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Mitteilungen und Nachrichten.

Die diesjährigen deutschen Ausgrabungen in Ägypten (1912/13). Von Ludwig Borchardt.

Im Winter 1912 3 wurde von Deutschen an folgenden Stellen in Ägypten gegraben:

In Tell el-Amarna von der Deutschen Orient-Gesellschaft für Herrn
Dr. James Simon;

bei Qarara gegenüber Marara von der Heidelberger Akademie und der
Freiburger Gesellschaft der Wissenschaften;

bei Der el-medine von der ägyptischen Abteilung der Königlichen Museen zu Berlin;

bei Abusir von Prof. Borchardt und

bei Gise vom Hildesheimer Pelizäus - Museum, das bei den dortigen

Grabungen der österreichischen Akademien beteiligt war.

In Tell el-Amarna wurde in der gleichen Art wie in den Vorjahren die Freilegung der Stadt Amenophis' IV fortgesetzt. Die in der 50. Mitteilung der Deutschen Orient-Gesellschaft gegebene Karte des bis dahin freigelegten Straßennetzes kann nach den Ergebnissen des letzten Jahres um ein Beträchtliches nach Norden zu vergrößert werden. Die sogenannte Oberpriesterstraße wurde jenseits des Wadis, das ihren Zug zu unterbrechen scheint, weiter verfolgt und die Gehöfte zu ihren beiden Seiten freigelegt. Die Straße geht noch in derselber. Breite und fast in derselben Richtung über 1 km weiter und scheint sich schließlich gegen ein besonders großes Gebäude totzulaufen. So weit wurde natürlich in diesem Jahre die Grabung nicht geführt, es wurden nur etwa 400 m. Straße freigemacht und rund 60 Häuserkomplexe aufgedeckt. Dabei wurden auch einige kleinere Nebenstraßen, die von der Hauptstraße ungefähr rechtwinklig abgehen, je ein Stück weit verfolgt. Auffallend ist der große Gegensatz zwischen Nebenund Hauptstraßen. Während diese so breit sind, daß selbst moderne Städte sich ihrer nicht zu schämen brauchten, sind jene ganz unwahrscheinlich schmal, gehen nicht geradlinig, sondern oft mehrfach gebrochen, kurz, sie sind das gerade Gegenteil von brauchbaren Straßen. Möglich wäre es allerdings, daß wir später unsere Ansicht werden ändern müssen, wenn wir erst überblicken können, wie weit etwa in der Zeit nach Amenophis IV und seiner nächsten Nachfolger Einbauten in die vorhandenen Straßen stattgefunden haben. Denn daß die Stadt keineswegs mit dem Ende der 18. Dynastie aufgehört hat zu bestehen, wird immer klarer, nur wird sie keine Bedeutung mehr gehabt haben. Als sichere Anzeichen ihres weiteren Bewohntseins wurden in diesem Jahre mehrere Stelen des späteren neuen Reiches, darunter eine riit einer Anbetung des Chnum, der Anukis und der Satis gefunden, ferner in einem Garten ein nur wenig unter der Erde beigesetzter Sarg derselben Zeit. Die äußeren Stadtteile, in denen zur Zeit gegraben wird, haben also damals für die Bewohner der inneren Stadt als Friedhof gedient. Für die Bewohnung der inneren Stadt nach der 18. Dynastie ergaben sich die Anzeichen schon im Vorjahre.

War im Vorjahre noch die Möglichkeit offen gelassen, daß für die Bewässerung der Gärten der Stadt an einigen Stellen wenigstens Teiche angelegt waren, so haben die diesjährigen Untersuchungen diese Möglichkeit auf ein Minimum reduziert. Ein großer Teich“ wurde ausgegraben und erschien als Ziehbrunnenanlage, d. h. ein Schaduf, vielleicht auch mehrere auf dem Boden einer sich in mehreren Terrassen vertiefenden Senkung. Die Böschungen dieser Senkung waren bepflanzt gewesen. Bei der großen Tiefe des Grundwassers wäre auch das, was einen Teich reizvoll macht, fortgefallen; die Wasserfläche hätte stets viel zu tief unter dem Beschauer gelegen.

Ein in diesem Jahre gemachter Fund kann vielleicht für die Rekonstruktion des Aufbaues der Häuser von Wichtigkeit werden. An den vier Wänden einer tiefen Halle lagen nämlich Fragmente von Fenstergittern aus Stein. Haben diese in den betreffenden Wänden oben gesessen, so muß die tiefe Halle, die stets von Räumen umgeben ist und nirgends die Außenwände des Hauses berührt, hoch geführt und über Dach mit Fenstern versehen gewesen sein. Weiter ist daraus zu schließen, daß, wenn man nicht etwa annehmen will, die tiefe Halle habe 2 Stockwerkhöhen gehabt, man annehmen muß, daß das Haus nur eingeschossig gewesen sei, und daß die Treppe nur nach dem Dache, höchstens zu untergeordneten einzeln aufgesetzten Zimmern auf dem Dache führen konnte. In den Darstellungen von Häusern scheint die hochgezogene Mittelhalle, deren. Beleuchtungsprinzip an das der Basiliken der Tempel erinnert, nicht dargestellt zu sein, sie scheinen alle glatt abzuschließen. Man wird also vielleicht dazu kommen, hochgeführte Fassadenmauern, die das flache Dach umgeben und den Aufbau der tiefen Halle über Dach unsichtbar machen, anzunehmen. Auch dazu finden sich Analoga in den über Dach hochgeführten Fassadenmauern der Tempel, hinter denen auch die Dachhöhenunterschiede der Innenräume verschwinden.

Daß bei der großen Anzahl neu ausgegrabener Häuser allerhand neue Konstruktionsdetails aufgedeckt wurden, ist selbstverständlich. Zu den drei im Vorjahre nachgewiesenen Abortarten kam eine vierte. Die in den Aborten und Bädern auftretenden niedrigen Wände, die wir mit dem Namen „Schamwände“ belegt haben, wurden an einer Stelle vollständig gefunden, mit oberem Hohlkehlabschluß, so daß man jetzt über diesen bisher zweifelhaften Punkt auch im klaren ist. An einer Stelle konnte die Höhe einer der dekorativen Nischen, die sonst immer nur in den unteren Teilen erhalten sind, gemessen werden, so daß dadurch der architektonische Aufbau des Innern der Räume allmählich greifbarer wird. Dazu kommt, daß wieder reichliche Reste von Innenbemalung gerettet werden konnten. So viel man bis jetzt sagen kann, ist die Wandbemalung stets so gegliedert: unten ein weißer Sockel, darüber die bräunliche Putzfarbe ohne Bemalung, oben reiche, in Bögen gehängte Kränze aufgemalt. Bei reichen Ausführungen sind auf den Kränzen und Guirlanden noch besondere Schmuckstücke angebracht. Diese Horizontalgliederung der Wandbemalung mit ihren drei Teilen, Sockel, Fläche und Fries, wird anscheinend nur vertikal durch Türen und ihnen entsprechende Nischen, die ihre eigne unabhängige Bemalung haben, unterbrochen. Daß auch die hochliegenden Fenster bemalt, oder vielmehr durch Malerei umrahmt waren, hatte bereits ein Fund des ersten Jahres gezeigt, aber dort handelte es sich um Fassadenmalerei. In diesem Jahre wurden Reste eines Fensters aus Mörtelguß- Maßwerk aus Mörtelguß, das mich in der Technik sehr an die mittelalterlichen arabischen Gipsfenster erinnerte, mit Bemalung an der Innenseite und an den Stegseiten des Maßwerks gefunden. Allmählich

wird man also so weit kommen, einmal den Versuch einer farbigen Rekonstruktion eines ägyptischen Wohnraumes wagen zu können.

Wieder konnten bei einigen Häusern die Namen der Bewohner ermittelt werden. Ein Haus gehörte dem Bildhauer Thutmes, ein anderes einem „Diener des Königs in Tell el-Amarna“ namens Neb-m-heb, ein besonders gut angelegtes Gehöft dem Vorsteher der Rinderherden des Sonnengottes. Leider war hier der Name überall so gründlich getilgt, daß er nicht zu ermitteln war. Dessen Gehöft verdient wohl eine nähere Beschreibung. Längs der Straße liegen hinter einer vielleicht niedrigen Mauer und wohl durch ebensolche Mauern getrennt streifenartig schmale Vorhöfe. Hinter diesen erhebt sich erst die Hauptabschlußmauer, in der sich drei Tore öffnen, eines, von einer großen Pylonenanlage umgeben, führt zum Garten, der etwa ein Drittel des ganzen Grundstücks einnimmt, ein zweites ist der Zugang zum Wohnhause, das dritte führt zu den Ställen. In den Ställen, in denen man die Räume für Klein- und Großvieh unterscheiden kann, sind Krippen, Anbindesteine und sogar die Dunggrube noch erhalten. Hinter dem Haus liegen die Speicher, Getreidespeicher und solche für andere Vorräte genau zu unterscheiden, in der Ecke des Gehöftes, wie gewöhnlich das Dienerinnenhaus und dabei an der Hofwand die Reihe der Backöfen. Das Wohnhaus ist eines der geräumigsten, die bisher ausgegraben wurden, zeigt aber in der allgemeinen Anlage nur den üblichen Typus mit Wintermandara. Von der Dekoration des Innern ist reichlich erhalten, außer Wandbemalung fand sich, leider nicht mehr in situ, ein bemaltes Holzpaneelstück, ein Füllungsbrett von etwa 40 cm Quadratseite, darauf auf gelbem Grund eine Papyruspalmette. Nach dem Fundort würde ich das Stück irgendwo im Schlafzimmer unterbringen, zumal da ähnliche Ornamente einmal im Schlafzimmer des Königs dargestellt sind. Allerdings kommen sie auch an den Pfosten des großen Fensters der breiten Halle vor. Der Garten dieses Gehöfts verdient ganz besonders unser und namentlich der Botaniker Interesse. Er war durchaus symmetrisch angelegt. Vom Pylon, der oben erwähnt war, schreitet man durch eine Baumallee geradeaus zum Brunnen, der in einer Senke mit terrassierten Seiten liegt. Die Böschungen der Terrassen sind mit Bäumen und Sträuchern bestellt gewesen. Hinter dem Brunnen liegt der hier besonders reich ausgebildete Kiosk. Nicht weniger wie 76 Proben von Bäumen und Sträuchern konnten aus diesem Garten entnommen, und die Plätze dieser Pflanzen im Garten bestimmt werden. Wenn diese Proben einmal von Sachverständigen untersucht sein werden, wird man also einen altägyptischen Garten ziemlich lückenlos rekonstruieren können.

Es würde zu weit führen, hier noch ein anderes, mindestens ebenso wichtiges Haus zu beschreiben, das oben bereits erwähnte Bildhauerhaus, das eigentlich als ein ganzes Bildhauerquartier zu bezeichnen wäre, da auf demselben Gehöft noch ein zweites kleineres Haus, in dem auch ein Bildhauer wohnte, lag, und da sich daran außerdem eine ganze Reihe von Häusern der Arbeiter anschließt.

In diesem Bildhauerquartier wurde einer der wichtigsten Funde gemacht, den vielleicht bisher die ägyptische Kunstgeschichte zu verzeichnen hatte: eine große Menge von Bildhauerwerken und von Modellen in jedem Stadium der Ausführung, vom rohen Gips bis zur fast fertigen Statue. Jahre werden vergehen, bis das Material, das hier in den Hütten der Arbeiter, auf dem Abraumhaufen, in den Räumen des Werkmeisters und in der Modellkammer des Meisters gefunden wurde, wirklich kunstwissenschaftlich durchgearbeitet sein wird, daher kann hier auch nur eine ganz summarische Beschreibung des Fundes gegeben

werden; zum wirklichen Verständnis seines Wertes wäre es nötig, eine ganze lange Reihe von guten Lichtdrucken beizugeben. Da sind Abgüsse von angefangenen Köpfen, auch Einzelstudien zu solchen, wie ein Ohr, eine Mundpartie. Einige dieser Köpfe und Masken könnten über Leichen abgegossen und dann nachgearbeitet sein, wenn das Abgießen auch bei keinem Falle so klar ist, wie bei der von Herrn Quibell bei der Teti-Pyramide gefundenen Totenmaske. Einige dieser Gipse zeigen schwarz aufgezeichnete Korrekturen, die an anderen Stücken anscheinend bereits berücksichtigt worden sind. Unter den Gipsen befinden sich die Porträts der ganzen Königsfamilie. Ein Porträt des Königs gleicht in der Ausführung so sehr der berühmten „Totenmaske“, die Herr Petrie seinerzeit fand, daß es keinem Zweifel unterliegen kann, daß diese „Totenmaske“ aus einem Bildhaueratelier stammt, ganz wie das jetzt aufgedeckte. Weiter sind unfertige Stücke aus hartem Gestein in größerer Anzahl da, diese meist in den Arbeiterhütten oder im Hause des zweiten Bildhauers, vielleicht des Werkmeisters, gefunden: eine Statue der Königin, die eine Opfertafel trägt, ein Gegenstück zu der im Vorjahre gefundenen Statue des Königs in der gleichen Stellung, dann Statuen der Prinzessinnen aus braunem und rötlichviolettem Sandstein, diese von ganz hervorragend feiner Durchbildung der Körper, ferner eine kleine Statue der stehenden Königin, fast fertig bearbeitet, aber leider zerbrochen, Köpfe des Königs und der Königin in 3/4 Lebensgröße, die Flächen vorläufig nur groß angelegt. Besonders ist unter diesen halbfertigen Sachen eine kleine Gruppe aus grauem Kalkstein zu nennen, an der nur noch die letzte Glättung fehlt. Sie stellt den auf einem Throne sitzenden König dar, der eine Prinzessin auf den Schoß genommen hat und sie küßt. Andere Stücke sind noch weiter ausgeführt, einige haben sogar schon Farben. Ein Gegenstück zu dem berühmten Pariser Kopf Amenophis' IV war darunter, leider in viele Stücke zerschlagen. Es kann also auch hier nicht zweifelhaft sein, daß auch der Pariser Kopf aus einer Bildhauerwerkstatt stammt, in der er, wie der jetzt zerschlagen gefundene, als Modell gedient hat. Eine größere Anzahl von Stücken ist wohl als bereits fertig anzusehen, es sind dies alles fast lebensgroße Köpfe und Arme, auch Füße aus braunem Sandstein, die vielleicht alle zu einer Gruppe gehören, bei der alle Fleischteile aus diesem Material, die Kleidung der Figuren aber aus weißem oder andersfarbigem Kalkstein, vielleicht auch aus Alabaster werden sollte. Diese Stücke haben alle Zapfen zum Einsetzen. Darunter sind mehrere reizende Köpfchen von Prinzessinnen. Diese Aufzählung wird wohl eine Idee von der Reichhaltigkeit und von der Bedeutung dieses Fundes gegeben haben, mehr ist für den Augenblick, ohne eingehende Bearbeitung, zu geben nicht möglich.

Die sonstigen Funde dieser Kampagne hielten sich durchaus im Charakter der Funde der Vorjahre; Hausgerät, Möbelreste, Töpfe, darunter sehr vereinzelt mykenische Scherben, deren Vorkommen man sich überhaupt nicht spärlich genug denken kann die Zusammenstellung der Scherben bei Petrie macht nur den Eindruck des massenhaften, da dort nicht gleichzeitig eine Übersicht über die gewiß ungeheure Zahl der auf derselben Fläche gefundenen ägyptischen Topfware gegeben ist.

Ein Fund verdient aber noch besonders erwähnt zu werden. Außerhalb eines Hauses wurde eine etwa 40 cm hohe Stele mit vorstehender Einfassung und Hohlkehlbekrönung aufgelesen, deren Fläche in schwach vertieftem Relief die Darstellung einer niedlichen Familienszene zeigt. Der König sitzt, sich mit dem einen Arm aufstützend, auf einem Polstersessel, ihm gegenüber die Königin, die zwei Prinzeßchen auf dem Schoße hat. Der König reicht der ältesten Prinzessin,

die mit erhobenen Händen vor ihm steht, einen Ohrring. Das Bild ist bunt, die Farben sind noch völlig erhalten. Es ist ein Gegenstück zu dem bekannten Berliner Relief, nur ist die stelenartige Einfassung neu. Das Bild konnte früher durch eine kleine zweiflügelige Tür, deren Angellöcher noch nachweisbar sind, verdeckt werden. Man könnte es mit einem Klappaltar vergleichen, und ich bin sogar geneigt, es wirklich als solchen anzusehen. Es haben sich nämlich in vielen Häusern kleine altarartige Bauten mit Treppchen davor gefunden, meist in den tiefen Hallen, den Speisezimmern; auf diesen kleinen Unterbauten könnten solche Stelen gestanden haben. Das wären dann Hausaltärchen zur Verehrung der königlichen Familie gewesen. Mit Sicherheit behaupten möchte ich dies aber erst, wenn einmal eine solche Stele wirklich an dieser Stelle noch in situ gefunden werden sollte.

Soviel über die Arbeiten auf der Ostseite. In West-Tell el-Amarna konnte nur eine kleine Arbeit, die lediglich der Rekognoszierung diente, vorgenommen werden. Dicht an der Nordgrenze von Tell el-Amarna liegen dort westlich vom Orte Derwa und auch noch westlich von dem als Kôm el-ahmar bekannten Ruinenhügel drei stark versandete Hügel, die sichtlich Gräber enthalten. Hier wurden einige Stichproben gemacht. Es wurden Grabbauten der späteren Kaiserzeit gefunden, tonnengewölbte Ziegelbauten, die in mehreren Etagen aufgeführt waren. Die oberen Etagen haben früher wohl einmal freigelegen. Heute ist alles unter tiefem Treibsand. Die Räume sind gut geputzt und die Wände mit Nachahmungen bunter Marmortäfelung bemalt, aber nicht gerade in sehr feiner Ausführung. In diesen Gräbern waren einst Mumien mit den üblichen römischen Gipsmasken beigesetzt, von denen reichlich Bruchstücke zu Tage kamen; auch einige noch leidlich vollständige vergoldete Köpfe von solchen Mumien waren unter den Bruchstücken. Töpfe und andere Grabbeigaben fehlten nicht.

In tieferen Schichten derselben Hügel wurden Schachtgräber aufgedeckt, die etwas älter zu sein scheinen. Der Inhalt derselben bot nichts bemerkenswertes. Um die Hügel herum liegt ein ausgedehntes Feld von Flachgräbern, das aber stark von Raubgräbern durchwühlt ist. Auch die oben erwähnten Hügel sind von diesen nicht verschont geblieben, nur haben sie sich dort mehr an die leichter zu bearbeitenden Stellen gehalten. Die meisten der in den letzten Jahren im Handel gewesenen Gipsmasken römischer Zeit scheinen mir von Derwa gekommen zu sein.

Zwischen den drei Hügeln und den Grenzstelen von Derwa, die gewöhnlich nach dem weit abliegenden Tuna genannt werden, findet sich eine wie die späten Tempelmauern mit „Türmen“ und „Breschen" gebaute dicke Ziegelmauer, die in nord-südlicher Richtung etwa 260 m weit verfolgt werden konnte. Was sie einschließt, war noch nicht festzustellen. Westlich von ihr scheinen einige Sanddünen anzudeuten, daß dort ein größeres Bauwerk zu suchen ist.

Die in diesem Jahre zu Ende geführte Geländeaufnahme von Tell el-Amarna auf beiden Seiten des Flusses ergab viel neues Material, von dem hier nur weniges erwähnt werden kann. Das Wegenetz auf der Ostseite wurde vervollständigt. Zu dem großen nach Osten gehenden Wüstenweg, der etwa auf der Höhe des Palastes auf dem Plateau nach Osten schlägt, wurde ein Parallelweg, südlich davon, gefunden, dessen alte Anlage noch viel weiter wie jener zu verfolgen ist, bis weit über die Höhe der Steinbrüche von Hat-nub hinaus. Er wendet sich schließlich nach Norden und zeigt die Richtung auf ein merkwürdiges unterirdisches Bauwerk, in dem sich Reliefs an den Wänden befinden. Vorläufig ist noch nicht festgestellt, ob dies etwa ein Wüstenbrunnen oder ein Steinbruchs

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