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,,O, Vater1, verzag' nicht,
Denn gern will ich gehn,
O Anschar, verzag' nicht,
Denn gern will ich gehn,

nein öffne die Lippen; deinen Wunsch zu erfüllen! nein öffne die Lippen; deinen Wunsch zu erfüllen!"

,,Ist jemals ein Mann dir entgegengetreten?
Jetzt sollte Tiâmat, ein Weib, dich bekämpfen?"

jetzt freu' dich und juble;

„O Vater der Götter,
Denn bald ruht dein Fuß

O Anschar, mein Vater,
Denn bald ruht dein Fuß

auf Tiâmats Nacken! jetzt freu' dich und juble; auf Tiâmats Nacken!“

,,Mein Sohn, der du kennst aller Weisheit Wege,
Tiâmat beruhige mit reiner Beschwörung!

Wohlan, schreite eilends zum Zug gegen jene;
Kaum wird sie dich schauen,

so wird sie entweichen!"

Da freute der Herr sich der Worte des Vaters 3;
Es jauchzte sein Herz, und er spricht zu dem Vater:

,,O Herrscher und Schicksal der großen Götter,
Wenn wirklich ich euch als Helfer erstehn soll,
Euer Leben errettend, Tiâmat bezwingend,
So schart euch zusammen, mein Los1 zu erhöhen.

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In Upschukkinak setzt froh euch zusammen:
Dann will ich statt eurer die Lose bestimmen.

Nichts soll sich verändern, was jemals ich schaffe, 140 Nicht hinfällig werden das Wort meiner Lippen!"

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1 Marduk redet jetzt mit Anschar. Anschar spricht. Vater" hier wie oft „Ahnherr". Los = Stellung (im Rat der Götter). 5 Der Ort, wo die Lose (Geschicke) bestimmt werden.

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DRITTE TAFEL

Den Mund auftuend, spricht Anschar die Worte
Und sagt zu Kaka, seinem Veziere:

,,Vezier Kaka, du Freud' meines Herzens,

Zu Lachmu und Lachamu1 will ich dich senden!

Meines Herzens Geheiß

Die Götter des Himmels

vermagst du zu künden;

bring' allzumal vor mich!

Es sollen erscheinen die Götter alle,

Zum Mahl sich bereiten, zum Schmause sich setzen;
Brot mögen sie essen und Wein sich bereiten,

Das Los dann bestimmen für Marduk, den Retter!

Mach auf dich, o Kaka, und tritt vor sie hin,

Und was ich dir sage,

Euer Sohn Anschar

verkündige ihnen: entsandte mich hierher;

Seines Herzens Geheiß läßt er mich verkünden:

Unsre Mutter Tiâmat, uns tödlich hassend,
Hat Heeresmacht aufgebracht, zornig und rasend;
Ihr zugewandt haben die Götter sich alle,
Es gehn ihr zur Seite

selbst die, so ihr schufet.

Sie sammelten sich, zur Seite Tiâmats schreitend,
Tobend, planend, ruhelos Tag und Nacht,
Zum Kampfe gerüstet, wütend, rasend,

Zusammengerottet, den Streit zu wagen.

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Wütende Drachen von schrecklichem Anblick,
Von Furchtbarkeit strotzend, ließ sie erstehen:
Wer sie erblickte, der sollte erstarren;

Den bäumenden Leibern gibt's kein Widerstehen.

Ins Feld führt sie Ottern, Basilisken und Molche,
Tolle Hunde, Orkane und Skorpionmenschen,
Gewaltige Stürme, Fischmenschen, Meerwidder:
Mit wütenden Waffen, den Kampf nicht fürchtend.

Gar mächtig gebeut sie,
Elf Bruten wie diese

Widersetzen nicht kennend,
zum Kampfe stellend!
In ihrem Gefolg, ihren göttlichen Kindern,
Erhob sie jetzt Kingu, Gewalt ihm verleihend.

Das Heer zu führen, die Truppe zu leiten,
Die Schlacht zu beginnen, den Streit zu erregen,
Des Kampfes Führung und Oberleitung
Vertraute sie ihm an, ihn hoheitsvoll kleidend:

Durch Zauber geweiht,

bist du hoch nun erhoben, Der Götter Herrschaft hab' dir ich gegeben! Erhaben sei du, mein erkorener Gatte;

Sei herrlich gepriesen von den Göttern der Tiefe!"

Sie legt an die Brust ihm die Tafeln des Schicksals:
,,Dein Befehl sei unwandelbar, bindend dein Ausspruch!"

Und Kingu, erhaben, als Allgott jetzt waltend,
Verkündet die Lose den göttlichen Kindern:
„Tut auf nun den Mund, um den Brand zu ersticken!
Wer tapfer sich zeigt, wird an Macht schon gewinnen!“

Wohl sandte ich1 Anu,

Auch Ea war furchtsam

doch nicht widerstand er,
und wandte zurück sich.

1 Anschar spricht hier noch mit Kaka, dem er seinen Auftrag einschärft.

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Da stellte sich Marduk,

der Weise der Götter;

Es trieb ihn sein Sinn, mit Tiâmat zu kämpfen.

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In Upschukkinak setzt froh euch zusammen:
Dann will ich statt eurer die Lose bestimmen.
Nichts soll sich verändern, was jemals ich schaffe,
Nicht hinfällig werden das Wort meiner Lippen!"

,,So kommt denn, das Los zu bestimmen ihm eilends,
Auf daß er begegne dem mächtigen Feinde!"

Und Kaka brach auf und schlug seinen Weg ein
Zu Lachmu und Lachamu, den göttlichen Ahnen.
Und demütig küssend den Staub ihrer Füße,
Spricht er sich verneigend die folgenden Worte1:

,,Euer Sohn Anschar entsandte mich hierher;
Seines Herzens Geheiß läßt er mich verkünden:

Unsre Mutter Tiâmat, uns tödlich hassend,
Hat Heeresmacht aufgebracht, zornig und rasend;
Ihr zugewandt haben die Götter sich alle,
Es gehn ihr zur Seite

selbst die, so ihr schufet.

Sie sammelten sich, zur Seite Tiâmats schreitend,
Tobend, planend, ruhelos Tag und Nacht,
Zum Kampfe gerüstet, wütend, rasend,
Zusammengerottet, den Streit zu wagen.

Die Chaosmutter, die alles gebildet,
Gab feste Waffen, gebar Riesenschlangen

1 Es folgt Anschars Auftrag in wörtlicher Wiederholung.

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Mit spitzen Zähnen ohn' alle Schonung,
Füllte mit Gift statt mit Blut ihren Leib.

Wütende Drachen von schrecklichem Anblick,
Von Furchtbarkeit strotzend, ließ sie erstehen:
Wer sie erblickte, der sollte erstarren;

Den bäumenden Leibern gibt's kein Widerstehen.

Ins Feld führt sie Ottern, Basilisken und Molche,
Tolle Hunde, Orkane und Skorpionmenschen,
Gewaltige Stürme, Fischmenschen, Meerwidder:
Mit wütenden Waffen, den Kampf nicht fürchtend.

Gar mächtig gebeut sie, Widersetzen nicht kennend,
Elf Bruten wie diese zum Kampfe stellend!

In ihrem Gefolg, ihren göttlichen Kindern,
Erhob sie jetzt Kingu, Gewalt ihm verleihend.

Das Heer zu führen, die Truppe zu leiten,
Die Schlacht zu beginnen, den Streit zu erregen,
Des Kampfes Führung und Oberleitung
Vertraute sie ihm an, ihn hoheitsvoll kleidend:

Durch Zauber geweiht,

bist du hoch nun erhoben, Der Götter Herrschaft hab' dir ich gegeben! Erhaben sei du, mein erkorener Gatte;

Sei herrlich gepriesen von den Göttern der Tiefe!"

Sie legt an die Brust ihm die Tafeln des Schicksals: ,,Dein Befehl sei unwandelbar,

bindend dein Aus

spruch!"

Und Kingu, erhaben, als Allgott jetzt waltend,
Verkündet die Lose den göttlichen Kindern:

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