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in seinem blau-grauen Röckchen und grau-blauen Militärmützchen, unter den Linden spatzieren sehen; ich sah ihn mahl auf dem Katheder, als er den Tod Ludwigs XVI. vortrug und dabei einige königl. Preuss. Amtsthränen vergoss; dann habe ich, in einem Damenalmanache seine Geschichte der Hohenstaufen gelesen; ich kenne auch seine ,,Briefe aus Paris," worin er der Madame Crelinger und ihrem Gatten über die hiesige Politik und das hiesige Theater seine Ansichten mittheilt; es ist ein friedlebiger Mann, der ruhig Queue macht, er ist von allen Schriftstellern noch der beste, und dabei ist er nicht ganz ohne Salz, und er hat eine gewisse äussere Gelehrsamkeit,

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O, ich kenne sie, diese Jesuiten des Nordens! Wer nur jemals aus Noth oder Leichtsinn, das Mindeste von ihnen angenommen hat, ist ihnen auf immer verfallen. Wie die Hölle Proserpinen nicht losgibt, weil sie den Kern eines Granatapfels dort genossen: so geben jene Jesuiten keinen Menschen los, der nur das Mindeste von ihnen genossen hat, und sey es auch nur einen einzigen Kern des goldenen Apfels, oder, um prosaisch zu sprechen, einen einzigen Louisd'or;

kaum erlauben sie ihm, wie die Hölle der Proserpine, die eine Hälfte des Jahrs im oberweltlichen

Lichte zuzubringen; diese Leute wie Lichtmenschen, und sie nehmen Platz unter uns anderen Olympiern, und sprechen und schreiben ambrosisch liberal; doch zur gehörigen Zeit findet man sie wieder im höllischen Dunkel, im Reiche des Obscurantismus, und sie schreiben preussische Apologien, Erklärungen gegen den Messager, Censurgesetzentwürfe,

in solcher Periode erscheinen

Monarchisch gesinnt, wie ich es immer war und wohl auch immer bleibe, widerstrebt es meinen Grundsätzen und Gefühlen, dass ich die Person der Fürsten selber einer allzuherben Rüge unterwürfe. Es liegt vielmehr in meinen Neigungen, sie ob ihrer guten Eigenschaften zu rühmen. Ich rühme daher gern die persönlichen Tugenden des Monarchen, dessen Regierungssystem, oder vielmehr dessen Cabinet, ich eben So unumwunden besprochen. Ich bestätige mit Vergnügen, dass Friedrich Wilhelm III. als Mensch die hohe Verehrung und Liebe verdient, die ihm der grösste Theil des preussischen Volkes so reichlich spendet. Er ist gut und tapfer. Er hat sich standhaft im Unglück, und was viel seltener ist, milde im Glück

gezeigt. Er ist von keuschem Herzen, rührend bescheidenem Wesen, bürgerlicher Prunklosigkeit, häuslichen, guten Sitten, ein zärtlicher Vater, besonders zärtlich für die schöne Zarewna, welcher Zärtlichkeit wir vielleicht die Cholera und ein noch grösseres Uebel, womit erst unsere Nachkommen kämpfen werden, schönstens verdanken. Ausserdem ist der König von Preussen ein sehr religiöser Mann, er hält streng auf Religion, er ist ein guter Christ, er hängt fest am evangelischen Bekenntnisse, er hat selbst eine Liturgie geschrieben, er glaubt an die Symbole

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Von allen Tugenden Friedrich Wilhelms rühmt man jedoch am meisten seine Gerechtigkeitsliebe. Man erzählt davon die rührendsten Geschichten. Noch jüngst hat er 11227 Thaler 13 gute Groschen aus seiner Privatkasse geopfert, um den Rechtsansprüchen eines Kyritzer Bürgers zu genügen. Man erzählt, der Sohn des Müllers von Sanscouci habe, aus Geldnoth, die berühmte Windmühle verkaufen wollen, worüber sein Vater mit Friedrich dem Grossen prozessirt hat. Der jetzige König liess aber dem benöthigten Mann eine grosse Geldsumme vorstrecken, damit die berühmte Windmühle in dem alten Zustande stehen bleibe, als ein Denkmahl preussischer Gerechtigkeitsliebe.

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Der Napoleon ist jetzt todt, und liegt, wohlverschlossen in seinem bleiernen Sarg, unter dem Sand von Longwood, auf der Insel Sankt Helena. Rund herum ist Meer. Den braucht Ihr also nicht mehr zu fürchten. Auch die letzten drei Götter, die noch im Himmel übrig geblieben, den Vater, den Sohn und den heiligen Geist, braucht Ihr nicht zu fürchten; denn Ihr steht gut mit ihrer heiligen Dienerschaft Ihr braucht Euch nicht zu fürchten; denn Ihr seid mächtig und weise. Ihr habt Gold und Flinten, und was feil ist könnt Ihr kaufen und was sterblich ist könnt Ihr tödten. Eurer Weisheit kann man eben so wenig widerstehen. Jeder von Euch ist ein Salomo, und es ist Schade, dass die Königinn von Saba, die schöne Frau, nicht mehr lebt; Ihr hättet sie bis auf's Hemd enträthselt. Dann habt Ihr auch eiserne Töpfe, worin Ihr diejenigen einsperren könnt, die Euch etwas zu rathen aufgeben, wovon Ihr nichts wissen wollt, und Ihr könnt sie versiegeln und in's Meer versenken; alles wie König Salomo. Gleich diesen versteht Ihr auch die Sprache der Vögel. Ihr wisst alles was im Lande gezwitschert und gepfiffen wird, und missfällt Euch der Gesang eines Vogels, so habt Ihr eine grosse Scheere, womit ihr ihm den Schnabel zurecht

schneidet und, wie ich höre, wollt Ihr Euch eine noch grössere Scheere anschaffen für die, welche über zwanzig Bogen singen. Dabei habt Ihr die klügsten Vögel in Eurem Dienste, alle Edelfalken, alle Raben, nemlich die schwarzen, alle Pfauen, alle Eulen. Auch lebt noch der alte Simurgh, und er ist Euer Grossvezier, und er ist der gescheuteste Vogel der Welt Er will das Reich wieder ganz so herstellen, wie es unter den präadamitischen Sultanen bestanden, und er legt desshalb unermüdlich Eyer, Tag und Nacht,

Nur vor eins möchte ich Euch warnen, nemlich vor dem Moniteur von 1793. Das ist ein Höllenzwang, den ihr nicht an die Kette legen könnt, und es sind Beschwörungsworte darin, die viel mächtiger sind als Gold und Flinten, Worte womit man die Todten aus den Gräbern ruft und die Lebenden in den Tod schickt, Worte womit man die Zwerge zu Riesen macht und die Riesen zerschmettert, Worte die Eure ganze Macht zerschneiden wie das Fallbeil einen Königshals.

Ich will Euch die Wahrheit gestehen. Es giebt Leute, die Muth genug besitzen jene Worte auszusprechen, und die sich nicht gefürchtet hätten vor den grauenhaftesten Geistererscheinungen; aber sie

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