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Weiblicher Freimaurer - Orden Elise von der Recke. Prof. Kreuzfeldt Bibliothekar. Umgang mit Kant und Hippel. Hans Michel durch Brahl zum Baden angeleitet. Sein Freund Kinder ertrinkt. Bekanntschaft mit Hermes. Reichardt's Selbstbiographie. Sohn des Karl Berens und erwartete Ankunft des Baron von Budberg in Königsberg. Geburt eines Sohnes und einer Tochter in Weimar und Wandsbeck. Besuch des Grafen von Kaiserlingk und des Grafen von Görz. Kreuzfeldt und Lenz. Herder's Schweßter. Kraus in Göttingen. Hr. von Auerswald. Lavater's Physiognomik. Herder's älteßte Urkunde, Maran Atha. Hippel's Autorschaft. Kant über Leffing's Nathan und Hippel's Lebensläufe. Klopstock's Reformation der Orthographie. Gadebusch. Heinicke. Lectüre mit Hans Michel. Kanter'scher Laden.

Wie bereitwillig Hamann war, auch solchen Anforderungen und Wünschen ein williges Ohr zu leihen, welche ihm höchst lächerlich erscheinen mußten, davon zeugt folgende Stelle aus einem Briefe vom 19. Februar 1779 an G. E. Lindner, der sich damals zugleich mit Kraus in Berlin befand:,,Die Frau Kammerherrin von der Recke will die honneurs eines Drdens, von dem fie ein Mitglied ist und der für ihr Geschlecht eben das ist, was der Freimaurerorden für unseres. Sie wünscht sehr eine Sammlung von Liedern, in denen die Tugenden des Frauenzimmers besungen werden. Ich weiß nicht, ob Sie noch bisweilen poetifiren oder etwas von alten Stücken haben, das dahin einschlagen möchte. Wo nicht, so würden Sie wenigstens beurtheilen können, ob unser Landsmann Kraus in der Lage wäre, so eine Kleinigkeit zu liefern. Ohngeachtet ich von all diesen Damenintriguen zur Autorschaft und Ordensgradation nichts halte: so habe ich doch Hoffnung gemacht, daß ich alle schönen Geister meines Vaterlandes anwerben würde, sich um die Erbauung dieses Zirkels verdient zu machen.“

Ueber seine häuslichen und Freundschafts - Angelegenheiten erstattet er seinem Freunde Kraus treuen Bericht. In dem Briefe vom 17. April 79 heißt es: „Mein liebes Hänschen hat gestern einen doppelten Anfall vom Fieber bekommen; ich bin die Nacht durch sein Wärter gewesen und genoß dafür den Anblick eines so schwülen Gewitters als man im schwülen Sommer kaum haben kann. Heute nichts als Hagel, habe aber die Fabeln in Mulleri Christomathia zu Ende gebracht und war mit Ihrem Aelian auch fertig geworden ohne die Abwechselung dieser Woche und unsers beiderseitigen Fiebers."

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,Mit meinem regno vegetabili et animali ist es Gottlob! sehr gut bestellt; auch der Zaun von der einen Seite schon aufgebaut und zur andern Seite liegt auch das Holz da. Aber im minerali tant pis. PROVIDEBIT. Hänschen ist heute den ganzen Tag außer Bett gewesen und empfiehlt sich mit dem sämmtlichen Kleeblättchen. Frl. Marianne ist morgen 5 Monat, will Zähnchen machen und hat molimina zum lachen, plaudern und naschen.“

„Lehnchen Kätchen kommt zu mir gelaufen und bittet mich mit einem Mäulchen, Sie zu grüßen und daß Sie sich ja auf den Winter einstellen, mit ihr Domino zu spielen.“

Prof. Kreuzfeldt, dessen Gesundheit Hamann ernstliche Besorgnisse einflößte, hatte den Tag vor seinem Geburtstage den 18. April die Bibliothekarstelle bekommen, für die sich Hamann seinetwegen dringend bemüht hatte. Er schreibt an Herder: „Professor Kreuzfeldt besucht mich, um mir seinen Eintritt ins 35ste Jahr zu melden und daß er Subbibliothekarius von der Schloßbibliothek geworden. Habe ich Ihnen geschrieben, daß mir diese Stelle zugedacht gewesen, ich weiß nicht durch was für ein Mißverständniß meiner ganzen Loge, die so eine Zwickmühle nicht erlaubt?"

Kreuzfeldt's Freude über diese neue Anstellung geht aus folgendem Poscript hervor, das er Hamann's Briefe an Kraus angehängt hat:

„Den 19. April. Heute ist mein Geburtstag. Ein Andenken zu demselben habe ich gestern erhalten, das ist die Bibliothecariat Stelle; allen denen vielen Dank, die daran Schuld haben, daß ich sie bekommen, auch denen, die mich daran haben zweifeln lassen! An Lilienthal und Reichardt bitte meiner im Besten zu gedenken. Bleiben Sie mein Freund wenigstens bis zum Wiedersehen! Amen,"

Mit Kant und Hippel scheint Hamann's Umgang in diesem Jahre auch wieder lebhafter geworden zu sein. Letterer war in seine Nähe gezogen und zwar in die Gegend, wo jezt das Posthaus erbaut ist. "Hippel, der bisher auf dem Roßgarten gewohnt," schreibt er am 6. Mai an Herder, „zieht Michaelis in meinen Sprengel, da er sich ein hochadliges Stammhaus gekauft. Er hat diese Woche meinen Kindern zwei Paar Tauben geschenkt. Er ist jezt Stadtrath geworden, aber mit Nachtheil, und hat auf zwei Stellen verlorne Aussicht gehabt, zu denen ich ihm bald Reife wünsche Lestocks als Oberrichter, und das Regiments-Secretariat anstatt des sel. Nicolovius. Ich hätte einen Roberthin) gewonnen, und wünsche es zu seiner Zeit ohne ein Dach 2) zu sein.“

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Am 13. Mai 1779 trat ein Ereigniß ein, auf das Hamann lange gehofft hatte.

Schon am 21. Februar schrieb er an Herder: "Friede, Friede! Gott gebe, daß er wahr sei, und lasse auch einen guten Stern an Ihrem Horizont aufgehen."

Der am 13. Mai im Schlosse zu Teschen geschlossene Friede erfüllte erst sein und des ganzen Landes sehnlichen Wunsch.

Im Juli entging sein Hans Michel einer Gefahr, die ihm leicht hätte das Leben kosten können. „Wegen Ihres Zeitvertreibes

1) Robert Roberthin, Reg.-Secr., geb. 1600, gest. 1648.

2) Simon Dach, geb. zu Memel d. 29. Juli 1605, gest. zu Königsberg d. 15. April 1659. Erst Conrector an der Domschule, hernach Prof. Poëseos daselbst. Beide waren Freunde.

an der Leine 1)," schreibt er an Kraus nach Göttingen, „lassen Sie sich einen traurigen Vorfall erzählen, der am 20. Juli am Tage Eliä sich hier zugetragen. Brahl, wie Sie wissen, ist ein großer Verehrer des Badens und munterte mich auf, meinen Sohn auch dazu zu gewöhnen, wozu ich sehr geneigt war. Er wohnte in meiner Nachbarschaft am alten Graben, wohin ihn der junge Kinder (Sohn des Licentraths) gezogen hatte, der den Sommer über sich daselbst ein Logis ausgesucht. Nach einigen durch die Witterung vereitelten Abenden war man endlich am gedachten Tage entschlossen, meinen Knaben zu initiiren. Sie gehen nach der Liepe aus dem Sackheimschen Thor in einen Graben des Pregels, als dem gewöhnlichen Ort. Das Wasser war ein wenig zu hoch, daß Brahl Bedenken trug und mein Sohn blieb also bloß als Zuschauer stehen. Kurz Kinder verschwindet auf einmal ohne Rettung und man weiß nicht wie, vor meines Sohnes und seines Gefährten Augen. Das Schrecken des armen Brahl können Sie sich leicht vorstellen. Alle seine eifrige Ermahnung ihm, nachdem er herausgezogen worden war, noch Hülfsmittel zu verschaffen und der Versuch eben derselben ist verloren gewesen.“

Uebrigens kam Hamann jezt erst recht zum Genuß seines Gartens, den er oft seinen Hain Mamre nennt, ungeachtet der Verwüstungen, die er von den Blohmschen Erben erlitten hatte. „Gott Lob, alle meine Kinder sind gesund," schreibt er am 7. August an Herder, „und freuen sich des schönen Obstes im Garten. Eine Erndte, an die ich nicht gedacht, und die ich meinen kahlen übrig gebliebenen Stämmen nicht zugetraut."

Im vorigen Jahre war der viel gelesene Roman Sophien's Reise von Memel nach Sachsen herausgekommen. In diesem und zwar in seinem Geburtsmonat machte Hamann die Bekanntschaft des Verfassers. Er schreibt darüber an Herder: Hermes, der Verfasser der Sophie," (der Volkswig nannte ihn deswegen

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1) Kraus scheint damals auch ein Freund der falten Bäder gewesen zu sein.

den Zophisten) „ist acht Tage hier gewesen und über Danzig und Warschau zurückgegangen in Gesellschaft eines Bankiers. Ich hatte die Hiße ihn aufzusuchen, und habe bei unserm alten Kanter mit ihm gespeist. Wir scheinen einander nicht zu passen, woran unsere respective Lage vielleicht am meisten Schuld gewesen. Er ist ein angenehmer gesellschaftlicher Mann, voller Anecdoten und Plane und Lieder bei einer einnehmenden Bildung und Stimme. Seiner Gesundheit wegen that er diese Reise, und das hiesige Klima hat einen bewundernswürdigen Einfluß auf selbige gehabt, wie er selbst gestand. Der Umgang mit Standes- und Frauenpersonen scheint sein Element zu sein." Gegen Kraus äußerte er daher scherzend den Wunsch: „Wenn Gott eines reichen Mannes Herz regieren wollte, mich wie ein Breslauscher Bankier den Hermes, zu seinem Reisegefährten zu machen.“

Sein Freund Reichardt hatte um diese Zeit einen, wie es scheint, nicht ganz glücklichen Autor-Versuch gemacht. Die ihm daraus erwachsenen Unannehmlichkeiten und namentlich eine bittere Recension in seiner Vaterstadt Königsberg schmerzten Hamann sehr. Unser Landsmann Reichhardt," schreibt er an Herder, „hat auch sein Leben unter dem Namen Gulden zu erzählen angefangen und ist in unserer Zeitung von einem gewissen verlornen Sohne, der sich John nennt, ziemlich mißhandelt worden. Er ist aber die vox divina unsers Publici über dieses Buch, deffen verfehltes Ideal mich sehr gerührt hat wegen meiner Verbindung mit ihm und seinem Vater.“ „Daß ich als Client, Landsmann und weiland Kunstrichter anders denke," bemerkt er gegen Kraus, dem er gleichfalls diese Mittheilung macht,,,können Sie vermuthen.“

Durch zwei Besuche wurde er wieder an seine frühern Verhältnisse und Beziehungen zum Berens'schen Hause erinnert. ,,Mein auf Prof. Kreuzfeldt und Brahl eingeschränkter Umgang," schreibt er an Kraus, „ist durch einen jungen Berens“ (einen Sohn von Karl Berens),,,der hier die Handlung auslernt, vermehrt worden undwenn es wahr ist, so schmeich le ich mir ehe

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