Idealismus und Positivismus. Eine kritische Auseinandersetzung von Ernst Laas. Erster, allgemeiner und grundlegender Theil. BERLIN. Weidmannsche Buchhandlung. 1879. 93658 BE Die Principien des Idealismus und Positivismus. Historische Grundlegung. 1. Das Thema und die Disposition des platonischen Theaetet. . 2. Die sensualistische, die relativistische und die heraklitische 5. Der moderne Sensualismus in wesentlicher Uebereinstimmung mit dem antiken. Die hervorragendsten Weiterbildungen 6. Was Platon dem Sensualismus gegenüber gesetzt hat 7. Umfang und Art der Nachwirkung des platonischen Anti- sensualismus. Aristoteles, Descartes, Leibnitz, Chr. A. Crusius, 8. Die von Platon für seine Abkehr vom Sensualismus vorgebrach- 9. Die historische Situation, die Platon vorfand. Das Buch des 10. Parmenides, Demokrit, Sokrates. 11. Die fünf Hauptmotive des platonischen Antisensualismus 12. Erstens: die mathematisirende, scholastische Seite des Plato- 13. Zweitens der Hang zum Absoluten. Aristoteles, Wolff, Kant, 14. Drittens: die Annahme normativer Vernunft-Gesetze. Leib- 17. Die dem protagoreischen Relativismus von Platon zu Grunde gelegte Theorie der Warnehmung; das correlativistische Resul- Einleitung. 1. Die Klage über die Discontinuität der philosophischen Forschung. Die Klage ist vielstimmig und alt, dass es der philosophischen Forschung an derjenigen Continuität gebreche, von der allein Früchte zu erwarten seien: zu häufig nehme sie ganz neue Anläufe, die sich spurlos demnächst wieder verlören. Das Resultat sei aber auch danach. Es biete die Geschichte dieser Bestrebungen das unerquickliche und verwirrende Bild disparater oder einander widersprechender Lehrmeinungen; das ganze Studium sei von vornherein mit dem Fluche der Unergiebigkeit behaftet; wie vor hundert Jahren scheue sich füglich jeder, der sich stark genug fühle, in andern Wissenschaften zu glänzen, seinen Ruhm in dieser zu wagen".1) Wenn man von diesen Klagen und Beschuldigungen so viel abzieht, als auf Rechnung derjenigen Bequemlichkeit und Süffisance fällt, welche in jedem Gebiete als die natürlichen Begleiter sich selbst beschönigender Unfähigkeit und Unwissenheit aufzutreten pflegen, so kann das, was wahr ist, den Interessirten und Thätigen nur zu einer um so energischeren Durchdringung und Sichtung des historisch Gegebenen veranlassen, sowohl um diejenigen Vorarbeiten zu entdecken, die weiter geführt zu werden verdienen, als 1) Kant, Prolegomena, Werke (Rosenkranz) III, 4. 1 |