Inhalt. ALY, W., Delphinios, Beiträge zur Stadtgeschichte von Milet und Athen. Seite 1-25 431-449 277-283 265-276 367-381 COSTANZI, V., Il domino egiziano nelle Cicladi sotto Tolomeo Filopatore 83-123 Uebersicht von 48 v. bis 14 n. Chr. 129-177 HOHL, E., Vopiscus und die Biographie des Kaisers Tacitus. I. II. 178-229. 284-324 KAHRSTEDT, U., Zum Ausbruch des dritten römisch-makedonischen Krieges. 415-430 KANNENGIESSER, A., Aegäische, besonders kretische Namen bei den = Die Alliaschlacht und die ältesten Pontifikalannalen. KUGLER, F. X., Der Ursprung der babylonischen Zahlensymbole 15 šumēlu,links' in pythagorei imnu,rechts' und 150 scher Beleuchtung LEHMANN, K., Die Schlacht am Granikos SÖLCH, J., Ueber die Lage von Kaisareia in Bithynien 26-47 245-257 335-342 481-496 230-244 343-354 355-366 48-82 325-334 Modrene, Modroi und Gallus. 393-414 SUNDWALL, J., Zu den karischen Inschriften und den darin vorkommen HERMANN, M., Hekataios als mutmassliche Quelle Herodots in seiner Be WILHELM, A., Zur Grabschrift des Bischofs Eugenios von Laodikeia 1 Delphinios. Beiträge zur Stadtgeschichte von Milet und Athen. Von W. Aly. Als ich vor 3 Jahren das damals bekannte Material für den Kult des Gottes Delphinios durcharbeitete, um ein Verständnis für das Delphidion der kretischen Hauptstadt Knosos 1) zu gewinnen, konnte ich nur die Hoffnung aussprechen, dass das wiedererstehende Milet manches erklären werde, was damals noch dunkel oder unbewiesen hatte bleiben müssen. Die z. T. wenig verständnisvolle Aufnahme meiner damaligen Arbeit in der Kritik veranlasst mich, noch einmal auf jenen Gott zurückzukommen und die Zustände in Milet, wie sie sich allmählich dank der Arbeiten der Berliner Museumsverwaltung so klar gestalten, zu besprechen, ohne jene erste Arbeit, deren Resultate angefochten werden, vorauszusetzen. Unmittelbar veranlasst wurde ich durch die Aeusserungen von Malten 2), der den Delphinios nun einmal von den Delphinen nicht trennen kann, verbunden mit dem jüngsten lebendigen Bericht über Milet, den A. v. Salis in den Neuen Jahrbüchern 1910 S. 103 ff. gegeben hat. Letzterer bezeichnet S. 105 den Apollon Delphinios von Milet als Hafengott, und ich musste nach einem Blick auf die Karte beschämt gestehen, dass das milesische Delphinion allerdings im Mittelpunkt der Stadt unmittelbar am Hafen, der sog. Löwenbucht, liegt, sodass es für sicher gelten kann, dass jeder unbefangene Fremdling, der Milet besuchte, den Gott für den Herrn der Delphine und Schützer der Seefahrt gehalten hat. Dass Griechen einmal diese naheliegende Identifikation vollzogen haben, war überdies bekannt, da der delphische Hymnus auf Apollon sie bereits für das Ende des 7. Jh. voraussetzt. Wenn Malten seinen Respekt vor einem so beträchtlichen Alter äussert, auch das Pythion von Gortyn ist so alt, so wäre vor Schliemann nichts dagegen zu erwidern gewesen. Seit wir aber wissen, dass die griechische Geschichte fast ein Jahrtausend älter ist, und dass Milet nach Ausweis der Scherben bereits um 1200 bestanden haben muss, ist es voreilig, aus Ansichten des 7. Jh. Rückschlüsse auf den Ausgang der mykenischen 1) Der kretische Apollonkult, Leipzig 1908 S. 13 f. 2) Berliner philologische Wochenschr., 1910 nr. 11, Sp. 331. Klio, Beiträge zur alten Geschichte XI 1. 1 |