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schon Bessere gehört als Mauguin, der doch einer der besten Redner der Opposition, und er findet ihn vielleicht gar nicht heftig, er, qui a beaucoup connu ce bon Monsieur de Robespierre. Aber wenn Lafayette spricht, dann erwacht der alte Messager aus seiner dämmernden Schläfrigkeit, er wird aufgemuntert wie ein alter Husarenschimmel, der eine Trompete hört, und es kommt über ihn wie süsse Jugenderinnerung, und er nickt dann vergnügt mit dem silberweissen Kopfe.

Artikel III.

Paris, 10 Febr.

Den Verfasser des vorigen Artikels leitete ein richtiger Takt, als er, die Auszeichnungszucht rügend, die bei den Franzosen mehr als bei deutschen Frauen grassirt, unter den letztern einen deutschen Schriftsteller, der als Kunstkritiker und Uebersetzer berühmt ist, ausnahmsweise erwähnte. Dieser Ausgenommene, welcher, der deutschen Unruhen halber, die er selbst durch einige Almanachxenien veranlasst, voriges Jahr hieher emigrirt, und seitdem von Sr. Majestät dem König Ludwig Philipp I. den Orden der Ehrenlegion erhielt, ist, wegen seines rührigen Eifers nach Dekorationen, von vielen Franzosen leider gar zu sehr bemerkt worden, als dass sie nicht durch Hindeutung auf ihn jeden überrheinischen Vorwurf der Eitelkeit entkräften könnten. Perfide, wie sie sind, haben sie

diese Ordensverleihung nicht einmal in den französischen Journalen angezeigt; und da die Deutschen in ihrem Landsmanne sich selbst geehrt fühlen mussten, und aus Bescheidenheit nicht gern davon sprachen, so ist dieses für beide Länder gleich wichtige Ereigniss bis jetzt wenig bekannt worden. Solche Unterlassung und Verschweigung war für den neuen Ritter um so verdriesslicher, da man in seiner Gegenwart laut flüsterte, der neue Orden, wenn er ihn auch aus den Händen der Königin erhalten habe, sey durchaus ohne Geltung, so lange solche Verleihung nicht im Moniteur angezeigt stehe. Der neue Ritter wünschte diesem Misstande abgeholfen zu sehen, aber leider ergab sich jetzt ein noch bedenklicherer Einspruch, nehmlich dass das Patent eines Ordens, den der König verleiht, ganz ohne Gültigkeit sey, so lange solches nicht von einem Minister kontrasignirt worden. Unser Ritter hatte durch die Vermittlung der doktrinairen Verwandten einer berühmten Dame, bei welcher er einst Kapaun im Korbe war, seinen Orden vom Könige erhalten, und man sagt, dieser habe in seinem ganzen Wesen eine frappante Aehnlichkeit mit seiner verstorbenen Erzieherinn, der Frau v. Genlis, erkannt, und letztere, noch nach ihrem Tode, in ihrem Ebenbilde ehren wollen. Die Minister aber, die beim Anblick des Ritters keine solche gemüthliche Regungen verspüren und ihn irrthümlich für einen deutschen Liberalen halten, fürchten durch Contrasignirung des Patents die absoluten Regierungen zu beleidigen. Indessen wird bald eine verständigen le Ausgleichung erwartet, und um der Billigung der Continentalmächte ganz ver

sichert zu seyn, sind Unterhandlungen angeknüpft, die das Cabinet von St. James zu einer ähnlichen Ordensverleihung bewegen müssen, und Suplikant wird sich deshalb, mit einem Sr. Majestät, dem König Wilhelm IV., dedizirten altindischen Epos, persönlich nach England begeben. Für die hiesigen Deutschen ist es jedoch ein betrübendes Schauspiel, ihren hochverehrten schwächlichen Landsmann, derlei Verzögernisse halber, von Pontius zu Pilatus rennen zu sehen, in Koth und Kälte, und in bestürmender Ungeduld, die um so unbegreiflicher, da ihm doch alle Beispiele indischer Gelassenheit, der ganze Ramayana und der ganze Mahabarata allertröstlichst zu Gebote stehen.

Die Art, wie die Franzosen die wichtigsten Gegenstände mit spöttelndem Leichtsinne behandeln, zeigt sich auch bei den Gesprächen über die letzten Konspirationen. Die, welche auf den Thürmen von Notre Dame tragirt wurde, scheint sich ganz als PolizeiIntrigue auszuweisen. Man äusserte scherzend, es seyen Klassiker gewesen, die aus Hass gegen Viktor Hugo's romantischen Roman, Notre Dame de Paris, die Kirche selbst in brand stecken wollten. Rabelais Witze über die Glocken derselben kamen wider zum Vorschein. Auch das bekannte Wort,,si on m'accuserait d'avoir volé les cloches de Notre Dame, je commencerais par prendre la fuite" wurde scherzend variirt, als einige Karlisten, in Folge dieser Begebenheit die Flucht ergriffen. Die letzte Konspiration von der Nacht des zweiten Februars will man ebenfalls zum grössten Theile den Machinationen der Polizei zuschreiben. Man sagt, sie haben sich in einer Restauration der

Rue des Prouvaires eine splendide Verschwörung zu zweihundert Kouverts bestellt, und einige blödsinnige Karlisten zu Gaste geladen, die natürlich die Zeche bezahlen mussten. Letztere hatten kein Geld dabei gespart, und in den Stiefeln eines arretirten Verschwornen fand man 27,000 Francs. Mit dieser Summe hätte man schon etwas ausrichten können. In den Memoiren von Marmontel las ich einmal eine Aeusserung von Chamfort, dass man mit tausend Louisd'or schon einen ordentlichen Lärm in Paris anzetteln könne; und bei den letzten Emeuten ist mir diese Aeusserung immer wieder ins Gedächtniss gekommen. Ik darf, aus wichtigen Gründen, nicht verschweigen, dass zu einer Revolution immer Geld nothwendig ist. Selbst die herrliche Juliusrevolution ist nicht so ganz gratis aufgeführt worden, wie man wohl glaubt. Dieses Schauspiel für Götter hat dennoch einige Millionen gekostet, obgleich die eigentlichen Akteure, das Volk von Paris, in Heroismus und Uneigennützigkeit gewetteifert. Die Sachen geschehen nicht des Geldes wegen, aber es gehört Geld dazu, um sie in Gang zu bringen. Die thörichten Karlisten meinen aber, sie gingen von selbst, wenn sie nur Geld in den Stiefeln haben. Die Republikaner sind gewiss bei den Vorgängen der Nacht vom zweiten Februar ganz unschuldig; denn wie mir jüngst einer derselben sagte: „,wenn du hörst, dass bei einer Verschwörung Geld vertheilt worden, so kannst du darauf rechnen, dass kein Republikaner dabei gewesen." In der That, diese Partei hat wenig Geld, da sie meistens aus ehrlichen und uneigennützigen Menschen besteht. Sie werden, wenn sie zur Macht

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