort! ja, wie ein Wind, mich in mir selbst niedergedrückt, Der Gewaltige, der Herr der Länder, Der Weitumfassende, dessen Wort feststeht, Gegen dessen Befehl Der Gewaltige, Enlil1, man sich nicht wenden kann, dessen Ausspruch unwandelbar ist! 60 65 70 Er, ein Unwetter, zerstört den Hof, reißt die Hürde heraus: 2 Der Herr der Länder handelt nicht wie die Sterblichen; So wie ich es mir gedacht, hat er es nicht gefügt! Meinem Innern hat er Speise verwehrt, Mein innerstes Gemüt hat er verkommen lassen! Wie ein einsames Rohr hat der Gewaltige, ja, wie ein einsames Rohr hat er mich in mir selbst niedergedrückt, Der Gewaltige, der Herr der Länder, Der Weitumfassende, dessen Wort feststeht, Gegen dessen Befehl man sich nicht wenden kann, 1 Hier Beiname Marduks. 2 S. o. Z. 13. D. h. wohl,,er hat mir einen baldigen Tod bestimmt". 4 Sinn dunkel. 75 80 85 90 Einer Nessel machte er mich gleich, einer Distel machte er mich gleich, Einem einsamen Maulbeerbaum am Ufer machte er mich gleich, Einem Lorbeer auf trocknem Boden machte er mich gleich, Einer einsamen Tamariske im Südsturm machte er mich gleich! Der Gewaltige hat wie ein einsames Rohr mich in mir selbst niedergedrückt! 2 Auf dein Wort, ja, auf dein Wort, Weh befällt das Haus Das Haus Enamtila befällt Weh auf dein Wort! Etemenanki befällt Weh auf dein Wort! Auf dein Wort vergeht der Himmel! erstarrt die Erde! 1 2 ,,Auf dein Wort"=„Auf deinen Befehl." Vgl. für diese und die ff. Zeilen, S. 208, Z. 37 ff.,,Haus" hier und im folgenden =,,Tempel". |