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terkaliert wird, nicht hinter den 1. Monat dieses Namens, sondern an den Schluss des Jahres, wie uns die grosse Kalenderinschrift IG XII 4 gesagt hat. Das rhodische Jahr nun als Herbstjahr angenommen, kommen wir für den 2. Panamos und das Staatsfest auf den September. Das passt aufs beste zu den anderen Datierungen. Appian bringt die Nachricht in Zusammenhang mit der von dem Attentat, sie wird also in seiner Quelle auch wohl nicht allzuweit davon gestanden haben. Dem Attentat auf Eumenes folgt die Denunziation des Rammius und dieser die Reise des Marcius. Letztere auf Oktober datiert, kommen wir für die Ankunft des Rammius auf etwa Mitte September, für das Attentat auf August. Dazwischen muss der 2. Panamos begonnen haben; man sieht, dass dies sehr wohl möglich ist1).

Der Ausbruch des Krieges ist also wie folgt vor sich gegangen :

Im Frühsommer 172 waren römische Kommissare in Aitolien, Thessalien und anderswo gewesen, hatten die Unruhen daselbst zu stillen versucht, zugleich aber den Verdacht verstärkt, dass Perseus Machinationen gegen Rom betreibe. Im Hochsommer, etwa Juli, kam Eumenes nach Rom, um gegen Perseus Klage zu führen. Die Majorität des Senates nahm die Denunziation mit Freuden auf und wenn auch einige skeptisch blieben und den angeblichen Vorbereitungen Perseus' keinen rechten Glauben schenkten, zeigte doch die abweisende Haltung des Senates den Vertretern Makedoniens und Rhodos' gegenüber, dass man entschieden Partei ergriff. Dass der Senat in geheimer Sitzung den Krieg direkt beschloss und Eumenes davon in Kenntnis setzte, blieb freilich der Oeffentlichkeit noch unbekannt.

Die abgewiesenen Makedonier eilten nach ihrer Heimat zurück, bald August reiste Eumenes ab. Da erfolgte, während der Pergamener Delphoi besuchte, ein Attentat auf sein Leben, das die öffentliche Meinung dem Perseus und seinen Ratgebern zur Last legte. Dass man bei der kriegerischen Stimmung im Senat diesen Grund zum Abbruch der Beziehungen aufgriff, ist begreiflich, um so mehr, als eine ähnliche Denunziation hinzukam. Einer der kurz vor Eumenes' Reise, also im Juni/ Juli, ausgesandten römischen Kommissare war in Chalkis von dem Brundisier Rammius aufgesucht worden, der aus Makedonien kam und die Beaber wir sehen, dass das Fest schon mindesten seit dem Ende des 2. im 2. Panamos lag und dass das Hauptfest der Republik Rhodos sich verschiebt, wird niemand annehmen. Dass es sich bei Appian um das grosse Staatsfest handelt, ist eben durch die Beteiligung der fremden Mächte sicher.

1) Will man dies gelten lassen, verschiebt sich die tringen den Priestern des Appollon Erithimios zuweist.

Datierung, die Hiller v. GärNach ihm gehören die grossen penteterischen Sonnenfeste in die Jahre 102/1, 98/7 etc. Nun haben wir diese Datierung des Festes auf 172 d. h. Ende 173/2, also kämen wir auf 105/4, 101/0, 97/6, 93/2, 89/8, 85/4, also gegen Hiller v. Gärtringen um 1 Jahr herunter. Danach fiele die πανάγυρις μετὰ τὸν πόλεμον 87/6 statt 88/7.

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hauptung mitbrachte, Perseus habe ihn dafür gewinnen wollen, die zahlreichen vornehmen Römer, die in seinem Hause ein- und ausgingen, durch Gift aus dem Wege zu räumen. Der Kommissar Der Kommissar - Valerius kehrte also mit dem Brundisier nach Rom zurück und nahm zugleich eine gewisse Praxo aus Delphoi mit als Kronzeugin für die Attentatsgeschichte. Die Mitteilungen dieser beiden Zeugen veranlassten den Senat zu weiteren Schritten. Eine Kommission - Marcius Philippus an der Spitze ging Ende September nach Griechenland, um die Stimmung der Hellenen zu prüfen und Roms Einfluss in den eventuell schwankenden Staaten zu stärken. Etwa tausend Mann bewaffneter Macht standen ihr zur Verfügung. Perseus von dem Kriegsbeschlusse im Sommer nicht unterrichtet hoffte noch auf Frieden und suchte eine Zusammenkunft mit Marcius, die Ende Oktober zu Stande kam. Auf ihr spielte der römische Kommissar seine Rolle sehr gut. Mit seinem selbstbewussten Auftreten, das jeden von ihm gewährten Aufschub der Feindseligkeiten als besondere Gnade des beleidigten Rom hinstellte, täuschte er den König und verbarg geschickt die mangelhafte Vorbereitung Roms. Der König liess sich bereden, einen letzten Versuch zu machen, den Senat zu versöhnen. Marcius versprach Waffenruhe für die Zeit dieser Gesandtschaft, eine kostbare Zeit, die Rom dazu dienen sollte, seine Rüstungen zu vollenden. Daheim hatte man indessen mit diesen begonnen, sobald die Aktion des Marcius im Gange war, ein erstes Korps, das der Praetor Sicinius führen sollte1), wurde für Mitte November nach Brundisium beschieden und besetzte bald darauf die illyrisch-epeirotischen Küstenplätze. Das Imperium des Praetors, das nur noch wenige Tage dauern sollte, wurde in das neue Amtsjahr hinein verlängert. Im Dezember wurde dann den neu eingetretenen Konsuln der Auftrag, für den Krieg und den Hauptteil der Aushebung die Genehmigung des souveränen Volkes einzuholen. Noch konnte man freilich nicht den Krieg bedingungslos verkünden, man musste auf die Verhandlungen, die Marcius erst schriftlich, dann mündlich mit Perseus zugelassen hatte, wenigstens in der Formulierung Rücksicht nehmen und schrieb: Der Krieg sollte proklamiert sein, wenn keine Genugtuung (bei der in ihren einzelnen Resultaten noch unbekannten Konferenz des Marcius und Perseus) erfolgt wäre. Bald darauf, etwa Januar/Februar, erschien Marcius wieder in Rom und stellte die Ankunft einer makedonischen Gesandtschaft in Aussicht. Mit besonderer Freude nahm man die Nachricht im Senat natürlich nicht auf, man war mehr oder weniger kompromittiert, wenn man nun nach Proklamation des Krieges „nur wenn keine Genugtuung erfolgte" diese Genugtuung abwies. Denn daß man

1) Dessen Zusammensetzung wir nicht kennen. Wir haben gesehen, dass das Datum stimmt, die aufgezählten Truppenteile aber wohl aus der Luft gegriffen sind. Die Urquelle hatte vermutlich nur: Zu den Iden des Februar versammelte der Praetor Sicinius ein Heer in Brundisium.

dies tun wollte, war sicher: man mobilisierte gleich nach den Latinischen feriae (Februar, 2. Hälfte) die konsularischen Heere und war ziemlich damit fertig, als um den 1. März herum die makedonische Gesandtschaft erschien. Abweisen konnte man sie nicht, denn erstens hatte man selbst ausgesprochen, man fordere Genugtuung und diese wurde hier eben geboten und zweitens hatte der Kommissar der Republik die Absendung der Gesandten veranlasst. So liess man die Makedonen vor, erklärte aber, ihre Versicherungen seien keine Genugtuung für die Angriffe auf Eumenes und die Rüstungen gegen Rom, sie und alle ihre Landsleute, die in Italien weilten, hatten das römische Machtgebiet in 30 Tagen, bis Ende März, zu verlassen. Zugleich versammelte sich das Heer zur Einschiffung und die Flotte wurde fertig gestellt. Beim Beginn der guten Jahreszeit ging sie in See (Anfang April), einige Wochen darauf begann der Landkrieg in Thessalien (Anfang Mai).

In diese Reihe von Ereignissen hinein hat die römische Tradition die von Perseus beleidigte römische Gesandtschaft nach Makedonien und die Gesandtschaft der Rhodier 26, 8 f. erfunden; dagegen spricht 29, 11 (polyb.) dafür, dass an der Spannung Roms mit Gentios 26, 2 ff. (gegen Nissen 247) doch etwas Wahres ist wenn nicht etwa die Angabe 29, 11, dass Gentios sich Rom bereits verdächtig gemacht hatte, von Livius eben in Hinblick auf Kap. 26,2 ff. in den polybianischen Bericht hineingesetzt worden ist und dieser einfach von der Stellung des Königs als unsicher sprach.

Bezeichnend ist die ängstliche und plumpe Entstellung der Annalisten, um Roms Politik zu beschönigen. Tatsächlich ist sie äusserst gemein und tückisch gewesen. Man kann es nun einmal nicht vertuschen, dass Rom ohne eigentlichen Grund den Krieg vom Zaune gebrochen hat, dass der Krieg beschlossen wurde, ehe ein Grund dazu vorlag und man also vor sich selbst zugab, dass man einen Vorwand wünschte, um über Makedonien herzufallen, dass Rom immer noch die Miene des nur die nötige Genugtuung für erlittenes Unrecht Heischenden zur Schau trug, der öffentlichen Meinung Sand in die Augen streute mit der Beteuerung, man rüste nur für den Fall, dass diese ausbliebe, als man längst entschlossen war, den Krieg auf jeden Fall mochte an Genugtuung geboten werden, was da wollte zu eröffnen, dass Rom endlich den letzten Friedensversuch, der erfolgte als Sicinius' Landung schon den Krieg eröffnet hatte, abwies und doch noch den Mut fand, durch zwecklose Härte den privaten Makedonen gegenüber den Beleidigten zu spielen. Perseus hat das Aeusserste getan, um den Frieden zu erhalten, Rom hat ihn skrupellos gebrochen, und gerade die vornehmen und edlen Eigenschaften des Gegners, sein Vertrauen und seine Vertragstreue, missbraucht, um ihn mit Lügen hinzuhalten, bis man mit seinen Vorbereitungen weit genug war, selbst Polybios konnte dies nicht leugnen.

430 Ulrich Kahrstedt, Zum Ausbruche d. dritten röm.-makedon. Krieges.

Andererseits hat auch Perseus durch sein Zögern seine Chancen sehr verschlechtert. Die von Antiken wie Neueren vorgetragene Ansicht, dass Perseus sich von Marcius die kostbarste Zeit ablisten liess und so den rechten Augenblick zum Losschlagen verpasste, hat sich durchaus bestätigt, ja ist durch die genaue Verwertung der chronologischen Handhaben, die wir benutzen konnten, nur noch bestärkt worden. Perseus hat nämlich nicht nur auf Veranlassung des Marcius den verfehlten Versuch einer letzten Friedensverhandlung unternommen, sondern hat auch diesen unbegreiflich lange hinausgeschoben. Wir haben oben berechnet, dass die Konferenz des Königs mit dem Kommissar um den 1. November 172 herum anzusetzen ist, jedenfalls vor den 13. Febr. republ. Kalenders, ebenso hat sich aber ergeben, dass diese Gesandtschaft erst nach Abschluss der Mobilmachung und Marcius' Heimkehr, die beide schon ins neue Amtsjahr gehören, nach Rom gekommen ist und kaum viel vor dem 1. März 171 julianisch vor dem Senate erschien. Die Schuld liegt also nicht allein in der List des Marcius, sondern auch in der Unentschlossenheit des Makedonen, der nicht einmal zum letzten Friedensangebot den raschen Entschluss fand. Hätte er gleich nach der Zusammenkunft mit Marcius das Nötige veranlasst, hätte er also seine Vertreter schon Mitte November vor den Senat geschickt, so wäre er von der Aussichtslosigkeit des Versuches immer noch rechtzeitig unterrichtet worden und hätte sich auch noch im Dezember wenn auch nicht mehr nur den 1000 Mann des Marcius, aber immerhin doch nur dem schwachen Korps des Sicinius gegenüber gefunden. Dass Perseus über drei Monate gewartet hat, bis er seine Vertreter nach Rom schickte, ist nur SO zu erklären, dass er warten wollte, bis Marcius Philippus, in dem er immer noch einen zuverlässigen väterlichen Gastfreund sah, wieder in Rom wäre und den Makedonen event. beistehen könnte. Das wirft dann auch neues Licht auf die Reise des Marcius durch den Peloponnes. Jeder Tag, den er länger von Rom fern blieb, war ein Gewinn für die Rüstungen daheim.

Zum Schluss sei noch erwähnt, dass man aus App. Mac. 11,5 nicht mit Niese III 111 Anm. zwei makedonische Gesandtschaften als historisch herauskonstruieren kann. Die zweite ist nur der Hintergrund für die zusammenfassende direkte Rede über das Verhalten und die Absichten Makedoniens und noch viel weniger historisch als die Volksversammlungen, in denen Perikles bei Thukydides von des attischen Reiches Herrlichkeit und den Tendenzen seiner Politik spricht.

Berlin.

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Zur Karte von Griechenland.

Von Karl Julius Beloch.

1. Psyttaleia.

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Kallenberg hat sich in dankenswerter Weise der Aufgabe unterzogen für meinen Ansatz von Psyttaleia (Klio VIII, 1908, S. 477 ff.) den apagogischen Beweis zu liefern (Berl. Phil. Wochenschr. 1909, Nr. 2 Sp 60-4). Um die Gleichung Psyttaleia Lipsokutala (dies, nicht Lipsokutali, ist die richtige Namensform) zu halten, weiss er kein anderes Mittel, als bei Strabon (ΙΧ 395) die Worte καὶ ἄλλο νησίον ὅμοιον τῇ Ψυτταλείᾳ καὶ TOUTO zu athetieren. Ich sehe in diesem vnoiov Lipsokutala, das Keos Herodots. Kallenberg meinte das wäre schon deshalb unwahrscheinlich, weil dann Strabon das winzige Atalante mit Namen nennte, während er die daneben als Riese erscheinende Insel unbenannt liesse". (Nebenbei gesagt, wie passt auf diesen „Riesen" das Epitheton ßaid, das Aeschylos Psyttaleia gibt?) Aber schildert denn Strabon hier aus eigener Anschauung? Wer ein geographisches Kompendium der ganzen oixovuέvn schreibt, kann überhaupt nur in den seltensten Fällen nach Autopsie schildern, und nichts berechtigt zu der Annahme, dass hier eine solche Ausnahme vorliegt. Diese unbewohnten Inselchen mussten Strabon von seinem Standpunkte aus höchst gleichgültig sein; und da er weder die englische Admiralitätskarte, noch die Karten von Attika" vor sich hatte, sondern nur einen Periplus, so kann er von der relativen Grösse der beiden Inseln auch gar keine Kenntnis gehabt haben; und hätte er in seinem Periplus wirklich gelesen, dass Lipsokutala etwa 10 Stadien lang und 2-3 Stadien breit ist, was aber nach der Analogie der uns erhaltenen Schriften dieser Art zu schliessen gewiss nicht darin gestanden hat, so würde ihm das ohne Zweifel sehr wenig imponiert haben. Also mit diesem Argument ist es nichts. Aber auch sprachlich, meint Kallenberg, wären die Worte „nicht ohne Anstoss". Denn zai vor touto habe gar keinen Sinn, da von einer Aehnlichkeit von Atalante und Psyttaleia nirgends die Rede gewesen ist. Sie können von einem Leser herrühren, der Strabons Darstellung für unvollständig hielt". Nun, das müsste doch ein merkwürdiger Leser gewesen sein, der eine Insel erfindet und nicht einmal ihren Namen anzugeben weiss. Und ebenso merkwürdig, dass keiner der Herausgeber Strabons - und es sind doch ganz tüchtige Leute darunter, die ihren Strabon gründ

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