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dem Grunde gefundenen Sclerben. Nach der Technik der Ueberkragung, bei der nur die Ecken der vorspringenden Steine abgemeisselt sind, also die Stufen noch deutlich sichtbar bleiben, kann es nicht jünger sein als das Regulini-Galassi-Grab zu Caere, bei dem die innere Wölbung glatt gemeisselt ist; dieses Grab wird allgemein in die zweite Hälfte des 7. Jhds. v. Chr. gesetzt1). Jenes Brunnenhaus ist nun fast durchweg aus Lagen erbaut, die eine Höhe von etwa 0,275 m (= 1' osk.) haben. Im Innern konnte ich 13 mal dieses Maß feststellen; daneben kommt auch vor 0,28 oder 0,25 oder 0,265 m. da die Lagen nicht gleich hoch sind. Entscheidend kann nur das Maß von 0,275 m sein, das vorherrscht. Genau die gleichen Maße fand Delbrück 2) an einem Stück der ältesten Befestigung des Palatin (0,25 bis 0,27 m), welches hinter der sog. Romulusmauer liegt. Ein anderes ebenfalls dort vorhandenes Stück, dessen vier Lagen gleichmässig 0,30 m hoch sind, wird also wohl aus späterer Zeit stammen, da es schon den römischen Fuss anwendet.

Unter den historisch datierbaren Bauwerken Roms pflegt man gewöhnlich den kapitolinischen Jupitertempel als nach oskischem Maße erbaut zu betrachten 3). An dem sehr altertümlichen Podion im Garten der deutschen Botschaft, dessen Quadern auch im Stalle sichtbar sind, lässt sich das allerdings nicht erweisen, da die Lagen sehr verschieden hoch sind). Auch die Schmalseite des Unterbaus 52,50 m3) zwingt nicht, dies oder jenes Maß anzunehmen. Noch viel weniger kann man oskisches Maß finden in dem Durchmesser einer aus pentelischem Marmor bestehenden Säule, wie O. Richter will; dieselbe gehört vielmehr dem domitianischen Neubau zu "). Aber die im Innern liegenden Fundamente, die auch bei Umbauten kaum die alte Form änderten, sind 4,2 m dick (15' osk. = 4,125 m). Und danach hat Richter in sehr wahrscheinlicher Rechnung die Gliederung des Gesamtbaues nach oskischem Maße vorgenommen.

Nicht ohne Wahrscheinlichkeit hat Delbrück) sieben Lagen grünlichen Tuffs, die tief innen im Podion des Kastortempels auf dem Forum liegen, dem ältesten Bau von 484 v. Chr. zugewiesen, da sie in Material und Technik dem Podion des kapitolinischen Tempels gleichen. Und vorher hatte schon Hülsen ) dasselbe Urteil gefällt; jedenfalls dem Neubau des Metellus Dalmaticus 117 v. Chr. können jene Quadern nicht angehören. Dieselben sind allesamt 0,27-0,28 m (1′ osk. = 0,275 m) hoch, wie Delbrück angibt. Damals herrschte in Rom also noch der oskische Fuss. Dagegen ist es sicher, dass das Podion des Apollotempels auf dem Marsfelde schon den römischen Fuss anwendet. Nach dem Schema der Kurvaturen) erhält man folgende Quaderhöhen:

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1) G. Karo, Bull. Paletnolog. ital. 1898, 152. 3) Holzapfel, Hermes XXIII,

5) Richter, Beiträge 1903, 24.

77.

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6) Bull. mun. 1875, 184 u. 187.

7) Apollotempel S. 14. 8) Forum Romanum S. 128. 9) Delbrück Taf. I.

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Man sieht, bei weitem die meisten Maße liegen so nahe um 29,6 cm herum, dass dieser Fuss als Norm betrachtet werden muss. Auch die Dicke der Mauer beträgt 1,5 m (5' röm. = 1,480 m). Der Tempel ist zuerst errichtet 433-430 v. Chr. (Liv. IV, 29). Dass er eingeäschert wurde, als die Gallier das Kapitol belagerten, war unausbleiblich, da er ja in unmittelbarer Nähe liegt. Darum musste er 353 v. Chr. erneuert werden (Liv. VII, 20). Aber dass bei der Zerstörung auch das massive Podion zugrunde ging, ist gar nicht wahrscheinlich. Daher darf man jene Ruine unter piazza Campitelli, der auch Hülsen') hohe Altertümlichkeit zuerkennt, vor allem wegen ihrer tiefen Lage als Rest des Baues von 430 v. Chr. betrachten. Also um 430 v. Chr. baute man in Rom schon nach römischem Fusse. Danach erhält man als Spielraum, während dessen der olympisch-solonische Fuss in Rom eingeführt wurde, die Zeit 484-430 v. Chr. Etwa in der Mitte dieses Zeitraumes liegt die Regierung der Dezemvirn, denen Mommsen jene Neuerung zuschrieb. Man wird also bei seinem Ansatze stehen bleiben müssen. Diese metrologischen Bemerkungen mussten vorausgeschickt werden, da sie die Grundlage für das Folgende bilden.

Von den Ueberresten der servianischen Mauer, die den Aventin umgeben, ist am berühmtesten und leichtesten zugänglich das grosse am Südabhang der vigna Maccarani-Torlonia gelegene Stück, von Jordan 2) mit u bezeichnet, über das Lanciani 3) berichtet. Eine gute Vorstellung von dem Ganzen gibt die Abbildung Monum. inedit. 1855 Taf. XXI (vgl. 1871 Taf. XXXVII, 11). Auch Reber, Ruinen 1879, 443, und Parker, Fortifications 1878 Taf. XI, bieten Abbildungen. Der nebenstehend beigefügte Abriss (Fig. I, 1), der nur die Maße zur Anschauung bringen soll, ist von der Hinterseite genommen, da man von dort aus leichter herankommen kann. Die Angaben über die Maße sind verschieden. Reber gibt die Dimensionen der Blöcke zu durchschnittlich 0,48: 1,10 m an, Lanciani lässt sie 0,59 m hoch sein. Jordan maß Höhen von 0,53-0,56 m. Richter) sagt, dass in den unteren sechzehn Lagen, die Quaderhöhe fast konstant 0,55 m betrage. Der Widerspruch in diesen Angaben ist nur ein scheinbarer. Ich habe die Ruine, soweit sie ohne Leiter zu erreichen 1) A. a. O. S. 537. 2) Topogr. I, 1, 232. 3) Annal. d. instit. 1871, 81. 4) Steinmetzzeichen S. 11.

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ist, zweimal gemessen, einmal im Februar 1907, dann im April 1908 in Gegenwart des Herrn Dr. Altmann. Die unterste Lage des Grundstockes liegt etwas in der Erde; wo sie aber meßbar ist, findet man die Quaderhöhe von 0,55 0,56 m. Die zweite Lage von unten zeigt ebenfalls am häufigsten die Höhe von 0,55 m, daneben 0,53 oder 0,54 oder 0,56 m. Dasselbe gilt im wesentlichen von der dritten Lage von unten. Am östlichen Ende der Ruine liegen 6 Lagen übereinander: I etwa 0,55-0,56; II 0,55 0,56; III 0,56 ; IV 0,55; V 0,55; VI 0,55 m. Dieselben Maße findet man am westlichen Ende der Ruine, wo man hinaufklettern kann; doch kommen auch Höhen von 0,53 m. vor. An der Mauerdurchbrechung im östlichen Teile der Ruine, wo man von hinten hinaufsteigen kann, mißt man fast ausschliesslich 0,55-0,56 m. Dass in den obersten Lagen neben dem Bogen, die für den Grundstock nicht entscheidend sein können, auch viel kleinere Höhen vorliegen, ist bekannt: 0,275; 0,29; 0.42; 0,44; 0,50 m in der Reihe braunen Tuffs, die im Bogen am Aussenrande liegt; zweimal in den obersten Lagen fand ich 0,59 m zwischen dem Bogen und der Mauerdurchbrechung. In dem Grundstocke habe ich nur zweimal diese letzte Höhe feststellen können. Es liegen in der dritten Lage von unten gerade unter dem Bogen fünf Quadern von braunem Tuff mit Rustikabearbeitung und glattem Saum; die zwei östlichen von ihnen haben 0,59 m, dann gehen sie nach links zu dem gewöhnlichen Maß über. Diese Höhen sind also so vereinzelt, dass sie neben dem allgemein herrschenden Maß nicht in Betracht kommen. Die Angaben von Jordan und Richter bleiben zu Rechte bestehen. Die Längen der Läufer sind verschieden; doch mißt man im Grundstocke mehrfach 1,10 m (3' osk. 1,1 m), wie es auch Reber angibt. Demnach kann es keinem Zweifel unterliegen, dass die Ruine nach oskischem Maße erbaut ist. Die Dicke der eigentlichen Quadermauer beträgt nach Lanciani1) 1,60 m (6' osk. 1,65 m). Diese Dicke kann man an dem östlichen Ende allerdings nur an der untersten Lage beobachten, da die Ruine dort von kaiserlichen Bauten durchbrochen ist; ebenso oben neben dem Bogen. Diese Dicke entspricht auch den sonst bekannten Verhältnissen der servianischen Mauer, an der man drei verschiedene Stärken unterscheiden kann: 1) die durchschnittliche Dicke ist 3,2 m2); z. B. am Bahnhofe 3,323) d. h. 12′ osk. (= 3,3 m); 3,45 bei S. Balbina1): 3,75) vielleicht 12′ röm. (3,55 m). 2) An gefährdeten Stellen oder in der Nähe der Tore hatte die Mauer eine grössere Dicke: 4,1 auf Piazza Fanti (s. u.); etwa 4 m in der Nähe der Porta Viminalis); 4,22 m in Via di Marforio ), d. h. 15' osk. (= 4,125 m). 3) An weniger gefährdeten Stellen ging man auch unter das mittlere Maß herunter; 1.72 bei der Panetteria ), d. h. 6' röm.

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1) Annal. 1871, 81.

2) Bull. mun. 1876, 171. 3) Jordan I, 1, 218. 4) Not. scar. 1884, 223. - 5) Not. scar. 1907, 504.

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6) Richter, Steinmetzzeichen S. 8. 7) Bull. com. 1888, 14. 8) Bergau Philol. XXV, 653; Lanciani Annal. 1871, 54.

(= 1,776 m); 1,63-1,70 am Arco Antonelli in verschiedenen Lagen, wohl 6' osk. (= 1,65 m); 1,50 m in Via Quattro fontane 1). Die von dem Baumeister gewollte Dicke scheint danach 6 oder 12 oder 15' oskisch oder römisch gewesen zu sein. Somit kann die Dicke von 1,60 m am Aventin nicht ungewöhnlich erscheinen.

Auch die Höhe der Keilsteine des Bogens beträgt, abgesehen von den untersten Ansatzsteinen, genau 0,55 m (= 2' osk. genau). Das ist um so merkwürdiger, da dieser Bogen, wie man gleich nach der Entdeckung erkannt hat, ein späterer Restaurationsbau ist 2). Sein Material ist ein ganz anderes, ein brauner Tuff, der durch Farbe und bessere Erhaltung sich scharf von dem Grundstocke abhebt. Denn in diesem ist fast durchweg der bekannte hellgelbe Tuff aus den Steinbrüchen von S. Saba verwendet, der überall in der servianischen Mauer erscheint. Nur vereinzelt findet man Quadern braunen Tuffs auch unten eingesetzt. An den braunen. Quadern sowohl oben als im Grundstocke kann man noch jetzt den Meißelschlag deutlich wahrnehmen, während die hellgelben stark verwittert

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sind. Nun lässt sich leicht aus den grossen Abmessungen des Bogens erweisen, dass zur Zeit als man seine Keilsteinhöhe nach oskischem Maße festsetzte, dennoch in Rom der Fuss von 0,296 m herrschte. Der Keilstein a (Fig. I, 2) hatte ursprünglich oben und hinten 0,60 m (2′ röm.), ist dann aber soweit abgemeisselt, dass er zur Höhe von 0,55 m passte. Ebenso ist es dem Stein 1 (Fig. I, 3) ergangen. Stein b und k (Fig. I, 1) haben zwar die Keilhöhe von 0,55 m, aber die Aussensehne ist 0,59, die Innensehne 0,445 m (1 Elle röm.). Die Summe der inneren Bogensehnen beträgt 5,605; danach ist der Radius auf 1,788, der Durchmesser auf 3,577 m zu berechnen. Setzt man aber statt 0,42 und 0,445 die wirklich antiken Maße von 0,4125 und 0,444 ein, so hat der Radius 1,777 m der Durchmesser 3,554 m; das sind recht genau 6' röm. (1,776 m) und 12' röm. (3,552 m). Die Weite des Bogens im Lichten beträgt 3,55 m3), was zu der Rechnung aus den Sehnen stimmt. Somit ist der Bogen nach dem Radius von 6′ röm. geschlagen. Wenn der Baumeister die Keilsteinhöhe

1) Jordan I, 1, 212 Anm. 2) Annali 1855, 88.

3) Messung von Dr. Hubert.

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