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und verlieren uns nicht mehr als ein unendlich Kleines in dem großen Gewühl. Jeder von uns kann beitragen, daß dieser Geist in der Gemeinschaft, der er angehört, immer lebendiger gewekkt werde; Jeder kann die Andern in diesem Sinne kräftig anfassen und auch wieder von ihnen empfangen, und so sind auch wir berechtigt, das auf uns anzuwenden, daß wir Freunde des Herrn sind, wenn wir thun, was Er gebietet.

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Wir stehen, m. a. Fr., an dem Ende eines kirchlichen Jahres, und der Eine gottesdienstliche Tag, der uns noch übrig ist, hat seit einiger Zeit eine eigenthümliche Bestimmung. Sehen wir auf die Vergangenheit zurükk, wollen wir uns selbst erkennen: was können wir Größeres fragen, als ob wir uns in der That dies Wort aneignen können? ob wir feststehen in dem Gehorsam gegen sein einiges Gebot, und ob wir dadurch Ansprüche haben, seine Freunde zu sein? ob wir Fortschritte gemacht haben in der Erkenntniß des göttlichen Wortes, welches in seiner Liebe sich über das ganze Geschlecht der Menschen verbreiten soll? ob wir immer mehr uns gereinigt haben in seinem reinen Herzen, ob wir uns immer mehr befestigt haben in seiner Sanftmuth, und in seiner Friedfertigkeit Eins geworden sind mit ihm? Darauf vorzüglich lasset uns unser Augenmerk richten, wenn wir prüfend in die Vergangenheit sehen; und was wir dann auch sagen könnten und dürften: Er ist allein der, welcher gegeben hat; Er ist allein der, welcher geben muß, was noch fehlet! Nichts soll, nichts kann uns von ihm trennen, sondern, wie wir auch uns selbst. erkennen, wir werden nur immer fester mit ihm verbunden werden und es seinen Júngern nachsagen, daß seine Freundschaft das einzige ist, nach dem wir zu trachten haben, und Er allein der, von welchem wir nicht lassen können, von welchem wir uns nicht entfernen dürfen, wenn wir nicht den Zusammenhang mit dem Wort und der Kraft des Lebens verlieren wollen. Amen.

Lied 517.

XI.

Am 3. Sonntage des Advents 1831.

Lied 49. 137.

Text. Ev. Joh. 16, 27.

Denn er selbst, der Vater, hat euch lieb, darum, daß ihr mich liebet und glaubet, daß ich von Gott ausgegangen bin.

M. a. Fr. Das war ein großes Wort des Erlösers über sich selbst, worüber wir neulich mit einander geredet haben, in welchem Er sich nämlich darstellt als den alten und ursprünglichen Gegenstand des Verlangens und der Sehnsucht für alle Besten unter dem menschlichen Geschlecht, für diejenigen, welche Gott am nåchsten waren und von ihm am meisten hervorgezogen: aber noch ein größeres Wort ist dieses, daß Er sich darstellt als die eigentliche Ursache der Liebe Gottes zu uns, als denjenigen, um dessen willen, vermöge unsers Verhältnisses zu ihm, das heißt vermöge unserer Liebe zu ihm und unsers Glaubens an ihn, wir nun auch erst Gegenstände der Liebe Gottes, seines und unsers Vaters, würden. Er ist es aber, der von sich selbst sagen konnte, was man sonst nicht leicht einem gelten läßt, So ich von mir selber zeuge, so ift mein Zeugniß währ. Denn in ihm selbst und in seinem eigenen Bewußtsein ruhete das in ewiger Klarheit, was Er dem menschlichen Geschlecht sein sollte, wozu Er gekommen war; in allen Andern konnte es sich erst durch die Erfahrung allmählig entwikkeln, dadurch, daß sie seinem Worte folgend den Willen Gottes, den Er verkündigte, daß sie nåmlich glauben sollten an den, den er gesandt hatte, wirklich vollführten. Darum lasset uns nun, da wir ja auch solche sind, die ihn lieb gewonnen haben und zu dem Glauben gelangt sind, daß Er von Gott ausgegangen sei, sein Wort aus unserer eigenen Erfahrung beleuchten und uns klar machen, indem wir mit einander darüber reden, wie der Erlöser derjenige ist, um dessentwillen, wenn wir ihn lieben und an ihn glauben, auch wir von Gott geliebt werden.

I. Zuerst, m. a. Fr., wird aber freilich ein jeder hiegegen bei sich selbst sagen, wenn Gott die Liebe ist, so muß seine Liebe sich auch so weit erstrekken, als seine Almacht, so muß es eine allgemeine Liebe Gottes geben. Und allerdings werden wir es auch bekennen müssen, daß diese besondere Liebe, von welcher der Erlöser in unserm Terte redet, nur ein Ausfluß ist aus jener allgemeinen. So gewiß als das die höchste Erkenntniß ist, zu welcher wir eben durch den Sohn Gottes gekommen sind, daß Gott die Liebe ist: so gewiß müssen wir auch glauben, daß Alles, was ein Werk seiner Hånde ist, auch ein Gegenstand seiner Liebe sein muß. Nur freilich, was todt wäre, das könnte kein Gegenstand seiner Liebe sein; was zwar lebte, aber doch ihn nicht wahrnehmen könnte, auch das könnte an und für sich nicht ein Gegenstand seiner Liebe sein: aber so wird ja auch bald denen, die ihn erkennen, das geistige Auge geöffnet über die ganze Welt, daß sie einsehen, dasjenige sei gar nichts an und für sich, was wir nur betrachten kön nen als leblos und todt. Dasjenige håtte kein eigenes Dasein, was wir auf keine Weise im Zusammenhang mit dem Geist zu denken vermöchten, der allein unter den geschaffenen Dingen das Ebenbild Gottes ist: aber es giebt auch nichts, was nicht-irgendwie mit diesem in Verbindung stånde. Alles nun, was geistig 'ist, Alles, was, sei es auch auf noch so unvollkommne und entfernte Weise, Gott vernehmen kann, Alles, was seiner Natur nach auch getroffen werden kann vom Strahl seiner Liebe: das ist auch gewiß schon an und für sich ein Gegenstand seiner Liebe. Darum schließen auch jene alten Erzählungen in den Büchern des alten Bundes die Geschichte von der Schöpfung der Welt damit, daß sie sagen*), Und Gott sah an Alles, was er gemacht hatte; und fiehe da, es war sehr gut. Das war der Hauch der Liebe, der Blikk des göttlichen Wohlgefallens über das Ganze seiner Werke, und er erstrekkte sich so weit, als seine Allmacht, was nicht war, hervorgerufen hatte in das Sein; aber alles war immer nur gut im Zusammenhang mit dem, was in diesem geschaffenen endlichen Sein der Ubglanz seines Wesens sein konnte, was seiner Erkenntniß, ihn zu ahnen in seinen Werken, fähig war. Und wenn wir bedenken, m. g. Fr., wie jene alte Erzählung doch vorzüglich nur diese Erde, den Schauplaz unsers Lebens und Wirkens zum Gegenstand hat, und alle übrigen nach unserer jezigen Kenntniß so

*) 1. Mof. 1, 31.

viel größeren, so viel umfassenderen Werke Gottes nur in Bezie hung auf diese Erde betrachtet, und wie auf dieser wiederum der Mensch das einzige geistige Wesen ist, auf welches sich Alles bes zicht, für den und zu dem Alles geschaffen ist, was dieser Erde angehört und was sich in andern Weltkörpern auf sie bezieht: o wie können wir dann wol annehmen, daß Gott der Herr das Wort, Und es war Alles gut, gesprochen habe, da doch vor seinen Augen nicht nur der Mensch dastand als das edelste Werk seiner Hånde, bestimmt zur Herrschaft über Alles was auf Erden ist, son dern ihm auch schon eben so deutlich vor Augen stand der Fall des Menschen und alle Verringerung seines geistigen Lebens und Wirkens, welche die Sünde über diesen Menschen und das ganze mensch liche Geschlecht bringen würde? Darum, m. g. Fr., mögen wir wohl sagen, wenn Gott der Herr damals über den Menschen und die Erde, die sein Eigenthum sein sollte, sprach, daß es Alles gut sei: so muß auch wiederum nicht nur die Sünde und der Fall des Menschen vor seinem Auge gewesen sein, sondern auch derjenige mit in sein Wohlgefallen nicht nur eingeschlossen, sondern der eis gentliche Grund desselben gewesen sein, der bestimmt war, Alles wiederzubringen. Ja nur in Beziehung auf diesen, nur weil die menschliche Natur das Wort, welches Fleisch werden sollte, in sich aufnehmen konnte, darum nur weil durch ihn der Mensch Gott nåher und inniger wieder zugeführt werden sollte, als es vorher möglich gewesen wäre, darum sprach Gott der Herr, daß Alles gut sei; darum gab er sich schon in diesem Wort zu erkennen, als den, der sich über die Sünder erbarmen werde, als den, welcher die Tage der Unwissenheit übersehen wollte, wenn dann nur derje nige, der damals schon der Gegenstand seines Wohlgefallens war, die Anhänglichkeit, den Glauben, die Liebe fånde, ohne welche Er den Menschen sich selbst nicht mittheilen, noch ihre Verbindung mit Gott zur Vollkommenheit bringen konnte. Und so, m. g. Fr., zeigt sich dann überall diese allgemeine Liebe Gottes zu dem Menschen als dem Geschöpfe seines Ebenbildes in allen seinen verschie denen Zustånden; das ist die Art, wie uns die Schrift überall jene Liebe Gottes und jenes Erbarmen Gottes erklärt und auschaulich macht, Alles habe er unter die Sünde, Alles unter den Unglauben beschlossen, damit die Verheißung kåme durch den Glauben an den, in welchem erst Allen klar werden konnte, zu welcher Herrlichkeit Gott den Menschen erschaffen habe. Darum war alles, was uns von besonderer Liebe von einzelnem Wohlgefallen Gottes erzählt

wird, auf diejenigen gerichtet, die seiner unerforschlichen Ordnung nach bestimmt waren in einem nåhern irdischen Zusammenhang mit dem zu stehen, der da kommen sollte. Darum war das Volk, aus welchem der Erlöser entspringen sollte, das Volk seiner Wahl; darum wurde es aufbewahrt und ausgesondert, immer wieder herausgerissen aus jeder Noth, in welche es sich durch die Sünde gestürzt hatte, damit die Offenbarung Gottes bewahrt bliebe, daß aus diesem der eingeborne Sohn des Höchsten hervorgehen werde. So werden wir denn sagen müssen, m. g. Fr., ja alles menschliche war ein Gegenstand des göttlichen Wohlgefallens und der göttlichen Liebe vom ersten Anfang an; nichts, was er zu seinem Bilde geschaffen hatte, nichts, was mit diesem Geschöpfe seiner Aehnlichkeit irgend in Verbindung steht, war ausgeschlossen von seiner våterlichen Fürsorge: aber Keiner war ein Gegenstand der Liebe und Sorgfalt Gottes an und für sich selbst und um sein selbst willen.

II. Hieran, m. a. Fr., knüpft sich denn unsere zweite Betrachtung, nåmlich, was ist das eigenthümliche Wesen dieser besondern Liebe Gottes zu uns um unserer Liebe und unsers Glaubens an Christum willen. So aber schließt sich diese besondere Liebe an jene allgemeine, daß selbst in dem, was der Erlöser hier zu seinen Jüngern besonders sagt, doch nur das nåmliche liegt wie in jener allgemeinen. Nicht seine Jünger an und für sich, als die welche sie schon ohne ihn gewesen waren, als das was sie auch ohne ihn würden geblieben sein, waren der Gegenstand der göttlichen Liebe, von welcher Er redet: sondern nur deswegen, sagt er, hat euch der Vater lieb, weil ihr mich lieb gewonnen habt, weil ihr zu dem Glauben gekommen seid, daß ich von Gott ausgegangen bin. Denn wie der Erlöser der Welt als der eingeborne Sohn Gottes schon von Anbeginn an der einzige unmittelbare Gegenstand des göttlichen Wohlgefallens war im ganzen Umfang dieser irdischen und menschlichen Welt: so zog auch Gott vorher schon wie wir neulich an Abraham gesehen haben, nur diejenigen auf besondere Weise an sich heran, welche mit seiner Zukunft in Verbindung standen, wenn sie auch von derselben nur eine entfernte Ahndung bekamen in den größten Augenblikken ihres Lebens, die aber dann auch ihr größter Besiz war und der köstlichste Schaz ihres Daseins. Und eben so zog er nun die Jünger seines Sohnes vor, nur wegen ihrer nåhern Verbindung mit diesem; wie es ja natürlich war, daß ihre Liebe zu dem Geliebten Gottes nun auch die Liebe Gottes auf sie zog. Wie menschlich, m. th. Fr., scheint Predigten III.

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