ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

er sprach Worte, die so gewaltig und so erhaben lauteten, wie die Glocke von Sankt Paul, und es war freilich wieder von Geld die Rede, und er erklärte, ,,dass man keine Steuern bezahlen solle," und das Parlament stimmte ein in den Antrag seines grossen Bürgers.

Das war es, das entschied; die gesetzliche Verweigerung der Abgaben schreckte die Feinde der Freiheit. Sie wagten nicht den Kampf mit einem einigen Volke, das Leib und Gut aufs Spiel setzte. Sie hatten freilich noch immer ihre Soldaten und ihre Guineen. Aber man traute nicht mehr den rothen Knechten, obgleich sie bisher dem Wellington'schen Stocke so prügeltreu gehorcht. Man vertraute nicht mehr der Ergebenheit erkaufter Wortführer; denn selbst Englands Nobility merkt jetzt,,,dass nicht Alles in der Welt feil ist, und dass man auch am Ende nicht Geld genug hat, Alles zu bezahlen." Die Tories gaben nach. Es war in der That das Feigste, aber auch das Klügste. Wie kam es aber, dass sie das einsahen? Haben sie etwa unter den Steinen, womit man ihnen die Fenster einwarf, zufällig den Stein der Weisen gefunden?

[ocr errors][ocr errors][ocr errors][merged small][ocr errors][ocr errors][ocr errors][merged small]

John Bull verlangt jetzt eine wohlfeile Regierung und seine wohlfeile Religion, (cheap government, cheap religion), und will nicht mehr alle Früchte seiner Arbeit hergeben, damit die ganze Sippschaft jener Herren, die seine Staatsinteressen verwalten oder ihm die christliche Demuth predigen, im stolzesten Ueberfluss schwelgt. Er hat vor ihrer Macht nicht mehr so viel Ehrfurcht wie sonst, und auch John Bull hat gemerkt: la force des grands n'est que dans la tête des petits. Der Zauber ist gebrochen, seitdem die englische Nobility ihre eigene Schwäche offenbart hat. Man fürchtet sie nicht mehr, man sieht ein, sie besteht aus schwachen Menschen wie wir Andere. Als der erste Spanier fiel, und die Mexikaner merkten, dass die weissen Götter, die sie mit Blitz und Donner bewaff

net sahen, ebenfalls sterblich seyen: wäre diesen der Kampf schier schlecht bekommen, hätten die Feuergewehre nicht den Ausschlag gegeben. Unsere Feinde aber haben nicht diesen Vortheil; Barthold Schwarz hat das Pulver für uns alle erfunden. Vergebens scherzt die Clerisey: gebt dem Cäsar, was des Ca-ars ist. Unsere Antwort ist: während achtzehn Jahrhunderten haben wir dem Cäsar immer viel zu viel gegeben; was übrig geblieben, das ist jetzt für uns.

Seit die Reformbill zum Gesetze erhoben ist, sind die Aristokraten plötzlich so grossmüthig geworden, dass sie behaupten: nicht bloss wer zehn Pfund Sterling Steuer bezahle, sondern jeder Engländer, sogar der ärmste, habe das Recht, bei der Wahl eines Parlaments deputirten seine Stimme zu geben. Sie möchten lieber abhängig werden von den niedrigsten Bettler und Lumpengesindel, als von jenem wohlhabenden Mittelstand, der nicht so leicht zu bestechen ist, und der für sie auch keine so tiefe Sympathie fühlt wie der Pöbel. Letzterer ist jenen Hochgeborenen wenigstens wahlverwandt; sie haben beide, der Adel und der Pöbel, den grössten Abscheu vor gewerbfleissiger Thätigkeit; sie streben vielmehr nach Eroberung des fremden Eigenthums, oder nach Geschenken und Trinkgeldern für gelegentliche Lohndienerey; Schuldenmachen ist durchaus nicht unter ihrer Würde; der Bettler und der Lord verachten die bürgerliche Ehre; sie haben eine gleiche Unverschämtheit, wenn sie hungrig sind, und sie stimmen ganz überein in ihrem Hasse gegen den wohlhabenden Mittelstand. Die Fabel erzählt: die obersten

Sprossen einer Leiter sprachen einst hochmüthig zu den untersten: glaubt nicht, dass Ihr uns gleich seyd, Ihr steckt unten im Kothe, während wir oben frey emporragen, die Hierarchie der Sprossen ist von der Natur eingeführt, sie ist von der Zeit geheiligt, sie ist legitim; ein Philosoph aber, welcher vorüberging und diese hochadeliche Sprache hörte, lächelte und drehte die Leiter herum. Sehr oft geschieht dieses im Leben, und dann zeigt sich dass die hohen und die niedrigen Sprossen der gesellschaftlichen Leiter in derselben Lage eine gleiche Gesinnung beurkunden. Die vornehmen Emigranten, die im Auslande in Misere geriethen, wurden ganz gemeine Bettler in Gefühl und Gesinnung. Während das korsikanische Lumpengesindel, das ihren Platz in Frankreich einnahm, sich so frech, so hochnasig, so hoffärtig spreitzte, als wären sie die älteste Noblesse.

Wie sehr den Freunden der Freiheit jenes Bündniss der Noblesse und des Pöbels gefährlich ist, zeigt sich am widerwärtigsten auf der pyrenäischen Halbinsel. Hier, wie auch in einigen Provinzen von Westfrankreich und Süddeutschland, segnet die katholische Priesterschaft diese heilige Allianz. Auch die Priester der protestantischen Kirche sind überall bemüht, das schöne Verhältniss zwischen dem Volk und den Machthabern (d. h. zwischen dem Pöbel und der Aristokratie) zu befördern, damit die Gottlosen, (die Liberalen) nicht die Obergewalt gewinnen. Denn sie urtheilen sehr richtig: wer sich frevelhaft seiner Vernunft bedient und die Vorrechte der adeligen Geburt läugnet, der zweifelt am Ende auch an den heiligsten Lehren der Religion und glaubt nicht mehr an die

Erbsünde, an den Satan, an die Erlösung, an die Himmelfahrt, er geht nicht mehr nach dem Tisch des Herren, und gibt dann auch den Dienern des Herren keine Abendmahlstrinkgelder oder sonstige Gebühr, wovon ihre Subsistenz und also das Heil der Welt abhängt. Die Aristokraten aber haben ihrerseits eingesehen, dass das Christenthum eine sehr nützliche Religion ist, dass derjenige, der an die Erbsünde glaubt auch die Erbprivilegien nicht läugnen wird, dass die Hölle eine sehr gute Anstalt ist, die Menschen in Furcht zu halten, und dass jemand, der seinen Gott frisst, sehr viel vertragen kann. Diese vornehmen Leute waren freilich einst selbst sehr gottlos und haben durch die Auflösung der Sitten den Umsturz des alten Regimes befördert. Aber sie haben sich gebessert, und wenigstens sehen sie ein, dass man dem Volke ein gutes Beispiel geben muss. Nachdem die alte Orgie ein so schlechtes Ende genommen und auf den süssesten Sündenrausch die bitterste Noth gefolgt war, haben die edlen Herren ihre schlüpfrigen Romane mit Erbauungsbüchern vertauscht, und sie sind sehr devot geworden, und keusch und sie wollen dem Volk ein gutes Beispiel geben. Auch die edlen Damen haben sich, mit verwischter Röthe auf den Wangen, von dem Boden der Sünde wieder erhoben, und bringen ihre zerzausten Frisuren und ihre zerknitterten Röcke wieder in Ordnung, und predigen Tugend, und Anständigkeit und Christenthum, und wollen dem Volke ein gutes Beispiel geben.

[ocr errors]

3

(Ich habe hier einige Stücke ausscheiden müsdie allzu sehr jenem Moderantismus huldig

sen,

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »