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E.

Bonn.

Athen verehrt den Gaius als Sohn des Ares 1). Daselbst 2) und in Mylasa) wird er als neuer Ares verehrt. Kos hat Spiele1) zu seiner Ehre, ferner Priester 5).

Lucius wird bald nach seinem Tode in Mytilene als Gott verehrt), beide in Pergamum als Tempelgenossen des Dionysos ). Acerrae errichtet ihnen als Heroen einen Tempel). Ebenso hat Nemausus einen Tempel für beide ").

Tiberius Claudius Nero 10).

Pergamum verehrt ihn als Euergetes 11); ebenso Samos 12). In
Nysa hat er sogar einen lebenslänglichen Priester, i. J. 1 v. Chr. 13).
In Falerii wird sein Genius neben dem des Augustus und der
Juno Liviae verehrt 14).

1) CIA III, 444a (p. 496): [ἡ βουλὴ καὶ δ] δῆμος Γάϊον [Καίσαρα αὐτοκράτ]ορα, *Αρη[ος] υἱόν.

2) CIG, 311: Ὁ δῆμος Γάϊον Καίσαρα Σεβαστοῦ υἱὸν νέον "Αρη.

3) BCH XII (1888), 15, Z. 4 ff. Priester der Roma, des Augustus und des Gaius

νέο[υ "Αρεος].

4) Paton-Hicks a. O., 137, Ζ. 9 f. : Και σάρηα τὰ τιθέμενα Γαΐῳ Καί σαρι.

5) Π. Ε. Ο. 110, n. 53, Ζ. 2; ἱε[ρέως Γαίου Ιουλίου Καίσαρος.

6) A. Mitt. XIII (1888), 61. 7) J. v. Perg., 275, n. 384 (Kommentar).

8) Dessau, Inser. lat. sel. I (1892), n. 137.

9) CIL XII, 3156; O. Hirschfeld, 845.

10) Für Tiberius lassen sich verhältnismässig am wenigsten Zeugnisse beibringen, eine Erscheinung, die ihren Grund in seiner Stellung zum kaiserlichen Hause und in seiner nüchternen Denkungsart hat.

11) Alt. v. Perg. VIII, 386. 12) R. arch. XXIV, 36. 14) Siehe Seite 176, Anm. 2.

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13) CIG, 2943.

Klio, Beiträge zur alten Geschichte XI 2.

12

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Vopiscus und die Biographie des Kaisers Tacitus.

Von Ernst Hohl.

"

Das Problem der Scriptores historiae Augustae, wie man die Sammlung der Kaiserbiographien von Hadrian bis Carinus 1) zu nennen pflegt, scheint, nach der beständig wachsenden Zahl von Arbeiten zu schliessen, die sich um seine allmähliche Lösung bemühen, noch immer im Vordergrund des Interesses zu stehen. Wenn man bedenkt, dass noch ein Ranke einen so kläglichen Skribenten, wie den letzten in der Reihe der angeblichen sechs Autoren, den Vopiscus, als einen Forscher" feierte, ein Jacob Burckhardt Dokumenten, die für uns heute den Stempel der Fälschung an der Stirne tragen, volle Zuversicht entgegenbrachte, so ermisst man erst richtig das ausserordentliche Verdienst von Hermann Dessau, der in einer glänzenden Untersuchung (Hermes 24 [1889] S. 337 ff.) mit einem Schlag das allzu gläubige Vertrauen aufs schwerste erschütterte. Aber so aufklärend und befreiend seine kühne Hypothese von einer Fälschung der Sammlung und der Autorennamen durch einen Mystifikator theodosianischer Zeit gewirkt hat, so ist doch im einzelnen noch viel Arbeit zu leisten, bis ein abschliessendes Urteil möglich ist. Vielleicht darf man aber schon heute die Hoffnung wagen, dass dieses Urteil sich nicht allzuweit von Dessaus Untersuchung entfernen wird, wenn auch freilich manche Modifikation sich wird vornehmen lassen. Was zunächst notwendig ist, um die Forschung auf eine sichere Grundlage zu stellen, das hat alsbald Theodor Mommsen mit klarem Blick erkannt (Hermes 25 [1890] S. 281 = Gesammelte Schriften Bd. VII [1909] S. 351 f.). Von den beiden Forderungen, die er gestellt hat, ist inzwischen die eine eines Wörterbuchs von C. Lessing, Scriptorum historiae Augustae lexicon

1) A divo Hadriano usque ad Numerianum steht, nicht ganz richtig, in den Handschriften, da an letzter Stelle Carinus behandelt wird. Freilich lautet auch der zusammenfassende Titel der Schlussbiographie: Carus et Carinus et Numerianus. S. auch B. Niese, Grundriss der römischen Geschichte in J. v. Müllers Handbuch der klassischen Altertumswissenschaft III, 5 1910+ S. 280 Anm. 8 und Paul von Winterfeld, Satzschlussstudien zur Historia Augusta, Rhein. Mus. 57 (1902) S. 557 A. 2. Nach Mommsen, Hermes 13 (1878) S. 300 f. = Ges. Schr. VII. S. 300 f. „möchte die Ueberschrift vitae Caesarum Anspruch darauf haben die ursprüngliche zu sein“. Dies würde vortrefflich zu Suetons De vita Caesarum passen.

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Lips. 1901-06 erfüllt worden 1). Die andere Forderung, wonach für jede einzelne Notiz die Parallelstellen vor Augen zu führen oder auch deren Mangel zu konstatieren" wäre, geht wenigstens ihrer Erfüllung entgegen 2). Als neue Erscheinungen, die mit der Lösung des Problems in dieser Richtung sich beschäftigen, mögen hier die Arbeiten von W. Thiele, De Severo Alexandro imperatore, Berl. Diss. 1908 (caput 1) und, vollständig, bei Mayer und Müller, Berlin 1909, von Erich Dannhäuser, Untersuchungen zur Geschichte des Kaisers Probus (276-282), Diss. Jena 1909 3) und von Karl Hönn, Quellenuntersuchungen zu den Viten des Heliogabalus und des Severus Alexander im Corpus der Scriptores historiae Augustae, Heidelberger Diss., Leipzig 1910) genannt sein. Im übrigen kann ich mich damit begnügen, für die Literatur zur Historia Augusta auf die letzte Uebersicht von Hermann Peter, dem Herausgeber des Corpus, in Bursians Jahresbericht 130. Bd. (1906) S. 1-40, für die allgemeine Orientierung über das Problem aber namentlich auf die Einleitung von Ernst Kornemann, Kaiser Hadrian und der letzte grosse Historiker Roms Leipzig 1905, S. 4 ff., hinzuweisen.

Nachdem bisher für den ersten Teil der Biographien verhältnismässig viel geleistet war, wurde der zweite Teil (von den Maximini duo ab) etwas vernachlässigt. Freilich hatte Ch. Lécrivain, Études sur l'histoire Auguste, Paris 1904, ausser einer Zusammenfassung der Resultate vor allem der deutschen Forschung den Versuch gewagt, sämtliche Viten des Corpus unter dem Gesichtswinkel der Quellenforschung einer Analyse zu unterziehen. Aber das Urteil, das Kornemann a. a. O. S. 6 f., über das Buch gefällt hat, das eine Masse von Problemen anschneidet, ohne zu einer Lösung zu kommen, gilt nicht nur für die erste Hälfte. Trotz mancher

1) Im Interesse der Einheitlichkeit und leichteren Verständigung wäre zu wünschen, dass die von Lessing a. a. O. S. II gewählten Siglen zu allgemeiner Anwendung kommen würden. (Freilich konnte sich auf diesem Weg z. B. ein Druckfehler in den Thesaurus linguae Latinae einschleichen, indem ein T 5, 5 (= triginta tyranni), das Lessing unter adsertor aufführt, dort als Tac. 5,5 erscheint, Thes. l. Lat. II s. v. assertor I B Sp. 871).

2) Vgl. Eduard Norden bei Mommsen, Ges. Schr. VII (1909) S. 352*.

3) Cfr. W. Thiele, rec. Wochenschrift für klassische Philologie 1909, Sp. 913 ff. und Hermann Peter, rec. Berliner philologische Wochenschrift 1910, Sp. 1013 f.

4) Die Dissertation gibt nur den ersten Teil (Quellenstudien zu den ShA [Macrin bis Severus Alexander]). Diese Arbeit kam mir erst nach Abschluss der vorliegenden Untersuchung zu Gesicht. Um so mehr freue ich mich, dass wir beide ganz unabhängig von einander für die Beziehungen zwischen v. Tac. und AS, sowie für Zeit und Ort der Entstehung zu verwandten Resultaten gekommen sind. Die ganze Abhandlung wird, wie mir der Herr Verf. mitteilt, bis Ende 1910 im Verlag von B. G. Teubner, Leipzig, erscheinen. Ich möchte übrigens dem Herrn Verf. auch an dieser Stelle meinen wärmsten Dank für sein gütiges Entgegenkommen aussprechen. Er war so freundlich, mir sogar Einsicht in einige Korrekturbogen zu gewähren. Ueber Orma Fitch Butler, Studies in the life of Heliogabalus, New-York 1908 vgl. K. Hönn, ree. Deutsche Literaturzeitung 1910 Sp. 1194/6.

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treffenden Einzelbemerkung hat ihn doch die übermässige Ausdehnung der Arbeit stets gehindert, in die Tiefe zu dringen. Während die Arbeiten. von J. M. Heer, Otto Th. Schulz, Kornemann, Thiele und Hönn für den Anfang des Corpus sich gerade der eindringenden Analyse einzelner Biographien mit denkbar bestem Erfolg gewidmet haben, ist in den neueren Abhandlungen, die die späteren Kaiser betreffen, so z. B. in dem Artikel von Groag über Aurelian bei Pauly-Wissowa V. Sp. 1347 ff. oder in dem Essai sur le règne de l'empereur Aurélien, Paris 1904, von L. Homo 1) die Prüfung der Vita hinter dem Aufbau der Geschichte bei der verhältnismässigen Fülle historischen Stoffes begreiflicherweise zurückgetreten. Natürlich ist dabei trotzdem manches Licht auf die einzelne Biographie gefallen. Auch bei Dannhäuser scheint mir, obwohl er sich auf Mommsens Forderung beruft (a. a. O. S. 8 f.) und immerhin in zwei Exkursen ausschliesslich die Vita Probi des Vopiscus betreffende Fragen bespricht, unter der Darstellung der Geschichte des Kaisers die analytische Behandlung seiner Biographie etwas gelitten zu haben.

Wenn ich im Folgenden aus den noch nicht behandelten Viten des Vopiscus die Vita Taciti (et Floriani) zur Untersuchung herausgegriffen habe, so ist hier die Gefahr sehr gering, dass die historische Darstellung sich zu sehr in den Vordergrund drängt. Denn der positive geschichtliche Ertrag ist für die interreges) Tacitus und Florianus so unbedeutend, dass unwillkürlich das volle Interesse sich der Vita selbst und dem Quellenproblem als solchem bezüglich des Vopiscus zuwendet. So darf man vielleicht hoffen, dass aus der Not des Historikers eine Tugend gemacht werden kann und dass der Charakter der Schriftstellerei des Vopiscus gerade da sich offenbart, wo er von seinen Quellen ziemlich im Stich gelassen wird.

Stellen wir nunmehr die Vorfrage, in welcher Zeit der Verfasser der letzten Biographien des Corpus von Aurelian bis Carinus, Flavius Vopiscus Syracusius, wie ihn die Handschriften nennen, geschrieben habe, so treten für ihre Beantwortung die Forscher in drei Gruppen auseinander: zunächst die Konservativen, vertreten durch Mommsen, Peter, Lécrivain u. s. w.; diese Forscher gehen aus von der Einleitung der rita A. und nehmen das Jahr 303 als terminus post quem für die Abfassung der Biographien an (s. u.). Die zweite Gruppe bilden Rühl, Tropea, Giri (s. u.) diese Gelehrten versuchen auf Grund anderer (scheinbarer) Anspielungen auf die Zeitereignisse sichere Daten zu gewinnen. Im Gegensatz zu diesen beiden Parteien stehen Dessau und Seeck, die Fälschung des Corpus um die Wende des 4. Jahrhunderts behaupten. Die eine konservative Partei also, die Dessaus Ergebnisse ablehnt, kann glauben, gerade für die Datierung des Vopiscus auf ganz gesichertem 1) Vgl. auch desselben Verfassers De Claudio Gothico Romanorum imperatore, Diss., Paris 1903. 2) Tac. 14, 5.

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Boden zu stehen. Denn zu Beginn der vita A., mit der die Reihe der unter Vopiscus' Namen gehenden Biographien einsetzt, erzählt dieser von einem Gespräch, das er bei der Feier der Hilarien mit dem Stadtpräfekten Iunius Tiberianus in dessen Amtswagen (iudiciali carpento) gehabt haben will. Hiedurch habe er die Anregung zunächst zur biographischen Behandlung des Kaisers Aurelian empfangen. In der Liste der Stadtpräfekten im Chronographen vom Jahre 354 kommt in der Tat ein Iunius Tiberianus vor, der dieses Amt zuerst im J. 291/2 und ein zweites Mal im J. 303/4 (12. Sept. 303-4. Jan. 304) bekleidet hat. Den ersten Termin hat schon Julius Brunner 1), Vopiscus' Lebensbeschreibungen, in Büdingers Untersuchungen zur römischen Kaisergeschichte II. (Leipzig 1868) S. 5 aus chronologischen Gründen abgelehnt. Beim zweiten Datum ergibt sich eine kleine Schwierigkeit). Denn die eigentlichen Hilarien, an die man zunächst wird denken müssen, wurden am 15. März gefeiert, fallen also garnicht in die Amtszeit des Präfekten. Freilich gab es daneben noch ein zweites Fest gleichen Namens am 3. November. Man kann danach entweder die Unterhaltung auf den 3. November des J. 303 ansetzen, wie das z. B. Brunner a. a. O. tut, oder aber, und das hat Mommsen vorgeschlagen (Hermes 25, S. 257 Anm. 1 Ges. Schr. VII, S. 329 Anm. 2), statt prid. non. Ian. schreiben prid. non. Iun. 3). Mit dieser Konjektur gewinnt man als Datum des Gesprächs den 25. März 304. Nun hält es zwar H. Peter, Die Scriptores historiae Augustae, sechs litterargeschichtliche Untersuchungen, Leipzig 1892, S. 39 für das „Glaublichste“, dass die Hilarien und die Staatskutsche ausschmückende Zutaten" seien, wie sie die Rhetoren lieben"), gibt aber trotzdem den Glauben an die Anregung des Vopiscus durch Tiberianus nicht auf, die in das J. 303 oder die ersten Monate des folgenden zu setzen sei. Wölfflin, Münchener Sitzungsberichte 1891, S. 528, beruft sich auf Brunners Aufstellungen,

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1) Diese Arbeit ist bezeichnend für die blinde Zuversichtlichkeit, mit der man vor Dessaus Abhandlung die Angaben des Vopiscus behandeln konnte. So werden hier noch alle Briefe und Aktenstücke mit Haut und Haar als echt verspeist": E. Klebs, Historische Zeitschrift Bd. 61 (N. F. 25), (1889) S. 231 Anm. 6.

2) Vgl. hiezu Dessau, Hermes 24 (1889) S. 344 €.

3) S. auch Dessau, Hermes 27 (1892) S. 567 Anm. 1. So leicht die Mommsensche Konjektur ist, so halte ich es doch prinzipiell für bedenklich, dem Vopiscus zulieb den Chronographen zu korrigieren. Vgl. Giri a. u. a. O. S. 53 f.

4) Auch Rühl, Rhein. Mus. Bd. 43 (1888), S. 603 erwähnt die Möglichkeit einer poetischen Fiktion". Dass das Gespräch nach irgend einem Muster" gearbeitet sei, vermutet Groag bei P.-W. V, Sp. 1349. Eine neue Auffassung des Gesprächs sucht L. C. Purser, Notes on Vopiscus, Hermathena No. XXXIV, Dublin-London 1908, S. 39 A. 2 zu geben. Während nämlich nach Mommsen a. a. O. Vopiscus in dieser Einleitung sich von Tiberianus den Freibrief geben lässt, es mit der Wahrheit nicht genauer zu nehmen, als seine Vorgänger (habebis mendaciorum comites), nimmt Purser einen blossen Scherz des Tib. an, der in Wirklichkeit den Vop. zur Genauigkeit ermahnen wolle. Mich hat diese Erklärung nicht befriedigt.

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