Bilder vorgestellt sah, der Leitfaden, der durch alles durchgeht, so daß bei jedem Weltreich angezeigt wird, was das Volk Gottes unter demselben zu leiden haben werde. Johannes aber hat diesen Leitfaden nicht. Er sah und beschrieb die Schicksale der Kirche unter und nach dem vierten Weltreich, er sah aber das vierte Weltreich unter keinem Bild, (?) gleich wie er hingegen die Kirche, die dem Daniel neben den Weltreichen nicht besonders gezeigt wurde, (Offenb. 12.), als ein mit der Sonne bekleidetes Weib sah. So hat auch Daniel den letzten Antichrist als ein Horn, das aus dem vierten Thier oder Weltreich hervorwachse, Johannes aber als ein besonderes Thier, das für sich selbst bestehe, beschrieben. Daniel hat ihn einen König genannt und seine weltlichen Kriegszüge und Eroberungen am ausführlichsten beschreiben, Johannes aber hat mehr auf seine geistliche Tyrannei und Verführung gesehen, weßwegen er ihm auch einen falschen Propheten zugesellet, dessen Amt auch einen geistlichen Schein haben muß. Gleichwie nun zween Propheten Daniel und Johannes den Antichrist als das Oberhaupt sammt seinem Anhang beschrieben haben: also haben Jesajas Kap. 29. und Joel 3. und Zacharias 12. 13. und 14. den Anhang des Antichrists oder die wider Jerusalem und Israel streitende Heiden ohne den Antichrist oder das Oberhaupt gesehen und beschrieben und wiederum besondere Dinge davon gemeldet. Go ergänzet ein Prophet den andern, denn ihr Weissagen ist Stückwerk. Was dem einen verborgen blieb, wurde dem andern offenbart; was der eine kurz beschrieb, hat der andere weitläufig beschreiben müssen. 17. Was nun den vierten Zeitlauf oder die tausend legten Jahre der Welt anbelangt: so ist kein Buch in der Bibel, welches davon allein handelte, sondern die Verheißungen von dieser glückseligen Zeit werden hin und wieder häufig als ein Trost und Grund der Hoffnung angebracht, wenn vorher von den Nöthen und Gefahren der Kirche Meldung geschehen ist. Und dieß ist auch genug. In dieser Ordnung soll man davon reden und schreiben. Es ist nicht um den Vorwit, sondern um die Stärkung des Glaubens und der Hoffnung zu thun. Die Menschen können sich in etwas Gutes und Fröhliches, wenn es kommt, leichtlich schicken, wenn es auch nicht so umständlich geweissagt wäre: hingegen thut es einem Christen, der durch das Elend seiner Zeit oft gedränget und bekümmert wird und um die Ehre Jesu Chrifti und seines Reiches einen Eifer hat, wohl, wenn er die besseren Zeiten, wo alle pia desideria werden erfüllt werden, im Spiegel des göttlichen Worts vorausstehet. Charakteristik des Buches Daniels, 1. Die Stellung des Propheten am babylonischen Hofe . 2. Die Stellung des Buches im hebräischen Kanon Zweites Kapitel. Der Inhalt der Weissagung 1. Einleitung (Kap. 1.) und Eintheilung (Sprache) des Buchs 3. Das 3—6. Kapitel. Bedeutsame Erlebnisse Daniels. III. Der zweite Theil. Gottesreich und Weltreiche in der näheren 2. Das 10–12. Kapitel. Fortjehung 3. Das 9. Kapitel. Nähere Zukunft des Messias 2. Unterschied der alt- und neutestamentlichen Apokalyptik II. Das Wesen der Apokalyptik . Zweiter Abschnitt. Die siebenzig Jahrwochen. Crstes Kapitel. Die kirchlich-messianische Auffassung I. Zusammenhang und Gedankengang der Weissagung II. Die chronologischen Bestimmungen 1. Der Anfangspunkt der siebenzig Wochen: Esra und Nehemia Seite a. Die Grundverschiedenheit von den auf Antiochus bezüg- b. Die Verwandtschaft mit denselben Dritter Abschnitt. Die Thiere und der Mensch. 3. die vierte Monarchie: die zehn Hörner III. Positives: die biblisch - prophetische Geschichtsbetrachtung 2. Das vierte Weltreich und sein Verhältniß zum Messiasreich 1. Aussagen der Off. Joh. und des N T. 2. Aussagen Daniels und des A. T. 2. Die Engländer und Franzosen: Elliott und Gaussen . 11. Die zeitgeschichtliche Auffassung: Ewald, deWette, Lücke 2c. Bahnmaier's Buchdruckerei (C. Schulze) in Basel. Seite |