ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

umher ging und Wunder that, als schon das Volk in großer Menge ihm anhing und sich um ihn her drångte? Glaubt wohl irgend ein Oberster an ihn? hieß es, Kann aus Galiláa etwas Gutes kommen? Ift je von daher ein Prophet aufgestanden? Und so wurde dann der. Wunsch des Herzens falsch geleitet, so wurden die Zeichen, welche der Höchste gab, mißverstanden, so vermochte eben der Unglaube nicht von dem aus, was er sah, die Zukunft zu ergreifen. Darum mußten hernach auch die Apostel des Herrn immer wieder darauf zurükkommen, die Lehre von Christo, die Verkündigung seines Heils sei den Einen eine Thorheit und den Andern ein Xergerniß, weil es ihnen eben fehlte an dem Glauben, mit welchem sie in der Gegenwart die Zukunft ergreifen könnten.

Haben aber die Hirten den Glauben, der so in ihnen gewekkt worden war, festgehalten: o, dann werden sie auch bei dem, was bald nachher in Bethlehem geschah, doch gesagt haben, das Knåblein der großen Bestimmung wird dennoch gewiß glükklich entronnen und nicht mit getroffen worden sein von dem mörderischen Solage. Und bei jeder Moth ber Zeit werben fire gedadit baben, Ist doch der geboren in der Stadt David, der unser königlicher Herr sein soll und uns gegen das alles schůzen wird. Und wenn fie fich gedrükkt fühlten von der Last des Gesezes werden sie sich damit getröstet haben, Ist doch der Heiland geboren, der auf eine oder die andere Weise auch diese Last von seinem Volk nehmen wird. In solchem Glauben sind Simeon und Hanna froh gewesen während der freilich wahrscheinlich nur noch kurzen Zeit ihrer Walls fahrt ohnerachtet sie nichts weiter sahen und hörten von dem Kinde der Verheißung; und diese Freudigkeit allewege festzuhalten gebühret noch weit mehr uns Ullen. Wenn wir hingegen immer wieder besorgt gemacht werden, weil wir sehen, daß noch nicht alles Böse überwunden ist durch das Gute, daß vieles, wovon wir großes hofften, immer wieder in seiner Wirksamkeit gehemmt wird, daß die Kräfte der Menschen, welchen doch allen dieselbe Ausstattung gewor den ist von oben her, und welche äußerlich zu derselben Gemeinschaft der Gläubigen gehören, sich so wenig vereinigen, um das gemeinsam zu fördern, wozu sie sich als zu ihrem höchsten Wunsche betennen, wenn so unsere Freude an der Zukunft immer wieder fich trübt: es giebt keinen anderen Grund davon als immer denselben, námlich den Unglauben. Sind wir einmal fest geworden in der rechten Weihnachtsfreude, daß uns der Heiland geboren ist, und wir keines Anderen zu warten haben: nun wohl, so dürfen wir Bredigten III.

10

uns auch durch nichts, was geschieht, irre machen lassen an der Zukunft wie er sie selbst verkündiget hat, und für welche, wenn wir uns selbst fragen, die innere Stimme unseres Herzens zeugt. Ja kehren wir auf eine gläubige Art in unser Inneres ein, und betrachten uns selbst in dem verwikkelten Gewebe der Gedanken und Empfindungen; vergegenwärtigen wir uns und vergleichen die besseren Augenblikke unseres Lebens, für welche wir Gott danken, und die, welche wir gern in Vergessenheit begrüben, wenn wir nicht wüßten, daß ihre Erinnerung zu unserer Besserung dient, aber de ren wir uns doch zu schämen haben: werden wir je ein anderes Zeugniß ablegen können als dieses, das wofür wir Gott danken und loben, ist immer nur das, was wir gethan haben in dem Namen des Herrn, wobei er uns gegenwärtig war, so daß wir getrieben von der Liebe zu ihm, mit Verläugnung alles andern unser ganzes Wohlsein nur in ihm und in dem Bestreben fanden, ihm zu dienen und ihm nachzugehen? Diese Erfahrung, die sich in jedem bedeutenden Verhältniß immer wiederholt, die Jeder dem Andern bestätigt, wie Jeder sie an sich selbst macht, bewährt sich uns zugleich als der Schlüssel für Alles, was geschehen ist von der Zeit an, wo der Erlöser der Welt auf Erden erschien, bis auf den heu tigen Tag, und giebt uns eine sichere Bürgschaft nicht nur in Bezug auf das was uns selbst noch bevorstehen mag, sondern auch auf das was weit über unser irdisches Dasein hinaus liegt da: für, daß dieses Maaß immer gelten werde; so daß Alles vergehen muß, wie sehr es auch glänze, was sich von ihm sondern will und ohne ihn bestehen, und daß auf der Verkündigung seines Namens, auf dem Bunde der Gläubigen, welchen er gestiftet hat, auf der Lehre von dem Kreuz, welche nie aufhören wird verkündigt zu wer den, wo sein Name genannt wird, daß darauf allein die Zuversicht beruht, welche jede Furcht vor der Zukunft vertreibt.

Und so, m. th. Fr., wollen wir denn mit freudigem Auge in die Zukunft hinausschauen, indem wir uns bei dem ersten Anfange des Lebens unseres Erlösers versammeln. Wir werden freilich alle gern gestehen, nachdem wir uns das Bild der Vollendung vorge halten haben, daß das Reich Gottes, wie es izt vor uns liegt, noch nicht viel weiter emporgewachsen ist, als daß es in den Tagen seiner Kindheit steht. Weit entfernt davon, ein vollkommener Mann zu sein ähnlich dem Mannesalter Christi, ist es noch kaum so weit entwikkelt wie ein Kind, das seiner selbst nur eben so weit mächtig geworden ist, daß es nun Ich sagt und sich gefunden hat Ja

[ocr errors]

kaum so weit; denn wie wollten sonst die Stimmen der Christen sich so sehr zerstreuen, wie glaubte fast jedes Häuslein das Reich Gottes zu sein für sich allein! Wie müßten, wenn es weiter gediehen wäre, schon immer Alle sich untereinander in dem ganzen Um fang der Bekenner des Erlösers als Eins denken, und jedes Hauflein sich selbst nur als einen einzelnen Theil, der nur in dem großen Ganzen besteht, nur vermöge desselben, nur für dasselbe! Wie vieles also auch noch anders werden muß als es ist, wie vieles erst fest werden muß, was noch zu wanken scheint, wie vieles noch einig werden muß, was sich nach ganz verschiedenen Seiten hin zerstreut: das kann uns nicht stören; denn wie oft bietet uns nicht die Geschichte der christlichen Kirche schon in diesen ihren Anfängen ähnliche Wechsel dar! Wenn also auch noch wir wissen nicht wie viele Geschlechter der Menschen vergehen werden und Völker auf Völker folgen, ehe das Licht von oben, welches uns gegeben ist, die ganze Welt erleuchtet; wie viele Menschenkinder noch den Schauplaz dieses Lebens verlassen werden, ehe solche aufwachsen, von denen man sagen kann, daß das himmlische Licht ihre Finsterniß ganz durchdrungen habe, ja auch nur eines wovon man sagen kann, daß es nun ganz Licht ist, weil sein Auge ganz Licht geworden: demohnerachtet wollen wir frohen Blikks in die Zukunft sehen, denn das Werk des Erlösers kann weder untergehen noch auch stokken, sondern bleibt in ununterbrochener Entwikkelung. Von diesen Au= gen, welche damals zuerst sich dem irdischen Licht öffneten, muß die ganze Fülle des himmlischen Lichtes sich immer weiter ergießen über die Geschlechter der Menschen; von diesen Hånden, welche damals nur noch in unwillkührlichen Bewegungen ein sich selbst nicht verstehendes Leben verkündigten, müssen alle göttlichen Segnungen über die Menschen kommen; und von diesen Lippen, welche damals noch nicht einmal lächelten, muß Alles ausgehen, was wahre Weisheit ift für die, welche seines Geschlechts sind, und Alles, was uns als ein wahres Gut des Lebens feststehen soll, dessen wir in Sicherheit und Frieden genießen können, muß eine Frucht sein dieser Lippen. Ja Jesus Christus er allein, damals wie hernach in der Fülle seis nes Lebens, gestern und heut, jezt und in Ewigkeit derselbe. Amen.

Lied 127.

XIII.

Am Neujahrstage 1832.

Lied 832. 632, 1-5.

Text. Rom. 14, 7. 8.

Denn unser Keiner lebt ihm selber, und Keiner stirbt ihm selber. Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.

M. a. Fr. Der unmittelbare Zusammenhang, in welchem der Apostel diese Worte geschrieben hat, steht in gar keinem Bezug mit der besondern Abzwekkung des heutigen Tages. Er redet in dies sem Abschnitte jenes Briefes von dem Unterschied der Christen in Absicht auf die größere Freiheit des Geistes oder die größere Aengstlichkeit und Gebundenheit des Gewissens; und indem er hierüber nur die Regel giebt, daß Beides recht sei und gut, wenn nur jeder das, was er thut, thue mit Rükksicht auf den Herrn, welchem wir Alle angehören, so faßt er dies hernach zusammen in diesem gro: ßen, allgemeinen Ausspruch, welchen wir mit einander vernommen haben. Das, m. a. 3., beweiset recht die besondere Kraft der heiligen Schrift, daß sie so oft von dem, was einzeln ist, und unbedeutend erscheint, unmittelbar übergeht zu dem größten, schwersten und inhaltsreichsten. Aber so gebührt es auch einem solchen Werk des göttlichen Geistes; denn wie vor Gott selbst es keinen Unters schied giebt zwischen groß und klein, so auch hier. In dem Maaße als wir durch den Geist Gottes erleuchtet die menschlichen Dinge sehen, verschwindet dieser Unterschied auch für uns, und von dem kleinsten können wir zu dem größten, von dem größten zu dem kleinsten in demselben Sinn und Geist mit Leichtigkeit übergehen. Indem nun der Apostel dort geredet hatte von zwei verschiedenen Handlungsweisen der Christen noch dazu in Beziehung auf äußer: liche und minder bedeutende Dinge, und doch nun seiner Rede die

Krone dieses eine so allgemeine Anwendung zulassendem Ausspruches auffezt: wie sollten wir diesen nicht eben mit einander betrachten. können als unseren Wahlspruch bei dem Eintritt in die ses neue Jahr unseres Lebens. Ja daß wir dem Herrn les ben oder sterben, das sei unser Wahlspruch, den wir immer im Auge haben sowohl in Beziehung auf das, was uns begegnen kann in diesem neuen Abschnitt unseres Lebens, und das sei der erste Theil unserer Betrachtung, als auch in Beziehung auf dasjenige, was uns vorhanden kommt zu thun, und das sei der zweite.

1. Wenn wir, m. a. Fr., sagen, diese Worte des Apostels, daß, wir mögen leben oder sterben, beides dem Herrn geschehe, foll unser Wahlspruch sein in Beziehung auf Alles dasjenige, was uns begegnen kann: so meine ich damit zum Unterschied von dem, was ich als den zweiten Theil unserer Betrachtung im voraus angezeigt habe, alles was in unserm Leben, sei es nun überhaupt nicht von menschlicher Thätigkeit abhängt, oder doch we nigstens nicht von der unsrigen. Und wir mögen wohl sagen, wie der Apostel hier Leben und Sterben einander gegenüberstellt, so befaßt dieses beides alles, was uns von dieser Art begegnen kann; denn das eine und das andere hångt nicht ab von unserem eigenen Billen und Thun. Die Fortdauer unseres Lebens, wie lang oder kurz, sie hångt an den ewigen Ordnungen Gottes, wie sie sich in dem einzelnen Leben von seinem ersten Keime an entwikkeln. Wenn es zu Ende geht, so ist das ebenfalls nichts anderes als auch ohne unser eigenes Thun die Vollendung des göttlichen Rathschusses an unserm zeitlichen Leben. Und so können wir denn unter diesem Wahlspruch alles, was uns die Zukunft im eigentlichen Sinne bringen kann, getrost zusammenfassen.

Was ist aber nun in diesem Umfang gedacht der Sinn dies ser Worte des Apostels, daß, wir mögen leben oder sterben, solches dem Herrn geschieht? Kein anderer wol als der, daß eben.jene göttlichen Ordnungen in dem gesammten Gebiet der menschlichen Dinge ganz und gar auf Christum gestellt sind, auf dieses Heil, welches Gott den Menschen durch ihn gegeben hat. Unsere heutige Sonntagsepistel *), m. a. Fr., ist gewiß deswegen für diesen heutigen Tag gewählt, um uns das recht zur Anschauung zu bringen, denn da sezt der Apostel auseinander, wie der gemeinsame frühere Zustand der Menschen, alles was darin groß und wichtig gewesen,

*) Gal. 3, 23-29.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »