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IV

verhältnisse sind in den Schriften fast gar nicht berührt, obgleich ein sehr reiches handschriftliches Material darüber vorliegt. Es find nämlich die Concepte der Vorstellungen, die Hamann in dieser Angelegen= heit bei den verschiedenen Behörden eingereicht hat, noch vorhanden. Bei ihrer Verarbeitung hat man indeß viele Schwierigkeiten zu überwinden. Da es zum Theil sehr flüchtig hingeworfene, mehr oder minder ausgeführte Entwürfe sind, denen fast immer das Datum fehlt, welches Hamann wahrscheinlich erst bei der Reinschrift hinzuzufügen pflegte: so hat man Mühe, die wirklich gebrauchten herauszufinden und diese dann in die gehörige chronologische Ordnung zu bringen, welches nur durch Combination der darin erwähnten That= sachen möglich wird. Wie überhaupt über Hamann's Lebensverhält= nisse und schriftstellerische Arbeiten, so finden sich auch über diese Umstände manche Zettel und abgerissene Bemerkungen, die, an und für sich betrachtet, unverständlich und unbedeutend erscheinen, die aber, an ihre rechte Stelle eingefügt, oft einen überraschenden Aufschluß geben. Sie gleichen den Stücken der zertheilten Bilder, welche die Kinder zum Zeitvertreib so lange an einander legen, bis sie ein vollständiges Ganzes geben; nur mit dem Unterschiede, daß die Einfügung und Zusammenstellung der Hamann'schen Fragmente nicht immer ein Kinderspiel ist, denn sie tragen selten ein so entscheidendes und leitendes Kriterium an sich, wie jene.

Der geistige Wirkungskreis Hamann's erlangt von nun an eine fortwährend zunehmende Ausdehnung. Von der Schaar jugendlicher aufstrebender Geister im Süden und vor allen von ihrem großen Korhphäen Goethe freudig begrüßt und genossen, üben seine Schriften jezt einen unberechenbaren Einfluß.

Es ist anziehend und belehrend, das Bild großer Männer in dem Geistesspiegel ihrer Zeitgenossen zu betrachten, selbst dann, wenn uns die Treue desselben nicht ganz befriedigt; denn sie wird durch die Reinheit und Fehlerlosigkeit des reflectirenden Mediums bedingt. Höchst selten find Individuen, welche es vermögen, in der Gegen= wart das ganze Bild eines großen Mannes in sich aufzunehmen.

Daher müssen wir uns schon freuen, wenn sie nur einzelne Züge, zu deren Auffassung ihr Glas besonders glücklich geschliffen ist, uns treu überliefern. Ja selbst in einem Zerrbilde finden wir mitunter Einzelnes, das uns zur Vervollständigung des Ganzen cum grano salis dienen fann. Haben wir aber das seltene Glück, daß uns das geliebte Bild sogar in verklärter Schönheit entgegenstrahlt, dann verschwindet fast dagegen das hehre Schauspiel, welches uns der große Dichter durch eines seiner schönsten Lieder vor die Seele führt:

Labt sich die liebe Sonne nicht,

Der Mond sich nicht im Meer?
Kehrt wellenathmend ihr Gesicht
Nicht doppelt schöner her?

Wir wollen indeß nicht vorgreifen und es dem Leser überlassen, zu untersuchen, in wie weit diese Worte sich auf Hamann anwenden laffen und bei ihm in Erfüllung gegangen sind.

Schließlich können wir nicht umhin, auf einige am Schluß dieses Bandes bemerkte sinnentstellende Unrichtigkeiten hinzudeuten, die sich in diesem zweiten Bande vorfinden. Da der sehr rasch fortschreitende Druck manche Fehler hat übersehen lassen, so wird demnächst ein genaueres Verzeichniß über alle drei Bände dem legten beigefügt werden.

Der Verfasser.

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