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Nusku', Erhabener, Berater der großen Götter,
Hüter der Opferspenden aller Igigi3,

Gründer der Städte, Erneuerer der Heiligtümer,
Strahlender Tag, dessen Geheiß erhaben ist,
Bote Anus, der da hört das Geheimnis Enlils,
Gehorsamer Diener Enlils, Berater und Hort der Igigi,
Stark im Kampfe, dessen Ansturm gewaltig ist,

Versengender Nusku, der den Feinden Schaden zufügt,
Ohne dich wird kein Mahl im Tempel bereitet,

Ohne dich riechen die großen Götter keinen Weihrauch,
Ohne dich schafft Schamasch, der Richter, kein Recht!....
Ich, dein Knecht NN., Sohn des NN., dessen Gott NN.,
dessen Göttin NN. ist,
Wende mich an dich, suche dich auf, erhebe meine Hände,
beuge mich nieder dir zu Füßen:

Verbrenne meinen Zauberer und meine Zauberin! Meines Zauberers und meiner Zauberin Leben möge ers löschen!

Mich aber erhalte am Leben, daß ich deine Größe verherrliche und dich huldigend preise!

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O Feuergott, Versengender, Erstgeborener Anus,

Du bist es, der mir Recht schafft und meine Entscheidung

Die Finsternis erleuchtest du,

Dunkle Wirrungen bringst du in Ordnung!

verkündet!

Du gibst die Entscheidung den großen Göttern:
Wie du gibt kein Gott eine Entscheidung,

Du allein gibst Geheiß und Befehl! ...

Jetzt habe ich vor deiner großen Gottheit

Bilder meines Zauberers und meiner Zauberin aus Bronze

gemacht mit deiner Hilfe:

Feuergott; vgl. 1, 122 ff. 2 Himmlische Geister. 3 Die Namen wurden im betreffenden Fall eingesetzt.

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Vor dir habe ich sie hingestellt und sie dir anvertraut,
Sie1 mögen sterben, ich aber möge leben!

Sie mögen gebannt werden, ich aber möge gedeihen!
Sie mögen ein Ende nehmen, ich aber möge zunehmen!
Sie mögen schwach werden, ich aber möge stark werden!
Feuergott, Gewaltiger, Erhabenster der Götter,
Der Böse und Feinde faßt, fasse sie, daß ich keinen
Schaden erleide!
Ich, dein Knecht, möge leben, möge heil bleiben, möge
vor dir bestehen!

Du allein bist mein Gott, du allein mein Herr,
Du allein mein Richter, du allein mein Helfer,
Du allein bist es, der mir Rache schafft!

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O Feuergott, Versengender, starker Sohn Anus,
Der grimmigste unter deinen Brüdern bist du,
Der du wie Sin und Schamasch Recht schaffst,
Schaffe mir Recht, erwirke mir eine Entscheidung!
Verbrenne meinen Zauberer und meine Zauberin!

O Feuergott, verbrenne den Zauberer und die Zauberin!
O Feuergott, versenge den Zauberer und die Zauberin!
O Feuergott, verbrenne sie!

O Feuergott, versenge sie!

O Feuergott, fasse sie!

O Feuergott, friß sie!

O Feuergott, Gewaltiger, furchtbares Wetter,

Du leitest Götter und Herrscher,

Du schaffst Recht dem Bedrängten und der Bedrängten:
Für mein Recht tritt ein wie Schamasch", der Held!
Schaffe mir Recht, erwirke mir eine Entscheidung!

Verbrenne meinen Zauberer und meine Zauberin,

1 Zauberer und Zauberin. Mond- und Sonnengott. Der Sonnengott Schamasch gilt als höchster Richter.

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Verzehre meine Feinde, friß meine Widersacher,
Dein grimmes Wetter möge sie fassen! . . . .

Wie diese Bilder schmelzen, zerfließen, zergehen,

Mögen Zauberer und Zauberin schmelzen, zerfließen, zer

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Die Zauberin, die auf der Straße einhergeht,

Die in die Häuser hineingeht,

Die da umherstreicht auf den Gassen,

Die sich herumtreibt auf den Plätzen,

Dreht und wendet sich nach vorn und hinten,
Stellt sich hin auf der Straße, dreht die Füße,
Versperrt auf dem Platze den Weg.

raubte sie seine Kraft,
nahm sie ihre Frucht.

Dem schönen Manne
Dem schönen Weibe
Sie blickte den Mann an
Sie blickte das Weib an

und raubte seine Kraft, und nahm ihre Frucht!

gehen!

Es erblickte mich die Zauberin und ging hinter mir her,
Mit ihrem Speichel versperrte sie den Weg,

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Mit ihrer Zauberei

hinderte sie meinen Gang:

Es schrie mein Gott

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und meine Göttin in meinem Leibe!

Überall habe ich der Zauberin Plan befehdet,

Von meiner Hexe habe ich ein Bildnis hergestellt.
Der Feuergott möge dich1 verzehren, der Feuergott möge
dich fassen!

Der Feuergott möge dich töten, der Feuergott möge dich
verbrennen!

Ihrer zwei sind die Töchter Anus, des Himmelsgottes;
Sie machen sich auf und steigen vom Himmel herab.

"

Wohin wollt ihr gehen? Wohin wandert ihr?"

1 Die Hexe.

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,,Den Hexenmeister und die Hexe des NN., Sohnes des

NN.,

Zu umstricken, haben wir uns auf den Weg gemacht;
Ihre Kraft fortzunehmen,

Ihre Stärke abzuschneiden,

Haben wir uns nachts zur Verbrennung auf den Weg ge

Wer bist du Zauberin, der da wohnt

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Das Wort meines Unheils in ihrem Herzen,

macht."

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Durch deren Zunge geschaffen werden Hexereien gegen

mich,

Durch deren Lippen geschaffen wird Spuk gegen mich,
Auf deren Fußspur der Tod steht?

Zauberin, ich ergreife1 deinen Mund, ich ergreife deine

Zunge,

Ich ergreife deine Augen, die hin- und herblicken,
Ich ergreife deine Füße, die hin- und hergehen,
Ich ergreife deine Knie,

Ich ergreife deine Hände,

die da ausschreiten,

die sich geschäftig bewegen;

Ich binde dir die Hände auf deinen Rücken!

Sin2, der Führer, möge deinem Leibe den Garaus machen:
In einen Abgrund von Wasser und Feuer werfe er dich!
Zauberin, wie die Einfassung dieses Siegels

Möge erglühen und erblassen dein Angesicht!

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O du, die du mich behext, o du, die du mich gebannt,
O du, die du mich bezaubert, o du, die du mich geduckt,
O du, die du mich gepackt, o du, die du mich niederge-

drückt,

O du, die du mich vernichtet, o du, die du mich gebannt,
O du, die du mich gebunden, o du, die du mich befleckt,
Du hast mir entfremdet meinen Gott und meine Göttin,

banne. 2 Mondgott.

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Du hast mir entfremdet Freund, Freundin, Bruder,
Schwester, Genossen, Gefährten, Kameraden.

Ich werde dich greifen, und einen Brunneneimer ...
Werde ich ausschütten, dir aufs Haupt gießend dein böses
Schicksal!

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Die mich behext und gebannt hat,

Mit der Hochflut des Stromes mich behext hat,
Mit der Seichtheit des Stromes mich behext hat,
Zur Hexe,,behexe" gesagt hat,

Zur Umgarnerin,,umgarne" gesagt hat,
Dies sei ihr Schiff:

Wie dies Schiff dahingeht1,

Mögen ihre Zaubereien dahingehen und über sie
Und über ihre Gestalt kommen!

Ihr Recht möge vernichtet werden, mein Recht aber ge

*

Mein Schiff hat Sin 2 bauen lassen,

Zwischen seinen Hörnern trägt es die Erlösung:

Es sitzen darin Zauberer und Zauberin,

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Es sitzen darin

Hexenmeister und Hexe,

Es sitzen darin

Umgarner und Umgarnerin3.

deihen!

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Den Schlaf, den Schlaf,

Den mächtigen Schlaf der Menschheit,

Der wie ein Löwe den Menschen packt,

Wie eine Vogelschlinge den Mann niederwirft,

Wie ein Netz den Helden bedeckt,

Wie ein Fallstrick den Fürsten fängt,

Wie ein Fangnetz den Starken bedeckt,

1 Zur Bannung des Zaubers wird also ein Schiff auf den Strom gesetzt.

2

Der Mondgott. Mit dem im Strome untergehenden Schiffchen ertrinken die Bösewichte.

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