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[Q. Tur]ranio Mercu rio libert(o) Q. Tu[r]|rani Successi to[re?]utice(n)sis ab ur[be?] | q(ui) vixit ann[is] | .... b(ene) m(erenti).

171. VII 265. Norton, Yorkshire, jetzt im Museum zu York (Ephem. epigr. VII S 302).

Feliciter sit genio loci. | Servule, utere | felix tabern am aurefi cinam.

171a. VIII 9427. Marmortafel. Scherschel (Caesarea) Mauretanien. Jetzt in Algier im Museum.

Sodales fecerunt de suo monimentu(m) Felici inpaestatori, vixsit an(n)os XXX, h(ic) s(itus) e(st).

172. VIII 21106. Marmortafel, Scherschel.

Vitulus argentarius | caelator ann(orum) XXIIII | hic situs est. Cura conlegi fabri argentar(i) et conlegi Caesariensium crescent(ium). | Terra ti[b]i levis sit.

tiatorum vinariorum ab urbe. Die zwei ersten Buchstaben des Z. 6: FI (?) sind nicht mit Sicherheit zu deuten. Q. Turranius Successus könnte ein Freigeborener gewesen sein. Nach der Abbildung Mitteil. d. Centralkomm. 1878 S. LXXXI ist die Schrift die des II. Jahrhunderts.

171. Der Stein ist wahrscheinlich in einer Hauswand eingemauert gewesen. Da in der Gegend, wo er gefunden worden ist (Norton, N. O. von York) keine Spur einer römischen Stadt zu sehen ist, muß er anderswoher dorthin gebracht worden sein (aus Eburacum?), was wegen dessen geringer Größe (13 X 8 Zoll) keineswegs so unmöglich scheint, wie Hübner (im Corpus S. 66) meint. Vielleicht hat die Inschrift über dem Eingangstor einer Goldschmiedewerkstatt ihren Platz gehabt. Das Wort aurificina kommt als Substantivum nur in den Glossarien als gleichbedeutend mit zovσozoɛiov (vgl. Corp. Gloss. II 568, 43: a(u)rificina ubi fundit(ur) vel facitur, sc. aurum) und bei Johannes Cassianus (frühere Hälfte des fünften Jahrhunderts), conlatio XXI, 15, 1: medicinae, aurificinae vel ceterarum quae in hoc mundo sunt artium disciplinae vor. In unserer Inschrift hat das Wort die Stellung eines Adjektivattributs. Vgl. das Substantivum sutrina neben dem Adj. sutrinus. Utor mit Akkusativ ist teils archaisch, teils spätlateinisch. Die Inschrift stammt somit aus der späteren Kaiserzeit.

171a. Auf dem Stein steht IN PAE STATORI.

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Der impaestator (s. oben S. 134,4) Felix gehörte zu einem Collegium, vielleicht zu dem in Nr. 172 erwähnten collegium fabrum argentariorum zu Caesarea. Zeit unbestimmt. 172. Dessau spricht (im Corpus) die Vermutung aus, daß das in der Inschrift erwähnte conlegium Caesariensium crescentium mit den im Cod. Theod. und einigen Inschriften (s. Dessau in Ann. dell'Inst. 1882 S. 133 ff.) erwähnten aderescentes (Söhne von collegiati, die durch erbliche Verpflichtung zum Collegium des Vaters gehörten) zu tun hätte. Die Inschrift dürfte somit der späteren Kaiserzeit angehören, da die Erblichkeit der Berufe erst im Laufe des dritten Jahrhunderts festgesetzt wurde. Die adcrescentes werden zum erstenmal in einer Verordnung von Jahre 319 (Cod. Theod. VI 35, 3, 1) erwähnt, und die Inschriften, die sich auf das Institut beziehen (CIL IX 2998, XIV 3649, Ann. dell' Ist. 1882 S. 136), sind alle aus später Zeit. Auch

173. XII 4391. Cippus, Narbonne (Narbo), im Museum.

[L. Cornelius] L. lib. Optatus | aurifex IIIIII (= sex) vir August(alis) c(oloniae) I(uliae) P(aternae) C(laudiae) N(arbonis) M(artii) | sibi et | L. Cornelio Epheso | L. Cornelio Campano | L. Cornelio Thyaero.

174. XII 4456. Narbonne. Verschollen.

Viv(us) | N(umerius) Consius | Dionysius anula[r(ius)] | sibi et arórti) N(umerio) Consio | Eroni patrono. | In front(e) p(edes) XV.

175. XII 4464. Narbonne. Verschollen.

L. Cornelius | Amandus aurifex.

176. XII 4465. Vgl. addit. p. 846. Stele aus Sandstein. Narbonne im Museum.

V(ivus). | CORCASTOR. C. 1. | s[ibi] et (arorti) M. Fonteio Acantho | aurifici et | Gluconi | contubernali et Cloe Valeriae.

177. XII 4474. Narbonne. Verschollen.

C. Corne[l(ius)] | Philonicus | faber argent(arius).

178. XII 4519. Narbonne. Verschollen.

P. Usienius Primulus | va[s]clarius.

179. XIII 1945. Cippus. Lyon (Lugudunum) im Museum.

Cagnat teilt mir brieflich mit, daß die Inschrift nach seiner Ansicht nicht älter als das III. Jahrh. sein kann. Zu dieser Datierung scheint zwar die Schreibung conlegium, die, wie oben (zu Nr. 63) bemerkt, schon im Anfang der Kaiserzeit aufhörte, im Widerspruch zu sein. Allein diese Orthographie wird in der späteren Zeit wieder üblich. Conlegi fabri statt fabrum durch Attraktion, wie oft in den Inschriften.

173. Sind die drei übrigen L. Cornelii vielleicht Freigelassene des Optatus? Cippus litteris saeculi primi: Hirschfeld.

174. Freigelassen. Frühere Kaiserzeit.

175. Stand vielleicht in Beziehungen zu L. Cornelius Optatus aurifex Nr. 173. Frühere Kaiserzeit.

176. Z. 2 ergänzte Allmer, Revue épigr. I S. 339 Nr. 379: Cor(nelius) Castor, schwerlich richtig. Der Goldschmied Acanthus scheint ein Freigelassener gewesen zu sein. I. Jahrh. Vgl. das archaistische Gluconi und Cloe.

177. Freigelassen? Frühere Kaiserzeit.

178. Die Rekonstruktion ist von Hirschfeld. Die Handschriften haben: PRVMVLVS. P. VSIENIVS · VACLARIVS und PRIMVLVS | PVBLIVS · VSIENNVS. Freigeboren oder Freigelassen? Das Cognomen Primulus kommt auch ingenui zu. Frühere Kaiserzeit.

179. Constantinius Aequalis war Bürger in Germanicia in Commagene gewesen. Er hatte sich in Lugudunum als barbaricarius niedergelassen und hatte sich durch seine Kunst Vermögen und Ansehen erworben. Die Schrift ist sorgfältig und zierlich, mit apices über den langen Vokalen, aber das Fehlen des Praenomens verbietet uns, die Inschrift früher als in die zweite Hälfte

D(is) M(anibus) et | memoriae aetern(ae) | Constantini Aequalis hominis optimi artis barbari cariae IIIIII (= sex) viri Aug(ustalis) c(oloniae) C(opiae) C(laudiae) Aug(ustae) | Luguduni, civis Germani ciani, qui vixit annos XXXXV| menses III dies XII, Pacatia | Servanda coniugi karissi mo et incomparabili et sibi viva | et Constantinii Servat[us] | et Aequalis et Constantius fili patri piissimo ponen dum curaverunt et sub | ascia dedicaverunt.

180. XIII 1948. Écrite aux trois grandes quartieres de pierre, Lyon. Verschollen?

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| Cn. Danius Cor . . . | Minuso III (= sex) vir Aug(ustalis).... | Luguduni negotiator argentar(ius) | vascularius sacrophagum | alumno posuit et aram infra script(am) | vivus sibi inscripsit, ut animae | ablatae corpore condito multis annis celebraretur eoque fato |...

181. XIII 2024. Cippus, Lyon im Museum.

[D(is) M(anibus)] | et memoria(e) | aeternae | Potitio | Romulo, qui) vivi (= vixit) ann(is) XX m(ensibus), V | defuncto | arti(s) arge[nt(ariae)] | exclussor[i] | Martinia Lea coniu(gi) ka|rissi(mo) et sibi v[iva] | p(onendum) c(uravit) et s(ub) [a(scia) d(edicavit)].

182. XIII 5154. Zwei Fragmente eines Grabsteins. Amsoldingen (Aventicum) Schweiz, jetzt in Thun im Museum.

des zweiten Jahrhunderts zu versetzen. Andererseits kann sie nicht viel jünger sein, denn die Anwendung der apices wird mit dem Anfang des dritten Jahrhunderts selten und läßt sich nach Gallienus nicht mehr nachweisen. Wahrscheinlich ist er also, wie Allmer bemerkt hat (AllmerDissard, Inser. de Lyon II S. 406), ein Goldsticker gewesen, da barbaricarii als Metallarbeiter erst in der späteren Zeit auftreten. 180. Z. 2 ergänzt Boissieu, Inscr. de Lyon S. 199 (tribus) Cor[nelia...], was aber wenig anmutet, da der Vatername vorher stehen müßte. Daß Minuso dieses Cognomen zeugt von keltischer Abstammung von freier Geburt war, ist allerdings anzunehmen. Die seviri Augustales in Lugudunum waren zum großen Teil ingenui. Sein Name kommt noch in zwei anderen Inschriften vor. Die eine (Nr. 2120) ist die Grabschrift seiner Gattin Appia, die andere (Nr. 2121) die seines Freigelassenen Cn. Danius Sollemnis. Seine Lebenszeit ist durch Nr. 2120, die allein unter den drei Inschriften erhalten ist und deren Buchstaben auf das Ende des II. Jahrhunderts hinzeigen, bestimmt.

181. Freigeboren? Über das Gewerbe des excusores oder exclussores oben S. 138, 6. Auf einer bei Coninxheim gefundenen Silberplatte (CIL XIII 10026, 15) liest man: LEO. EXCVDI(t). III. Jahrhundert?

182. Da die Gegend, wo die Inschrift gefunden worden ist, (Dorf Amsoldingen) zum Gebiet der Kolonie Aventicum gehörte (Hirschfeld im Corpus S. 29), hat das hier erwähnte corpus fabrum tignuariorum in Aventicum seine Heimat

D(is) M(anibus). | Camill(ius) Polynices | natione Lydus artis aurifex corporis | [f]abr(um) tignuariorum | apud eosdem omnib(us) | [h]onoribus functus | . . . . . . . us vixit ann(is) LX. . . | [e]t Camillio Paulo | [f]ilio eiusdem artis | [e]t corporis, qui vixit | annos aetatis XXXIII.

183. XIII 7249. Altar, Mainz (Mogontiacum) im Museum.

Marti et V[i]ctoriae in honorem domu[s] | divinae L. Bit tius Paulinus | anular(ius) voto | suscepto pos(u)it. 184. Revue épigr. du Midi de la France II (1887) S. 290 Nr. 664. Stele. Nîmes (Nemausus).

D(is) M(anibus) | Q. Aurelii | patris | D(is) M(anibus) | Sex. Aurelii | aurificis Sertoria Callityche.

gehabt und der lydische Goldschmied daselbst seinen Beruf ausgeübt. Unter den Inschriften von Aventicum selbst begegnet ein L. Camillius Faustus sevir Augustalis (Nr. 5097), sowie eine Camillia (5075). Wegen der Singularität, daß ein Goldschmied Mitglied der Korporation der Zimmerleute war, s. unten. Bemerkenswert ist auch, daß der Sohn seinem Vater in diesem Berufe nachfolgte. Ob der Vater Freigelassener oder ein freigeborener Lyder war, der das römische Bürgerrecht erlangt hatte, läßt sich nicht entscheiden. Da das Praenomen fehlt, stammt die Inschrift frühestens aus dem Ende des zweiten Jahrhunderts. Andererseits dürfte sie nicht jünger sein als die Mitte des dritten Jahrhunderts, da Aventicum während der Regierung des Gallienus von den Alamannen zerstört worden ist und nachher eine kümmerliche Existenz fristete (Hirschfeld im Corpus S. 18). 183. Dieser Ringmacher scheint ein Freigeborener zu sein. Die Formel: in honorem domus divinae läßt sich nicht vor der Regierung des Antoninus Pius nachweisen (Körber, Korr.-Blatt der Westd. Zeitschr. 1906 S. 5).

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184. Der Goldschmied Sex. Aurelius war, wie sein Vater Q. Aurelius, ein Freigeborener. Sertoria Callityche war vielleicht seine Gattin. Das Fehlen des Cognomens zeigt, wie Allmer bemerkt, daß die Inschrift nicht jünger als die frühere Hälfte des I. Jahrhunderts n. Chr. sein kann.

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Zur altitalischen Verfassungsgeschichte.

Von Ernst Kornemann.

Arthur Rosenberg hat kürzlich das Material für die altitalischen Verfassungen der Latiner, Osker und Etrusker, besonders was die Magistraturen betrifft, von neuem in dankenswerter Weise zusammengestellt1). Ich bin seit langem im Besitz dieses Materials) und möchte mir daher einige ergänzende und berichtigende Bemerkungen zu seinen Ausführungen gestatten. Denn nicht überall hat R. das Material in seinem ganzen Umfang vorgelegt bzw. die richtigen Schlüsse daraus gezogen. Auch hat er es unterlassen, sich genügend in der neueren Literatur umzusehen 3). Wirklich Neues hat R. für mich nur in dem Abschnitt über die Magistraturen der Etrusker4) gebracht, weil er Ernst gemacht hat mit der Verwertung der Inschriften des Corpus inser. etruscarum. Hier erhielt ich den Schlüssel für manches, was mir seither dunkel war. Ich beginne voll Dank für die mir hier gewordene Belehrung mit einer kurzen Wiedergabe der Hauptresultate dieses Abschnittes.

Die Etrusker sind auf italischem Boden die Vertreter des Einzelbeamtenstaates, will sagen: sowohl an der Spitze des Bundes der etruskischen Städte (der XII, in der Kaiserzeit XV populi) wie der Einzelgemeinden steht immer ein leitender Beamter. In den Städten ist dieser

1) Der Staat der Italiker, Berlin, Weidmann, 1913.

2) Manches davon ist in meinem Artikel Coloniae bei Pauly -Wissowa und in dem Aufsatz, Polis und Urbs, Klio V, 1905, S. 72ff. veröffentlicht; anderes wird in dem Artikel municipium bei Pauly-Wissowa verwertet werden.

3) Bei der Behandlung der iuvenes - Organisationen auf S. 44f. und S. 92ff. wird nur Useners Aufsatz, der zum Teil veraltet ist, herangezogen. Zum mindesten mußten hier Rostowzews Untersuchungen in Klio III. Beiheft S. 80 ff. verwertet werden. Dann wäre R. auch vor der vollkommen falschen Deutung der sodales Tusculani S. 9f. bewahrt geblieben; vgl. Rostowzew a. a. O. S. 83 und Tesserarum sylloge, Petersburg 1903, Nr. 858-863; auch schon H. Demoulin, Musée belge I, 1897, S. 116 und S. 213. Aber das „Unterkellern“ mit Noten kommt ja allmählich außer Mode; die Folge davon ist, daß die Literatur auch nicht mehr verwertet wird. Vgl. dazu neuerdings (nach Abschluß dieses Aufsatzes erschienen) O. Leuze, Hermes 49 (1914) S. 116 ff.

4) S. 51 ff.

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