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IV

RITUALTEXTE UND

OMINA

A. RITUALE

1. Ritual für den Wiederaufbau eines Tempels1

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enn die Mauer eines Gotteshauses einzustürzen droht, bringt ein Wahrsager die Stätte jenes Hauses in Ordnung, auf daß es niedergerissen und neu fundamentiert werden kann. Dann zündet man in einem passenden Monat an einem günsti gen Tage des Nachts für die Götter Ea und Marduk einen Holzstoß an und bringt ein Opfer für Ea und Marduk dar. Ein Psalmist veranstaltet ein Weinen und ein Sänger singt ein Klagelied. Am Morgen richtest du auf dem Dache jenes Hauses drei Opferzurüstungen für die Götter Ea, Schamasch und Marduk her, schüttest dreißigmal zwölf Emmerbrote... hin, bereitest ein Mus aus Honig, Butter und geläutertem Öl, stellst drei Gefäße auf, füllst sie mit Wein, stellst ein Räucherbecken mit Zypressenharz auf... und opferst zwei Lämmer... Ein Psalmist singt zur Flöte „Beruhige dich, Marduk!“ und dann „Ezida“. Wenn er fertig ist, nimmt er einen Ziegelstein jenes Hauses in seine Hand,... hebt ihn hoch, spricht eine Klage über das Haus und sagt,,Wehe!" Dann legt man jenen Ziegelstein ... hin, der Klagepriester bestreut das Räucherbecken mit Opfergaben, man bringt Honig, Butter, Milch, Bier, Wein und gutes Öl.......dar, und jener sagt vor dem Ziegelstein her:

,,Als Anu den Himmel geschaffen" usw3.

2. Ritual für den König bei Mondfinsternissen* We

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enn im Monat Nisan am 12., 13. oder 14. Tage der Mondgott eine Verfinsterung bewirkt, wird selbiges Übel den König nicht betreffen. Sobald die Verfinsterung des Mondes ein

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1 Neubabylonischer Text. Tempelname; hier Anfang eines Liedes. Dieses Gedicht bereits oben S. 54 f. Spätassyrische Abschrift eines babylo nischen Textes.

tritt, hängst du1 ein Gewand aus roter Wolle an die Tür, setzst ein Räucherbecken mit Weihrauch für den Gott Anu zur Rechten der Tür hin und opferst Mischtrank, ohne niederzufallen. Ein Räucherbecken mit Weihrauch setzst du für den Gott Enlil zur Linken der Tür hin und opferst Wein, ohne niederzufallen. Sobald die Finsternis vorüber ist, fällt der König gen Süden nieder; du schüttest Teufelsblut mit Zypressenöl zusammen und übergießt damit das Bett. So wird das Übel ferngehalten werden. Wenn das Gleiche im Monat Ijar geschieht, so soll er sich mit Zypressenwasser waschen, mit Myrrhenöl salben und einen Kurgarû-Priester anblicken. Der Kurgarû-Priester wird den König segnen. So wird das Übel ferngehalten.

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Wenn das Gleiche im Monat Siwan geschieht, so soll er seinen Erbsohn verfluchen, mit einem seiner Großen darf er nicht reden, Mehl soll er dem Mondgott opfern, sich bedrückt verhalten und nicht als Herrscher reden. Zum Gotte Nimurta soll er beten. Einen Gefangenen soll er freilassen. So wird er mächtig und hochbetagt werden.

Wenn das Gleiche im Monat Tammuz geschieht, so soll er zwei Tage in einem abgeschlossenen Raume wohnen, ein Opfer ... soll er darbringen, mit einem Sichelschwert soll er gereinigt werden; dann soll er eine Zwiebel, eine Dattel und eine Rispe auflösen... So wird ihn der Mondgott in Gnaden anblicken.

Wenn das Gleiche im Monat Ab geschieht, so soll er sich hinter einer Tür niederlegen, sich mit Brunnenwasser waschen, ein Linnengewand... anziehen; an verborgener Stätte soll er reden; ein Geschenk soll er machen und das Antlitz einer Greis sin küssen. So wird er sich einen Namen machen und seinesgleichen nicht haben.

Wenn das Gleiche im Monat Elul geschieht, so soll er den Stern Arcturus anblicken, Milch genießen und sich mit Butter salben. So wird er mannhaft werden.

1 Gemeint ist der Priester, der die bösen Wirkungen der Finsternis zu bekämpfen hat. Irgend eine nicht näher zu bestimmende pflanzliche

Substanz.

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Wenn das Gleiche im Monat Tischri geschieht, so soll er seine Werke verrichten, soll ein buntes Gewebe mit einem Ring aus Edelsteinen an seinen kleinen Finger binden, soll im Schatten einer Festungsanlage sich mit Zypressenöl salben und Rindfleisch oder Geflügel nicht essen. So wird es gut ablaufen.

Wenn das Gleiche im Monat Marcheschwan geschieht, so soll er die Stirn nicht reinigen, soll den Göttern Marduk und Sakkan ein Lamm opfern und soll Blut gen Westen darbringen. Den ganzen Tag soll er Musik machen. So wird die Regierungszeit des Königs eine lange sein; die Götter werden gnädig dreinblicken.

Wenn das Gleiche im Monat Kislew geschieht, so soll er beim Hereinkommen des Viehs vor dem Vieh Wasser opfern, soll ein Lamm opfern, Blut des Geschlachteten mit Rauschtrank zusammenschütten und die Tür damit besprengen. Die ganze Nacht über verbrennst du an der nach Süden gehenden Tür Bitterkorn. Vor den Sternbildern ,,Brüllender Löwe"1 und „Skorpion" fällt der König nieder. So wird er weiterhin Leben erlangen.

Wenn das Gleiche im Monat Tebet geschieht, so soll er... aus der Hand eines Bäckers heißes Gebäck annehmen. So wird Ischtar ihn in Gnaden anschauen.

Wenn das Gleiche im Monat Schebat geschieht, so soll er kein Wasser trinken, Milch oder Fleisch nicht genießen... Er soll in die Zitadelle hineingehen und wieder aus der Zitadelle herausgehen. Gen Osten soll er niederfallen...; er soll Brot aus Emmer und Mus aus Honig, Butter und reinem Öl genießen. Gerstenbrot nebst Braten soll er essen und Rauschtrank trinken. Der König wird seine Feinde niederwerfen; Gott und Göttin werden freundlich sein; die Ernte wird gedeihen; Weizen wird üppig wachsen.

Wenn das Gleiche im Monat Adar geschieht, so soll er weder Fisch noch Geflügel essen; ... mit einem seiner Großen darf er nicht reden ... Trockenes Brot soll er mit grünem Gartenkraut 1 Ungefähr = Cygnus.

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