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haben die Sakramente, da haben Taufe und Abendmahl laut gezeugt, daß wir in Christi Tod und Auferstehung getauft, daß wir im Abendmahl Christi Tod und Auferstehung verkündigen. Wahrlich, die drei zeugen noch heute, und wer Ohren hat zu hören, der kann ihr Zeugnis hören, daß Jesus lebt. Es ist noch Ostern, denn der Geist des Auferstandenen zeugt noch.

Aber freilich, nicht Alle vernehmen das Zeugnis des Geistes. Darum schließt unser Text mit den Worten: „Wer da glaubet an den Sohn Gottes, der hat solches Zeugnis bei ihm." Das äußere Zeugnis aus Wort, Taufe und Abendmahl muß zu einem inneren Zeugnis des Geistes werden, von dem Johannes sagt: „Der Gläubige hat es in sich." Und hier scheiden sich die Geister. Denn der heilige Geist kann nur den überzeugen, der sich überführen läßt, wie arm und elend, wie fündig und verloren er ohne Jesum ist. Meine Lieben, schließlich kann kein äußerer Beweis den Menschen wahrhaft zu Christo bekehren. Weder die Beglaubigung der Geschichte durch unverwerfliche Zeugen, noch die Darlegung der inneren Wahrheit dieser Geschichte durch unwiderlegliche Gründe können Christo das Herz des Sünders gewinnen, sondern der lezte, der tiefste, der eigentlich überwältigende Beweis des Geistes und der Kraft liegt darin, daß ein Mensch in seinem Gewissen gewiß wird, daß Christus hat, was der Mensch bedarf, sodaß er ohne Christum verloren, aber durch Christum ewig gerettet ist. Wer das erfahren, der weiß, was Johannes sagt: „Der Geist ist's, der da zeuget, denn Geist ist Wahrheit." Das ist Wahrheit, unwidersprechliche Wahrheit, daß wir Sünder sind und vor Gott nicht bestehen können und das ist Wahrheit, selige Wahrheit, ohne welche wir nicht leben und nicht sterben können, daß Jesus Christus zu uns gekommen ist mit Geist und mit Wasser und mit Blut, um uns Verlorene ewig selig zu machen. Und wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat solches Zeugnis bei sich. Der Geist Jesu Christi des Auferstandenen zeugt noch fort und fort: Amen, das ist gewißlich wahr, und der Glaube des Christen ist das Echo darauf im Herzen: Amen, das ist gewißlich mein. So hangen die Beiden aneinander: der Glaube hängt ganz am Zeugnis des Geistes, und der Besitz des Geistes hängt ganz am Glauben des Herzens. Darum haben wir gesagt: Es ist noch Ostern, denn der Glaube an den Auferstandenen siegt noch, und der Geist des Auferstandenen zeugt noch.

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Darum sagen wir aber auch Halleluja. Denn auch wir können Ostern halten, auch uns zeugt der Geist, auch wir können zu solchem Glauben kommen. Halleluja, Lob und Ehre und Preis sei dem

Vater, der uns geliebt und seinen Sohn geschenkt und seinen Geist gegeben hat; Lob sei dem Sohne, der todt war und lebet von Ewigkeit zu Ewigkeit; Lob sei dem heiligen Geist, der da Zeugnis giebt unserm Geist, daß wir Gottes Kinder sind, so wir an Christum glauben. Mit diesem Osterhalleluja im Herzen wollen wir heimgehen und mit Thomas zum Auferstandenen sagen: Mein Herr und mein Gott. In dir allein habe ich den festen Punkt gefunden, auf dem ich stehen und von dem aus ich die Welt überwinden kann. Meine Brüder, es ist noch Ostern. Halleluja. Amen.

Am Sonntag Milerikordias Domini.

1. Petri 2, 22-25.

Denn dazu seid ihr berufen. Sintemal auch Christus gelitten hat für uns und uns ein Vorbild gelassen, daß ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen. Welcher keine Sünde gethan hat, ist auch kein Betrug in seinem Munde erfunden. Welcher nicht wieder schalt, da er gescholten ward, nicht drohete, da er litte, er stellete es aber Dem heim, der da recht richtet. Welcher unsere Sünden selbst geopfert hat an seinem Leibe auf dem Holz, auf daß wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben; durch welches Wunden ihr seid heil geworden. Denn ihr waret wie die irrenden Schafe, aber ihr seid nun bekehret zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.

Durch die ganze heilige Schrift ergeht an die Menschen die Predigt: „Bekehret euch von ganzem Herzen“; die Propheten rufen: „Kehre wieder, du abtrünniges Israel", und die Apostel bitten an Gottes Statt: „Lasset euch versöhnen mit Gott." Die Boten Gottes wenden sich an jeden Menschen ohne Unterschied mit der Aufforderung zur Umkehr von seinem eigenen Wege. Aber durch die ganze Welt geht die Rede: Es ist charakterlos, seine Ansichten zu ändern, man muß consequent bleiben, und es ist treulos, seine Partei zu verlassen, mit deren Richtung man bis dahin im Einklang gewesen. Meine Lieben, Consequenz kann eine Tugend, sie kann aber auch ein Laster sein - es kommt eben darauf an, ob der Weg, den man geht und weiter zu gehen entschloffen ist, der richtige Weg ist. Stärker als Christus selbst kann man die Nothwendigkeit der Aenderung der Ansichten, des Charakters und der ganzen Lebensrichtung nicht aussprechen, als wenn er sagt: „Es sei denn, daß Jemand von Neuem geboren werde, kann er das Reich Gottes

nicht sehen." Wer aber mit seiner ganzen früheren Lebensrichtung bricht, der kann gar nicht anders als auch mit seiner früheren Partei, mit dem Kreise seiner früheren Gemeinschaft in Gegensaz gerathen, denn sobald er mit Wort und That sein Anderswerden zu erkennen. giebt, so wird er früher oder später, leiser oder lauter zu hören bekommen: „Du gehörst nicht mehr zu uns." Denn gleich und gleich gesellt sich gern. Und doch kann ein Christ nicht anders. Sein Herr, dem er nachfolgen will, sagt: „Wer sich meiner und meiner Worte schämt unter diesem verkehrten Geschlecht, deß will ich mich auch schämen vor meinem himmlischen Vater“ und „Wer Vater oder Mutter mehr liebt, denn mich, der ist meiner nicht werth." Die Freundschaft Gottes hat in ihrem Gefolge die Feindschaft der Welt, und die Kindschaft Gottes hat zur Folge eine neue Brüderschaft mit allen Kindern Gottes. Die Nachfolge Christi macht einen Abschied mit den Feinden des Kreuzes Chrifti und bringt in Gemeinschaft mit seinen Jüngern, die ihm nachfolgen und das Kreuz nachtragen.

Zu solcher Nachfolge im Leiden will unser heutiger Text uns auffordern. Zu Bekehrten redet der Apostel, und Bekehrte ruft er in die Fußtapfen des leidenden Christus. Darf ich nun so zu euch Allen reden und sogleich mitten hineingehen in die herrliche Ermahnung? Wird mir Niemand unter euch sagen: Halt ein, denn ich weiß nicht, ob ich mit dem Texte sagen darf: Ich bin mun bekehrt zum Hirten meiner Seele. Und wenn nur eins unter euch wäre, das so spräche, so glaube ich nach dem Sinne des guten Hirten zu handeln, der die 99 Schafe läßt und sucht das Eine, das sich nicht zurechtfinden kann, wenn ich damit anhebe zu sagen, was zu einer rechten Bekehrung gehört, und dann erst von der Nachfolge Chrifti rede. Laßt mich euch denn vor Augen stellen:

Die große Angelegenheit in einem jeden Menschenleben und zwar

die Bekehrung zu Christo als bewußte Lebenswendung, die Nachfolge Christi als tägliche Lebensaufgabe.

Bekehre Du uns, Herr, so werden wir bekehret; hilf Du uns, so ist uns geholfen. Amen.

I.

Was ist denn Bekehrung, und wer ist ein bekehrter Christ? Das Wort ist hergenommen vom Bilde eines Weges, auf welchem man umkehrt; es bezeichnet die Abkehr von dem falschen auf den

rechten, von dem breiten auf den schmalen Weg. Bekehrung ist ein wirklicher Vorgang im inneren Leben, ein so durchgreifender Abschnitt, daß es heißt: „weiland nun“, „weiland waret ihr Finsternis, nun aber seid ihr ein Licht in dem Herrn; weiland waret ihr wie die irrenden Schafe, nun aber seid ihr bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen;" sie ist die persönliche bewußte Abkehr von der Sünde und die persönliche bewußte Zukehr zu Christo, wie wir sie sonst auch mit den Worten Buße und Glauben bezeichnen.

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Ein irrendes Schaf das ist das Bild unseres Lebens, ehe wir Christum gefunden: ohne Hirten, ohne Schutz, ohne Leitung sich selbst überlassen, auf sich selbst angewiesen, einsam, schmerzlich einsam in dem, was das tiefste Bedürfen in Zeit und Ewigkeit betrifft, das ist der Zustand einer Seele, die Jefum nicht kennt. Dabei das Bewußtsein, daß wir zur Herde Gottes geschaffen und geboren, zu Schafen Christi erkauft und getauft, zur Herde des guten Hirten berufen seien, also Schafe Christi waren, aber irrende Schafe, rathlos, welchen Weg wir einschlagen sollten; da war keine Nahrung für unseren Hunger nach dem Ewigen, kein sprudelnder Quell für den Durst unserer Seele nach Gott. Dabei die sich steigernde Angst, daß man sich in der Frre befindet, je mehr man sieht, daß das der rechte Weg nicht sein kann, je deutlicher man erkennt, daß man in der Wüste ist. Freilich die ganze Tiefe unseres Jammers und Elends, die Größe unserer Gefahr, die Gewißheit unseres Verschmachtens, die sieht man erst im Rückblick, wenn man seinen Hirten gefunden, wenn es einem wie Schuppen von den Augen fällt, und man singen kann:

Ich lief verirrt und war verblendet,

Ich suchte Dich und fand Dich nicht;
Ich hatte mich von Dir gewendet
Und liebte das geschaffne Licht;
Nun aber ist's durch Dich geschehn,

Daß ich Dich mir zum Heil ersehn.

Dann weiß man, was es heißt: „Wir waren weiland wie die irrenden Schafe." Und nun die Hand aufs Herz: Weißt du, was das heißt? Weißt du in deinem tiefsten Innern, daß du ein irrendes Schaf warest, oder bist du es noch? Schämst du dich herzlich deiner Frrgänge, oder irrst du noch hin zu den Kreaturen, zu den Gößen und bittest sie um Weide und bettelst um frisches Wasser, und sie können dich doch nicht sättigen noch tränken, und

du bleibst doch im tiefsten Grunde so allein in der weiten schweigenden Wüste und bist ohne Hirten in dieser Welt!

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Das andere Stück der Bekehrung aber ist die bewußte volle Wendung des Herzens und Lebens zu Christo, wie es unser Text so schön bezeichnet: da man ihn als Hirten und Bischof seiner Seele gefunden hat. Da sieht man klar: es war längst Alles in Ordnung, nur ich war in der Frre; bei Jesu allein ist grüne Weide, Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit, nur ich lief in der Wüste; Jesu Stimme hatte mir lange, lange gerufen, nur ich habe nicht darauf gehört „eins weiß ich, daß ich bin blind gewesen, nun aber bin ich sehend", denn ich sehe: „Jesus ist mein guter Hirte, mir wird nichts mangeln." Ich bin taub gewesen, aber nun bin ich hörend geworden, denn da in der Wüste, als dem Schäflein so bange wurde, da hat es eine Stimme gehört, „das war die Stimme meines Freundes auf den Scheidebergen", das war eine Stimme so wunderbar, so bittend und holdselig, so königlich und so erbarmungsreich. Es war die Stimme Es war die Stimme „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“ es war die Stimme im Ostergarten: „Maria!“ es war die Stimme: „Ich ich bin dein guter Hirte." Und wer die Stimme gehört und die Augen aufgeschlagen, der hat ihn stehen sehen mit seiner Dornenkrone und mit seinen Nägelmalen, der ist ihm zu Füßen gefallen und hat gerufen: „Mein Herr und mein Gott!" und hat gerufen: „Rabbuni mein Meister", und hat gerufen: „Ich habe den Herrn gesehen, und meine Seele ist genesen." Und wenn der gute Hirte droben zu den Engeln sagt: „Freuet euch mit mir, denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war“, so sagt die bekehrte Seele zu denen, die ihr begegnen: Freuet euch mit mir, denn ich habe meinen Hirten gefunden! Halleluja."

Und nun die Hand aufs Herz: Weißt du von solcher bewußten Lebenswendung in deinem tiefsten Innern, daß du dich zu Jesu gewandt hast, daß er ganz und gar dein Hirte, dein Bischof und Aufseher sein soll, daß du bei ihm Leben und volle Genüge haft und ohne ihn nicht leben und nicht sterben kannst? Nicht als ob jeder Christ müßte Tag und Stunde angeben können, worin er bekehrt worden, wie das ein Frrthum der Methodisten ist. Hat doch Gott seine mannigfaltigen Weisen und Zeiten, darin er den Menschen nahe kommt. Saulus hat eine plötzliche Bekehrung gehabt, während es bei Johannes still und stetig zugegangen ist. Die Weisen und Zeiten sind verschieden, aber eins ist bei allen Jüngern gleich: der Bruch mit der früheren verkehrten Lebensrichtung und die persönliche Hingabe an den persönlichen Christus. Es ist die alte und

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