ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

nannten Zarovovīvos zu gleichen ist, ist nach dem Gesagten schwer von der Hand zu weisen.

2. Kämpfe am Kaukasos.

Eine Votivinschrift in Colonia Agrippinensium (Köln), CIL XIII 8213, lautet: Matronis Aufanib(us) C. Iulius) Mansuetus miles) legionis) I Minerviae) p(iae) f(idelis) v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito); fu[i]t ad Alutum flumen secus mont(em) Caucasi.

Irrtümlich wollte man in dieser oft behandelten Inschrift den Fluss Alutus oder Aluta (h. Alt) in Dacien erkennen und hielt demgemäss den mons Caucasi für einen Teil der siebenbürgischen Karpaten, wohin die Legio I Minervia in den Dakerkriegen Traians gekommen wäre 1). Dagegen verweist der Herausgeber im Corpus, A. v. Domaszewski, mit Recht auf Ptolemaeus in der Beschreibung des asiatischen Sarmatiens, geogr. V 8, 6 (I 2 p. 912, 5 ed. C. Müller): Alóvia лоτаμоv έxẞolaí; der hier genannte Fluss mündet nördlich vom Kaukasos und von Albania ins Kaspische Meer ein 2). Wegen der Widmung an nichtrömische Gottheiten 3), der Namensform des Dedikanten, der seinen Vater nicht nennt, vor allem aber wegen der weitgehenden Kürzungen und Ligaturen wird das Denkmal schwerlich vor Mitte des zweiten Jahrhunderts errichtet sein; keinesfalls ist es der traianischen Zeit zuzuweisen. Nun wissen wir, dass die untergermanische Legio I Minervia seit dem J. 162 als Ganzes am Partherkriege unter Verus teilgenommen hat 4). Die Kaukasos-Gebiete gehörten während des zweiten Jahrhunderts in Friedenszeiten zum kappadokischen Militärsprengel 5). Man sieht sofort die Möglichkeit, dass eine Abteilung der I Minervia damals über den Nordrand des Kaukasos kommen konnte. Eine Expedition an die fälschlich sogenannten Kaspischen Tore ), d. h. die Kaukasos-Pässe oberhalb Tiflis hatte schon Nero in seinem letzten Jahr

1) So schon J. Dierauer, Beiträge zu einer krit. Gesch. Traians (Unters, zur ròm. Kaisergesch., hrg. von Büdinger I) 100, 2; M. Ihm, Bonner Jahrb. LXXXIII (1887) 145 n. 277; O. Schilling, De legionibus Rom. I Minervia et XXX Ulpia (Leipziger Studien XV) 47; J. Jung, Mitt. des Instituts für österr. Geschichtsf. Erg.-Bd. IV S. 4, 5; derselbe, Fasten der Prov. Dacien 154 f., 8; C. Cichorius, Die Reliefs der Traianssäule, Text II 229; W. Tomaschek, R. E. I 1707; C. Patsch, ebd. III 1801.

2) Vgl. W. Tomaschek a. a. O. I 1595. Man wäre versucht, auch bei Ptolemaeus statt Alóvra, welches die besten Hss. bieten, Azovta zu schreiben.

3) Ueber den Kult der Matronae Aufaniae durch Soldaten der Legio I Minervia s. Schilling a. a. O. S. 55 mit A. 5.

4) S. die Ehreninschrift des M. Claudius Fronto, CIL VI 1377 (vgl. n. 31640; Dessau n. 1098) Z. 18 ff.: leg(ato) Aug(ustorum) legioni primae Minerviae in exspeditionem Parthicum deducendae; dazu O. Schilling a. a. O. S. 61 ff.; E. Ritterling, Rhein. Mus. LIX 191; 195; B. Filow, Klio Beiheft VI 75, 6; 85, 3. Mit Unrecht bezweifeln dies J. Klein, Bonner Jahrb. LXXIII (1882) 68; A. Stein, R. E. III 1845.

5) M. Rostowzew, Klio II 86 (vgl. S. 82 f.); C. Patsch, ebd. IV 70 ff. 6) Plin. N. H. VI 30 und 40.

geplant; sie sollte sich in erster Reihe gegen die Armenien und Medien beunruhigenden Alanen richten 1). Den gleichen Zweck wird der Aufenthalt eines römischen Detachements in dem nämlichen Gebiete zur Zeit des Partherkriegs unter Verus gehabt haben, den wir aus der Kölner Inschrift erschliessen dürfen. Die häufigen Unruhen der Alanen, deren Hauptmasse damals die Steppenregion nördlich vom Kaspischen Meere und vom Kaukasos bis zum Tanais innehatte 2), sowohl unter Antoninus Pius 3) wie unter Kaiser Marcus, als dessen Gegner sie im germanisch-sarmatischen Kriege genannt werden (Vita Marci 22, 1) 1) mögen ihrerseits durch westliche Vorstösse der Hunnen 5) hervorgerufen sein, welche spätestens seit dem Ende des ersten Jahrhunderts n. Chr. soweit nach Westen bis in die Gegend zwischen Kaspi- und Aralsee -- vorgerückt waren, dass sie Nachbarn, vielleicht auch Beherrscher der östlichen Alanen wurden und grössere Schwärme bis in das europäische Sarmatien entsendeten "). Ja wenn man die allerdings in einem Nest von Missverständnissen steckende Notiz eines wenig verlässlichen späten Gewährsmanns verwerten dürfte. so hätte Kaiser Verus offenbar im Verlauf des Partherkrieges als erster römischer Feldherr sogar mit einem Teile der Hunnen selbst zu schaffen gehabt, Malalas chronogr. XI p. 282 ed. Bonn.: лolɛuńoas zaτà ἑνὸς ἔθνους Ούννων καὶ νικήσας αὐτοὺς πολλὰ ἄλλα ἔθνη δίχα πολέμου vлÉTаžεv. So schlecht bezeugt diese Tatsache auch ist, so wird man sie nach dem eben Dargelegten als immerhin möglich bezeichnen dürfen.

[ocr errors]

3. Das lakedaimonische Bundeskontingent.

1. Grabmal mit Relief, gef. in Sparta, jetzt im Athener NationalMuseum; Dessau n. 8878; abgebildet und ausführlich besprochen von P. Wolters, Athen. Mitt. XXVIII (1903) 291 ff. (danach wiederholt von Th. Reinach, Corolla numismatica in honor of B. V. Head 271 und in nebenstehender Abbildung)); vgl. auch P. Kastriotis, Пhvлà vov 'Edvi

1) Tacitus hist. I 6; Sueton Nero 19; Cassius Dio LXIII 8. Dazu Mommsen, Röm. Gesch. V 393 f., bes. S. 394, 1; F. Beuchel, De leg. Rom. I Italica (Diss. Leipzig 1903) 11; 14; 23; Filow a. a. O. S. 11; E. Täubler, Klio IX (1909) 17 f.

2) W. Tomaschek, R. E. I 1282.

3) Vita Pii 5,5: Alanos molientis saepe refrenavit. Die Zeit dieser Unternehmungen lässt sich nicht genauer bestimmen. S. P. v. Rohden, R. E. II 2507.

4) Vgl. über diese Kämpfe mit den Alanen Täubler a. a. O. S. 26 mit A. 1 f. 5) Die Nachrichten über deren erstes Auftreten stellt Ludwig Schmidt, Gesch. der deutschen Stämme I 2 (Quellen und Forschungen zur alten Gesch. u. Geogr., hrg. von Sieglin X) 103 ff. zusammen; s. auch Tomaschek a. a. O.

6) Einen Stamm der Xoivo uiya 9ros führt Ptolemaeus (geogr. III 5, 10; vgl. auch Markianos peripl. II 39) in Sarmatia zwischen Bastarnen und Roxolanen an der Beuge des Borysthenes auf. Zweifel daran äussert Tomaschek a. a. O.

7) Der Direktion des Kais. Deutschen archäologischen Instituts in Athen fühle ich mich für die Erlaubnis zur Benützung des Original-Zinkstocks zu besonderem Danke verpflichtet.

κοῦ Μουσείου Ι (Athen 1908) p. 223 f. n. 1290; V. Stais, Guide illustre du Musée national (Athen 1907) p. 169 f.

[graphic][subsumed]

Μᾶρκος Αυρήλιος Αλεξυς Θέωνος στρατευσάμενος κατὰ Περσῶν, ἔτη βιώσας λ'.

Rechts von der Inschrift Relief: Krieger mit Pilos, Chiton, um die Schultern gelegtem Mantel und Halbstiefeln bekleidet, mit Schienenpanzer, nahezu ovalem Schild, Schwert in der Linken, gesenkter Keule in der Rechten ausgerüstet.

2. Liste von Magistraten und Dienern (wohl der Gerusie) in Sparta, CIG 1253, darin: Ζ. 9 (als γραμματεὺς βουλῆς Ἰούλιος Νικάνδρου; (unter den σπονδοφόροι): Ζ. 12 Σωζᾶς, Ζ. 13 Ιούλιος Φιλ[ο]κρατίδα[ς]; (unter den ἔνσιτοι): Ζ. 14 Πομπόνιος Αλκαστος, Ιούλιος) Φιλ[ο]κρατίδας (15) [Ιπ]ποδάμου φιλόσοφος, (16) Νεικοκλῆς δημόσιος, (17) Νεικοκλῆς νέος, δημόσιος, ἐστ[ρα]τε[υ]μένος δὶς κατὰ Περσ[@]ν.

3. Grabschrift in Sparta, CIG 1495.

Διοσκόρα χαῖρε. Ἔτη βιώσας εἴκοσι καὶ ἕξ, ἀπελθὼν δὲ εἰς τὴν εὐ τυχεστάτην συνμαχίαν τὴν κατὰ Πε[ρ]σῶν καὶ ἐπανε[ρ]χόμενος ἐν Ιεραπόλι ἐτελεύτησεν.

4. Grabschrift in Sparta, Le Bas-Foucart n. 183 b; M. N. Tod und A. J. B. Wace, A catalogue of the Sparta Museum (Oxford 1906) p. 48 n. 245.

Αντίπατρος δημόσιος ἀγωγὸς ἀπὸ Θε)[ραπνῶν?.....], στρατευ σά(μ)[ενος κατὰ Περσῶν].

Nach Tod (a. a. O. p. 26) würde der Schriftcharakter auf den Partherkrieg unter M. Aurelius hinweisen. Die auch von ihm angenommene Ergänzung Fouearts μυστα]γωγός ἀπὸ Θε)[ραπνῶν ist kaum haltbar.

Vielmehr wird es sich hier um einen dywyós handeln, d. h. einen Gemeindediener, dessen Beruf es war, Reisende bewaffnet zu begleiten 1). Die Vermutung Foucarts 2). dass 'Avriлargos der Vater der Priesterin Κλαυδία) Αγήτα Αντιπάτρου Khav(ôía) Ayýra Avrлárov (CIG 1476 Collitz-Bechtel n. 4519) sein könnte, kommt damit in Wegfall.

[ocr errors]

Von vornherein wird man geneigt sein, alle diese Denkmäler derselben Zeit zuzuweisen. Selbstverständlich sind die darin erwähnten Perserzüge nicht erst nach dem Sturz der parthischen Arsakiden anzusetzen, seit welchem man strenge genommen erst wieder von einem persischen Reich sprechen konnte; vielmehr wurden mit dem so stolze national-hellenische Erinnerungen weckenden Namen Пlégoat schon die Parther belegt 3).

Im Gegensatz zu Böckh, Foucart und G. F. Hertzberg) hat zuerst Mommsen) angenommen und neuerdings P. Wolters, in der oben (bei n. 1) angeführten sorgfältigen und scharfsinnigen Abhandlung nachzuweisen gesucht), dass die ausgeschriebenen Zeugnisse sich sämtlich auf eine Aushebung in Sparta unter Caracalla beziehen, der zum Zwecke seines Partherkrieges, altberühmte Vorbilder nachäffend, neben einer makedonischen Phalanx auch einen lakonischen und einen pitanatischen Lochos schuf; Herodian IV 8, 3: ἀπό τε Σπάρτης μεταπεμψάμενος νεανίας Λακωνικὸν καὶ Πιτανάτην λόχον ἐκάλει, und an anderer Stelle, IV 9, 4: φάλαγγα . . . Μακεδονικὴν καὶ Σπαρτιάτιν ).

Diese Annahme begegnet jedoch nicht unerheblichen Schwierigkeiten. 1) Vgl. Basilica 56, 10: τῶν λεγομένων ἀγωγικῶν ἤτοι παραπομπικῶν, worauf dann noch τῶν διωγμιτικών Erwähnung geschieht.

2) Neuerdings angenommen von A. M. Woodward, Ann. Brit. School XV (1908/9) 100. 3) So nennt Polyainos strateg. I praef. § 1; VI praef. den Partherkrieg des Marcus und Verus einen Kampf zarà llegóшov zaì Hap9vaiov (Wolters a. a. O. S. 294); auch Eutropius VIII 12, 2; Aur. Victor de Caes. 16; Sex. Rufus brev. 20 sprechen bei dem gleichen Anlasse von 'Persern'. Vita Marci 26, 1 (zum J. 175/6): cunctis regibus et legatis Persarum. Eine Inschrift aus Bithynien (Dessau n. 8879; Inscr. Gr. ad res Rom. pert. III n. 1412; Bull. de corr. hell. XXV 1901 p. 59 n. 205) erwähnt einen ἀννωναρχήσα[ς] λεγιῶσι α' και β' διόδοις [ἐπὶ] Πέρσας, was A. v. Domaszewski, Rom. Mitt. XX (1905) 158 f., 1 auf den Orientzug Caracallas bezieht. Im allgemeinen handelt über diese Gleichsetzung der Parther und Perser V. Gardthausen, Oriental. Studien Th. Noeldeke zum 70. Geburtstag gewidmet II (1906) 855 f.; vgl. auch V. Chapot, La frontière de l'Euphrate (Bibl. des écoles franç. IC 1907) 82, 1.

4) Gesch. Griechenlands unter den Römern II 370. Neuerdings entscheidet sich auch A. M. Woodward a. a. O. p. 99 ff. auf Grund des prosopographischen Materials bei n. 2 und 4 für den Partherkrieg des Verus.

5) Röm. Gesch. V 247, 1.

6) Ihm stimmen bei H. Dessau zu n. 8878; V. Chapot a. a. O. p. 95. Unentschieden lässt die Frage Tod a. a. O. p. 26; 49.

7) Zum Πιτανάτης λόχος vgl. jetzt auch Ann. XIII 213 n. 1: Πιτανατῶν οἱ νεικάoavies ràs ißáç. Auf Angehörige der lakedaimonischen Lochoi Caracallas könnte sich, wie der Herausgeber H. Grégoire gesehen hat, eine metrische Inschrift aus Kaisareia in Kappadokien beziehen, Bull. de corr. hell. XXXIII (1909) p. 63 n. 44.

Vor allem muss Wolters (a. a. O. S. 294 ff.) die bereits von Boeckh vorgeschlagene sehr glaubhafte Gleichsetzung ablehnen, wonach der in n. 2 genannte Πομπόνιος Αλκαστος mit einem in mehreren anderen lakedaimonischen Inschriften erwähnten Würdenträger aus der Zeit des Pius namens G. Pomponios Alkastos identisch ist, und erklärt ersteren für einen gleichnamigen jüngeren Verwandten, etwa den Enkel des zweiten. Eine genauere Untersuchung der Zeit von n. 2 (CIG 1253) spricht vielmehr sehr zugunsten der Identität.

[ocr errors]

Für die Datierung dieser Liste kommt zunächst in Betracht der Umstand, dass die Beamten, wie schon Wolters (a. a. O. S. 294) bemerkt hat, nur zum Teil römische Familiennamen führen, was für die Zeit vor Caracallas Constitutio Antoniniana (J. 212) sprechen würde, wenn diese", wie Wolters einschränkend beifügt, für eine civitas foederata, wie Sparta, dieselbe Wirkung gehabt haben könnte oder müsste, wie für das eigentliche Imperium". Letzteres anzuzweifeln liegt, soviel ich sehe, kein Grund vor 1).

Weitere zeitliche Anhaltspunkte geben die oben (S. 359 n. 2) ausgeschriebenen Namen 2). Nach den Inschriften scheint es im 2. Jahrhundert in Sparta zwei Personen namens G. Pomponios Alkastos, wahrscheinlich Grossvater und Enkel, gegeben zu haben. Ueber sie und ihre Verwandtschaft haben P. Foucart zu Le Bas n. 174 (mit Stammbaum) und neuerdings A. M. Woodward) gehandelt. Von ihren Ansätzen weicht nachstehender Versuch einer Genealogie wesentlich ab:

(1) Αλκαστος Τιμοκρίτου = Γ. Πομπώνιος Αλκαστος (Ι)

(2) Γ. Πομπώνιος ̓Αγις

(3) Γ. Πομπώνιος Αριστέας

| ?

(4) Γ. Πομπώνιος Αλκαστος (ΙΙ)

Zu 1) Als Αλκαστος Τιμοκρίτου ist er γέρων τὸ β' unter Hadrian, Le Bas-Foucart n. 173 a, Z. 17 (= Tod-Wace a. a. O. p. 38 f. n. 210); jedenfalls identisch mit jenem "A2xaoros, der nach Hadrians zweitem Aufenthalt in Sparta (J. 128/9)), etwa um J. 135 eponymer Patronom war: CIG 1241 (Tod-Wace a. a. O. p. 34 f. n. 204) Z. 15 ini Alzáaτov.

Nach Erlangung des römischen Bürgerrechtes erscheint er unter dem Namen Γ. Πομπώνιος Αλκαστος φιλόκαισας καὶ φιλόπατρις, υἱὸς πόλεως in drei Inschriften: a) Ann. XII (1905/6) p. 463 n. 17 (Revue arch. IV s., XI [1908 I] p. 317 n. 2) Z. 5 ff. als Gesandter seiner Vaterstadt eis Пavvoviav лоòç Доνziοv Kaioaga (L. Aelius Caesar, J. 137); b) CIG 1247 Z. 8 ff.

1) Mommsen, Staatsrecht III 699 f., besonders S. 700, 2; P. M. Meyer, Giessener Papyri I 2 S. 30.

2) Vgl. zum Folgenden die prosopographische Erörterung von Woodward a. a. O. 3) Ann. Brit. School XIII (1906/7) 201 ff.

4) Vgl. W. Weber, Unters. zur Gesch. Hadrians 188 f.; 211.

Klio, Beiträge zur alten Geschichte XI 3.

24

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »