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Donnerstag brach das Gerücht aus, daß der König geantwortet: "er sollte Soldat bleiben, weil er ein lüderlicher Mensch wäre, der die jungen Leute verführte. Ungeachtet der Auditeur des Regiments versichert, daß der Bericht des Gouverneur vortheilhaft für ihn gelautet hätte, so ist doch, wenn dieses wahr sein sollte, um so mehr zu zweifeln, da der Gouverneur, wie Sie vielleicht noch wissen werden, durch die Vorbitte seines gewesenen Lehres Crichton, der in seiner Unschuld vorgestellt, daß ein solcher Mensch zu Schade wäre für sein gegenwärtiges Schicksal, aufgebracht worden, sich an dem ganzen Reich der Gelehrsamkeit und der ganzen deutschen gelehrten Republik durch den Fang eines Magisters als einem leibhaften Satan zu rächen und ihn nicht aus seinen Klauen zu lassen. Daher sind alle Anerbietungen eines andern Recruten, worunter einer ein Goliath in Vergleichung des Penzel gewesen sein soll, bisher fruchtlos gewesen und die Gerechtigkeit und Religion des Königs scheint durch einen erlogenen Bericht, wie leider alle Tage 7 × 70 geschieht, hintergangen zu sein."

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"Was ich vorgestern und gestern vor Angst und Unruhe für diesen ehrlichen Mann ausgestanden habe, und wie meine hypochondrische Einbildungskraft für ihn aufgebracht worden überlasse ich Ihnen als einem Virtuosen selbst zu beurtheilen."

"Giebt es zu Berlin einen Bernouilli, der ohne ihn zu kennen, sich seiner angenommen hat, und Sie wären im Stande, ihn selbst zu sehen, oder seiner Bekannten einen; so danken Sie ihm für seinen gütigen Schritt und melden Sie ihm, daß er denselben für keinen unwürdigen oder lüderlichen Menschen gethan, den ich mein Bestes thun werde, festzuhalten, daß er seine Fürsprecher und seinen eignen Character rechtfertige."

Ich habe Penzel den 16. Juli post dom. V p. Trinit. durch und bei meinem Freund Kraus kennen gelernt. Er besuchte mich ordentlich einmal die Woche und pflegt mir von allen seinen Schritten und selbst Thorheiten Rechenschaft abzu

legen. Ueberhaupt hat er eine Offenherzigkeit und Aufrichtigkeit, die mit keiner Niederträchtigkeit bestehen kann.“

„Er hat mir sein ganzes Schicksal in Würzburg anvertraut und sein ganzes Leben ist ein wunderbares Gewebe, das es noch mehr bei seiner Jugend und Unerfahrenheit wird, und mehr Mitleiden und Erstaunen verdient, als ihn auf irgend eine Art erniedrigen sollte. Es wäre himmelschreiend, wenn eine so glückliche Anlage zum großen Mann durch Dummheit und Bosheit unterdrückt und zur Verzweifelung gebracht werden follte. Mit Dr. Büsching steht er im Briefwechsel und kennt auch unsern Freund Nicolai, wo ich nicht irre, persönlich, da er noch nichts als ein gelehrter Bursch gewesen, der durch sein Schicksal nunmehr, weit über seine Jahre ausgebildet worden und diese Schule wohl schwerlich hätte entbehren können.“

So warm interessirte sich Hamann für einen Menschen, dessen Talente ihm Bewunderung einflößten, aber auch seine sonst so große Menschenkenntniß irre leiteten. Indessen selbst dann noch, als er ihn völlig durchschaute, konnte sein Herz sich nicht gänzlich von ihm losreißen.

Zweifel und Einfälle. Büffon über den Styl. Bertuch'sche Uebersekung des Don Quixote. Tod des Prof. Lindner. Vorbereitung zur Lindner'schen Bücher - Auction. Claudius Aufenthalt in Darmstadt. Einimpfung der Kinder. Gaudia und Mala domestica. Anknüpfung der Freundschaft mit Kleuker.

Doch wir wenden uns zu den im Anfange dieses Jahres erschienenen Schriften Hamann's. Die eine ist bereits mehrfach erwähnt; es ist die Hartknoch zum Verlag angebotenen „Zweifel und Einfälle über eine vermischte Nachricht der Allgemeinen

Deutschen Bibliothek." Damit steht in naher Verbindung die in die Königsberger Zeitung eingerückte Ueberseßung des berühmten Büffonschen Discours prononcé dans l'Academie Françoise über den Styl, indem die Anmerkungen dazu häufig auf den Schluß der vermischten Nachrichten anspielen. Beide geben auch über die Eigenthümlichkeit des Hamann'schen Styls vielfachen Aufschluß.

Die erstere verdient zunächst unsere Aufmerksamkeit. Sie ist zwar unmittelbar durch die Recension von 5 Schriften Hamann's und der Antwort Nicolai's auf das Selbstgespräch, wie bereits erwähnt ist, veranlaßt, allein ihrer Tendenz nach tritt sie gegen die damals, namentlich in Berlin herrschende antichristliche Richtung überhaupt in eine entschiedene Opposition. Da die Deutsche Allgemeine Bibliothek als eine Fortsetzung der Litteratur-Briefe zu betrachten war und diese in Abbt's freundschaftlicher Correspondenz, namentlich in Bezug auf Hamann erwähnt werden; so wird auf die leßtere häufig in den Zweifeln und Einfällen angespielt.

Um den von Hamann in dieser Schrift durchgeführten Scherz verfolgen zu können, muß man die dabei von ihm ge= triebene Mummerei fest im Auge behalten. Muhme Abigail theilt an Vetter Nabal eine listige Entdeckung mit, die sie gemacht hat. Darnach muß sie ihm ihre Ungewißheit bekennen, ob die vermischte Nachricht wirklich der Unterschrift zufolge von zweien Junggesellen herrühre, oder von dem darin behandelten Verfasser selbst, nämlich Hamann.

Sie weiß es dann höchst wahrscheinlich zu machen, daß die von der Allgem. Deutschen Bibliothek diesem leßtern zugeschriebenen Schriften nicht ihm, sondern den auf dem Titel genannten Verfassern angehören. Auch viele äußere und innere Gründe weiß sie dafür geltend zu machen, daß er die vermischte Nachricht geschrieben habe. Derselbe sei nämlich bereits Mitarbeiter dieser Zeitschrift, wie aus der Unterschrift der Recension im 1. Stüď

des 25. Bandes H-n1) hervorgehe; sein Styl sei eben so leicht nachzuahmen, als schwer zu verstehen, weshalb die recenfirten Stücke sehr gut einen andern Verfasser haben könnten; er habe schon früher einmal in den Litteratur-Briefen einen ähnlichen Schelmenstreich begangen: es sei gar kein Grund vorhanden, dem Geistlichen in Schwaben seine wirkliche Existenz abzusprechen, ja von dem Schullehrer Schröder liege sie am Tage, wie aus den in der Beilage angeführten von ihm herrührenden gereimten und ungereimten Schriften zu ersehen sei; Manches in der Recension könne er augenscheinlich nur von sich selbst gesagt haben, die ganze vermischte Nachricht von den ihm zugeschriebenen Blättern sei für ein wahres Kukuksei zu halten, das er selbst in des Herrn Nicolai Nest gelegt, daß er aber sich selbst als den Verfasser jener Blätter nenne, sei nur ein schlauer Kunstgriff, um die Leser vom wahren Ziele abzulenken. Muhme Abigail sucht dann einige Bedenken zu beseitigen, welche ihrer Hypothese im Wege zu stehen scheinen könnten. Die Frage wie es komme, daß Hamann sich selbst einen der berühmtesten Specu= lanten unserer Zeit“ nenne, sei von großer Wichtigkeit und auf ihr ruhe die Lösung des ganzen Knotens. Sie seht auseinander, zu welchem Zweck der Recensent eine so umständliche Beschreibung von der sündhaften Natur eines Speculanten zum Voraus geschickt habe und doch ehe man sich's versieht, im schwarzen Domino eines Speculisten selbst erscheine. Ferner macht sie aufmerksam, wie der simulirende Speculant als anscheinender Partheigänger der Nicolaiten durch die Recension klar darthue, wie sie im ewigen Schwindel des Widerspruchs mit sich selbst, allen Sinn und Verstand von den kleinsten Nebendingen, geschweige der größern Hauptsache, ganz und gar verloren habe. Der Anhang des in seine Kindheit zurückgekehrten eisgrauen Wolfianers dient ihm hierfür hauptsächlich zum Belege.

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1) S. Schriften VIII. 347 H-n war die Chiffre Eberhard's.

Was den Styl betrifft, so ist Muhme Abigail der Ansicht, daß sich Hamann's von der berühmtesten Speculanten ihrem wie die Natur des Menschen vom Affengeschlecht unterscheide. Uebrigens würde es Hamann ebenso sehr demüthigen Bewunderer, Nachahmer und Copisten zu haben als selbst einer zu sein.

Ein anderes Beispiel, wie der Recensent den deutlichen Unsinn seiner Brüder nachgeahmt hat, führt Muhme Abigail in Aufstellung der neuen Regel für die Rechtschreibung an, die sie, weil sie eine dreitheilige ist, Regel de tri nennt. Für eine solche Dreitheilung scheine der Recensent sehr eingenommen zu sein, denn außerdem werden noch die drei verschiedenen Arten von Sänftenträgern und Recensenten unter drei Rubriken aufgezählt und näher beleuchtet.

Die in der Recension angepriesenen Verdienste von Harsdorfer's jüngster Tochter um Beibehaltung des H., die daselbst gegebene Erklärung, warum Ernesti gegen und Eberhard für die Seligkeit der Heiden gestimmt und endlich, wie Hamann sich den bilderreichen Ausdruck des Eisbackofens, der von Damm herrührt, habe als ein Eigenthum anmaßen mögen und Hamann's Angelegenheit mit dem Verleger Nicolai werden des Weiteren besprochen.

Muhme Abigail sagt dann ein sehr treffendes Wort über Hamann's Styl, über die Ursachen der Dunkelheit, über die Tiefe und den Umfang feines Planes, über leichte Handhabung des unbequemen Ausdrucks, über das große Geseß der Sparsamkeit in Ideen und Bildern, und verweiset auf die Beilage der Königsberger Zeitung mit der Uebersetzung der Büffon'schen Rede über den Styl.

Sie giebt ferner die Gründe an, warum es den berühmtesten Speculanten unserer Zeit ebenso schwer wird, ihn zu verstehen, als es dem mimischen Schriftsteller vielleicht blutsauer werde, ihre Männchen in omni seribili nachzuahmen.

Nachdem die kluge Wortführerin zur Genüge bewiesen zu haben glaubt, daß Hamann und kein anderer der Verfasser der

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