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(80),,Lugal-durmach, König, göttliches Band, Herr des Thrones,

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Der erhaben im Königspalast, gewaltig ist unter den

Göttern. Aranunna, Ratgeber Eas, du Schöpfer der göttlichen

Väter, Dessen fürstlicher Bahn kein andrer Gott gleichkommt!" Nach abermaliger Lücke folgt der Schluß des Gedichtes:

„Er ist die Fähre der Sterne,
Er ist ihr Anfang und Ende;
Er, der Tiâmat durchschritt, ohne müde zu werden,
Sein Name sei Nibiru1, der da greift ihre Mitte;
Er halte die Bahnen der himmlischen Sterne!

hellglänzend am Himmel,

auf ihn sollen sie schauen:

Er weide wie Schafe die Götter alle;

Er besiege Tiâmat, ihr Leben verkürzend!

In der Zukunft der Menschheit, im Alter der Zeiten
Bleib ewig dies gültig, voll Kraft ohne Ende!"

Da die Erd' er erschaffen, die Feste gebildet,
Nannte,,Herrscher der Länder" ihn Vater Enlil.
Die Namen, die riefen die himmlischen Geister,
Vernahm auch Ea, und froh ward das Herz ihm.

,,Dem die Väter so herrliche Namen gegeben,
Der möge wie ich auch Ea heißen!

Er möge überbringen all meine Gebote,
All meine Geheiße möge er leiten!"

Fünfzigfach sprechend, benannten die Götter

Ihn fünfzigfach, machtvoll sein Tun gestaltend.

' Vgl. Fünfte Tafel, Z. 6 Nîbiru bedeutet „,Fähre". Der Kampf zwischen Nacht und Licht hört nie auf.

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Sie sollen's behalten1, die Alten, es lehren,
Gelehrte und Weise es klug überlegen!
Unterweisung erteile

Des Hirten und Hüters

der Vater dem Sohne,

Gehör mög' sich öffnen!

Er freu' sich des Herrschers der Götter, Marduks,
Sein Land werde fruchtbar, er selbst wohlbehalten!

Sein Wort ist gar treulich,

unfehlbar sein Ausspruch, Seines Mundes Geheiß kann kein Gott verändern;

Er blickt furchtlos drein, ohne Wanken und Weichen;
Wenn er grollt, kann kein Gott ihm Widerstand leisten.
Sein Herz ist weit sorgend und groß seine Güte;

Der Frevler und Sünder wird vor ihm begnadet.

Es folgten noch sechs Zeilen, die aber so verstümmelt sind, daß eine Übersetzung, ja selbst eine Inhaltsangabe, unmöglich ist. Damit endet das Gedicht.

2. DAS BABYLONISCHE LEHRGEDICHT VON DER

SCHÖPFUNG

Im Gegensatz zu dem volkstümlich-mythologischen Siebentafelgedicht von der Weltschöpfung behandelt der im folgenden mitgeteilte Text den Stoff in lehrhafter Weise und frei von mythologischem Beiwerk, ohne sich jedoch zu einer leidlich klaren Vorstellung zu erheben. Auch hier ist Marduk, der Gott von Babylon, der Schöpfer. Ein reines Haus, ein Götterhaus,

war an reiner Stätte noch nicht gemacht,

Rohr noch nicht gesprossen, ein Baum noch nicht gebildet, Ziegel nicht hingelegt, eine Ziegelform nicht gebildet, Ein Haus nicht gemacht, eine Stadt nicht gebildet, 5 Eine Stadt nicht gemacht, Volk nicht hineingesetzt,

1 Es folgt zum Schluß eine Ermahnung, die Lehren des Gedichtes zu beherzigen und zu verbreiten.

Nippur1 nicht gemacht, Ekur nicht gebildet,

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Uruk nicht gemacht, Eanna nicht gebildet,

Der Ozean nicht gemacht, Eridu nicht gebildet,
Eines reinen Hauses, eines Götterhauses

Stätte nicht ge macht,

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Als die Mitte des Meeres ein Rinnsal war,

Da ward Eridu gemacht,

Esagila gebildet,

Esagila, das mitten im Ozean Marduk zum Wohnsitz er

Babel wurde gemacht, Esagila vollendet;

kor1.

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Die Götter der Tiefe machte er allzumal;

Mit hohem Namen benannten sie die reine Stadt, die
Stätte ihrer Herzensfreude.

Marduk fügte auf dem Wasser eine Rohrhütte zusammen,
Bildete Erde und schüttete sie bei der Rohrhütte hin.
Um die Götter an der Stätte ihrer Herzensfreude wohnen
zu lassen,

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Bildete er die Menschen,

Bildete Aruru

mit ihm Menschengeschlecht;

Vieh des Feldes, beseelte Wesen, bildete er auf dem

Felde,

Tigris und Euphrat bildete er, setzte sie an ihre Stelle,
Benannte sie mit gutem Namen.

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Gras, Halme, Rohr des Sumpfes und Gestrüpp bildete er,
Das Grün des Feldes bildete er,

Länder, Marschen und Riede,

Die Kuh und ihr Junges, das Kalb, das Mutterschaf und ihr Junges, das Lamm der Hürde,

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1 Stadt des Enlil-Kultes (Tempel Ekur). 2 Stadt des Anu-Kultes (Tempel Eanna). Stadt des Ea-Kultes (Tempel Esagila). Eridu ist hier als Wohnsitz des Weltschöpfers gedacht. Marduk ist als Sohn Eas gleichzeitig Gott von Eridu und Babylon; doch dürfte die auffällige Verquickung von Eridu mit Babylon, die wir hier finden, eine Folge späterer Bearbeitung sein. Göttin, die vor allem als Schöpferin gilt.

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Gärten und Wälder,

Ziegenbock und wilden Bock. . . . .

Der Herr Marduk schüttete am Meere eine Terrasse auf,
Rohr, Riedgras und Schilf legte er hin,
Ein Fundament ließ er entstehen;
Rohr bildete er, Bäume bildete er,
Bildete an der Stätte einen Garten.

Ziegel legte er hin,
Ein Haus machte er,
Eine Stadt machte er,
Nippur machte er,
Uruk machte er,

eine Ziegelform bildete er,
eine Stadt bildete er,

Volk setzte er hinein,
Ekur bildete er,
Eanna bildete er!

(Rest zerstört)

3. ANU UND EA ALS WELTSCHÖPFER

Der Text entstammt den Ausgrabungen der deutschen Orient Gesellschaft zu Babylon. Er feiert hauptsächlich Ea als Schöpfer niedrer Gottheiten, des Königs und des Menschen überhaupt. Der Schluß fehlt.

Als Anu den Himmel geschaffen,

Ea den Ozean, seine Wohnstätte, geschaffen,

Kniff Ea im Ozean Lehm ab:

Schuf den Ziegelgott zur Erneuerung der Häuser, 5 Schuf Röhricht und Wald zur Bauarbeit,

Schuf den Zimmermannsgott, den Schmiedegott und
Arazu1 als Vollender der Bauarbeit,

Schuf Berge und Meere für allerlei Erzeugnisse,
Schuf den Goldschmiedegott, Ninagal1, den Steinschneider-

gott und Ninkurra1 als Ausschmücker der Werke,
und ihren reichlichen Segen für Opfergaben...

1 Niedere Gottheit.

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Schuf Aschnan' und Lachar2, Siris", Ningischzida", Nin-
sar....., daß sie die Opfer reichlich machen,

Schuf Umutanku1 und Umutannak1, Opfergaben in den
Händen zu halten,

Schuf Azagschuga, den Oberpriester der großen Götter,
Vorschriften und Gebote zu vollführen,

Schuf den König als Ausstatter der Tempel,

Schuf den Menschen als Ausführer des Kultes.

4. ERSCHAFFUNG DES MENSCHEN

A

Ein altbabylonisches Fragment (um 2000 v. Ch.) berichtet, wie die Muttergöttin Mami mit dem Gotte Enki (oder Ea) Menschen erschafft, und zwar aus Lehm, mit dem Fleisch und Blute eines Gottes vermischt.

Die Göttin riefen sie

Die Hilfe der Götter, die Weise, Mami:

,,Du allein bist der Mutterleib,

Der die Menschheit bilden kann!

Bilde die Menschheit, daß sie das Joch auf sich nehme !"

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• 1 Niedre Gottheiten. Feld- und Gartengötter. Die ff. Zeilen stark zerstört. Hier wohl Beiname der Mami.

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