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feine Beziehung gehabt habe auf den, der da kommen sollte. Das Gesez, sagt er, ist unser Zuchtmeister gewesen auf Christum, darunter sind wir beschlossen gewesen, damit hernach die Verheißung kåme durch den Glauben, der da sollte geoffenbaret werden, und alles, was dem voranging, das hatte nur den Sinn und die Bedeutung, wie er an einem anderen Orte desselben Briefes *) sagt, daß die Zeit erfüllet werden sollte auf die von Gott bestimmte Weise, in der er seinen Sohn senden wollte geboren von einem Weibe und unter das Gesez gethan. Hat sich nun vorher Alles auf den bezogen, der da kommen sollte: wie sollte sich nun nicht Alles beziehen auf den, der da gekommen ist? wie sollte nicht der Vater im Himmel nun Alles leiten, damit das Reich Gottes am besten gedeihe, welches er seinem Sohne verliehen hat, damit immer allge: meiner nicht nur sondern auch immer vollkommener die Herrlichkeit dessen erkannt werde, und in allen menschlichen Dingen erscheine, der allein als das ewige himmlische Licht die Finsterniß durchdrin gen konnte, der allein bestimmt war der Welt das Leben zu brin gen? Das, m. th. Fr., ist der rechte Inhalt des christlichen Glaubens an eine göttliche Vorsehung, welche über den menschlichen Dingen waltet. Wir bleiben weit hinter dem geistigen Gehalt desselben sowol als auch hinter der rechten Kindlichkeit der Zuvers sicht zurükk, wie sie denen, welche nun Christum angezogen haben, und durch den Glauben an ihn Kinder Gottes find, geziemt, wenn wir, wie es so oft geschieht, denken, alles habe so kommen müssen, damit dies oder jenes einzelne erfolge. So oft wir so bei einzels nem stehen bleiben, als ob irgend solches an und für sich gut wäre und nicht lediglich um des Reiches Gottes willen, machen wir nur einen eben so vorwizigen als geringfügigen und untergeordneten Gebrauch von diesem Glauben.

Und nun laßt uns bedenken, daß alles, was uns in diesem irdischen Leben noch begegnen kann, unter dem, was der Apostel hier aufstellt, zusammengefaßt ist. Denn das muß jedem einleuch ten, daß alles, auch das scheinbar gleichgültige, was uns begegnen kann nicht ausgeschlossen, entweder zu einer Förderung in der Art und Weise unseres Lebens ausschlägt, und also eine Erhöhung desselben ist, oder auf der anderen Seite eine Verringerung desselben in sich schließt, und sich also als eine Annäherung an den Tod beweist. Auf 'welcher von beiden Seiten nun Alles, was uns bevor.

*) Gal. 4, 4.

steht in jeder Zukunft, sich auch befinden möge, sagt der Apostel, es geschieht nicht sowol uns als dem Herrn. Wohlan, m. g. Fr., was in dem Lauf des Jahres, welches wir heute antreten, uns selbst als eine Bereicherung oder als ein neuer Schmukk unseres Lebens, als eine Erweiterung des Kreises unserer Thätigkeit erscheinen wird, dieses freudig und dankbar entgegen zu nehmen, dazu bedarf es keiner Zusprache, keiner Ermunterung. Aber, wenn es uns geziemt, uns auch auf das nachtheilige gefaßt zu machen: wie sollen wir nicht gern auch leiden, wie sollen wir nicht gern auch entbehren, wenn wir doch fest an dem Glauben halten, auch das geschehe dem Herrn und auch darin werde, wie unerreichbar uns das auch sei, da wir so wenig vermögen in den Zusammenhang der Dinge einzudringen, dennoch ein göttlicher Rathschluß erfüllt, der sich auf das Reich Christi bezieht. Wenn doch bei allem, was uns vorkommt zu thun, dieses unser einziges Ziel ist, daß wir als solche, die ihm angehören, sein Reich so viel an uns ist erhalten und fördern: wie sollten wir nicht gern auch an dem, was uns geschicht, uns als die seinigen beweisen, nicht nur dann wenn wir leben, sondern auch dann, wenn wir sterben? Warum sollten wir uns dessen weigern, wovon wir, überzeugt von der våterlichen Liebe und von der ewigen Weisheit Gottes, doch wissen, daß es uns auch nur zum Besten dieses Reiches des Herrn widerfährt, daß es auch mit zu dessen Entwikkelung in unserm Kreise gehört, und mit dem ganzen göttlichen Rathschluß zusammenhängt, der auf nichts anderes abzielt als auf die Verherrlichung Gottes in seinem Sohne und auf die Verklärung und Berherrlichung des menschlichen Geschlechtes durch ihn!

Und wenn wir, m. th. Fr., an die große Ungleichheit in diesem irdischen Leben denken, wie der Eine hervorgezogen erscheint, so daß weit umher Alle die Bedeutung seines Daseins fühlen und verstehen, der Andere hingegen ganz in das Dunkel zurükkgedrångt ist und auf den kleinsten Kreis menschlicher Wirksamkeit beschränkt, so daß nur Wenige wahrnehmen, ob er noch da ist oder nicht mehr: sollen wir, die wir in diese Ordnung Gottes gestellt sind mit Christo und durch ihn, irgend einem unserer Brüder Vorzüge dieser Art beneiden, wenn wir doch wissen, alle innere und außere Gaben, wie sie Gott austheilt, haben keinen anderen Zwekk und keine andere Regel in diesem Reiche Gottes, als daß durch sie der gemeinsame Nuzen soll gefördert werden? wenn wir doch wissen, Alle, die noch so ungleich erscheinen, sind doch Glieder an dem Leibe Christi, und die außerlich nicht scheinen zu Ehren gemacht zu sein,

tragen doch dieselbe Kraft des göttlichen Lebens in sich, und wir ken nach dem Maaße dessen, was ihnen Gott anvertraut hat, auch zur Verherrlichung und Förderung seines Reiches mit? O m. G. in dem Herrn, wie oft stellt der Herr das selbst als die Regel seiner göttlichen Haushaltung auf, als etwas das gar oft vorkom men muß in dem täglichen Verkehr seines Reiches, daß die Lezten werden die Ersten sein! Wie oft hat er, wo irgend die Rede ist in seinen Gesprächen von der Rechenschaft, welche den Menschen abgefodert wird, das große Wort wiederholt, Ei du frommer und getreuer Knecht, der du bist getreu gewesen über Weniges, gehe nun ein zu deines Herrn Freude! Wenn wir das überlegen, g. Fr., wie sollen wir nicht Alles, was uns in diesem Leben entgegenkom men kann, immer mit freudigem und dankbarem Herzen annehmen, wohl wissend daß, wie es sich auch zu uns allein genommen verhalte, wie wir auch dadurch zu Andern einzelnen zu stehen kom men, alles in einem großen und unendlich weisen Zusammenhang das Reich Gottes fördert, welches ja der einzige Gegenstand unserer Liebe ist!

Ja, m. G., das ist das feste Vertrauen und die Weisheit des Chriften in Beziehung auf das, was uns in diesem irdischen Leben begegnen kann; es geschieht Alles, so wie es geschieht, zur Förderung des Reiches Christi, Alles ist in seiner uns oft so ver: wirrenden Mannigfaltigkeit in seinem uns unübersehbaren Gedränge von wechselndem Wohl und Weh, Fortgang und Rükkschritt nur dieser Einen göttlichen Ordnung unterworfen. Laffet uns einen Blikk rükkwarts werfen auf den Inhalt des nunmehr abgeschlosse nen Jahres unseres Lebens, wie Vieles ist da leichter an uns vor übergegangen als wir glaubten, wie oft hat uns Verderben von außen gedroht, wie oft find wir in Besorgniß gewesen um die Er haltung des allgemeinen Friedens und der Ruhe unter den christlichen Völkern, wie hat uns von ferne gedroht und ist uns nåher gekommen und wir haben die Schläge einer weit verbreiteten GeiBel Gottes gefühlt; aber so Vieles von dem, was wir gefürchtet hatten, ist nicht geschehen, was gekommen ist, wir fangen schon an die Güte und Barmherzigkeit Gottes zu preisen, der es so weit unter dem Maaßstab unserer Furcht vorübergeführt hat. Wenn wir uns versezen in Gedanken außerhalb des Reiches Gottes, in wetches wir gestellt sind, und überlegen den natürlichen Eroz und die natürliche Verzagtheit des menschlichen Herzens: ach! wie würde aus solchen Erfahrungen des vergangenen Jahres auf der einen

Seite der Leichtsinn der Menschen sich nur aufs neue befestigen, daß sie dächten, nach diesem Maaß der Gelindigkeit in der göttlichen Zucht, der Vergeblichkeit menschlicher Sorge, der Unmöglichkeit kluger Vorkehrungen werde es immer weiter gehen auch in der Zukunft, und wir wollen nur darin weiser werden, daß wir uns weniger mühen und hårmen um das, was noch nicht da ist. Und auf der andern Seite das verzagte Herz, wie würde es immer tiefer in Aengstlichkeit versinken! Wissen wir doch schon immer, das ist seine Sprache, was aufgeschoben ist, ist deswegen nicht aufgehoben! Hatten wir bei unserer Furcht das Gefühl der göttlichen Gerechtigkeit; mußten wir gestehen, was wir besorgten, sei nur was wir verdient haben mit unserem Thun und Lassen: so stehen wir auch noch unter demselben Bann. Sind seine Strafen nicht gekommen, sie werden uns ereilen, ehe wir es uns versehen — und immer bånger und bånger wird der Blikk solcher Menschen in die Zukunft. Menschliche Weisheit sucht hiergegen allerlei Arznei zu bereiten nach der besonderen Natur eines Jeden, wie der Eine so sein Gemüth in Zaum und Zügel halten soll, und der Andere auf andere Weise sich allmählig erheben kann oder erhoben werden zu immer größerer Freiheit des Geistes, zu einem festeren Gleichmuth, welcher die Dinge dieser Welt richtiger zu beurtheilen vermag: aber eine allgemeine Arznei gegen diese Uebel, gleich gut und dieselbe für Alle die daran leiden, giebt es nur in dem Reiche Christi, in diesem Glauben, daß wir mit Allem, was uns begegnet, immer des Herrn find.

Aber wenn wir so Alles, was uns geschehen kann, auf das Reich Christi und den großen Zusammenhang seiner Entwikkelung beziehen: vergessen wir dabei nicht gänzlich uns selbst, und stellen uns zu sehr in den Hintergrund? soll etwa in dieser Regel des Apostels auch das andere tröstliche Wort verloren gehen, was er in demselben Briefe ausgesprochen hat, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten gereichen und zum Euten mitwirken sollen? Es wäre nur unser eigenes Unrecht, wenn wir dies beides von einander trennen wollten! es wäre nur ein Mangel an richtigem Verstand in den Dingen des Reiches Gottes. Das ist das Geheimniß seiner Weisheit, daß das Beste des Einzelnen und das Bohl des Ganzen darin auf eine unzertrennliche Weise verbunden find. Was so oft in menschlichen Dingen uns entgegentritt, dieser gewaltige Streit zwischen den Wünschen und dem Wohl des Einjelnen, der nur auf das Begehren seines Herzens hört, und zwi

schen dem, was das allgemeine Wohl fordert, wo immer er uns entgegenkommt, da sei er uns nur ein Beweis, daß die menschliche Weisheit noch nicht übergegangen ist in die göttliche, daß wir uns ́mit unseren gemeinsamen Angelegenheiten noch nicht ganz eingefügt haben in dieses geistige Reich Gottes. Denn in dem Leibe Christi giebt es keinen solchen Streit und Gegensaz, da besteht als les Einzelne nur durch das Wohl des Ganzen, durch den freien Umlauf der geistigen Kräfte des einen göttlichen Lebens, welche von dem einen Mittelpunkt ausgehend das Ganze durchströmen, und das Ganze besteht nur durch die Liebe, mit welcher alle Einzelnen das Ganze umfassen, mitfühlen, was ihm begegnet, mittheilen von ihrer gesunden Lebenskraft, wo ihm etwas zugestoßen ist, was die gemeinsame Einheit des Lebens stören könnte oder bedrohen. Einen solchen Streit also, m. Th., giebt es hier nicht: was irgend für uns geschieht, das geschieht auch dem Herrn. Kommt uns also in der Zukunft durch den göttlichen Rathschluß etwas, was uns eine Verringerung des Lebens scheint, was uns, indem uns ein Theil unseres Wirkungskreises entzogen wird, indem unsere Kräfte nicht ihren freien Gebrauch haben wie bisher, als eine Annåherung an den Tod erscheint: so mag es uns wohl demüthigen, wenn wir denken, das gemeinsame Wohl des Reiches Gottes fodert izt von dir nicht einen höheren Grad von mitwirkender Thätigkeit nach außen; aber demüthigt uns das, so soll es uns wieder aufrichten, daß wir wissen, wenn es nicht durch uns gefördert wird in einem höheren Grade, so ist doch alle Förderung, welche von Anderen ausgeht, auch die unsrige, so soll und darf das unsere Freude an dem Reiche Gottes nicht verringern, sondern wir sollen wissen, daß wir unsere Theilnahme an demselben auch beweisen können, indem wir leiden. Auch indem wir zurükkgedrängt erscheinen und uns nicht nach gewohnter Weise frei bewegen, kann doch und soll der Geist Gottes in unserm Ertragen sich offenbaren. Auch in solchen Zuständen soll das Bild Christi an uns deutlich sein; und wo wir ihn den Menschen vergegenwärtigen, wo wir Andere daran erinnern, daß wir sein sind, da fördern wir auch sein Reich. Trägt sich aber mit uns etwas zu von kräftigender und erhebender Art: dann vor allen Dingen laßt uns an das Wort des Apostels denken, Leben wir, so leben wir dem Herrn; damit wir nur nicht gleich uns selbst schaden durch die leere Einbildung, als ob sich das bezöge auf uns selbst. Laßt uns denken, was uns geschieht, das geschieht dem Herrn, damit wir uns nur nicht von dem rechten

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