ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

die Grundsätze, welche für die Vergleichung der auf beiden Gebieten vorkommenden Namen, soweit sie für die Frage nach der Herkunft der Etrusker in Betracht kommen, massgebend sein müssen. Selbstverständlich müssen die etruskischen Namen wirklich etruskisches Sprachgut und nicht etwa mit etruskischen Suffixen versehene Namen von Italikern oder illyrischvenetischen Völkern sein. Ob ein Name etruskischer Herkunft ist, lässt sich häufig schwer oder gar nicht bestimmen; es bleiben daher besser alle Namen fort, deren etruskische Herkunft nicht wenigstens im höchsten Grade wahrscheinlich ist. Als Merkmale für einen solchen Ursprung gelten: erstens das Vorkommen eines Namens in einer alten Inschrift etruskischer Sprache, zweitens häufiges Vorkommen des Namens auf etruskischem Gebiet, drittens die Zugehörigkeit desselben zu einer grösseren spezifisch etruskischen Namengruppe, viertens das sonstige Fehlen des Namensstammes bei den nichtetruskischen Völkern Italiens, wenn die Namensform etruskisch ist. Ferner müssen die zum Vergleich herangezogenen Namen beider Gebiete alt sein; insbesondere dürfen sie nicht erst von Inschriften aus der Zeit des römischen Weltreichs stammen, in welcher Leute aus allen Gegenden in Italien zusammenströmten und Römer draussen als Beamte oder Kaufleute wohnten 1). Es ist nicht meine Aufgabe, alle Namen, die möglicherweise denselben Ursprung haben können, zusammenzustellen, sondern nur das soll hier herangezogen werden, was für die Herkunft etruskischer Namen wirklich beweisend ist.

In dem Gange meiner Untersuchung folge ich im allgemeinen Ficks Schrift über die Vorgriechischen Ortsnamen, die ich mit F. zitiere, und füge dann ein paar von diesem nicht behandelte Ortsnamen sowie einige kretische Personennamen hinzu. Das Material für die etruskischen und sonstigen italischen Namen entnehme ich in der Regel, auch wenn dies nicht besonders bemerkt ist, W. Schulzes Werk Zur Geschichte lateinischer Eigennamen, das ich mit Sch. zitiere.

Ueber den Namen der Kydonen handle ich unten bei Kóra, ich beginne mit F. S. 17:

"Aлταoα, gleichnamig mit einer lykischen Stadt. St. Byz. hat die Form "Aлtɛqa, die lykischen Inschriften Пttaga. Die Einwohner heissen inschriftlich 'Απτεραῖοι und Απταραῖοι; die letztere Form ist die der einheimischen Inschrift Smlg. Nr. 4942.

[ocr errors]

Den Namen von "Aлtaqа vermute ich in den Aptronii, die nach Sch. S. 111 auf den alten Grabinschriften Praenestes, CIL XIV 3063 ff. auftauchen, um dann ganz aus der Ueberlieferung zu verschwinden". Praeneste ist die Fundgrube von zahlreichen etruskischen Namen, Schulze meint geradezu, es mit etr. presnte verbinden zu können 2).

1) Ausnahmsweise wird indes auch ein solcher Name berücksichtigt werden können. 2) Fick vergleicht zur Endung zwei andere lykische Städte, nämlich Пláraga und Ilivaga, die wir auch in etruskischen bezw. römischen Namen wiederfinden, nämlich

F. S. 18: Ilúzvos. Den Namen dieses bei Kydonia fliessenden Baches verbinde ich mit Iloizilao(a)ós. Dieses bringt Fick S. 24 mit IIɛryeλασός in Karien und Πύγελα in Lydien in Verbindung. Πύγελα stimmt jedenfalls zu Puculeius, Buculeius, Bucleius, etr. puclis und in letzter Linie zu etr. puce (CIE 1639, 2609 Clusium). Hierzu gehört das Gentilicium pucna (CIE 2610, ebenfalls Clusium), dessen Name in Kreta in dem Flussnamen IIúzvos wiederkehrt, der demnach der Bach des Geschlechtes der pucna sein wird, wie der Sarnus des Geschlechtes der Sarii (cf. Sch. S. 571). Zu Káviavos oder Kavravia vgl. Cantenius CIL V 8355 (Aquileia) 8651 (Iulium Carnicum), cantini CIE 4204 (Perusia), candusa 902, 1257 (Clusium) etc., m. O. Cantiniano in Toscana etc. 1). Oestlich von Kantanos lag "Elvoos. Vermutlich ist am Anfang ein F ausgefallen, sodass der Name zu dem etr. Vornamen relu gehört, dieser ist wiederum eine Erweiterung des Vornamens vel, der im Etr. ebenso häufig ist wie Gaius im Lateinischen. Zu "Elvoog ist speziell auf Velurius (Pompeii) und etr. relrnal CIE 3402 zu verweisen 2).

Der Hafen von Elyros hiess Zvía, wir haben den dazu gehörigen Gentilnamen in etr. suie, lat. Soius und Suius, dazu gehören ferner svea, Soenius, Sucius etc. (Sch. 233). Die von Fick herangezogenen Namen, die mit demselben Stamm gebildet sind, finden wir sämtlich genau in Italien wieder: Eveooa (lykisch) in Suessa 1. in Latium, 2. im Aurunkerland; dazu das Diminutiv Suessula 1. im Sabinerland, 2. in Kampanien; vaooos in Phrygien Suasa in der gallischen Mark. Zu derselben Gruppe gehört noch in Kleinasien Zóavoos (Varianten Lóavoor, Soanda, Suenda), welches mit seiner kleinasiatischen Diminutivendung 3) genau dem italischen Suessula entspricht.

Tagga, welches nach St. Byz. auch im Pontus und in Lydien vorkommt, gehört zu tarna, Tarius, Taronius, Tarronius, Tarutius etc. (Sch. S. 96 f.), und wahrscheinlich hängen hiermit auch Tarraco und Tarracina in der weit verbreiteten Sippe der patruni oder petruni, sowie in dem, wiederum auch pränestinischen, Patronius (CIL XIV, 2878), Ilivaga ist u. a. in der Familie der Pinarii vertreten, auf deren asiatischen Ursprung schon Hommel hingewiesen hat (Grundriss S. 65).

1) Fick vergleicht zur Endung "Ανδανος, Κάνδαρα und Κάνδασα. Das erste gehört zu der grossen Sippe der antni, zu Kávdaga vgl. Cantrius (häufig) und Cantherius Berg im Sabinerland, zu Kávdaoa Cantasius.

2) Zur Endung von Elyros vergleicht Fick eine Reihe von Namen, von denen Aάuvoa unten behandelt wird, zu den übrigen hier kurz einige Parallelen: Alovoos etr. ais Gott, Aesernia, Aeserius (Aesius Aesonius). "Aotvoa Astur, Astura, Asturius, Astrius, Asturnius, Astranius. Liuvoa limurce, limrce-, lemrecna, lemrena, Limbricius (Sch. S. 180 n. 1). Κίβυρα Ciprinius, cipiru, cipirunia (Sch.

S. 271).

3) Dass die mit 19-Suffix gebildeten Wörter im Griechischen sowohl wie im Etruskischen Diminutiva sind, suchte ich in der Abhandlung Ist das Etruskische eine hettitische Sprache? 1. Ueber das v9-Suffix etc. (Gelsenkirchen 1909) darzutun.

zusammen; schon Niebuhr hat", wie Schulze S. 573 bemerkt, Tarraco mit den Etruskern in Verbindung gebracht“.

Wir kommen zu Ficks Kapitel „Pelasger in Kreta" und wenden uns zuerst zu dem ausser Kreta auch sonst vielfach begegnenden Stadtnamen Λάρισα (F. S. 20).

[ocr errors]

Nach St. Byz. wurde Tóorvv auch Lágioa genannt, dazu bemerkt Fick: Vermutlich war es die Burg, die den Namen Larisa trug, wie die Burg von Argos ebenfalls hiess". Es liegt nahe den Namen mit dem etr. Vornamen lar und der ungeheuren Masse von Namen, die von ihm abgeleitet sind, in Beziehung zu setzen; so könnte der Name zu dem Vornamen laris gezogen werden; aber wegen des häufigen Vorkommens von Larisa in allen Gebieten vorgriechisch-hattidischer Bevölkerung erscheint es mir noch wahrscheinlicher, dass ein etruskisches Appellativum: lar = Fürst, Herrscher zugrunde liegt, Larisa demnach etwa Herrschersitz, Fürstensitz bedeutet. Eine passendere Bezeichnung kann schwerlich für diese Orte gefunden werden; denn es handelt sich bei ihnen durchweg um solche, die eine zentrale Lage hatten und von denen aus man die Gegend beherrschen konnte. In Campanien gab es übrigens auch ein Larisa, sodass also auch der Stadtname in Italien wiederkehrt.

Lɛßýv oder Aɛßývn, Hafenort von Gortyn, hielt man früher für phönizisch und brachte es mit zusammen. Dagegen hält Fick es für pelasgisch und stellt es zu Λέβα, πόλις ὑπὸ Θρακών (Hes.), wo er ein Wort wie „zerstört“ ergänzt1), Aéßɛdos, das nach Pausanias früher den Karern gehörte, Λεβάδη, ebenfalls in Lydien, Λεβάδεια in Boiotien und Λέβινθος. Für die Richtigkeit dieser Auffassung spricht der Umstand, dass Aéẞns der Vater des kretischen Wahrsagers Rázios, der eine kretische Expedition nach Asien führte und dessen Name sicher zur Stadt Pauzos gehört (s. unten S. 39). geheissen haben soll (Schol. zu Apoll. Rhod. I, 308). Für den hattidischen Charakter dieser Namen spricht ferner der Name des Gebirges Aɛñétvμvog (F. 62) dessen eponymer „Heros als Gemahl der Heroine Methymna galt", eine Anschauung, die insofern richtig ist, als beide Namen dasselbe Suffix uvos und uva haben, das Fick mit Recht als hattidisch betrachtet, insofern aber unrichtig ist, als, wie wir später sehen werden, Má vuva genau einem etruskischen männlichen Gentilnamen entspricht. Der Stamm Lep(e)t- steckt nun in dem lateinischen Cognomen Lepta, das, ausser in der Weiterbildung Leptinii, zweimal vorkommt und wohl sicher etruskisch ist; denn es erscheint einmal in Verbindung mit dem Gentilnamen Paconius, der offenbar zu einer etr. Namengruppe gehört (Sch. 203 f.). Zu der Form des Wortes Lepta vergleiche man noch Kooлra (genet.) in der Inschrift Smlg. 5075, das ich nicht mit Bechtel, Spitznamen S. 65,

1) Da indessen 2ɛß« nur einmal in einem thrakischen Ortsnamen, 'Aßookißa, vorkommt, oft dagegen deßa, so ist Thomaschecks Vermutung, dass nur ein Schreibfehler bei Hesych vorliegt und dißa zu lesen ist, wohl wahrscheinlicher.

für einen Spitznamen halte, sondern zu Koоóлη, St. in Thessalien, und Kоgолaσσós, Flecken in Lykaonien, stelle.

F. S. 21. Der Hauptort der Pelasger in Kreta war Tóotv(v)s, TógTvv oder Tootova. Der mittleren Form entspricht genau etr. * curtun, των Γορτύνα. der letzteren lat. Cortona. Schulze S. 78 sagt: „Der etr. Stadtname Cortona wird in der Folge seine Identität mit dem erschlossenen curtu (curðu, curduna) enthüllen" und S. 573 f.: „Das Verhältnis von Cremona: Cremutius wiederholt sich genau zwischen dem Stadtnamen Cortona und dem Gentilnamen curdute, in der Inschrift CIE 2470 (Clusium) lardi minati curdutes. So wird deutlich, dass auch der Name Cortona uns einen sonst verschollenen Geschlechtsnamen curdu oder curduna vertreten muss". Auf einer Inschrift aus Cortona, CIE 471, finden wir den Namen curtun-. Leider ist der Sinn der Inschrift mi unia[l] curtun nicht sicher gedeutet, vielleicht handelt es sich um ein Weihgeschenk (tinścvil steht auf dem manubrium) einer uni curtunei 1).

Es verdient nun besondere Beachtung, dass der von Schulze erschlossene aber etruskisch nicht bezeugte Name curtu oder curdu sich direkt noch inschriftlich in Kreta findet, und zwar zunächst noch in Gortyn selber, Smlg. Nr. 5032: „[oi oùv Kóọd]vï tõ Kógðvos, wo der Dativ allerdings auf Konjektur beruht, der Genetiv aber sicher ist; sodann in einer Inschrift aus Latos Smlg. 5079, wo ebenfalls der Genetiv Kógvos vorkommt. Da es sich in beiden Fällen um jüngere Inschriften bandelt, kann der Konsonantenwechsel von z und gegenüber der offiziellen Schreibung mit y und nicht befremden, um so weniger, als St. Byz. von dem gleichnamigen Tootus in Arkadien berichtet, dass es auch Kóotus und danach die Arkader auch Kootuvioi genannt wurden, und die Neigung der Etrusker zur Aspiration der Mutae sattsam bekannt ist, wie ebenso die Griechen bei Fremdwörtern gern die Aspirata setzen. Der Name Koovs ist identisch mit dem des Heros Tógtvs, nach welchem St. Byz. zufolge der Ort benannt sein soll und auch tatsächlich benannt worden sein wird, abgesehen davon, dass ihm das griechische Nominativ-s fehlte; Kóodus wird also nicht, wie Bechtel (1. c. S. 40) meint, ein Spitzname sein; dasselbe gilt auch von dem gleich zu behandelnden Kullos.

Die Inschriften von Gortyn bieten noch mehrere andere Namen, die zu spezifisch etruskischen zu gehören scheinen:

Der Name Kágavos (Smlg. 5016) kehrt wieder in Caranius, das aber auch keltisch sein könnte (s. Sch. S. 415). Kágrov (Smlg. 5024) fügt sich einer etruskischen von Sch. unter Cardenus aufgeführten Gruppe organisch ein. Smlg. 5028 B wird ein Atoòs Avdάuios aus Halikarnass zum Proxenos von Gortyn erklärt, er dürfte zu Disius, Disinius, Tisenius, etc. gehören. In der Inschrift 4991 finden wir eine Gottheit Toxoia, sie

1) Vgl. Sch. S. 364.

erinnert an Tucca, Tuccius, Tucasius tucuntual (Sch. S. 375), einen Kúλlos cf. Cullius, Cullonius etc., culni (Sch. S. 306); zu Káoτotos in Nr. 5007 vgl. Castrius, Castricius, Castronius etc. (Sch. S. 271). Zu 'Egάoov Smlg. 5008 gehört wohl Erasenus CIL VI 20938 (Sch. 344); da der Name ziemlich vereinzelt dasteht und es zweifelhaft ist, ob die von Schulze mit ihm zusammengestellten wirklich zu ihm gehören, so kann es sich natürlich um einen vereinzelten Kreter handeln, der in Rom eingewandert ist. Smlg. 5030 (vom Pythion in Gortyn) lehrt uns einen Káλaßig kennen. Bechtel stellt den Namen zu Kalaßórns. In Etrurien haben wir denselben Namen als calapi, er gehört der zweifellos altetr. Familie der petru calapi in Clusium an. Schulze (S. 138) erklärt es für zweifelhaft, ob calapi verwandt ist mit Calpennia, Calpenius, Calpurnius etc., hält es dagegen für wahrscheinlich, dass Calabius = Calavius, wie eine Familie in Capua hiess; jedenfalls gibt es im Griechischen von dem oben erwähnten zalaßórns abgesehen nichts, was mit dem Namen in Verbindung gebracht werden könnte, ausser κάλαβις = τὸ περισπᾶν τὰ ἰσχία etc. Hes. und καλαβοίδια = ἐν τῷ τῆς Δερεάτιδος ἱερῷ ̓Αρτέμιδος ἀδόμενοι ὕμνοι Hes. Diese beiden Wörter scheinen aber nur Varianten gleichbedeutender Wörter mit o statt α in der ersten Silbe zu sein und zu κολᾶ· εἶδος ορχήσεως etc. Hes. zu gehören, das Thomaschek 1) von der Wurzel,q'el: gol- sich drehen, sich bewegen" ableitet.

In der Nähe von Gortyn lag Múgiva; der Ort stellt sich als dritter im Bunde zu Múgiva auf Lemnos und in der Aeolis". Der Name erscheint auch in der vorgriechischen Inschrift von Lemnos in der Form morinail. In Múgiva haben wir direkt ein etruskisches Gentilicium vor uns, das vielfach im CIE als murina oder Murina oder in lateinischer Uebertragung als Murrenius im 11. Bande des CIL vorkommt. Daneben gibt es muria, lat. Myrrhius oder Murrius, murunial lat. Muronius nebst zahlreichen anderen Verwandten. Schulze vermutet (S. 195), dass auch lat. Murena nur eine Variante von murina sei und mit dem Fisch murena nichts zu tun habe.

F. S. 22: «Nordwestlich von Gortyn lag Σύβριτα (Münzen Συβρί Tov“), das nicht bloss in Attika, sondern auch in Illyrien Verwandte hat. Die Form Συβρίτιον ist gräzisiert, die einheimische Form wird Σύβριτα gewesen sein, das eine vollständig etruskische Gentilicialform trägt. Das Suffix ida, ita oder ide, ite ist in etruskischen Namen sehr häufig, ich stelle aus dem etruskischen Index bei Schulze folgende Formen zusammen: cisuita cisvite, sveital (gen.), Jupites, velzite velcite, veldritial (gen.) cuside, tiustide, lardite, latide latite, umide. Die etruskische Parallele zu Sybrita ist das forum Subertanum in Etrurien; die Form, aus der sich mit obigem Suffix Sybrita entwickelt hat, liegt vor in zupre CIE 2251 (Clusium), supri CIE 53 (Volaterrae) lat. Subrius CIL V 7917 u. ö. und Sobrius,

1) Die alten Thraker II, 14.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »